Bad End

Sasuke sah zur Seite, als ich schrie. Seine Augen weiteten sich, als er mich sah, kurz bevor ihn sein Gegner mit voller Wucht traf. Wieder knallte es und der Körper des Uchihas flog durch die Luft, gegen eine der verschont gebliebenen Strähnen Madaras. Meine Schritte wurden noch schneller und die letzten Meter sprang ich auf den Raikage zu, der Sasuke gefolgt war und sich erneut vor ihm aufbaute. Ich schlung meine Arme um seinen riesigen Körper und zog ihn von den Füßen. Ich war schneller auf den Beinen, als Bee's Bruder und stellte mich schützend vor Sasuke. "Bist du noch ganz dicht?!" schrie der Raikage und sprang wieder auf seine Füße. Ich musste schlucken, als der Raikage sich den Staub von den Klamotten wischte und mich rasend ansah. "Naruto..." meldete sich nun Sasuke leise zu Wort. Er musste starke Schmerzen haben, denn seine Stimme war leise und brach nachdem er meinen Namen sagen konnte. Ein kalter Schauer zog über meinen Rücken, seine Stimme war noch tiefer, als vor vier Jahren und jagte mir eine Gänsehaut auf die Arme. "Verschwinde." flüsterte er. Erschrocken sah ich über meine Schulter zu meinen Freund und Tränen schossen mir in die Augen. Tief rot sog sich der Stoff seines zerrissenen Oberteils voll. Ich konnte die tiefen Wunden auf seinem Körper sehen. Sein rechtes Bein knickte im 90Grad Winkel von seinem Knie an ab und war kaum noch als Bein zu erkennen. Sein rechter Arm hing schlaff an seinem Körper und wurde von der linken Hand an sich gedrückt.
Wie ein Häufchen Elend saß er da und ich war mir sicher, wenn der Stein sich nicht gegen seinen Rücken drücken würde, wäre er einfach zu Boden gefallen. "Was hast du getan?!" schrie ich den Raikage an. Mein Sichtfeld verschwamm von meinen Tränen und trotzdem sah ich den Mann, der meinen Freund töten wollte, klar vor mir. Ay sah mich wütend an. "Geh aus dem Weg, Naruto. Ich bringe das zu Ende, wofür ihr alle nicht fähig ward." um seiner Hand sammelte sich sein Chakra. Mit zitternden Händen formte ich ein Handzeichen. Dass meine Finger bereits eher nach Klauen aussahen und sich eine enorme Hitze aus meinem Inneren in meinem ganzen Körper verteilte, bekam ich nur wage mit. Sofort standen hunderte meiner Kopien neben mir und rannten auf den Raikage zu, der sich durch die Masse schlug. Schnell drehte ich mich um und lief zu Sasuke. Seine Augen waren geschlossen und sein Kopf war zur Seite gefallen. Meine Tränen liefen nun unaufhaltsam über meine Wangen und ich kniete mich zu meinem Freund. "Sasuke!" rief ich verzweifelt und nahm sein Gesicht in meine Hände. Er war so viel blasser, als ich ihn in Erinnerung hatte. Ich zog seinen Körper an meinen und schüttelte ihn erst sanft, dann immer stärker, in der Hoffnung, er würde wieder die Augen öffnen. "Lass mich jetzt nicht wieder allein." schluchtze ich und drückte ihn noch näher an meinen Körper. Er durfe nicht sterben.
Nicht wegen des Raikages.
Nicht jetzt.
"Naruto..." hörte ich gedämpft und sofort drückte ich ihn wieder eine Armweite von mir weg. Seine Augen konnte er gerade so offen halten und das tiefe Schwarz bohrte sich in meine Blauen Augen, die von den Tränen geschwollen waren. "Sasuke!" rief ich erneut und konnte mein Lächeln nicht verhindern. Kurz sah ich zu meinen Schattendoppelgängern, die sich tapfer unserem Feind entgegen stellten und uns so vor ihm schützten. "Es wird alles wieder gut." schluchzte ich und zog Sasuke wieder an mich. Ich vergrub mein Gesicht in seiner Schulter und zog seinen Geruch ein, der sich bereits mit dem seines Blutes mischte. "Ich bringe dich nach Hause, wir bekommen dich wieder hin, versprochen!" sprudelte es aus mir heraus. Ich war so froh, dass er noch atmete, es gab mir Hoffnung, dass alles wieder wie früher werden konnte. Ob ich eben mit Sasuke oder mit mir selbst geredet hatte, wusste ich auch nicht mehr. Ich zuckte zusammen, als sich Sasukes Hand leicht auf meinen Rücken legte und er seinen Kopf gegen meine Schulter lehnte. "Mach dir doch nichts vor..." flüsterte er und lachte trocken auf, was jedoch in einem Hustenanfall mündete und ihm das Blut aus dem Mund gegen meine Jacke sprudelte. "Ich kann nicht mehr nach Konoha." keuchte er. Energisch schüttelte ich den Kopf. "Quatsch! Ich spreche mit Oma Tsunade, wir finden eine Lösung." quiekte ich zerzweifelt. Ich wusste, dass er etwas anderes meinte.
"Dummkopf." murmelte er bloß leise, vergrub sein Gesicht aber noch mehr in meiner Schulter. "Ich habe dich vermisst, Teme." murmelte ich, als Sasukes Chakra immer schwächer wurde. "Ich habe gehofft, dass ich dich zurückholen kann..." flüsterte ich und versuchte nicht noch mehr zu weinen, als jetzt schon. "Ich dachte, dass ich es für Sakura tat, aber je länger ich dir gefolgt bin, desto deutlicher ist es mir geworden." ich schluchtze, als Sasukes Hand von meinem Rücken rutschte und der warme Atem an meiner Schulter ausblieb. Ich drückte seinen Körper noch näher an meinen. "Ich liebe dich, hast du gehört?" flüsterte ich in seine Haare hinein, bevor ich mich vorsichtig von ihm löste und er zu Boden glitt, ein Lächeln auf seinen Lippen, als wäre es eingefroren. Ich wischte mir über die Augen und stand auf. Die letzten Schattendoppelgänger verpufften, als ich mit gesenktem Kopf auf den Raikage zu ging. "Ist er tot?" fragte er mich laut. Ich antwortete ihm nicht und als er zu lachen begann, flog eine Sicherung in meinem Kopf heraus. Ich stürmte auf Ay zu und schlug auf ihn ein. Um meinem Körper konnte ich Kuramas Chakra spüren, aber ich machte mir keine Mühe es zu unterdrücken. Mir war alles egal, alles was ich wollte, war es, meiner Wut Luft zu machen.
Immer stärker trafen meine Schläge den Raikage, bis mich jemand an den Schultern packte und von meinem Opfer zog.
"Naruto es reicht!" schrie Sakura mich an und gab mir eine Backpfeife. Sie kniete sich vor mich und versperrte mir so die Sicht auf den Raikage, der blutend am Boden lag und neben dem Kakashi hockte. "Es ist vorbei." murmelte Sakura und zog mich weinend in ihre Arme.

