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[ Point of view: Kageyama Tobio 🖤 ]

Es war zwar noch ein wenig früh, aber ich ging trotztdem schonmal in den Klassenraum und setzte mich an meinen Tisch. Ich entschied mich, meine Schulsachen schon einmal rauszuholen, als mir auffiel, dass ich mein Buch zuhause vergessen hatte. Dann holte ich mein Notizbuch und skizzierte etwas, weil ich mich langweilte. Es war ein Pantomime hinter einer Scheibe, aber der Pantomime stellte mich da und sah aus wie eine Art Dämon. Die Scheibe vor simbolisierte die Maske, die ich trug, um mich vor der Welt zu verstecken. Plötzlich sprach mich jemand hinter mir an.

" Oh, ist das etwa dein Tagebuch? Lass mal sehen! ", sagte die Stimme, doch ich machte das Buch zu und steckte es in meine Tasche, damit er es sich nicht mehr nehmen konnte. Dann hob ich die Tasche auf und verließ das Klassenzimmer. Wenn ich es einfach ignorierte, könnte ich schließlich Ärger vermeiden.
Draußen legte ich die Tasche wieder ab und lehnte mich gegen die Wand.

Auf einmal öffnete sich die Tür hinter mir und ein paar Jungen kamen auf den Flur. Ich kannte diese Jungen schon seit der Grundschule. Sie waren noch nie nett zu mir gewesen und schauten mich immer komisch an. Früher tat es weh, aber mittlerweile hatte ich mich daran gewöhnt und konnte es ignorieren. Sie hatten langsam keine guten Ideen mehr, mir weh zu tun also war es eher lustig mit anzusehen.

" Was machst du hier draußen? Spielst du den Lehrerliebling und wartest auf den Lehrer? Oder hast du noch ein Date mit dem Zwerg? ", fragte einer von ihnen und kam mir immer näher.
" Das ist mir zu nah... Aber wenn ich mich wehre, stecke ich wieder in der Scheiße... ", dachte ich und ging ein paar Schritte zur Seite, da ich ja bereits mit dem Rücken an der Wand lehnte.
Ich könnte es tun. Ich war stark genug, ihn einfach weg zu schubsen. Aber ich durfte nicht.

" Aww, suchst du deinen kleinen Freund? Er wird dir nicht helfen können. Er ist schwach und zerbrechlich, weißt du? "
Die Jungen lachten bloß.
" Was ihr tut ist lächerlich. ", sagte ich. Sie wollten mich nur provozieren, sodass ich mir selbst Ärger einhandelte, weil sie es selbst nicht mehr konnten. Also durfte ich mich nicht provozieren lassen.

Einer der Jungen kam drohend nah und packte meinen Kragen. Da er mich nun berührte, durfte ich mich endlich wehren, da es nun Selbstverteidigung war.
" Fass mich verdammt noch mal nicht an. ", sagte ich und stieß den Jungen von mir.

" Oh, Kageyama wehrt sich! ", sagte er amüsiert und kam wieder näher. Diesmal schubste ich mit so viel Kraft, dass er mit dem Rücken an die andere Seite des Flurs prallte.

Plötzlich kamen immer mehr Leute auf den Flur. Diese holten auch ihre Freunde aus den anderen Klassenräumen und der Flur wurde immer voller und voller, jeder beobachtete das Spektakel.

" Kageyama flippt aus! ", rief einer der Jungen in der Menge.

" Oh, wir kriegen Publikum! Glaubst du, der hässliche Zwerg aus der 10.1 kommt auch noch? ", sagte der Junge vor mir.
Er hatte es geschafft. Er hatte mich das erste mal wirklich provoziert.

" Lass ihn daraus! Wenn du jemals wieder so über ihn sprichst, schlag' ich dir ins Gesicht! "

Er ignorierte meine Warnung und redete weiterhin schlecht über Hinata. Langsam wurde es mir zu viel. Ich packte ihn und drückte ihn an die Wand.

