Let me Know
"Naruto! Jetzt halt' doch endlich an!" schrie Sakura mir hinter her. In einem wahnsinns Tempo sprang ich duch die Baumwipfel, gefolgt von meinem Team. Verzweifelt sah sie zu Kakashi, als ich mit dem Kopf schüttelte und "ich denk' nicht dran!" über die Schulter hinweg rief. Meine Beine brannten wie Feuer und trotzdem weigerte ich mich, langsamer zu werden oder eine Pause zu machen.
Heute war es endlich soweit.
Heute konnte ich endlich mein Versprechen gegenüber Sakura einlösen.
Heute würde ich endlich Sasuke zurückholen.
Tsunade hatte die Information bekommen, dass Kumo-Nins im Tal des Endes Sasuke gestellt hatten. Der Raikage hatte für die Entführung seines Bruders Sasukes Tod gefordert und ließ zahlreiche Teams nach meinem alten Freund suchen. Sie hatten ihn gefunden... Vor mir.
"Naruto!" schrie Sakura und zog noch einmal das Tempo an. Ich sah über die Schulter nach hinten, sie war nur noch wenige Meter von mir entfernt, nicht so wie Kakashi, der uns in einigem Abstand folgte. Seit wir bei Tsunade im Büro waren, hatte er nichts mehr gesagt.
Meine Beine wurden immer schneller, ich hatte das Gefühl, sie würden einen eingenen Willen haben. Aber das war mir Recht. Sasuke würde meine Hilfe brauchen, wenn die Kumo-Nins ihn tatsächlich gestellt hätten... aber... der Sasuke den ich kenne, hätte sich nicht von ein Paar Ninjas aufhalten lassen. Der Sasuke, den ich kenne, hätte den Spieß umgedreht und die Angriffe seiner Gegner zu seinem Vorteil genutzt. "Da stimmt was nicht." sagte ich zu mir selbst und wurde noch etwas schneller. Dass meine Beine mit jedem Schritt noch mehr brannten und ich jedes Mal, wenn ich vom Ast sprang hätte laut aufschreien können ignorierte ich. Sasuke brauchte meine Hilfe, da war ich mir sicher. Ich sah noch einmal zurück. Sakura konnte jetzt endlich nicht mehr mit mir mithalten. Ich konnte noch von Weitem sehen, wie sie auf einem der Äste stehen blieb und sich nach Luft ringend gegen den Baumstamm lehnte. Es tut mir Leid Sakura, aber ich werde mein Versprechen halten können. Kurz versuchte ich noch Kakashi zu erspähen, damit ich mir sicher sein konnte, dass Sakrua nicht allein war, aber ich musste ihn schon vor einigen Metern abgehängt haben, er war nirgendwo zu sehen. Ich nickte kurz bevor ich meinen Blick wieder nach vorn richtete. Erschrocken riss ich die Augen auf, als ich Kakashi auf dem Ast vor mir stehen sah. Er versperrte mir den Weg und ich hatte sonst keinen Ast, auf dem ich hätte landen können. schreiend und mit den Armen nach Halt suchend, fiel ich durch die Blätter und landete mit einem dumpfen Knall auf dem mehr oder weniger weichen Waldboden. Kurz verschwamm mein Blickfeld und ein hohes Piepen in meinem Ohr setzte ein, als ich mich aufsetzte. Seufzend rieb ich mir meinen pochenden Kopf, ich musste mich irgendwo gestoßen haben. Kakashi landete wesentlich eleganter vor mir. "Was sollte das?!" fuhr ich ihn an und sprang auf.
Eine dumme Idee.
ein stechender Schmerz zog durch meinen Kopf, mir wurde schwarz vor Augen und ich verlor das Gleichgewicht. Ein Ruck ging durch meinen Körper und ich konnte etwas warmes unter mir spüren. Vorsichtig, aus Angst vor dem erneuten Schmerz in meinem Kopf, öffnete ich die Augen. Kakashi hatte mich aufgefangen und ich lag, wie so oft schon wenn ich am Ende war, auf seinem Rücken. "Wir machen eine Pause." stellte er fest und zog mich sanft von seinem Rücken auf den Boden. Jetzt hatte auch Sakura uns eingeholt. Ihr Atem ging schwer und sie musste sich auf ihren Knien abstützen. Der Schweiß lief ihr über das Gesicht, verklebte einige ihrer Strähen, die unter ihrem Konohastirnband herausgerutscht waren. Kakashi setzte sich, öffnete seine Tasche und warf Sakura eine Wasserflasche entgegen. "Setz dich." sagte er an sie gerichtet und hielt auch mir eine Flasche entgegen. "Wir haben keine Zeit!" rief ich und stieß die Flasche weg, um aufzustehen fehlte mir die Kraft, das musste ich mir eingestehen...
