mother and lover
PoV Kenma
"Wieso?", fragte ich mich traurig, "Warum sollte ich jemanden abstoßend finden? Noch dazu wenn mir die Person zuvor so nette Worte geschenkt hat?!" Ich atmete einmal tief ein um mich etwas zu beruhigen und wischte kurz darauf meine Tränen weg. Ich wollte nicht, dass sie jemand sieht, denn in mir war immer diese unbeschreiblich große Angst, wenn ich weinte. Das Gefühl von einem Nebelschleier umhüllt zu werden und die noch größere Gefahr, die auf mich lauernden und zukommenden schmerzen, die sich im undurchschaubaren verbargen, schnürten mir jedesmal die Kehle zu. "Ich verspreche dir", flüsterte ich mit meiner leicht zitternden Stimme gegen das Papier, "dass ich dich finden werde!" Ich beobachtete ein paar kleine aufsteigende Wölkchen ehe ich bemerkte wie kalt mir wurde. Die Nasse Bank mischte dabei natürlich auch mit. Abrupt stand ich auf. Nach dem ich ein paar Sekunden inne hielt steckte ich den Brief in meine Tasche zwischen ein paar Bücher. Erst dabei fiel mir auf, dass ich meine PSP in meiner Sporttasche vergessen hatte, aber das war mir egal, denn ich hatte nun ein neues Game, welches unbedingt von mir gewonnen werden wollte. Ein zaghaftes lächeln umspielte meine Lippen, während weitere Sekunden verstrichen. Ich hörte förmlich das ticken der Uhr, aber ich wollte ungern nach Hause gehen, weshalb ich mich sehr langsam in Gang setzte. Mein Körper bewegte sich nur schwerfällig und ich fühlte mich wie ein nasser Sack. Ich hinterließ auf meinem Weg Fußstapfen im Schnee, welche kurz darauf wieder seicht von herunter rieselnden Flocken bedeckt wurden. Die wunderschönen umher tanzenden Schneesternchen hielten meine Laune einigermaßen aufrecht bis ich an meinem Haus an kam. Ein seufzen entwich mir und ich lief die letzten paar Schritte bis zur Haustür.
Mit großem Unbehagen betrat ich die Bruchbude. Ich versuchte so leise wie möglich aus meinen Schuhen zu schlüpfen und meine Jacke anzuhängen, doch dann viel ein Bügel herunter. Ich sog scharf die Luft ein, während ich Reflexartig meine Hand nach dem fallenden Objekt ausstreckte und fing das Teil wenige Centimeter über dem Boden auf. Erleichtert hing ich diesen zurück und schlich Richtung Treppe. Ich linste kurz ins Wohnzimmer hinein und sah meine Mutter auf dem Boden liegen. Um sie herum noch mehr geöffnete Sake Flaschen als heute morgen, wahrscheinlich auch ausgetrunken. Nachdem ich mich vergewisserte, dass sie schlief ging ich in die Küche und nahm eine Scheibe vom Milchbrot mit.
In meinem Zimmer angekommen setzte ich mich hinter meinem Bett auf den Boden, an die Stelle die am weitesten von der Tür entfernt war. Ich knabberte wie ein Spatz an dem Stück Brot. Mein Magen tat schon weh, er bettelte regelrecht nach Nahrung, doch es schmeckte mir heute gar nicht, weshalb ich fast die Hälfte übrig ließ.
