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Zitternd fuhr ich aus dem unruhigen Schlaf auf. Ich konnte mich nicht mehr genau daran erinnern, was vorgefallen war, aber die Emotionen blieb haften. Kalte Furcht und Panik, die ich versuchte zu unterdrücken. Vergebens.

Farbwirbel spielten vor meinen inneren Augen herum, irritierten mich und hinterließen das unbestimmbare Gefühl, ich sollte wissen, was sie zu bedeuten hätten. Aber so sehr ich mich auch anstrengte, die Wirbel wurden nur enger, verschlungener und machten es mir unmöglich sie zu durchschauen.

Stöhnend setzte ich mich auf - das Kopfweh, das im ersten Moment verblasst zu sein schien, kehrte wieder zurück und der dumpfe Schmerz machte mich fast wahnsinnig. Schwer lehnte ich meine Stirn gegen die kalte Fensterscheibe über dem Bett. Erst nachdem das Pochen etwas leichter geworden war, fiel mir wieder siedendheiß der Anruf meiner Mutter ein.

'Scheiße', fluchte ich stimmlos und kniff die Augen zusammen. 'Sie wird völlig aufgebracht sein!'

Wie um meine Befürchtungen zu bestätigen, ertönte das Klingeln meines Handys. Unwillig griff ich danach und öffnete die gerade empfangene SMS. Wie nicht anders zu erwarten, war sie von meiner Mum. Es war jedoch nicht die erste, sondern so in etwa die fünfzehnte; dazu noch sechs Anrufe. Ich war geliefert!

Louis William Tomlinson, wo verdammt nochmal bist du?, war eine der Ruhigeren, doch dabei beließ es Jay natürlich nicht. So reichten die Nachrichten bis hin zu Aussagen wie 'Wenn du nicht sofort deinen Arsch nach Hause bewegst, hast du zwei Monate lang Hausarrest und zwar ohne Handy und Laptop!' und ich konnte sie nur zu gut verstehen.

Um sie zu beruhigen, schickte ich ihr schnell eine Nachricht, in der ich ihr sagte, dass ich auf dem Weg nach Hause war und dass es mir leid tat. Ich bekam nur eine einsilbige Antwort 'gut' und ich wusste, ich war definitiv in Schwierigkeiten.

Die Stirn in Falten gelegt, um die Schmerzen so gering wie möglich zu halten, stand ich auf und machte einen zittrigen Schritt in Richtung Tür. Erst jetzt fiel mir wieder ein, warum ich überhaupt hier geblieben war und ich beeilte mich, zur Lade zu greifen. Ich erwischte mich dabei, wie ich zögerte und ein kurzes Stoßgebet gen Himmel sandte. Dann öffnete ich die Schublade und mir fiel das klein zusammengefaltete Stück Papier ins Auge - ein Brief. Harrys Antwort!

Hastig schnappte ich den Zettel und stopfte ihn in meine Hosentasche. Ich musste wirklich nach Hause und der Brief deshalb noch etwas warten.

Die kühle Morgenluft schwappte mir entgegen und ich atmete erleichtert aus, als sich das Kopfweh langsam verflüchtigte. Es war noch immer da, aber es war um einiges schwächer geworden und ich konnte damit umgehen.

Wahrscheinlich war ich den Weg zwischen der Hütte und meinem Zuhause noch nie so schnell zurückgelegt und ehe ich es mir versah, stand ich vor unserer Haustür. Bevor ich auch nur aufsperren konnte, wurde diese aufgerissen und meine Mutter stand im Rahmen. Ihr Gesicht war verzerrt und sie blinzelte mich wütend an. Mir war klar, dass was auch immer ich an Mitgefühl wegen dem Verlust meines besten Freundes gehabt hatte, jetzt definitiv verschwunden war.

Bevor sie die erste Schimpftirade auf mich herabprasseln lassen konnte, fiel ich ihr ins Wort. "Mum, es tut mir leid! Ich weiß, es war ein Fehler von mir, einfach so wegzubleiben. Wenn du mir zuhörst, kann ich dir alles erklären."

Das schien ihr etwas den Wind aus den Segeln zu nehmen, denn sie sah mich leicht verwirrt an. Ich konnte ihr es nicht verübeln - wirklich mit ihr gesprochen hatte ich seit dem Tag, an dem ich ihr gestanden hatte, was ich für Harry empfand, nicht mehr. Zögerlich nickte sie und auch wenn ich wusste, dass sie noch nicht völlig beruhigt war, atmete ich erleichtert aus. Es war noch einmal halbwegs gut gegangen.

*****

Hi :) Sorry, dass es noch mal so lang gedauert hat (und nein, ich hab diesmal keine Ausrede; ich hab letzte Woch einfach überhaupt keine Lust gehabt und zwingen wollte ich mich auch nicht..)

DANKE für eure lieben Kommentare beim letzten Kapitel; die haben wirklich gute Ansätze, was mit Harry los ist und manche davon sind knapp dran. . . ;)

Hab euch lieb :*

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