22. Türchen

Hier unser vorletztes Adventstürchen...so schnell vergeht die Zeit ist der Wahnsinn! Hat auf jeden Fall Spaß gemacht mit euch allen die Vorweihnachtszeit auf gewisse Art und Weise zu verbringen;) Viel Spaß beim lesen!!!

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Hey hey, hier ist mein letztes Türchen für diesen Adventskalender. Es ist eine Kurzgeschichte aus meiner Story 'Love makes you weak', ich kam leider nicht mehr dazu es zu korrigieren, also bitte verzeiht mir die (hoffentlich nicht zu vielen o.o) Fehler. Trotzdem viel Spaß!

Lg LittleAngel97

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My only wish, is you

Endlich war es soweit! Endlich war Heiligabend und Cheyenne konnte ihr letztes Adventstürchen öffnen! Solange hatte sie darauf gewartet, die Zeit war gar nicht vergangen und jedes Mal hatte sie sich gefragt, was als nächstes kam. Die 10-Jährige hatte einen Adventskalender mit Zubehör für ihre Barbies von ihren Eltern bekommen und jedes Mal waren Kleidungsstücke, kleine Tierchen oder andere Accessoires wie Ketten. Sie liebte ihre Barbiepuppen über alles. Sie spielte täglich mit ihren Freundinnen die wildesten Geschichten, was man einer 10-jährigen gar nicht zutraute.

Aber das 24. Türchen war nicht das Wichtigste für sie. Nein, es gab etwas worauf sich die kleine Schwarzhaarige so sehr freute. Jedes Jahr hatten sie und ihr Vater ein Ritual, welches sie seit ihren 4. Geburtstag mit ihren Brüdern durchführten. Das war das Beste des ganzen Tages, nicht das letzte Türchen und auch nicht die Geschenke am Abend. Dieses gemeinsame Ritual schweißte ein wirklich zusammen und machte immer so viel Spaß. Doch jetzt siegte doch erst die Neugierde was in den Adventskalender steckte.

Chey sprang freudestrahlend aus ihrem Bett, es war noch ziemlich früh, aber ihre Eltern wussten, dass sie immer zeitig aufstand und einfach nicht schlafen konnte, wenn sie neugierig war. Sie öffnete die Tür zu dem großen dunklen Flur und schlich sich in die Küche, in welcher ihr Adventskalender hing. Ein riesiges Grinsen umspielte ihre Lippen und sie schob ein Stuhl zu den Kalender, um sich darauf zu stellen und das 24., und gleichzeitig größte, Türchen zu öffnen. Ihre Augen fingen an zu strahlen und als sie das kleine blonde Barbiekind hinter den Türchen entdecke, quietschte sie erfreut auf. Schon so lange wartete sie auf diesen Moment! Jetzt hatte sie ein neues Barbiekind und es war so hübsch. Sie mit ihren blonden Haaren, welche sich bis über ihren Po lockten und selbst in der Dunkelheit glänzten.

Sofort kletterte sie von dem Stuhl. Fröhlich hüpfte sie ins Wohnzimmer, in welchen schon ihr kleiner Bruder Jason saß und in Ruhe eins seiner Comichefte las. Chey kam freudestrahlend auf ihren kleinen Bruder zu und zeigte ihm ihr neu erhaltenes Barbiekind. „Schau mal Jason! Ist das nicht toll? Ich nenne sie... Sissi!" Sie wedelte wild mit ihrer neuen Sissi vor Jasons Gesicht und grinste ihn an, doch er schwieg wie immer und blickte sie nur ein Moment an, bevor er wieder sein Comic las. Die 10-jährige mochte es nicht, wenn man sie ignorierte, doch bei ihren Bruder war sie es schon gewöhnt.

Also ging sie zu dem wunderschön geschmückten Weihnachtsbaum, welchen sie mit ihren Eltern und ihren Brüder gestern gemeinsam geschmückt hatten und setzte sich auf den Fußboden. Da lagen schon die tausend anderen Barbies welche Chey besaß, sofort fing sie an sie neu einzukleiden, ihnen die Haare zu machen und sich wilde Geschichten auszudenken. Die kleine Sissi wurde natürlich gleich als neues Nachbarskind eingesetzt und war ein fröhliches kleines Mädchen. Chey hatte schon immer Sissi in den Filmen gemocht und da hatte sie einfach noch so ein Kindchen gebraucht und konnte ihr Glück gar nicht fassen.