Erneut nahm ich den Brief in die Hände. Ich spielte Gedanken verloren mit ihm in der Hand herum. Ich drehte ihn während ich ihn anstarrte als würde er mir, wenn ich das nur lange genug machen würde, einen Namen nennen. "Das mit den Flecken könnten eigentlich nur welche aus dem Team gesehen haben, aber ich Trödel da doch immer so lange herum bis alle weg sind. Der einzige der mich vielleicht so gesehen haben könnte wäre doch Yaku, oder? Aber er hatte mich bereits darauf angesprochen, dass würde also keinen Sinn machen. Es sei denn er will mich verwirren. Wieso dann aber das mit dem wieder sehen? Wir sehen uns doch eigentlich jeden Tag in der Schule...", grübelte ich im stillen vor mich hin, bis ich das vibrieren meines Handys vernahm. Mein Bildschirm flackerte auf und ich entsperrte es rasch. Ich konnte es kaum fassen, aber ich hatte eine Nachricht von Kuroo erhalten. Mit weitaufgerissenen Augen tippte ich auf unseren Chat, der seit einer gefühlten Ewigkeit, wie eine alte verlassene Stadt vor sich hin gammelte. Ich konnte die verstaubten Spinnenweben förmlich sehen und das widerliche krabbelnde Gefühl spüren. "Hey, lange nichts mehr voneinander gehört : /", las ich, was mich dann irgendwie wieder verärgerte. "Ja, warum wohl?!", regte ich mich leider laut auf. Zu laut. Kurz darauf hörte ich auch schon die knarrende Stufe und immer lauter werdende Schritte. "FUCK!!!", hallte es in meinem Kopf wieder. Als meine Mutter schließlich wenige Sekunden später in meinem Türrahmen stand und mich mit einem strengen Blick fixierte spürte ich schon den Windzug, den ich immer vernahm, kurz bevor ihre Hand mein Gesicht traf. Sie war nur noch wenige Schritte von mir entfernt. Den Brief hatte ich in die Tasche geschoben und diese in Panik einfach unter mein Bett. Ich stand auf und versuchte eine neutrale gelassene Miene aufzusetzen, in der Hoffnung sie würde sich damit zufrieden geben und einen Grund weniger haben mich zu kritisieren. "Wie oft habe ich dir schon gesagt", fing sie in einem bedrohlichen Ton an zu sprechen, "das du VERDAMMT NOCH MAL leise sein sollst?!! WIE OFT HM?!!", schrie sie teilweise wütend, während sie die anderen Wörter so ruhig aussprach, dass ich eine Gänsehaut am ganzen Körper bekam. Wie die Ruhe vor dem Sturm. Kurz darauf spürte ich ihre Hand in meinem Gesicht. Die darauffolgenden Beschimpfungen bekam ich nur verschwommen mit, denn mit meinen wiederkehrenden Kopfschmerzen hörte ich alles nur noch gedämpft und unklar. Nach dem sie endlich wieder verschwand klingelte mein Telefon. "Kuroo", las ich leise seinen Namen auf meinem Display. Verärgert verzog ich mein Gesicht, woraufhin es noch mehr schmerzte. "Heute ist echt nicht mein Tag", fluchte ich leise. Nach dem er mich viermal anrief, ich jedoch nicht ran ging, flogen kleine Kieselsteine gegen mein Fenster. Irritiert lief ich zu meinem geschlossenen Fenster und erblickte einen Schwarzhaarigen Typen. "Ne, oder?", fragte ich mich verwirrt und rieb mir die Augen, doch dann sah die besagte Person wieder nach oben. Es war eindeutig sein Gesicht. Ich blickte wie erstarrt hinunter. "Bald wiedersehen", flüsterte ich vor mich hin, "Warst du das, meintest du das damit? Aber wie sollte der Brief in meinen Spind gelangt sein?" Verdutzt starrte ich ihn weiterhin an. Kuroo signalisierte mir das Fenster zu öffnen, was ich auch kurz darauf tat. Die eisige Luft, die nicht viel kühler war, als die in meinem Zimmer, kam in kleinen Windböen hinein und umspielte meine Haare. Ich spürte ein Kribbeln, welches immer unangenehmer wurde, bis ich schließlich Nieste. "Bist du schon wieder krank?", hörte ich Kuroo besorgt zu mir hinauf rufen, als wenn er mich nie verlassen hätte. "Ist er es? Aber er ist ja jetzt hier und wenn er mir nicht mehr unter die Augen treten könnte, dann wäre er doch nicht hier her gekommen, oder?", fragte ich mich selbst, "Aber sonst würde nur Yaku in Frage kommen, anderseits sehen wir uns doch fast jeden Tag, wie sollte er mir denn aus dem Weg gehen können?" Ich blinzelte, sah Lippenbewegungen vom Harnenkamm, aber verstand kein Wort mehr. Dennoch wollte ich nicht herunter gehen oder herunter brüllen. "Wie kann ich nur herausfinden wer der Geheimnisvolle Briefschreiber war?", überlegte ich angestrengt. Kurz darauf verschwamm meine Umgebung, alles drehte sich plötzlich ganz schnell, bis mir schließlich schwarz vor Augen wurde.
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Ja, daas war's auch schon wieder. Es werden wohl doch mehr Kapitel als ich eigentlich schreiben wollte bzw geplant hatte, aber ich hoffe das stört euch nicht.
Findet ihr die Stroy geht zu langsam voran oder ist zu offensichtlich?
Besonders liebe Grüße an BlueOwlGamer und Shittykawa001 , ihr seid beide immer so fleißig und schnell nach dem Upload am lesen. Dankeschön ❤️
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