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"Yeonjun! Yeonjun!" rief der ältere Junge seinem Freund hinterher, in der Hoffnung, dieser würde anhalten. "Was?!" Yeonjun drehte sich schwungvoll in Richtung des Älteren und blickte ihn düster an. Er könnte ihm nicht verzeihen. Das was ihm angetan wurde, hatte sein Herz gebrochen. Egal, ob er ihm verzeihen wollen würde, er könnte es nicht. Es hatte sich angefühlt, als würde man ihm ein Messer ins Herz rammen. Es hatte so unglaublich weh getan. Es tat immer noch weh...

"Es... Es tut mir leid, Yeonjun! Es war ein Versehen, ich-" Yeonjun unterbrach ihn. "Sei still!" Soobin packte ihn am Handgelenk und zog ihn wieder zu sich. "Yeonjun, hör mir doch einmal zu!" Soobin flehte ihn an, versuchte alles, damit der Jüngere zuhörte, doch Yeonjun war zu gebrochen. Sein Herz... Das Herz, welches er seiner großen Liebe, Soobin, geschenkt hatte, wurde zerbrochen. Es hatte eine Ewigkeit gedauert, Vertrauen aufzubauen... Und nur eine Millisekunde, um dies zu zerstören. 

"Lass mich in Ruhe!" Und mit diesem Satz ging er davon. Ohne sich nochmals umzudrehen. Ohne Soobin eines weiteren Blickes zu würdigen. Es wäre sinnlos, dem Jüngeren weiter hinter her zu rennen, dadurch würde er ihn nicht mehr verändern... Oder doch? Er hatte das alles nicht gewollt doch trotzdem passierte es.

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Zuvor:

"Ich... Ich kann das nicht tun. Es tut mir leid, aber ich habe einen Freund. Also bitte verstehe das. Das ist keinesfalls etwas gegen dich." versuchte Soobin Xiaoyu klar zu machen. Sie wollte was von ihm, jedoch war er schon vergeben. Und seinen festen Freund, Yeonjun, zu betrügen... Das wäre das Letzte, was er tun würde. Er würde niemals seinen Freund, sein Ein und Alles, betrügen. Niemals.

Xiaoyu kam dem Älteren näher. Sie blickte ihn leicht gerötet an. "Aber Soobin..." fing sie an zu schmollen. "Er muss ja nicht davon erfahren." Ihr grinsen wurde hinterhältiger und sie drängte ihn an die Mauer, welche das Schulgelände eingrenzte. 

Und plötzlich, in einem kurzen Augenblick, indem Soobin nicht aufgepasst hatte, legte das Mädchen ihre Lippen auf seine und küsste ihn. Er stand geschockt da. Konnte sich nicht bewegen. War wie versteinert. Als er wieder in die Realität zurückkam, schubste er sie zurück. Xiaoyu blickte ihn empört an. "Soobin~" fing sie wieder an, in der Hoffnung, Soobin würde sich entschuldigen. Doch sie lag falsch. Ohne ein Wort lief Soobin an ihr vorbei. Er war wütend. Wütend, dass ein Mädchen, welches er nicht mal liebt, ihm seinen ersten Kuss genommen hatte. Den Kuss, den er sich für Yeonjun aufheben wollte.

In den nächsten Tagen wurde Soobin komplett ignoriert von Yeonjun. Er wusste nicht wieso, jedoch hatte er die Vermutung, dass es etwas mit dem Kuss zutun hatte. Doch wie sollte der jüngere an diese Information rangekommen sein? Fragen über Fragen häuften sich und Soobin merkte gar nicht, wie Yeonjun plötzlich vor ihm stand und ihm etwas vor die Nase hielt. Er blinzelte verwirrt und realisierte den Brief, welcher immernoch in der Hand des Jüngeren war. Er zögerte leicht... Er wusste nicht so Recht, was ihn erwarten würde. Ob nun positiv oder negativ. Er hatte Angst. Und diese Angst wurde mit jeder Minute, in der er nur da stand und auf den Brief starrte, größer.

Yeonjun wurde ungeduldig. "Nimm jetzt" fauchte er den älteren an. Dieser nahm ihn dann schließlich. Er blickte jedoch immernoch nur paralysiert auf diesen. Was würde ihn erwarten? Vorsichtig und mit zitternden Händen öffnete er den Briefumschlag. Ein etwas zerknitterter Zettel befand sich sich in diesem. Soobin schloss für einen kurzen Moment die Augen, atmete ruhig ein und aus und entfaltete letztendlich den Zettel. Ein Foto rutschte mit raus und flog auf den Boden. 

Der Junge bückte sich um es aufzuheben. Als er sah, was auf dem Bild abgebildet war, blieb sein Herz stehen. Er und Xiaoyu... küssend. Wer... Wer hatte das fotografiert, als Soobin von dem Mädchen geküsst worden war? Sein Kopf war bis auf diese Frage leer. Seine Augen brannten und die Tränen stauten sich. Nun blickte er auf den Zettel. Er wollte weinen. Er wollte schreien, doch etwas hielt ihn davon ab. 

