27. Kapitel

Mir gehen die Kapitel aus und ich habe keine Zeit um endlich weitere zu schreiben. Könnte weinen.

Kapitel 27

"Was haltet ihr von der Kirmes?", fragt Felix, stopft sich einen weiteren Plätzchen in den Mund.
Gestern hatten Jisung und Minho dann aufgeräumt und zuende gebacken, ohne auch nur ein Wort über den fast Kuss zu verlieren.
Danach war auch alles wie immer.
Nur das Jisung wieder ruhiger und mehr in sich gekehrt gewesen ist, nach der Nachricht seiner Mom.

Zwar hat er Minho davon erzählt, aber so wirklich weiß er nicht was er davon halten soll.
Nächste Woche ist schon die erste Verhandlung und er weiß nicht wirklich was er davon halten soll.
Er wird dahin gehen, ja, aber es ist mitten in der Schulwoche.
Keine Ahnung ob er es allein hin schaffen würde.
Keine Ahnung ob er es schaffen wird, seinem Erzeuger ins Gesicht zu sehen.
Mit diesem in einem Raum zu sein.
Er hat panische Angst davor.
Dabei war er gestern so gut drauf...doch dann wurde er schnurstracks wieder in ein Down geschubst.

"Ohja! Ich will zur Kirmes!", quietscht Seungmin, während Hyunjin nur schmunzelnd den Kopf schüttelt.
Seinen Freund mehr als nur verliebt anschaut.
Kim Seungmin ist so süß...ganz gleich ob dieser es möchte oder nicht.

"Ich wäre auch dabei.", brummt Changbin, zieht seinen Freund sanft an seine Brust, entlockt dem blonden Engel ein kichern.
Süß.
Die Pärchen sind alle so süß.
Da weiß Jisung gar nicht ob er eifersüchtig sein- oder kotzen sollte.

"Was ist mit dir Sungie? Würdest du mitkommen wollen? Wenn du mitkommst, dann kommt auch Minho mit.", sagt Felix, sieht den ein Tag älteren neugierig an.
Dieser zuckt nur mit den Schultern.
Er weiß nicht einmal ob er in der Lage ist raus zu gehen.
Wie soll er dann eine Kirmes überleben?
Er ist ja schon müde davon einen Spaziergang zu machen..

"Ich denke es würde dir gut tun.", lächelt Felix, doch sagt er dann nichts weiter.
Niemand möchte Jisung zu etwas zwingen.
Dieser fühlt sich ja noch immer schlecht, das er einfach abgehauen ist, ohne ein Wort zu sagen.
Jedem eine heiden Angst eingejagt hat.
Wieso sind sie nicht böse auf ihn?
Er versteht es nicht.
Er baut nur scheiße und doch ist ihm niemand böse.
Vielleicht sollte er mit zur Kirmes gehen?
Wird dort ja nicht allein sein, sondern die anderen bei sich haben.
Minho bei sich haben.

"W-Wann wollt ihr denn dahin?"

"In einer Stunde?", schlägt Felix vor, bekommt die Zustimmung der anderen.
Nur Jisung sagt nichts, schluckt den Kloß herunter.
In diesem Moment kommt Minho verschlafen ins Wohnzimmer, sieht seine Freunde an.
"Was gibt's?"

"Wir wollen in einer Stunde zur Kirmes. Kommst du mit?"

"Kommt Jisung mit?", fragt dieser, fährt sich durch die verstrubbelten Haare, weshalb die anderen zu dem angesprochen sehen.

"O-Okay..i-ich komme mit.", sagt er dann.
Das ist er den anderen absolut schuldig.
Vielleicht wird sein schlechtes Gewissen dann auch weniger, wenn er etwas mit ihnen zusammen macht..

"Dann komme ich auch mit.", sagt Minho, verlässt das Wohnzimmer um in die Küche zu gehen, sich einen Kaffee zu machen.

