7 Mädchenprobleme
◇17.03.2018 Samstag◇
Entspannt liege ich in meinem Bett und kuschel mich zufrieden in die Decke hinein. Ich liebe dieses Gefühl einfach an einem Samstag entspannen zu können. Aufwachen aber liegen bleiben, ohne gehetzt zu werden. Meistens liege ich nur rum, um nachzudenken.
Die Woche verging erstaunlich normal. In der Schule ist nichts wichtiges passiert. Die Jungs haben mich in den Pausen zwar immernoch in Beschlag genommen aber ich habe nicht viel mit ihnen geredet. Auf der Arbeit war es auch erstaunlich ruhig. Dieser misteriöse Mann kam seit Montag nicht mehr zu dem Club, doch ich wurde die Vermutung nicht los, das er wiederkommen würde.
Mühsam versuche ich die Gedanken abzustellen und schaue stattdessen mal auf die Uhr. Es ist schon 15:12 Uhr? Matt meinte doch, das er mich um 20 Uhr abholt. Bis dahin muss ich definitiv fertig sein aber es gibt noch so viel zu machen. Ich habe nichts gegessen, war nicht im Bad, weiß nichtmal, was ich anziehen soll und nicht zu vergessen die passende Schminke.
Heilige Mutter, fangen wir mal an. Erstmal gehe ich ins Bad, um mal zu duschen. Danach lege ich mir ein Handtuch um und gehe in mein Zimmer. In den Schubladen krame ich mir Unterwäsche raus aber weiß nicht so genau welche. Da sticht mir gerade ein blauer Tanga in die Augen. Das ließ mich erstmal nachdenken.
Ich gehe auf eine Party auf der bestimmt total viele perverse Jungs rumlaufen. Nicht zu vergessen auch Bitches im Minirock, sodass ihre Höschen so gut wie immer zu sehen sind und danach in der nächstbesten Ecke mit einem heißen Jungen rummachen.
Tja, dann mach ich es. Zu dem blauen Tanga suche ich mir noch den passenden Spitzen-BH raus. Mit einem Blick in den Spiegel vergewisserte ich mich, das ich wirklich gut aussah. Blau hat mir schon immer gut gestanden.
In Unterwäsche bekleidet gehe ich in die Küche, um mir was zu essen zu machen. Dort sah ich auch meine Oma, die auf einem Barhocker sitzt und die Zeitung liest. Kurz denke ich nach, was ich mir machen soll aber die Wahl ist einfach. Spiegelei mit Speck, Parprika und Grünzeugs. Auch wenn ich das Grünzeug verabscheue, schmeckt es gemischt mit Spiegelei und Speck nicht schlecht. Praprika mache ich nur für den Gesundheitsfaktor rein.
Während ich mir das Nötige aus dem Kühlschrank nehme, spüre ich den Blick meiner Oma an meinem Rücken.
"Wofür ziehst du dich denn so aufreizend an?" Ich muss mich nicht umdrehen, damit ich weiß, das sie eine Augenbraue hochzieht und mich misstrauisch beobachtet. Trotz allem macht sie sich Sorgen um mich, obwohl ich mir mehr Sorgen um sie mache.
"Ich geh um 20 Uhr auf eine Party, Oma." Während dem kleinen Gespräch mache ich weiter und erhitze die Pfanne mit dem Öl darin.
"Und mit wem? Du würdest es mir doch erzählen, falls du Freunde finden würdest, oder nicht?" Seufzend atme ich aus.
"Natürlich, Oma. Ich würde sie nicht als meine Freunde bezeichnen. Vielleicht als Bekannte aber sie wollen mich halt bei der Party dabei haben." Ich gebe zuerst das Speck in die Pfanne mit Praprika. Diese Fragen gingen mir schon ein bisschen auf die Nerven, weil sie genau weiß, das ich auf mich aufpassen kann.
"Wer sind denn 'sie'?"
"Ein paar Jungs aus meiner Schule." Ich versuche dabei so normal, wie möglich zu klingen, denn es sind ja nicht irgendwelche Jungs von meiner Schule.
"Bitte, pass auf dich auf. Du weißt wie die Kerle sind", ermahnt sie mich mit einem sorgenvollen Blick, den ich es aus dem Augenwinkel sehe. Ich schlage die Eier auf und lasse sie in die Pfanne gleiten.
"Ja, Oma. Du weißt, wie gut ich auf mich aufpassen kann. Ich bin schon 16."
"Gerade deshalb! Du bist noch nicht volljährig, meine Liebe." Das ist zum Haare raufen.
"Es ist alles gut, okay? Bitte, lass es meine Entscheidung sein. Es ist nur eine Party. Davon sterbe ich nicht, also mach dir keine Sorgen." Jetzt ist sie diejenige, die seufzt. Ich höre, wie sie vom Barhocker aufsteht und auf mich zukommt.
"Ich vertraue dir, mein Spatz." Ich spüre, wie sie meinen Kopf zu sich dreht und mir einen Kuss auf den Mund gibt aber sie entfernt sich auch wieder schnell von mir.
"Oma!" Sie fängt an zu lachen und ich wische mir über den Mund. Ein Schmunzeln kann ich mir allerdings nicht unterdrücken. Sie ist echt die Beste. Manchmal ist es aber auch widerlich, wie sie mich auf den Mund küsst. Doch auch das will ich niemals missen wollen.
Während ich hier weiter rumstehe, hat sie schon den Raum verlassen und legt sich bestimmt in ihr Bett.
"Außerdem, Gene, wenn der junge attraktive Mann dabei ist, dann bin ich beruhigt."