[ Point of view: Shōyō Hinata 🧡 ]

Ich brachte Kageyama noch in sein Klassenzimmer und ging dann in mein eigenes. Auch, wenn wir uns später sehen würden, vermisste ich ihn irgendwie. Ich fand es blöd, dass wir nicht in einer Klasse waren, aber daran konnte ich nichts ändern. Ich setzte mich an meinen Tisch und wartete mit den anderen im Raum auf den Lehrer. Die Tür öffnete sich, aber es war kein Lehrer, der hereinkam, sondern irgendjemand, der etwas schrie, das ich nicht verstand. Als alle daraufhin sofort raus rannten, wurde ich auch neugierig und verließ meine Klasse.

Als ich auf den Flur trat, sah ich, wie Kageyama einen Jungen gegen die Wand drückte. Mein Herz setzte einen Augenblick aus, als ich ihn sah. Ich wusste nicht, ob ich mich daraus halten sollte oder nicht.

" Kageyama flippt aus! ", sagte ein Junge aus der Menge und filmte das Ereignis. Ich versuchte, einen Weg durch die Menge zu finden. Ich musste ihn abhalten, etwas dummes zu tun.

" Lass ihn daraus! Wenn du jemals wieder so über ihn sprichst, schlag' ich dir ins Gesicht! "
" Wie? Dass dein kleiner Freund scheiße ist? Dass er hässlich ist und sein Haar aussieht wie- "
" Halt den Mund! "
" Oh, du kannst also auch schreien? Ich dachte, du kannst nur böse gucken. Naja, schlag mich, es interessiert mich nicht. Ich gehe dann zum Schulleiter und dann kann deine Mami dich abholen kommen. Oh, wie würde sie dann über dich denken? Dass Tobio Kageyama, der nie den Mund aufmacht außer um den armen Hinata anzuschreien, der immer nur in seinem Büchlein zeichnet, soll jemanden geschlagen haben? Das würde niemand glauben. Also los, tu es doch - wenn du Eier hast. "

Die Menge begann, Kageyama anzufeuern, indem sie seinen Namen riefen, aber ich fand endlich einen Weg durch die Menschenmenge und erreichte ihn. Ich musste jetzt mutig sein. Wenn ich Pech hatte, würde er mich wegschubsen und mir irgendeine Beleidigung an de Kopf werfen. Aber er sollte sich nicht in die Scheiße stürzen, also musste ich ihn davon abhalten.

" Wenn man vom Teufel spricht. Dreh' dich doch mal um, Kageyama. ", rief der Junge, den Kageyama noch immer an die Wand drückte.
Jemand in der Menge rief:
" Gnomeo kommt, um seine Julia zu retten! "
Alle fingen an zu lachen.

Kageyama drehte sich um und suchte mit den Augen nach mir. Ich versuchte ihm zu sagen, dass er ihn loslassen soll, aber meine Stimme brach ab und ich konnte nichts sagen. Doch es waren keine Worte mehr nötig. Er verstand, was ich meinte und ließ den Jungen los. Doch dieser wollte es nicht akzeptieren, dass Kageyama kampflos unterging, denn er ballte plötzlich seine Faust und schlug Kageyama ins Gesicht.

Es war totenstill. Man hätte eine Stecknadel auf den Boden fallen hören. Überrascht ging Kageyama ein paar Schritte zurück und strich sich über die schmerzende Wange.

[ Point of view: Tobio Kageyama 🖤 ]

Hatte er mich wirklich gerade geschlagen?
Wie in Trance strich ich mir über die Wange, die dabei ziemlich weh tat. Er hatte mich also wirklich geschlagen. Ich fand keine Worte, um auszudrücken, wie gerne ich ihn zurück geschlagen hatte. Aber nicht vor all diesen Leuten, nicht, solange man mich dabei filmte.

Ich wusste, dass Hinata hinter mir stand. Er nahm meine Hand und ich ließ mich von ihm mitziehen. Er bahnte sich einen Weg durch die Menge, als mir plötzlich jemand in den Rücken trat und ich einmal längst hinfiel.

" Steh einfach auf und lass sie lachen... Das hier findet kein Ende, wenn du zurück schlägst. Aber wenn du dich nicht wehrst, werden sie niemals Respekt vor dir haben. Sie werden dich immer auslachen und dir immer Spitznamen geben und niemals Respekt vor dir haben... "

Es war, als hätte mein Gehirn einen Kurzschluss.
Ich stand auf und schlug dem Jungen mit aller Kraft, die ich hatte, in die Magengrube.

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