Nach einer Weile des Spielens, strich eine warme große Hand über Cheyennes Kopf und ihr Vater hauchte ihr einen Kuss auf das Haar. Sie blickte hinauf zu ihren Dad und schlang sofort die Arme um die Beine ihres Vaters. „Papii!", schrie sie erfreut auf und lachte ausgelassen. „Schau mal was heute in mein Türchen war! Ein Barbiekind! Das wollte ich schon die ganze Zeit!" Er lächelte seine Tochter an und fragte: „Wie heißt sie?" „Sissi", antwortete ihm Chey und er schmunzelte. Er wusste das seine einzige Tochter besonders an Sissi hang, auch schon ihr Teddybär hatte den Name getragen. Er strich ihr wieder über das Haar und meinte: „Komm wir essen erst einmal, deine Mutter hatte Pfannkuchen gemacht."

Zu jedem Weihnachtsfest gab es am Morgen frisch gebackene Pfannkuchen von ihrer Mutter, welche leidenschaftlich gern backte. Cheyennes Vater war immer der Meinung, dass er besonders dafür seine Frau liebte. Immer genossen er und die Kinder ihre Künste und sie wollten sie auch nicht missen.

Da saß nun die ganze Familie Pierce an einen Tisch und jeder aß an seinen Pfannkuchen, die einen mit Nutella bestrichen, die anderen mit Puderzucker bestreut. Wenn einem da nicht das Wasser im Mund zusammenlief... Ihr älterer Bruder Daniel hatte gerade einen richtigen Schokoladenrand um den Mund verschmiert und Cheyenne konnte ihr Lachen nicht unterdrücken. „Daniel du siehst bescheuert aus, so als hättest du ein Bart!", sie grinste ihren älteren Bruder an. Er wischte gerade wild mit den Händen über den Mund und ihre Mutter schüttelte den Kopf. „Daniel Pierce, du gehst jetzt sofort im Bad und wäschst dir deinen Mund und deine Hände! Du bist doch schon 12 Jahre alt!"

Wenn es darum ging Manieren zu haben, nahm ihre Mutter keine Rücksicht. Da konnte sie richtig böse werden und das nahm Chey schon immer Ernst. Sie achtete strickt auf ihr Benehmen wenn ihre Mutter in der Nähe war, bei ihren Dad achtete sie weniger darauf. Er war lockerer in der Beziehung, er ließ mehr durchgehen, doch gerade deswegen liebte sie ihren Vater. Aber auch ihre Mutter liebte sie, denn trotz allen war sie ihre Mutter.

Daniel stand nun sichtlich genervt auf und warf Cheyenne ein bösen Blick zu, dann verschwand er im Bad. Sie lächelte und wandte sich an ihren Vater. „Paps? Singen wir jetzt?" Er schenkte seiner Tochter ein Lächeln. „Wart noch ein Moment, meine Süße. Daniel muss auch noch kommen und Jason ist noch gar nicht mit seinen Pfannkuchen fertig." Seufzend nickte Chey.

Seit Jahren war es ein Ritual zum 24. Dezember gemeinsam zu singen. Ihr Dad spielte immer Gitarre oder auch einmal Klavier, worauf er gerade Lust hatte. Auch wenn sie vielleicht nicht die größten Sänger waren, machte es ihnen trotzdem Spaß. Gerade als Cheyenne die Hände ihres Vater total flüssig über die Tasten des Flügels im Wohnzimmer glitten sah, überkam sie diese Gänsehaut. Wie die Töne ineinander über gingen und eine wunderschöne Melodie entstand. Sie stimmten ein und sangen „Jingle Bells". Ein Lächeln bildete sich auf ihren Lippen. Ihre Augen folgten weiterhin die schnellen Hände ihres Dads und glitten dann zu ihrer Mutter, welche ihre Hände auf den Schultern von ihren Mann gelegt hatte. Sie lächelte. Sie liebte es ihren Lebensgefährten beim Spielen zuzuschauen.