WAS? Attraktive Mann? Da habe ich mich zu früh gefreut. Jetzt höre ich, wie sich ihre Tür abschließt und nebenbei habe ich das Essen vergessen. Schnell nehme ich es vom Herd, zum Glück ist es aber nicht angebrannt. Ich gebe das Essen auf einen Teller, wobei mir ihr Satz nicht aus dem Kopf geht.
Kann es sein..? Hatte David mich nicht an dem Freitag von vor einer Woche nach Hause gebracht? Meine Oma hat um die Uhrzeit doch geschlafen. Nein, nein, nein! Ich schäme mich so sehr. Jetzt hat sie David gesehen und findet ihn sogar attraktiv. Es fehlt nur noch, das sie ein Gespräch geführt haben. Bei ihm kann ich es mir allerdings nicht vorstellen. Naja, wer weiß.
Beleidigt schaufel ich das Essen in mich rein. Daraufhin stelle ich das Geschirr in die Spülmaschine und verschaffe mir einen Überblick über die Zeit. Es ist 16:05. Fast eine Stunde ist rum. Da geht komplett fit. Ruhig schlendere ich in mein Zimmer und reiße die Schranktüren auf. Nun wird es lustig. Keine Ahnung, welches Kleid ich nehmen soll.
Es muss definitiv ein Marineblau haben und etwas über den Knien enden. In meinem Schrank gibt es tausend Kleider aber die meisten sehen viel zu schlampig aus, weil sie für die Arbeit gedacht sind. Vorallem ist kein Marineblau dabei. Was soll ich denn tun? Spontan shoppen gehen kann ich nicht. Meine Oma hat bestimmt auch kein passendes Kleid.
Ich habe eine Idee! Sofort zücke ich mein Handy und rufe jemanden an.
"Guten Tag, Rica hier am A-"
"Rica, du musst mir unbedingt helfen!" Am anderen Ende höre ich sofort ein dumpfes Lachen.
"Schieß los."
"Ich brauche ein Kleid in der Farbe Marineblau, das nicht zu schlampig aussieht aber für eine Party passt, auf der viele Jungs rumlaufen."
"Kein Problem, ich komme gleich damit vorbei."
Damit legt sie auch schon auf. Was würde ich nur ohne sie machen? So lange ich denken kann, ist sie schon meine Kollegin und Freundin. Diese Beziehung zwischen uns kann man einfach nicht richtig erklären aber sie ist immer da, wenn etwas ist.
Wie gut man sich auf sie verlassen kann, sehe ich schon zehn Minuten später. Nach so kurzer Zeit ist sie schon hier, sie ist so ein Schatz. Schnell eile ich zur Tür und falle ihr schon in die Arme.
"Immer ruhig mit den jungen Pferden", gibt sie lachend von sich. Natürlich lasse ich sie los, damit wir uns sofort in mein Zimmer begeben können. Sie schließt noch die Wohnungstür und zieht sich die Schuhe aus. Erst als sie in mein Zimmer kommt, werfe ich ein Blick auf die Tüte, die sie in der Hand hält. Auch sie bemerkt meinen Blick und fängt wieder an zu lachen.
"Hier, probier es mal an, bevor du gleich vor Neugier umkippst", macht sie sich weiter über mich lustig. Das ignoriere ich aber als ich das Kleid heraushole und es anprobiere.
Verdammt. Ich stehe vor dem Spiegel, doch ich kann keine Worte finden. So perfekt.
Es hat genau die Länge, die ich wollte. Es sieht nicht zu schlampig aber auch nicht zu brav aus.
"Kleine, das sieht wunderschön aus. Ich wusste doch, das es dir perfekt stehen wird!" Ich sehe nur, wie sie hinter mir steht durch den Spiegel und aich sie baff ist. Die Spitze sieht atemberaubend aus. Noch nie habe ich mich so schön gefühlt, wie jetzt gerade. Dafür muss ich Rica einfach nochmal umarmen.
"Kein Problem." Ihre Arme legen sich leicht um mich, doch kurz darauf lassen wir uns wieder los.
"Wann musst du eigentlich los?" Auf ihre Frage hin, sehe ich kurz zur Uhr. Puh, 16:30 Uhr. Es fehlt noch die Schminke und die Frisur.
"Also ich werde gegen 20 Uhr abgeholt."
"Dann hopp, machen wir dich zu einer versauten Prinzessin!" Immer wieder bringt sie mich zum lachen. Allerdings ist es so klar, das sie mir unbedingt dabei helfen muss.
Die nächsten zwei Stunde verbringen wir mit Make-up, meiner Frisur und natürlich sehr vielen Mädchengesprächen. Bei den ganzen Gesprächen habe ich aber das Thema 'David' niemals angesprochen.
Nachdem wir mit allem fertig sind, sieht sie mich voller Stolz an. Beinahe schon, wie ihre eigene Tochter aber so sehr könnte das nicht passen. Sie ist zwar 28 aber immernoch wie meine beste Freundin. Wir lachen viel und bemerken garnicht, das es schon kurz vor 20 Uhr ist.
Es klingelt wieder an der Tür. Ich sage, das ich kurz alleine aufmachen gehe, doch da verschlägt es mir den Atem.
"David?"
•~~~~~~~~•
Google regelt. 😂 Ist zwar nur ein Lückenfüller aber das Kapitel liegt mir sehr am Herzen. Hier sind Dinge beschrieben, die ich noch nie getan habe oder nicht mehr machen kann. Für mich war es etwas emotional.😅 Und... 130 reads! 😍😍😍
Eure Yuki🌹🎀
1569 Wörter
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top