Jisung bleibt kurz unschlüssig zurück, die anderen haben sich schon wieder in Gespräche vertieft, und er schiebt die Gedanken an den Ausflug beiseite. Er weiß, dass es vielleicht genau das Richtige ist, einfach mal  rauszukommen und die Sorgen für eine Weile zu vergessen, aber die Unsicherheiten bleiben.
In den letzten Wochen fühlt sich alles wie eine Art Balanceakt an, und er hat keine Ahnung, ob er bereit ist, vorzutreten und einfach loszulassen.

Bevor er komplett den Verstand verliert, seine Oberschenkel auf kratzt, steht er auf, schlendert in die Küche.
Dort wo Minho gerade den Kaffee in seine Tasse gießt.
Zögerlich schlingt Jisung die Arme um den älteren, umarmt ihn von der Seite.

"Alles gut?", fragt Minho sanft, streicht über Jisungs Taille, eh er an seinem Kaffee nippt.
Irgendwie muss er ja wach werden, wenn sie gleich zur Kirmes aufbrechen wollen.

"J-Ja..ich bin nur...nur angespannt wegen der Kirmes und ich...ich weiß nicht wie lange ich das aushalte, aber möchte auch niemanden enttäuschen und...und was wenn ich wieder abrutsche? Einen von euch anschreie, so wie dich den einen Tag? Ich habe mich absolut nicht unter Kontrolle und.."

"Und jetzt atmest du erst einmal tief durch, Sungie.", flüstert Minho, stellt die Tasse ab.
Legt seine Arme um den jüngeren und drückt ihn sanft an sich.
"Du bist nicht allein, Sungie. Du wirst niemals allein sein. Wir gehen zur Kirmes und sobald es dir zu viel wird, gibst du mir Bescheid und wir gehen nach Hause, ja? Wir beide bleiben nur so lange wie du es schaffst.."

  - Womit habe ich dich nur verdient Lee Minho?-

"Okay..", haucht er, nach einer kurzen Stille, schaut etwas zu dem älteren hoch, direkt in seine Augen.
"Du hast wunderschöne Augen, weißt du das eigentlich?"

"Ach hab ich das?", fragt Minho schmunzelnd, streicht dem jüngeren ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht.
Gott...wieso ist Han Jisung nur so schön und süß?
Wie sehr er sich doch wünscht, dass Jisung ihn aus seinen Augen sehen könnte...dann würde er sehen wie perfekt er eigentlich ist.

"Und wie...wenn ich in diese sehe, habe ich das Gefühl, ich könnte die Sterne in ihnen sehen.."

Minho grinst leicht, seine Hand bleibt an Jisungs Wange liegen. "Na, wenn du sagst, dass ich schöne Augen habe… solltest du aber auch wissen, dass du das Kompliment kaum nötig hast."
Er hebt eine Augenbraue und betrachtet Jisung mit einem herausfordernden Funkeln in den Augen, eh er das sagt, was in seinem Kopf herum schwirrt.
"Mit deinem Lächeln könntest du nämlich die ganze Küche erleuchten.."

Jisung wird leicht rot, aber erwidert das Grinsen schüchtern.
"Du bist echt… unglaublich," murmelt er dann und senkt kurz den Blick, bevor er ihn wieder zu Minho hebt. "Aber das Kompliment nehme ich trotzdem, auch wenn du das nur sagst, um mich zu trösten."

Minho lacht leise, seine Hand gleitet von Jisungs Wange zu dessen Schulter. "Vielleicht. Vielleicht aber auch nicht. Das musst du wohl oder übel selbst herausfinden," murmelt er, und der Blick zwischen ihnen wird intensiver, als wären sie in ihrem eigenen kleinen Moment gefangen..

-Oh Gott was passiert hier schon wieder?
Es fühlt sich so an wie gestern.-, denkt sich Jisung, doch möchte er nicht das es endet.
Es soll so bleiben.
Sie sollen so bleiben.
Genau so.
Am besten für immer.

Plötzlich öffnet sich die Küchentür, und Seungmin tritt ein, bleibt abrupt stehen und hebt eine Augenbraue, als er die beiden so eng beieinander sieht. Er seufzt gespielt dramatisch und verdreht die Augen. "Irghs, hört auf zu flirten… sonst kommt mir das Essen gleich wieder hoch.."