Die überlebenden Kumo-Nins hatten ein Nachtlager aufgeschlagen. Es war am Waldrang gelegen und unweit von den Statuen, die im Mondlicht große Schatten auf uns warfen. Sakura hatte den Raikage versorgt, ich hatte ihn ziemlich zugerichtet. Leid tat es mir nicht. Allgemein fühlte ich nichts mehr. Da war bloß eine große Leere in meinem Herzen und in meinem Kopf. Alles woran ich denken konnte war Sasuke und das Lächeln auf seinem toten Gesicht.
Seine Leiche hatten sie einfach auf Madaras Kopf liegen gelassen, ohne jegliche Würde, als wäre er ein Tier.
Im Lager war es still, als ich mich aus dem Zelt schlich und auf den rauschenden Wasserfall zuging.
Es war Vollmond und das Wasser glitzerte wie Silber. Wie ich auf Madaras Kopf gekommen bin, wusste ich nicht mehr. Ich hatte Sasuke mit meiner Jacke bis zu seinem Kinn bedeckt. Es sah aus, als würde er schlafen.... Ich unterdrückte ein schluchzen, als ich ein letztes Mal zu ihm herüber sah. Mein Stirnband hatte ich abgelegt und irgendwohin geworfen.
Ohne Sasuke sah ich keinen Grund mehr zurück nach Konoha zu gehen.

Ich hatte versagt.

Ich hatte mein Versprechen nicht halten können. Wie sollte ich ohne ihn zurückgehen? Wie sollte ich ohne ihn Hokage werden wie sollte ich ohne ihn leben können. Ohne ihn, Sasuke.
Ich schloss meine Augen und breitete die Arme aus. Ich stand direkt am Abgrund und ließ mich nach vorn fallen. Ohne Sasuke hatte mein Leben keinen Sinn mehr. Die Luft rauschte an meinen Ohren vorbei und ich glaubte Sasukes Stimme hören zu können "ich liebe dich" ehe alles um mich herum schwarz wurde.

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Ich hoffe, euch hat das "Bad End" gefallen (Wenn man an dieser Stelle von "gefallen" reden kann). Was haltet ihr von dieser Art "One Shot"? Wenn ihr wollt, könnt ihr noch das Happy End lesen und mir dann sagen welches Ende euch besser gefallen hat :)
~Ramensuppe

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