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Geschockt von Harrys Briefen und der Tatsache, dass er wirklich eine Möglichkeit gefunden hatte, um mit mir zu reden, ließ ich mich auf das Bett im Schlafzimmer der Hütte fallen. Ich verstand zwar überhaupt nicht, was er damit meinte, wenn er sagte, dass ich ihn für verrückt halten würde, aber wenigstens gemeldet hatte er sich. Das alleine erleichterte mich schon extrem, auch wenn es neue Sorgen zuließ. Wer war denn nun wirklich für Harrys Verschwinden zuständig? Und was konnte er mir nicht erklären?

Und dann war da noch die Tatsache, dass er mir mehr oder weniger gestanden hatte, dass er mich liebte - und zwar auf die gleiche Art, wie ich ihn liebte. Ich hatte immer geglaubt, dass ich, wenn es einmal so weit kommen würde, ausflippen würde und mich vor lauter Freude nicht mehr beruhigen könnte. Doch ehrlicherweise musste ich zugeben, dass ich nicht wirklich wusste, was ich fühlen sollte.

Einerseits war da ohne Frage diese unbändige Freude, dass Harry tatsächlich in mich verliebt war. Aber andererseits löste sein Geständnis auch viele andere Gefühle aus. Emotionen wie Angst, Hoffnungslosigkeit und Schrecken. Was, wenn er nicht mehr zurückkommen würde? Was, wenn er verletzt wurde? Jetzt, wo er mir gestanden hatte, dass er meine Gefühle erwiderte, machte mich diese Hilflosigkeit nur noch verrückter.

Starr schaute ich auf die letzten Zeilen, die er geschrieben hatte. Er liebte mich. Was hieß das jetzt? Was konnte ich tun? Warum verriet er mir nichts?

Die Fragen schwappten über mich ein, begruben mich unter sich wie ein Tsunami und drohten mich zu ersticken. Tränen der Hilflosigkeit drängten sich in meine Augen, doch ich kämpfte sie zurück. Nein, ich würde nicht schon wieder weinen.

Ich wusste nur nicht, wie ich mit meinen Gefühlen umgehen sollte. Himmel, um ehrlich zu sein, ich wusste noch nicht einmal genau, was ich fühlte. Alles war so unglaublich überwältigend und einfach viel zu viel. Was sollte ich ihm denn zurückschreiben? Warum wollte er mir nichts erzählen? Wieso erzählte er mir auf einmal er liebte mich? Und wie hatte er sich bitte vorgestellt, wie ich mit diesen Neuigkeiten umgehen würde?

Hatte er denn nicht vermutet, dass mich diese Entdeckungen möglicherweise etwas überwältigen könnten?

Tief durchatmend ließ ich mich rücklings auf das Bett fallen und schloss die Augen, um besser darüber nachdenken zu können, was ich Harry sagen wollte. Gedanken strömten ununterbrochen durch mein Hirn, laugten mich aus und ließen es nicht zu, dass ich einen einzelnen aus der Masse herausfiltern konnte.

Ohne es verhindern zu können, driftete ich langsam aber sicher in einen unruhigen Schlaf ab, geplagt von diversen Horror-Szenarien, die ich mir ausmalte.

Der Raum war nicht allzu groß, übersichtlich, doch er strahlte eine Kälte aus, die ich nicht gewohnt war. Ich hatte keine Ahnung, was da war, das mich so erschütterte. Als ich meinen Blick quer durch das Zimmer wandern ließ, fiel mir auf, dass der Raum beinahe komplett leer war. Ein Bett stand am Rand, daneben ein winziger Tisch, eher ein Hocker, darauf lagen mehrere Zettel und ein stumpfer Bleistift. Ansonsten war nichts zu sehen.

Ich wollte zu der Tür gehen, die wie ich gerade bemerkte, nur angelehnt war, doch meine Füße bewegten sich nicht von der Stelle. Panisch versuchte ich einen Schritt nach vorne zu gehen, doch ich konnte nichts Anderes tun, als dazustehen, festgefroren wie eine Salzsäule.

Plötzlich konnte ich Schritte näher kommen hören. Heftig kämpfte ich gegen was auch immer mich festhielt, doch es hatte keinen Sinn. Die Tür wurde aufgestoßen und eine große, dunkle Gestalt kam herein. Die langen Gewänder flatterten um sie herum, erinnerten mich an einen unheimlichen Schatten. Entsetzt keuchte ich auf als ich sah, was die Kreatur hinter sich herzerrte.

Harry.

Er sah komplett ausgelaugt aus, so als hätte man ihm seine ganze Energie weggenommen. Als wäre er nichts weiteres als eine Hülle über Knochen ohne einem positiven Lebensfunken. Als wäre er nicht derselbe.

Verschreckt schlug ich mir die Hand vor den Mund, versuchte die Geräusche aufzuhalten, die aus meinem Mund dringen wollten. Die Gestalt zog Harry einfach weiter, als ob ich nicht da wäre, doch Harrys Kopf zuckte herum und seine Augen wurden riesengroß.

"Louis?"


*****

Hi =) tut mir leid, dass es letzten Sonntag nichts mehr geworden ist, meine Cousine ist zu Besuch gewesen und hat mich ganz schön auf Trab gehalten xD dafür gibts heute ein Kapitel, dass euch entweder noch weiter verwirrt, oder dass euch bei der Aufklärung des Rätsels um Harry hilft ;) viel Spaß beim Knobeln ^^

Much love <3

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