Jisung und Minho zucken auseinander und brechen gleichzeitig in Lachen aus, Minho schüttelt den Kopf und grinst. "Gib Jisung und mir doch auch mal einen Moment der Ruhe! Außerdem flirten wir nicht miteinander du Homophobes Arschloch."

"Also erstens ich bin Bi. Wie zum Fick soll ich da Homophob sein? Ich lutsche an einem verfickten Schwanz und werde geil davon, das ist sicherlich nicht Homophob und zweitens: einen Moment?"
Seungmin legt gespielt angewidert die Stirn in Falten.
"Das hier ist ja schon fast eine komplette Romanze! Ich meine, ein bisschen Rücksicht auf anwesende Singles wäre nett."

Jisung kichert, während er sich mit einer Mischung aus Peinlichkeit und Belustigung durch die Haare fährt. "Sorry Seungmin, aber seid wann bist du Single?"

Seungmin schnaubt, verschränkt die Arme vor der Brust. "Bin ich nicht, aber vielleicht die Person, welche eure Geschichte schreibt!"

"Du glaubst unser Schicksal ist Single?", fragt Jisung, während Minho nur noch mehr lacht.
Das alles einfach nicht glauben kann.
So'n Schwachsinn kann auch nur von dem jüngsten kommen.

"Denkst du denn nicht? Ich meine sinnvoll wäre es doch oder nicht? Wir könnten ja eine Anzeige für eure Schicksale machen und vielleicht finden die dann auch jemanden tolles? So wie ich Hyunjin!"

"Oh Gott, du hast einen Knall, Kim Seungmin.", lacht Minho, lässt Jisung los.
Etwas was der jüngere nur mit einem leichten schmollen kommentiert, die Arme vor der Brust verschränkt.
"Ich geh mich dann mal fertig machen..", murmelt er, verlässt die Küche.

(...)

Die Kirmes ist ein buntes Treiben aus Lichtern, Musik und dem verlockenden Geruch von frisch gebrannten Mandeln und Zuckerwatte. Als sie ankommen, sieht Jisung die leuchtenden Stände und die fröhlichen Gesichter der Menschen um sich herum. Felix, Seungmin, Changbin und Hyunjin laufen voraus, während Minho und Jisung hinter ihnen bleiben. Minho lächelt sanft und ergreift vorsichtig Jisungs Hand, um ihm ein Gefühl von Sicherheit zu geben. Jisung zögert zunächst, doch als ihre Finger sich berühren, durchfährt ihn ein wohltuendes Kribbeln.

"Es wird schon alles gutgehen, Sungie", murmelt Minho und drückt sanft seine Hand. "Wir sind hier, um Spaß zu haben...und wenn es nicht mehr geht, drehen wir um und gehen. Würde den anderen gar nicht auffallen.", flüstert er dem jüngeren zu, bekommt dafür ein leichtes lächeln als Antwort.
Genauso wie ein kurzes Funkeln in diesen wunderschönen Augen.
Wie sehr Minho sich doch wünscht, das Jisung sehen könnte wie schön er ist.

"Ich weiß...danke", antwortet Jisung, seine Stimme ist leicht zitternd, aber das Lächeln auf Minhos Gesicht gibt ihm ein wenig Mut.
Außerdem ist er es den anderen schuldig..
Nach allem was er getan hat.

"Wir teilen uns auf.", sagt Felix, sieht dann zu Minho und Jisung. "ist doch okay, oder?"

"Sure, haut nur ab...ist ja nicht so als wäre es spontan als Gruppe geplant wurden", sagt Minho, verdreht spaßeshalber die Augen.

"Okay, Bye.", sagt Seungmin, zieht Hyunjin dann hinter sich her, welcher nur über seine eigenen Füße stolpert und fast fällt.
"Das war schnell."

"Sicherlich wollen sie nhn Quickie in der Geisterbahn haben.", brummt Changbin, bringt Felix zum lachen.
"Na komm, Binnie. Wir gehen auch...Wir treffen uns später am Eingang! Liebe euch!"

"Hallo? Du darfst doch niemand anderes lieben.", sagt Changbin sarkastisch, während Felix nur die Augen verdreht und seinen Freund am Arm mit sich zieht.