"Gehts dir noch gut?!" fuhr Sakura mich an. Sie schien wieder Luft zu bekommen und kam auf mich zu. "Ich bin völlig fertig, du hast grad eine Bruchlandung hinter dir und wenn du so weiter machst, ist dein Chakra schon völlig verbraucht, bevor wir überhaupt da sind!" Sie stand bedrohlich nah vor mir, ihre grünen Augen bohrten sich in meine und ich konnte nur schwer schlucken. Wenn sie so vor mir stand, wusste ich nicht, warum ich in sie verliebt war. Damals war sie noch unschuldig und musste beschützt werden... Heute zog sie mich regelmäßig aus der Scheiße und rettete mehr Menschen, als ich es wahrscheinlich je könnte. Manchmal, wenn wir auf Missionen waren, fiel mir erst wieder ein, dass sie ein Mädchen war, wenn wir unsere Schlafplätze getrennt von einander aufschlugen. "Außerdem," sie ging ein paar Schritte zurück und setzte sich neben Kakashi. "Wissen wir noch gar nicht, was genau unsere Mission ist." und damit sah sie Kakashi an, der bisher seine volle Aufmerksamkeit dem Etikett der Wasserflasche gewidmet hatte. Kurz herrschte Stille, bis Kakashi seufzte und sich mit der Hand über sein freies Auge rieb. "Irgendwann muss ich es euch wohl sagen..." murmelte er. Seine Finger spielten mit dem Etikett der Flasche herum, seine Fingernägel vergruben sich unter dem Plastik und zogen an ihm herum, bis es nachgab und kleine Plastikschnippsel zu Boden segelten. "Tsunade wollte uns nicht losschicken..." begann er. " Eigentlich sollte Team 10 losgeschickt werden und ihr solltet währenddessen eine Mission am anderen Ende vom Land des Feuers erledigen. Ich hatte auch schon mit Shikamaru geredet, aber als er erfuhr, worum es bei dieser Mission geht, hat er sofort abgelehnt." Wieder machte er eine Pause. Unruhig rutschte ich auf dem Boden hin und her. "Warum hat er abgelehnt?" fragte Sakura das, was mir auf der Zunge brannte. Sie schien genauso ungeduldig zu sein wie ich. " Weil er genau weiß, was Sasuke euch bedeutet. Unsere Mission ist es, Sasuke dazu zu bringen, freiwillig nach Konoha zurück zu kehren. Sollte er sich weigern, haben wir den Befehl, die Kumo-Nins bei seiner Hinrichtung zu unterstützen..." Meine Augen weiteten sich, für einen Moment hatte ich sogar das atmen vergessen. "Was?" konnte ich gerade so herausbringen. Schnell sah ich zu Sakura. Ihr Gesichtsausdruck war genauso geschockt und verzweifelt wie meiner. "Du meinst das ernst?!" schrie ich auf, als Kakashi eine Hand auf Sakuras Schulter legte und zu Boden sah. "Das kann nicht Tsunades Ernst sein! Was denkt sie sich denn dabei?!" ich wollte aufspringen, aber in meinem Kopf drehte sich alles. Sakura rutschte zu mir. Sie schlang ihre Arme um meinen Körper und vergrub ihr Gesicht in meiner Schulter. "Ich werde Sasuke nicht töten... Er gehört zu unserem Team und es ist meine Pflicht als Teamführer euch alle zu beschützen." Er sah uns kurz an, bevor sein Blick zu den Baumwipfeln schweifte. "Ich werde nicht noch einmal dabei zusehen, wie meine Teammitglieder sterben..." murmelte er kaum hörbar. "Wir werden ihn retten." sagte er nun bestimmt, stand auf und stellte sich vor uns. Ich sah ihn mit großen Augen an. Mein Kopf musste so vieles verarbeiten, aber als der Hatake uns seine Hände entgegenhielt, verstand ich. Sofort schlug ich ein und er zog erst mich, dann Sakura wieder auf die Beine. "Wir werden Sasuke retten." rief ich überzeugt und griff an meine linke Brust. Ich spürte, wie sich das kalte Metall von Sasukes Stirnband an meine Haut presste. Ich würde es ihm wiedergeben und wir würden zusammen nach Konoha zurückkehren.