Cheyenne erinnerte sich daran zurück, wie ihr letztes Weihnachten vor 7 Jahren abgelaufen war. Wie ihr Vater ihr immer wieder die wahre Bedeutung des Weihnachtsfestes erklärt hatte, sie immer daran gehindert hatte in den Schränken nach den Geschenken zu suchen. Er hatte immer gemeint, wenn sie nicht danach suchte, würde sie besonders überrascht werden. Als kleines Kind war sie davon immer überzeugt gewesen und jetzt war sie es immer noch. Sie suchte nach nichts mehr, sie ließ alles auf sich zukommen. Sie hielt sich an den Worten ihres Vaters fest, damit sie ihn nicht vergaß. Ihr Vater war damals der wichtigste Mensch in ihren Leben gewesen, zwar hatte sie ihre Mutter ebenso geliebt, oder ihre Geschwister, nur sie war immer das Papakind gewesen.

Ganz genau konnte sie sich noch daran erinnern wie am Abend dann Keny, die Beste Freundin von Daniel, von ihren Bruder vorbeigebracht hatte, der noch irgendwo hin wollte. Chey wusste nicht mehr wohin, aber er musste wieder weg und wollte seine kleine Schwester nicht allein lassen, da ihre Eltern keine Zeit hatten, selbst zu Weihnachten nicht.

Trotzdem hatte Keny gestrahlt, als sie durch die Tür trat und Daniel gesehen hatte. Sofort hatten sie sich umarmt und waren dann zocken gegangen, bevor sie dann zur Hilfe geholt wurden. Wie jedes Weihnachten richteten sie das Abendbrot zusammen an. Jeder hatte seine Aufgabe. Chey kochte den Pudding, welchen sie erst angerührt und dann in den Topf mit der erhitzten Milch gegeben hatte. Fleißig rührte sie die ganze Zeit die Masse und fragte ständig ihre Mutter, wie lange es noch brauchte. Natürlich hatte sie sich für die schokoladigste Tätigkeit entschieden, denn sie hatte eine Schwäche dafür und hier hatte sie die beste Möglichkeit einmal etwas zu naschen. Doch zu früh gefreut... Ihr Daddy hatte sie immer tadelnd angeblickt und erwidert: „Wenn du jetzt schon alles aufisst, wirst du nachher nichts mehr davon haben, kleine Maus." Er hatte sie angelächelt und sie hatte ein Schmollmund gezogen.

Sie wollte naschen, doch wie immer vertraute sie auf den Worten ihres geliebten Dads. Sie hatte nie etwas anderes getan, gerade weil sie immer diese Wahrheit in seinen Worten sah, denn nie hatte er falsch gelegen. Doch nun war sich Cheyenne sicher, dass er nicht mehr stolz auf sie wäre, das er sich nie gewünscht hatte, dass sein Mädchen so endete. Nein, sie entsprach nicht mehr seiner Vorstellung.

Cheyenne sah ihre Brüder vor ihr, wie Jason gemeinsam mit ihren Dad das Hauptgericht gezaubert hatte und wie Daniel, Keny und Mum gemeinsam den Tisch gedeckt hatten. Auf den Tisch lag die Weihnachtstischdecke, welche sie immer noch besaßen und auch jetzt noch auf den Esstisch lag. Ihre Mutter hatte zwar viel von früher weggeschmissen, doch die Tischdecke besaß sie noch und sie hütete wie sich selbst.

Damals hatte man noch die Verbundenheit gespürt, das Familiendasein, nie spürte man Hass oder Trauer, besonders nicht zu Weihnachten. Da stand die Freude im Vordergrund, gemeinsam mit dem Überraschungseffekt und der Liebe. Es war ja nicht umsonst das Fest der Liebe.

Als es dann an die Geschenke auspacken ging, waren alle positiv angespannt, jeder wollte wissen was er bekam, ob es das war, was man sich gewünscht hatte oder ob es noch eine Überraschung gab. Für Cheyennes Mund stand offen, als sie ihr Geschenk auspackte und sah was sie bekommen hatte. Ihre Augen leuchteten und sie war sich schon damals sicher, dass sie diese Kamera nicht mehr aus der Hand legen würde. Und sie war sich treu geblieben. Selbst jetzt fotografierte sie noch mit der Kamera vor 7 Jahren, welche sie von ihren Eltern bekommen hatte. Sie hatte es schon immer geliebt Bilder zu machen, es war eine Leidenschaft und eine tolle Sachen, um Situationen festzuhalten.