"Da waren es von sechs nur noch zwei. Ich wusste ich hätte Chan und Jeongin schreiben und fragen sollen, ob sie mitkommen möchten."

"Dann wären es von acht trotzdem nur zwei.", murmelt Jisung. ".. außerdem sind sie in Busan. Die Großeltern von Jeongin besuchen."

Überrascht sieht Minho zu Jisung.
"Woher?"
"Ich schreibe mit Jeongin.", murmelt Jisung. "seid dem Tag im Cafe.", fügt er dann leise hinzu, schaut sich um.

"Wirklich? Ich wusste gar nicht, dass ihr euch so gut versteht...er ist ein Teufel", sagt er und lächelt. Es überrascht ihn, dass Jisung eine Verbindung zu Jeongin hat, und ein kleiner Funke von Neugier regt sich in ihm.

"Ja, wir haben ein bisschen gechattet. Es war ganz nett..dafür das er in deinen Augen der Teufel ist", murmelt Jisung, während er die bunten Lichter der Kirmes anstarrt.
"Ich... ich denke, es tut mir gut, mit jemandem zu reden, der nicht immer in meiner unmittelbaren Umgebung ist.."

Minho nickt verständnisvoll. "Kann ich verstehen, deswegen rede ich auch so gern mit Chan.", murmelt er, denkt an ihr letztes Gespräch und seiner Panikattacke zurück.
An sein Trauma und an Jisung.
An seinen Nervenzusammenbruch.
Alles was er Jisung nicht sagen kann, so sehr er es auch möchte.

Der Gedanke an Jeongin bringt ein schwaches Lächeln auf Jisungs Lippen, doch die Vorfreude auf die Kirmes wird plötzlich von einem drückenden Gefühl in seiner Brust überschattet. Die Menschenmenge um ihn herum wird überwältigend, und er kann die fröhlichen Stimmen nicht mehr richtig hören.

"Minho…", sagt Jisung, seine Stimme bricht fast. "Ich... ich glaube, ich kann nicht mehr. Es ist zu viel.."

Minho bemerkt sofort, dass Jisung in Panik gerät.
Dieser kratzt sich an den Armen, bekommt schwer los.
"Sungie, atme ruhig", sagt er und ergreift Jisungs Hand fester. "Wir können uns setzen, wenn du möchtest. Lass uns einfach hier stehen und tief durchatmen."

Doch Jisungs Herz schlägt wild, und der Druck in seiner Brust nimmt zu. Er sieht sich um, die Lichter blitzen, die Stimmen der Menschen scheinen sich zu überschlagen, und ein Gefühl der Beklemmung überkommt ihn. "Ich kann nicht, ich kann das nicht..." murmelt er und spürt, wie Tränen in seine Augen steigen.
Was kann er eigentlich?
Wieso ist er nur ein Nichtsnutz?
Wieso kann er nicht normal sein?

"Sungie, schau mich an", sagt Minho sanft, während er Jisung näher zu sich zieht. "Ich bin hier, ich lasse dich nicht allein."
Minho stellt sich vor Jisung, so dass er nur ihn sehen kann. Er hält seinen Blick fest, während er seine Hand an Jisungs Wange legt, um ihm ein Gefühl der Sicherheit zu geben. "Atme mit mir. Tief einatmen… und ausatmen."

Mit jedem Atemzug von Minho versucht Jisung, seinen eigenen Atem zu synchronisieren. Es fällt ihm schwer, aber Minho strahlt eine Ruhe aus, die ihn allmählich beruhigt. Jisung schließt kurz die Augen und versucht, sich auf die sanfte Stimme und das beruhigende Gesicht von Minho zu konzentrieren.

Nach einigen Minuten des tiefen Atmens fühlt sich Jisung etwas gefasster. Die Panik in seiner Brust lässt nach, auch wenn das Gefühl der Überwältigung noch nicht ganz verschwunden ist. "Es tut mir leid, Minho", flüstert er, während er seine Hand von Minhos Gesicht nimmt und zurückzieht. „Ich weiß auch nicht...ich...es tut mir so leid."
"Du musst dich nicht entschuldigen", sagt Minho ruhig, sein Blick immer noch fest auf Jisung gerichtet. "Es ist okay, dass du so fühlst. Du bist nicht allein. Ich bin hier für dich, egal was passiert...magst du nach Hause gehen?"

