19. Date mit Jamie

30.03.2018 Freitag

Ich bin der Aufforderung von Brand gefolgt, in der er erwähnte, ich solle mich mit Jamie zu einem Date treffen. Gestern nachdem wir ja alle im Café waren, habe ich Jamie mal gefragt, ob wir uns heute dazu treffen wollen. Wie erwartet hat er zugesagt und so machen wir aus, dass wir direkt nach der Schule zusammen etwas unternehmen. Da ist es schon recht praktisch, dass wir in eine Klasse gehen. Gerade packe ich meine Schulsachen in meinen Rucksack und begebe mich vor das Schulgebäude. Jamie steht schon dort, geduldig auf mich wartend.

"Hey." Nachdem ich ihm kurz auf die Schulter tippe, dreht er sich zu mir um und wir lächeln uns kurz an.

"Und? Hast du was besonderes im Sinn, Prinzesschen?", fragt Jamie mich, während wir vom Schulgelände herunterlaufen.

"Nicht wirklich. Ich wollte mich überraschen lassen."

"Hmm.. Dann probieren wir mal was neues aus." Er nimmt mich an die Hand und führt mich durch die halbe Stadt. Immer mal wieder macht er Witze über einige Werbeplakate oder Schaufenster, was ich ziemlich amüsant finde. Dann kommen wir vor seinem Ziel an, denn er hält mir die Tür auf und sofort strömt mir der Geruch von Essen entgegen. Ich hab sogar schon eine Vorahnung, was es sein muss. Überall sind Statuen von irgendwelchen Tieren. Ein indisches Restaurant.

"Ist dir die Wahl angenehm?" Jamie nimmt mir meine Jacke ab, hängt sie mir auf, bevor ich ihm antworte.

"Ja, hab es zwar nie probiert aber du sagtest bereits, probieren wir mal was neues." Ich grinse, genauso wie er. Wir suchen uns einen Tisch, der abgelegener ist und setzen uns dort hin. Da ich null Ahnung von dem Essen habe und wahrscheinlich tausend Jahre vor der Speisekarte sitzen würde, bitte ich ihn darum für mich mitzubestellen. Wir unterhalten uns in der Zwischenzeit über Dinge, wie Schule, seine alte Schule, seine jetzige Situation. Dann kommt das Essen aber davon lässt er sich garnicht stören. Ich merke, dass er eigentlich viel redet und sehr humorvoll ist. Nicht so wie David.

"Erzähl doch mal über dich. Deine Vergangenheit oder deine Hobbys. Du hast noch nichts über dich erzählt." Er verschränkt seine Hände so, dass er seinen Kopf darauf legen kann. Sein direkter Blick bringt mich schon in Unbehagen. Ich hab selbst gemerkt, dass ich so gut wie garnicht rede aber ich möchte auch nichts erzählen. Es soll niemand erfahren.

"Ich kann dir darüber nicht viel erzählen. Ich hatte eine normale Kindheit, wurde in der Schule nie wirklich beachtet, hatte gute Noten. Durschnittlich halt." Lügen, gemischt mit etwas Wahrheit und unvollständigen Aussagen. Eine gute Mischung. Sieht aber so aus, als würde er es glauben. Wir fangen dann an über seine Hobbys zu reden, wobei er garnicht so viele hat. Ich erfahre einige Dinge über ihn, zum Beispiel, dass er ein Einzelkind ist und eine Bilderbuchfamilie hat. Die Eltern recht reich, liebevolle Eltern und eine gute Erziehung. An nichts hat es ihm gemangelt. Das merkt man ihm ziemlich an, wegen seiner Ausstrahlung.

"Oh, es ist schon spät. Sollen wir?" Ein Blick auf die Uhr zeigt mir, dass es wirklich schon spät ist. Zwei Stunden sind definitiv vergangen und das bedeutet, dass ich bald wieder zur Arbeit muss. Ich antworte ihm mit einem Nicken. Wir erheben uns, er bezahlt noch die Rechnung und ich hole unsere Jacken. Kurz angebunden bedankt er sich bei mir, bevor wir uns vom Ladenbesitzer verabschieden. Vor dem Laden spüre ich, wie der kühle Wind uns wieder umgibt.

"Ich begleite dich nach Hause, Prinzessin", meint er und deutet eine Verbeugung an, was mich leicht zum Kichern bringt.

"Ist doch nicht nötig, Jamie. Ich komm auch alleine klar." Empört schnappt er nach Luft.

"Was wäre ich für ein Mann, wenn ich eine so hübsche Frau nicht sicher nach Hause geleite?" Wieder muss ich kichern, weil diese gehobene Sprache garnicht zu ihm passt. Seufzend ergebe ich mich daraufhin. Ich führe ihn leicht, um den Weg nach Hause zu finden. Ab und zu bringt er Witze, die so unlustig sind, dass ich doch lachen muss. So vergeht der Heimweg schneller, als gedacht. Vor meiner Haustür kommen wir zum stehen und ich drehe mich zu ihm um.

"Ich danke dir für diesen entspannenden... Nachmittag." Kurz müssen wir beide deswegen auflachen. Normalerweise sind Dates eher am Abend aber wir definieren es neu.

"Es hat wirklich Spaß gemacht. Ich konnte eine neue Seite von dir kennenlernen." Er macht einen Schritt auf mich zu, sodass er direlt vor mir steht und ich zu ihm hochsehe.

"Wenn, dann muss ich mich bei dir bedanken. Du hast mir die Chance gegeben dir mehr zu zeigen. Darf ich denn auf ein weiteres Date hoffen?" Ich muss schmunzeln aber dann nicke ich ihm zu. Er muss ebenfalls lächeln und dann kommt er mir mit dem Gesicht noch näher.

