Prolog

Es handelt sich hierbei um eine Leseprobe zum Roman "Schlangentöter".

Das eBook könnt ihr bald bei amazon unter dem Titel "Der Gesang des Rotkehlchen" und dem Pseudonym "Rebecca Buque" kaufen.

Link: http://www.amazon.de/Gesang-Rotkehlchens-Rotkehlchen-Trilogie-3-ebook/dp/B014XF59TE/ref=sr_1_2?s=digital-text&ie=UTF8&qid=1456671742&sr=1-2
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Die beiden Männer reichten sich die Hände. Sie kannten sich nicht und beide achteten darauf, dem anderen nicht zu nahe zu kommen. Sie waren einander unabhängig voneinander empfohlen worden und so hatten sie sich verabredet.
Der Saloon an der Mainstreet hatte geöffnet und servierte Bier, Whiskey und Gin. Die Mittagshitze hatte viele Reisende in den dunklen, kühlen Raum getrieben, doch die beiden Männer hatten kein Problem damit, einen Tisch für sich zu bekommen. Mindestens einer der beiden hatte ein Gesicht, das bekannt dafür war, keine Entschuldigungen zu akzeptieren.
Dieser Mann hatte was mit der Eisenbahn zu tun, sagten die Leute und das klang seriös. Sein Händedruck war fest, der Gesichtsausdruck entschlossen und sogar halbwegs freundlich. Es hieß, er suchte Leute und in einer Zeit wie dieser musste ein Mann alle Gelegenheiten beim Schopf packen, wenn er überleben wollte.
Einer Gruppe anzugehören war in einem gewissen Alter besser als allein herumzuziehen. Bezahlt zu werden, einen Vertrag zu unterschreiben, bedeutete mehr Sicherheit als ziel- und oftmals erfolglos zu jagen. Diese Zeiten waren vorbei.

„Und Sie waren also Kopfgeldjäger?"
„Das ist lange her."
„Aber so etwas verlernt man nicht, oder?"
„Nein. Habe sonst auch nichts gelernt, für das man mich bezahle würde."
Ein vages Lächeln huschte über das sonnenverbrannte Gesicht, des Mannes, dem eine Verbindung zur Eisenbahn nachgesagt wurde. Diese Zähne wirkten wie die eines Raubtieres, eines gesunden Raubtieres. Eine Erkenntnis, die man sich immer vorhalten sollte, wenn man vor einer derartigen Entscheidung stand.
„Sind Sie irgendwie beeinträchtigt?", fragte er den Bewerber.
„Die Schulter, wie Sie sehen. Der Arm ist so gut wie nicht mehr zu gebrauchen. Und der Rücken. Das ist das Alter."
„Ich kenne eine interessante Therapie gegen Rückenschmerzen. Legen Sie sich eine Stunde auf einen Ameisenhaufen. Was danach noch von Ihnen übrig ist, ist nahezu schmerzfrei. Die Säure hat eine unangenehme, aber heilsame Wirkung."
„Bei den Rothäuten ist das eine Foltermethode. Ich habe nicht das Bedürfnis, mich von Insekten auffressen zu lassen. Dann soll mir lieber das Rückgrat brechen."
„Wie Sie wollen. Aber die Arbeit ist hart. Ich wollte Sie nur warnen."
„Harte Arbeit bin ich gewohnt."
Ein scharfer Blick traf den tatsächlich etwas gebrechlich wirkenden Bewerber. Abschätzig und kalkulierend. Zuvor war dem Alten nicht aufgefallen, dass sein Gegenüber ihn maß, aber jetzt wollte das Raubtier es doch genau wissen: „Sie kommen geradewegs aus dem Indianergebiet, nicht wahr?"

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