Das beruhigende Lächeln von Minho erwärmt Jisungs Herz. Er weiß, dass Minho ihn wirklich versteht, und diese Verbindung gibt ihm die Kraft, weiterzumachen. "Danke, dass du mich erträgst", murmelt Jisung, seine Stimme ist leise, aber seine Worte sind aufrichtig.

"Es gibt nichts, was ich lieber tun würde...also möchtest du nach Hause?", antwortet Minho, und als sie sich in die Augen sehen, spürt Jisung ein warmes Kribbeln in seinem Bauch.

"N-Nein", haucht Jisung, schüttelt den Kopf.
Er möchte noch hier bleiben.
Möchte die Kirmes erleben.
Egal wie erschöpft er danach sein wird...er war noch nie auf einer Kirmes.
Er muss das hier erleben.

Nach einem Moment des Schweigens, in dem sie sich einfach nur anschauen, sagt Minho: "Wie wäre es, wenn wir uns etwas zu essen holen? Vielleicht ein paar gebrannte Mandeln oder einen kandierten Apfel? Das könnte dir helfen, dich besser zu fühlen... Zucker ist immer gut."

"Ja, das klingt gut", sagt Jisung, und er kann das leichte Funkeln der Lichter um ihn herum wieder wahrnehmen. "Ich denke, das könnte ich wirklich gebrauchen...und einen Kakao."

"Den bekommst du aber absolut."

Minho führt ihn sanft durch die Kirmes, und Jisung versucht, sich auf die bunten Stände und die fröhliche Atmosphäre zu konzentrieren. Während sie durch die Menge gehen, lässt Minho seine Hand nicht los. Das gibt Jisung ein Gefühl von Sicherheit, und er kann nicht anders, als ein kleines Lächeln auf den Lippen zu haben.

"Hier, schau mal!", sagt Minho und zeigt auf einen Stand, der leuchtend rote kandierte Äpfel anbietet.
Er liebt das Zeugs ein wenig zu sehr."Wie wäre es mit einem davon?"

"Oh, ja! Die sehen lecker aus.." Jisung kann den süßen Duft der Äpfel fast schmecken. "Würdest du mir auch einen holen?"

"Natürlich, eure Hoheit~", sagt Minho mit einem schelmischen Lächeln und geht zum Stand. Er bestellt zwei kandierte Äpfel, einen für sich und einen für Jisung, und als der Verkäufer sie ihm reicht, strahlt Jisung über das ganze Gesicht.

Minho sieht ihn an, und in diesem Moment, mit den Äpfeln in der Hand und dem bunten Treiben um sie herum, fühlt sich Jisung endlich etwas wohler. "Danke, Minho", sagt er und beißt in den Apfel, der süß und knackig ist.
Er seufzt leicht, freut sich über den Zucker.

Sie schlendern weiter und genießen die Äpfel, während sie die Stände und Fahrgeschäfte beobachten. Plötzlich bleibt Minho stehen und schaut auf einen großen Stand, an dem bunte Lebkuchenherzen hängen.
"Schau mal da! Vielleicht möchtest du dir eins davon holen?"

Jisung nickt nur und sieht sich die Herzen an, weiß gar nicht welches er nehmen soll.
Er hatte in seinem ganzen Leben noch nie ein Lebkuchenherz.
Ob die schmecken?

"Ich werde dir eins kaufen', sagt Minho und greift in seine Tasche, um Geld herauszunehmen. Jisung spürt, wie sein Herz ein wenig schneller schlägt.

"D-Du musst nicht..."

"Ich möchte aber Jisung.", sagt der ältere nur, lächelt ihn an.

Minho bestellt ein Lebkuchenherz mit der Aufschrift „Du bist süß“ in bunten Zuckergussbuchstaben. Er wendet sich Jisung mit einem freudigen Lächeln zu und sagt: "Hier, das gehört dir jetzt."