"Halt!" rief Kakashi und blieb auf einem der Äste stehen. Sakura und ich schlossen auf. "Spürt ihr das?" fragte er leise und wir nickten. Schon vor ein paar Kilometern war mir diese enorme Menge Chakra aufgefallen. "Wir müssen gleich da sein" stellte meine Teampartnerin fest und wie auf Komando sprangen wir von dem Ast und liefen die letzten Meter durch den Wald. "Macht euch bereit." rief Kakashi uns zu und wir zogen unsere Kunais, bereit, sofort gegen dir Kumo-Nins zu kämpfen. Als ich den Waldrand sah, zog ich noch einmal das Tempo an Halte durch, Sasuke. Wir werden dir helfen. Wir traten aus dem Wald, die Sonnenstrahlen der untergehenden Sonne blendeten mich. Ich rempelte Sakura an, die stehen geblieben sein musste und klirrend fielen ihre Kunai zu Boden. "Oh... Mein Gott." murmelte sie bloß. Meine Augen gewöhnten sich langsam an das Licht und nun klappte auch mir der Mund auf. Meine Augen weiteten sich, als ich die riesigen Trümmer, die tiefen Krater und die leblosen Körper auf dem Boden sah. Staubschwaden zogen über das Schlachtfeld und das Blut.
Das Blut.
Überall war es verteilt, tropfte dickflüssig aus den kalten Körpern, gefallener Kumo-Ninjas. Es sammelte sich zu großen Pfützen, die in der untergehenden Sonne glitzerten, wie die Erde nach einem Hitzegewitter. Mein eigenes Herz setzte bei diesem Anblick für einen Moment aus.
Hatte Sasuke das getan?
Hilfesuchend sah ich zu Kakashi, der ebenfalls auf das groteske Bild, das sich uns bot, starrte. Sein Stirnband hatte er nach oben geschoben und sein Sharingan nahm das ganze Leid auf, das sich uns offenbarte. "Lebt Sasuke..." begann Sakura leise, brach aber ab, als einer der Körper zu röcheln begann. Sofort war ihre Schockstarre verflogen und sie lief zu dem Opfer hinüber. Ich sah ihr zu, wie sie auf die Knie fiel, dem Mann das Hemd von der Brust zog und ihre kleinen Hände sich auf die große Wunde des Mannes legten.
Ich wollte ihr folgen, als ein gewaltiger Knall den Boden erzittern ließ. Erschrocken sah ich zu den riesigen Statuen von Madara und Hashirama. Die des Uchihas konnte man kaum noch erkennen. Die Hand war zertümmert worden, die Konturen seines Gesichts zerstört und die spitzen Haare abgebrochen.
Und auf diesem riesigen Trümmerhaufen konnte ich ihn endlich finden.
"Sasuke..."
Die lilanen Flammen seines Susanoo's züngelten schwach um ihn herum, fast so, als würden sie beim nächsten Windzug erlöschen. Mein Freund hielt sich den Kopf und stütze sich an einem der Haartrümmer ab, um nicht zu fallen. Ihm gegenüber stand der Raikage. Wie von selbst rannten meine Beine auf die Statuen zu, als ich sah, wie sich der Raikage erneut zum Angriff bereit machte. Sasuke sah so schlecht aus, dass ich Angst hatte, er würde den nächsten Angriff nicht überleben. "Aufhören!" schrie ich, als Ay lossprang und in einem enormen Tempo auf meinen Freund zuschoss.
Ab hier könnt ihr euch entscheiden, ob ihr ein "Bad End" oder ein "Happy End" lesen wollt. Lest einfach das Kapitel eurer Wahl :)
~Ramensuppe
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