Weihnachten war das Fest der Liebe, der Geborgenheit und der Freude. Dieses Gefühl hatte Cheyennes Vater ihr immer vermittelt, nur war es das letzte Fest mit ihm zusammen. Kurz darauf war er gestorben, man hatte ihre Mutter angerufen und ihr gesagt, dass er einen Unfall gehabt hatte, mehr wusste man nicht. Selbst bis heute war das Geheimnis nicht gelüftet, was schuld an den Tod ihres geliebten Daddys war. Er war von den ein Tag auf den anderen spurlos verschwunden. Es war so als würde man ihr ihr Herz herausreißen und es an den seidenen Faden hängen. Zur Anfangszeit war sie nicht mehr fähig gewesen zu sprechen, sie hatte kein Bissen hinunterbekommen, keine Tränen liefen ihr mehr über die Wangen. Es war so, als hätte man nur ihren leblosen Körper zurückgelassen und alle Emotionen mitgenommen. Einfach weg und verschwunden. Sie lebte zwar, realisierte ihre Umgebung, aber sie spürte nur die Leere welche sie umgab. Cheyennes Leben ergab ab diesen Moment keinen Sinn mehr und sie wusste nicht, ob sie je wieder lächeln konnte.

Man sagt der Schmerz geht vorbei... Doch irgendwie wollte der Schmerz nie wieder vergehen, selbst jetzt spürte Chey diese Leere in ihren Herzen, selbst wenn sie diese immer versteckte. Denn man hatte ihr nicht nur den Vater genommen, sondern auch die Mutter. Nach dieser Nachricht, dass ihr Mann gestorben sei, hatte sie anfangs so reagiert, wie Cheyenne selbst, doch sie hatte sich verändert. Sie war nicht mehr die liebevolle Frau von damals, sie war komplett anders. Sie war kaltherzig und interessierte sich kaum für ihre Kinder. Man hatte ihr all die Liebe genommen, welche sie früher empfunden hatte.

Vor 7 Jahren hatte sich Cheyenne glücklich geschätzt solch eine Familie zu besitzen. Sie waren einfach perfekt, auch wenn sie sich mal stritten, sie liebten sich. Jetzt waren sie zwei Familienmitglieder weniger. Ihr Vater war gegangen und er hatte ihre Mutter gleich mitgenommen. Sie waren auf sich allein gestellt, sie lebten für sich. Wieder musste Chey daran denken, das ihr Dad nicht stolz auf sie wäre. Er wäre enttäuscht von ihrer Entwicklung, von ihrer Sichtweise, von ihren Umgang mit Menschen und ihren Leben generell. Oft hatte sie Albträume, indem er sie hasste und verabscheute.

Nie würde dieses familiäre Leben wieder zurückkehren, diese Freude welche sie umgeben hatte. Ihr Daddy war tot, genauso wie das gemeinsame Ritual und ihre Mutter. Wenn sie die Bilder von damals sah, erkannte sie freudestrahlende Gesichter von ihren Dad, ihrer Mutter, Jason, Daniel, Keny und ihr. Cheyenne hielt das Bild in den Händen und unterdrückte jede Träne, welche sich androhte. Sie durfte nicht weinen, wenn Daniel sie gleich holen würde um zusammen zu einen gemeinsamen Weihnachtsfest mit Freunden und Verwandten zufahren. Sie wollte ihm keine Sorgen bereiten, auch wenn sie sich sicher war, das er wusste wie sie sich fühlte. Nur gerade in diesen Tagen war ihre Mutter unausstehlich und man konnte sie nicht ansprechen, wahrscheinlich weil sie ebenfalls an dieses Weihnachtsfest zurückdachte. Es war unser schönstes Fest im Jahr gewesen. Nur es würde nie wieder so werden wie damals.

„Kommst du?", fragte Daniel der gerade im Türrahmen getreten war. Er sah auch nicht sehr erfreut aus, aber er hatte ein Lächeln auf den Lippen und Chey nickte leicht. „Ja ich komme gleich." Damit verschwand er wieder aus der Tür und ließ sie allein.

Als sie aus der Tür ging, hatte sie sich wieder an den besten Tagen in ihren Leben zurück erinnert, an einen der Gründe warum sie das Geschehene wieder ausbessern wollte. Chey hatte ihren Stolz und ihre Kraft wiedergefunden, selbst wenn sie kurz vor einen Zusammenbruch war. Tief in ihren Inneren wusste sie, dass ihr Dad bei ihr war und sie nie verlassen würde. Er liebte sie, das hatte er immer, er liebte seine kleine Maus und sie liebte ihn.

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