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Früh am Morgen wachte ich auf. Ich hatte nicht gut geschlafen, aber das war nichts Neues. Wenn Harry nicht da war, konnte ich nie gut schlafen und meinen besten Freund hatte ich jetzt schon drei Tage nicht mehr gesehen. Er war wie vom Erdboden verschluckt und hatte sich nicht einmal bei mir gemeldet.
Eigentlich hatten wir heute ins Kino gehen wollen, aber nachdem wir jetzt so lange nicht mehr miteinander geredet hatten, wollte ich ihn vorher noch einmal anrufen.
Gesagt, getan schnappte ich mir das Telefon und wählte die mir so vertraute Nummer. Es läutete mehrere Male bevor der Anrufbeantworter ansprang und ich die vertraute Stimme meines besten Freundes durch das Handy hörte.
"Hi! Wenn du das hörst, heißt das, dass ich mal wieder mein Handy vergessen habe. Hinterlasst mir doch einfach eine Nachricht oder ruft bei meiner zweiten Hälfte Louis an, der weiß sicher, wo ich gerade bin.", sagte die Stimme fröhlich und nach einem kurzen Lachen am anderen Ende des Telefons ertönte der Signalton, nachdem ich auf seine Mailbox sprechen konnte. Ich konnte mich an den Tag erinnern, an dem Harry diesen Anrufbeantworter eingestellt hatte - es war einer der schönsten Tage meines Lebens gewesen. Wir hatten so viel gelacht, wie schon lange nicht mehr und Harry hatte sich einen Spaß erlaubt und mich als seine zweite Hälfte beschrieben, doch er hatte es seitdem nie wieder verändert. Und er hatte keine Ahnung wie glücklich er mich damit gemacht hatte.
Frustriert warf ich mein Handy aufs Bett und setzte mich daneben hin. Aus unerfindlichen Gründen konnte ich Harry seit drei verdammten Tagen nicht mehr erreichen und wenn er sich heute nicht mehr bei mir meldete, dann würde ich bei ihm vorbei schauen und ihn zur Rede stellen.
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Die Stunden verstrichen nur langsam - wie immer, wenn man nichts zu tun hatte und auf etwas wartete, doch Harry kam nicht. Er rief mich nicht zurück, er schrieb keine Nachricht und er läutete auch nicht an meiner Tür.
Stirnrunzelnd saß ich vor meinem Schreibtisch und wippte mit meinem Fuß auf und ab. Wäre Harry jetzt hier, hätte er seine Hand auf mein Bein gelegt und mich so dazu gebracht, damit aufzuhören. Doch er war es nicht.
Ich stützte meinen Kopf in meinen Händen ab und rieb mir über die Augen. Es war ja nicht so, dass ich keinen Tag ohne ihn auskommen könnte, aber es war einfach seltsam, dass er sich nicht einmal meldete.
Unwillkürlich griff ich zu meinem Handy und spähte auf das Display.
Keine neuen Nachrichten.
Absolut gar nichts.
Ich ließ das Handy wieder auf meinen Tisch fallen und schloss enttäuscht meine Augen. Warum antwortete er denn nicht?
Hatte ich ihm etwas angetan? Ich wusste es wirklich nicht, aber ich würde es heraus finden! Mit diesem Gedanken stand ich entschlossen von meinem Schreibtischsessel auf und schnappte mir meine Jacke vom Bett, wo ich sie fallen hatte lassen nachdem ich den Müll hinaus getragen hatte. Schnell ging ich durch die Tür nach draußen, rief meiner Mutter noch einen Abschiedsgruß zu und machte mich auf den Weg zu meinem besten Freund. Ich könnte ihn mit geschlossenen Augen gehen, so oft war ich schon diese Straße entlang geschlendert.
Kaum zehn Minuten später stand ich vor dem kleinen, hellen Haus in dem Harry wohnte. Er hatte vor drei Jahren zum Studieren angefangen und arbeitete nebenbei in einem Musikladen. Deshalb konnte er sich auch seine eigene Wohnung mit ein bisschen Unterstützung seiner Eltern leisten.
Mit kalten Fingern drückte ich auf die Klingel und wartete. Es war absolut nichts zu hören und auch als ich ein zweites Mal auf die Klingel drückte, veränderte sich daran nichts.
Schulterzuckend ging ich um das Haus herum zur Hintertür. Harry hatte mir gezeigt, wo er den Ersatzschlüssel versteckt hatte und ich griff unter den Thymian in den Blumentopf und holte den Schlüssel hervor. Dann sperrte ich die Tür auf und streckte den Kopf hinein - alles war ruhig, nichts deutete darauf hin, dass Harry da war.
"Haz?", fragte ich, doch mir antwortete niemand. Verwirrt ging ich hinein und huschte den Gang nach hinten zu Harrys Zimmer. Die Tür stand einen Spalt breit offen und ich stieß sie schnell ganz auf.
Nichts.
Das Bett war gemacht und der Raum war sauber, wie immer. Doch Harry war nicht da.
Dann fiel mir der Kasten ins Auge und ich sah genauer hin. Die eine Tür stand offen und ich konnte erkennen, dass sich nichts darin befand. Kein einziges Stück Kleidung war zu sehen und ich schluckte. Wo waren seine Sachen?
Eilig ging ich in die Küche, suchte nach einer Lebensspur, doch auch dort fand ich nichts. Die Obstschale, in der sonst zumindest ein Apfel und eine Banane lag, war leer und auch sonst konnte ich kaum etwas zu essen finden. So, als ob jemand weggefahren wäre und vorher noch alles ausgeräumt hatte, sodass nichts schimmeln konnte.
Entsetzt starrte ich auf die Szene vor mir.
Wo war Harry?
*****
Hey da drüben! :) wie gehts?
Ich hab doch noch vergessen, dass ich was sage.. und zwar: die Kapitel werden hier eher kürzer, damit ich auch schnell mal was schreiben kann, wann ich will und Louis wird ja anfangen, dass er Briefe schreibt und es wird auch mal vorkommen, dass ein Brief ein ganzes Kapitel ist.. hoffe das macht nichts ^^
Wie hats euch gefallen? Yay oder nay?
Bis (hoffentlich) bald <3
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