Jisung nimmt das Herz und sein Gesicht leuchtet auf. Er hält das Herz an seine Brust und fühlt sich warm und geborgen.
"D-Danke"
"Nicht dafür.", lächelt Minho, macht ein Foto von diesem Anblick.
Das muss man einfach festhalten.

Dann nimmt er das Lebkuchenherz und bindet es Jisung um den Hals.
Er sieht Jisung mit einem weichen, intensiven Blick an, merkt erst jetzt wie nahe sie sich eigentlich sind.

Jisung spürt, wie sein Herz einen Sprung macht, und kann nicht anders, als Minho tief in die Augen zu sehen. In diesem Moment ist die Kirmes um sie herum wie ausgeblendet; die bunten Lichter und fröhlichen Stimmen werden zu einem entfernten Echo. Alles, was zählt, ist der Blick, den sie miteinander teilen.

Minho hält Jisungs Blick fest, und die Welt um sie herum scheint stillzustehen. Das Geräusch der Kirmes ist nur noch ein sanftes Murmeln, und das Licht der Lichterketten reflektiert sich in Minhos Augen, während er sich unbewusst näher zu Jisung beugt. Jisung spürt, wie die Schmetterlinge in seinem Bauch lebendig werden, während er den süßen Duft von gebrannten Mandeln und Zuckerwatte in der Luft einatmet, vermischt mit dem warmen, beruhigenden Geruch von Minho.

Der Abstand zwischen ihnen wird kleiner, und Jisung kann das leichte Lächeln auf Minhos Lippen sehen. Es ist ein Lächeln voller Zuneigung und Wärme, das sein Herz noch schneller schlagen lässt. Jisung kann nicht anders, als an Minhos Gesicht zu denken, an die Art, wie sich seine Züge entspannen, wenn er lacht, und wie seine Augen leuchten, wenn er glücklich ist. In diesem Augenblick ist Jisung sich sicher, dass auch Minho fühlt, was in ihm vorgeht.

Minho schließt kurz die Augen und atmet tief ein, bevor er leise fragt: "Darf ich?" Diese einfache Frage bringt Jisung völlig aus dem Gleichgewicht. Seine Stimme ist verschwunden, und sein Kopf fühlt sich leicht benommen an. Er nickt, fast unbewusst, während er seinen Blick nicht von Minhos Augen abwenden kann.

Minho beugt sich weiter vor, und die Welt um sie herum verblasst endgültig. Die Kirmes, die Lichter, die Musik – alles ist weit entfernt, während Minhos Lippen sich sanft auf Jisungs treffen. Der Kuss beginnt vorsichtig, fast schüchtern, als ob sie beide zögern, diesen besonderen Moment zu zerstören. Es ist ein Kuss, der von Zuneigung und Neugier geprägt ist.

Jisung spürt, wie sich ein warmes Gefühl in seiner Brust ausbreitet, als er die weichen Lippen von Minho fühlt. Es ist, als würde alles an seinem Platz fallen. Er schließt die Augen und gibt sich diesem Gefühl hin, den sanften Druck von Minhos Lippen auf seinen eigenen. Er erwidert den Kuss zögerlich, aber dann spürt er, wie Minhos Hand sanft seinen Nacken streichelt, was ihm den Mut gibt, sich mehr fallen zu lassen.

Mit jedem Moment wird der Kuss leidenschaftlicher. Jisung fühlt, wie sich die Anspannung in ihm löst, und eine Welle von Glück durch ihn hindurchströmt. Minhos Lippen sind warm und weich, und Jisung kann den süßen Geschmack von Zucker und Apfel auf seinen Lippen schmecken. Es ist berauschend, und der Druck in seiner Brust weicht einem Gefühl der Leichtigkeit und des Friedens.

Als sie sich langsam voneinander lösen, bleibt Minho mit der Stirn an Jisungs liegen, ihre Atemzüge werden schneller und tiefer. Jisung sieht in Minhos Augen, die jetzt voller Wärme und Zuneigung sind, und ein Lächeln bricht auf seinem Gesicht aus. In diesem Moment weiß er, dass er nicht allein ist...und das er starke, unbeschreibare Gefühle für den älteren hat..

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