"Dürfte ich noch eine Bitte aussprechen?" Seine Augen verdunkeln sich und ich bin dadurch völlig benebelt. Diese Nähe macht mich verrückt. Nein, eher diese Anspannung zwischen uns. Meine Worte sind nur noch ein Hauch.

"Sprich sie aus."

"Darf ich dir einen Kuss stehlen?" Neben der Spur merke ich, wie ich leicht nicke und er auch schon seine Lippen auf meine legt. Er bewegt sie ganz vorsichtig, als würde ich mich ihm jeden Moment wieder entreißen. Ich erwidere genauso zärtlich, als ich merke wie er eine Hand an meine Wange gleiten lässt. Meine Lippen bewegen sich in einem langsamen Rhythmus gegen seine weichen Lippen. Ich spüre, wie mein Brustkorb sich schnell hebt und wieder senkt. So schnell der Kuss angefangen hat, endet es auch wieder. Sein Gesicht entfernt sich von mir. Unsere beiden Gesichter sind leicht gerötet und wir sind leicht außer Atem. Wir beide lächeln uns an, doch dann geht er ohne etwas zu sagen. In so einem Moment sind Worte unnötig. Sie hätten nur den Moment zerstört.

Ich atme einmal tief durch. Erstmal muss ich mich auf anderes konzentrieren. Es wird sich ja noch rausstellen, wie es mit Jamie weiter geht. Ich drehe mich um und hole meine Schlüssel heraus. Plötzlich fühle ich mich ziemlich stark beobachtet. Mein Blick schweift durch die Straße, an den Häusern vorbei. Dort! Blaue Augen starren mich eiskalt an. Ein Schauer läuft über meinen Rücken, so wie immer wenn ich ihn sehe. Leider sehe ich ihn nur kurz, weil die Person sich sofort abwendet und geht.

War das etwa David? Das wird mir alles viel zu viel. Die Gedanken an das Date, an mein Verhältnis zu Jamie und an David mit dem ich eine undefinierbare Bindung habe, bleiben auch noch während der Arbeit präsent in meinem Kopf. Ich muss diesmal nur an der Bar stehen, deswegen konnte ich es mir leisten mal unkonzentriert zu sein. Ich brauche unbedingt viel Schlaf und ein Wochenende, dass ich nur im Bett verbringe ...

Unbekannt p.o.v.

Enstpannt rauche ich gechillt eine auf dem Sofa. Neben mir sitzt mein bester Freund, der ebenfalls eine raucht und wir die Stille genießen.

"Junge, ich liebe deine Villa." Er legt die Beine auf den Tisch, um das nochmal zu verdeutlichen. Ich muss auflachen, da das kein Wunder ist. Jeder liebt meine Villa, ohne Ausnahme.

"Bald wird sie nicht nur meine sein." Meine Gedanken driften weg, wenn ich an das süße Mädchen denke. Mit ihrem schwarzen Haar, ihren Aug-...

"Bro, willst du das immernoch durchziehen? Denkst du nicht es wäre zu riskant?" Dieser Kommentar bringt mich innerhalb einer Sekunde fast zur Weißglut. Ruckartig stehe ich auf.

"Zweifelst du etwa an mir!? Dieses Mädchen wird mich lieben! Ich habe doch gemerkt, was für eine Wirkung ich auf sie habe."

"Okay, okay, beruhig dich und setz dich wieder hin. Alles ist doch chillig, Bro." Ich beruhige mich wirklich wieder und setze mich gemütlich hin. Weiterhin denke ich über sie nach. Ich werde sie so oft sehen können.

"Gehst du Montag eigentlich zur Schule?", fragt er mich aus dem Augenwinkel.

"Natürlich. Ich war schon lange nicht mehr in der Schule aber wenn ich sie dafür sehen kann, tue ich das gerne. Mal was anderes außer arbeiten." Ein Lächeln schleicht sich auf mein Gesicht bei dem Gedanken sie sehen zu können.

"Du bist äußerst vernarrt in sie."

"Das stimmt. Es hat mich voll und ganz erwischt."

"Aber ich hab gehört das man sie oft mit den andern Jungs gesehen hat." Warte, was?

"Welche Jungs meinst du?", frage ich leicht bedrohlich.

"Na, David. Jamie, Brand und die Clique eben." Meine Hand ballt sich zu einer Faust. Die Aggressionen kommen wieder hoch. Ich hasse diese Menschen so sehr. Vorallem David. Er soll sich von meinem Mädchen fernhalten!

"Glaub mir, ich werde ihr das austreiben." In meinem Kopf formt sich schon ein kleiner Plan.

"Ich kenn diesen Gesichtsausdruck, Bruder. Lass es diesmal nicht so eskalieren, wie damals. Die Kleine soll echt besonders sein."

"Das würde ich niemals tun. Nicht bei ihr. Sie wird meine Prinzessin werden." Ja, meine Prinzessin. Ich würde sie nicht so leiden lassen, wie die andere Schlampe. Sie ist viel heißer und hat was im Köpfchen. Im Gegensatz zu der Ollen, hat sie es nicht verdient zu leiden.

"Bro?" Er hält fragend noch eine Zigarette hin, die ich dankend annehme.

Du wirst noch sehen, meine süße Sünde.


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Tja, die süße Sünde. ;) Das war eigentlich ziemlich ungeplant aber egal. xD Das ist das erste richtige Kapitel das ich geschrieben habe nach meiner großen Pause. (18.12.18)
Hoffe es gefällt euch. ❤

Eure Yuki🌹🎀

1552 Wörter

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