Kapitel 3

Vor mir stand die kleine Gruppe, die mir der Engel gezeigt hatte. Daneben stand sie sogar. Sie lächelte mich an. Doch niemand außer mir schien sie zu sehen. Sie war da. Nur für mich. Ein Junge mit brauen Haaren trat vor. "Angel?", fragte er. Ich nickte. Der Junge lächelte leicht und hob unbeholfen die Hand. "Hi. Ich bin Thomas. Das sind Minho, Gally, Pfanne. Brenda, Jorge, Vince. Wir hatten gehofft, dass du kommst." Er trat noch einen Schritt näher und nahm mir meine Tasche ab. "Komm. Wir zeigen dir unser Zuhause. Ab jetzt auch dein Zuhause. Wir haben sogar eine eigene kleine Hütte gebaut." Thomas ging vor und ich folgte ihm. Hinter uns liefen die anderen und der Engel war verschwunden.

Meine Hütte war etwas abgelegener von den anderen. Sie hatte zwei drei Fenster. Eines direkt neben der Tür. Rechts neben der Tür war ein Bett. Gegenüber von dem Bett war ein Fenster mit Meerblick. Gegenüber der Tür ein Schreibtisch. Darüber ein Fenster und daneben noch ein kleines Schränkchen zwischen Bett und Schreibtisch. Zwischen Wand und Schreibtisch befand sich noch ein größerer Schrank. "Ich denke wir lassen dich erst einmal ankommen. Wenn du soweit bist, komm einfach zum großen Platz.", meinte Thomas und stellte meine Tasche auf mein Bett. Dann verließen mich alle und gingen zu den anderen Zelten und Hütten.

Ich packte sofort meine Sachen aus. Die Klamotten und Hygieneartikel in den großen Schrank. Die Stifte und einen Block auf den Schreibtisch. Den Rest in den kleinen Schrank. Die Tasche und den Rucksack stopfte ich unter das Bett. Dann öffnete ich die Tür und ging nach draußen. Ich wollte diese Menschen so schnell wie möglich retten.

Auf dem Platz angekommen, sah ich die Gruppe sofort. Sie saßen etwas abseits und schienen sich zu unterhalten. Ich schritt auf sie zu und blieb vor ihnen stehen. Alle schauten mich erwartungsvoll an. "Wirst du sie jetzt zurück holen?", fragte Thomas. Ich sah wie der Engel auf mich zukam und nickte. Also nickte ich auch.

Der Engel zeigte mir an ihr zu folgen. "Bleibt hier. Ich hole sie." So drehte ich mich um und lief hinter dem Engel her. Wir liefen eine ganze Weile am Strand entlang, bis wir sicherlich auf der anderen Seite der Insel waren. Dort standen und saßen viele Jungen. Nur Jungen. "Das sind diejenigen, die ins Reich der Lebenden zurückkehren dürfen. Noch können sie mich sehen. Aber wenn sie wieder leben, wirst nur du mich noch sehen können.", erklärte sie. Ich nickte und wendete mich dann wieder der Gruppe zu, die jetzt alle vor uns standen. "Das ist eure Retterin.", erklärte der Engel und zeigte auf mich. Auf den Gesichtern aller bildete sich ein großes Lächeln. "Wir danken dir, dass du alles für uns aufgegeben hast.", bedankte sich ein großer dunkelhäutiger Junge mit Glatze. Ich nickte nur. Der Engel wies mich an zu beginnen.

"Stellt euch in einer Reihe auf. Sagt ihr euren Namen und nehmt ihre Hand. Den Rest muss sie alleine schaffen." Die Jungen nickten und stellten sich in einer Reihe auf. "Alby.", stellte der erste sich vor und ich nahm seine Hand. Ich konzentrierte mich auf ihn und wünschte mir von ganzem Herzen, dass er wieder lebendig werden würde. Ein Kribbeln durchzog mich und dann war es vorbei. Alby blinzelte und schaute sich um. "Es hat funktioniert.", hauchte er und umarmte mich dann fest. "Danke.", bedankte er sich breit grinsend. Als nächstes kam ein kleiner, pumeliger, süßer Lockenkopf. "Chuck." Und so ging es weiter. Es folgten noch Clint, Jeff, Ben, Winston, Zart und Newt. Alle umarmten mich und bedankten sich mehrmals. Dann liefen wir als Gruppe zurück zu den anderen.

Kaum waren wir in Sicht, sprangen Thomas und Co. schon auf, rannten auf uns zu und begrüßten die anderen stürmisch. Ich beschloss, dass ich bei diesem Wiedersehen nicht stören wollte und zog mich unbemerkt in meine Hütte zurück. Es war etwas dunkler drinnen, da es schon dämmerte. Ich hatte einen schönen Blick auf den Sonnenuntergang am Meer. Dann erst bemerkte ich, dass etwas auf meinem Schreibtisch lag. Mehrere Sachen. Mehrere Briefe.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top