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𝐻𝑒𝑦 𝑆𝑜𝑜𝑏𝑖𝑛...

...𝑣𝑖𝑒𝑙𝑙𝑒𝑖𝑐ℎ𝑡 ℎ𝑎𝑠𝑡 𝑑𝑢 𝑎𝑛 𝑑𝑒𝑚 𝐵𝑖𝑙𝑑 𝑠𝑐ℎ𝑜𝑛 𝑒𝑟𝑘𝑎𝑛𝑛𝑡, 𝑤𝑜𝑟𝑎𝑢𝑓 𝑖𝑐ℎ ℎ𝑖𝑛𝑎𝑢𝑠 𝑤𝑜𝑙𝑙𝑡𝑒. 𝐼𝑐ℎ 𝑤𝑖𝑙𝑙 𝑑𝑎𝑠 𝑗𝑒𝑡𝑧𝑡 𝑘𝑢𝑟𝑧 𝑢𝑛𝑑 𝑘𝑛𝑎𝑝𝑝 ℎ𝑎𝑙𝑡𝑒𝑛 𝑢𝑛𝑑 𝑑𝑎𝑛𝑎𝑐ℎ 𝑛𝑖𝑒 𝑤𝑖𝑒𝑑𝑒𝑟 𝑒𝑡𝑤𝑎𝑠 𝑑𝑎𝑣𝑜𝑛 𝑜𝑑𝑒𝑟 𝑔𝑎𝑟 𝑣𝑜𝑛 𝐷𝐼𝑅 ℎö𝑟𝑒𝑛. 𝐽𝑎, 𝑣𝑖𝑒𝑙𝑙𝑒𝑖𝑐ℎ𝑡 𝑠𝑜𝑙𝑙𝑡𝑒 𝑖𝑐ℎ 𝑒𝑠 𝑑𝑖𝑐ℎ 𝑒𝑟𝑘𝑙ä𝑟𝑒𝑛 𝑙𝑎𝑠𝑠𝑒𝑛, 𝑎𝑏𝑒𝑟 𝑖𝑐ℎ 𝑠𝑒ℎ𝑒 𝑘𝑒𝑖𝑛𝑒𝑛 𝐺𝑟𝑢𝑛𝑑. 𝐷𝑢 ℎä𝑡𝑡𝑒𝑠𝑡 𝑑𝑖𝑐ℎ 𝑤𝑒ℎ𝑟𝑒𝑛 𝑘ö𝑛𝑛𝑒𝑛 𝑜𝑑𝑒𝑟 𝑒𝑡𝑤𝑎𝑠 𝑑𝑎𝑔𝑒𝑔𝑒𝑛 𝑡𝑢𝑛 𝑘ö𝑛𝑛𝑒𝑛. 𝐼𝑐ℎ 𝑏𝑒𝑒𝑛𝑑𝑒 𝑒𝑠 ℎ𝑖𝑒𝑟𝑚𝑖𝑡. 𝐷𝑎𝑠 𝑤𝑖𝑟𝑑 𝑑𝑎𝑠 𝑙𝑒𝑡𝑧𝑡𝑒 𝑠𝑒𝑖𝑛, 𝑤𝑎𝑠 𝑑𝑢 𝑣𝑜𝑛 𝑚𝑖𝑟 𝑧𝑢 𝑠𝑒ℎ𝑒𝑛 𝑏𝑒𝑘𝑜𝑚𝑚𝑒𝑛 𝑤𝑖𝑟𝑠𝑡. 𝐿𝑎𝑠𝑠 𝑚𝑖𝑐ℎ 𝑒𝑖𝑛𝑓𝑎𝑐ℎ 𝑖𝑛 𝑅𝑢ℎ𝑒! 𝑆𝑝𝑟𝑖𝑐ℎ 𝑚𝑖𝑐ℎ 𝑛𝑖𝑒 𝑤𝑖𝑒𝑑𝑒𝑟 𝑎𝑛.  

𝓙𝓾𝓼𝓽 𝓪 𝓯𝓮𝔀 𝓛𝓮𝓽𝓽𝓮𝓻𝓼... 𝓐𝓷𝓭 𝓲𝓽'𝓼 𝓪𝓵𝓵 𝓰𝓸𝓷𝓮

𝑌𝑒𝑜𝑛𝑗𝑢𝑛 

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Nun fing der Ältere endgültig an zu weinen. Er brach zusammen. Er suchte irgendwo halt doch Nichts und Niemand war in der Nähe, um ihn aufzufangen, ihn zu halten, ihn zu trösten... Er zitterte ununterbrochen und konnte es nicht glauben. Nein, er 𝑤𝑜𝑙𝑙𝑡𝑒 es nicht glauben. Er wollte nicht akzeptieren, dass das alles durch einen Kuss, den er nicht wollte, vorbei war. Er wollte die Liebe seines Lebens nicht verlieren. 

Er versuchte aufzustehen, tat alles, um wieder auf die Beine zu kommen. Er blickte in die Richtung, in die Yeonjun gegangen war. Seine zitternden Beine trugen ihn langsam in diese Richtung. Er brauchte den Jüngeren. Er lief schluchzend den Weg entlang.

Er erblickte den Jüngeren, wie dieser in einen Wald lief. Er versuchte hinterher zukommen aber er war zu langsam. Sicherlich würde er Yeonjun verlieren. 

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Währenddessen atmete Yeonjun durch. Es hatte ihn viel Überwindung gekostet, Soobin den Brief zu geben. Aber... vielleicht war es richtig so? Soobin hatte jemand anderen geküsst... Aber... vielleicht war es nicht mit Absicht- was dachte sich Yeonjun nur. Er verwarf diese Gedanken auf der Stelle und konzentrierte sich auf die Natur. Er wollte runterkommen und sich beruhigen. 

Sein Herz  schmerzte ununterbrochen. Er wollte zurück zu Soobin, doch er konnte einfach nicht. Etwas hielt ihn auf. Er holte ein paar Briefe aus seiner Tasche. Briefe, die er Soobin immer wieder geschrieben aber nie gegeben hatte. Soobin bekam diese nie zu sehen. Und vielleicht war das auch besser so. Er betrachtete die zerrissenen Briefe in seiner Hand. Er glaubte es waren ungefähr 17... oder mehr. Eigentlich hatte er immer nur seinen Frust, seine Wut und seine Trauer auf das Papier geschrieben und immer wollte er Soobin davon berichten, wie schlecht es ihm eigentlich ging und dass er, sobald er und Soobin nicht mehr beieinander waren, immer in Tränen ausbrach. Viel zu viel belastete ihn.

Er hörte Schritte weiter entfernt von sich. Sein Kopf drehte sich ruckartig in die Richtung aus der die Schritte kamen. War es Soobin? Er blickte nochmals zu den Briefen, ließ diese zu Boden fallen in die braun, gelb und orange farbigen Blätter, die auf dem Boden verstreut lagen. Er atmete durch und ging weiter. Weg von den Briefen die nun auf dem Boden zwischen all den Blättern lagen. Weg von den Schritten und alles andere was ihm vertraut war. Er wollte nicht zurück. Er ging nicht nur wegen dem Kuss zwischen Soobin und dem Mädchen. Er ging, weil er nie mit seinen Eltern sprach. Sie ignorierten ihn. Sie fragten nicht einmal, wie sein Tag war und wie es ihm geht. Es verletzte ihn. Es war alles zu viel für ihn.

Er blieb stehen. Krampfhaft hielt er die Tränen zurück die sich an stauten. Er ballte seine Hände zu Fäusten. Sein Atem wurde unregelmäßiger. Seine Brust senkte und hob sich viel zu schnell. "Yeonjun!" rief ihm eine sehr bekannte und engelsgleiche Stimme. Die Stimme, die er so sehr liebte. Die Stimme, die ihn beruhigte, mehr als alles andere. Die Stimme... und die Person, die er niemals verlieren wollte. Er konnte nicht weiter gehen, doch wollte er es auch nicht mehr. 

Er drehte sich langsam um, nur um einen sehr besorgten Soobin zu erblicken. Der ältere lief auf ihn zu. Ein paar Meter vor Yeonjun blieb er stehen. "Yeonjun, bitte..." Der Ältere blickte ihn flehend an. Sollte er zurück? Zu all den schlechten Erinnerungen? Oder doch einfach gehen? 

Soobin kam einen Schritt näher. "Soobin..." Der Jüngere war sich nicht sicher, was er überhaupt sagen wollte. Er blickte zu Boden. Seine Tränen strömten mittlerweile über seine Wangen. Soobin kam nur auf ihn zu und nahm ihn in den Arm. Das Gefühl, welches Yeonjun so vermisst hatte. Diese Wärme und einfach zu wissen, dass es Soobin ist und kein Anderer. 

"Bleib bei mir.", versuchte Soobin den Jüngeren umzustimmen. Dieser krallte sich in die Arme Soobins. Er würde nicht los lassen. Nicht jetzt. Und Soobin hatte ebenfalls nicht vor ihn los oder überhaupt gehen zu lassen. Yeonjun nickte schluchzend. 

"Es... Es tut mir leid, Soobin. Ich hatte dir w-wenigstens die Chance geben sollen, e-es zu erklären." Soobin strich ihm durch das verwuschelte und leicht bläuliche Haar.  Seine Hand glitt zu der Wange des Jüngeren. "Es ist okay." beruhigte Soobin Yeonjun. Er kam Yeonjuns Gesicht näher und verband letztendlich ihre Lippen. Noch nie, noch nie hatte Yeonjuns sich so geliebt gefühlt. Und Soobin erging es nicht anders. Sie beide fühlten sich komplett. 

Soobin griff vorsichtig nach der Hand des Jüngeren.

"Lass uns nach Hause gehen."

Und beide gingen sie Hand in Hand zurück.

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