The girl who couldn't let go

Hallo ihr Lieben!
Zur Zeit sieht es so aus, dass ich 'Lerne Fliegen' diesen Monat fertig schreibe & weil wir uns so sehr dem Ende nähern, wird es noch jeweils ein Kapitel aus der Sicht aller vier Mädchen (Melody, Lulu, Lily & Ruby) geben. Ich möchte gerne, dass ihre Stimmen noch einmal gehört werden (tut mir leid, ich schreib morgen meine Deutsch Lk Klausur :D), besonders nun wo wir an einem Punkt sind, an dem ich die Schicksale der Charaktere nicht mehr ändern kann. Sie haben sich so weit entwickelt, dass sie ihre jeweilige Zukunft selbst bestimmt haben. Für mich hat es besonders bei Ruby lange gedauert, um dies zu akzeptieren.
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"She was never crazy. She just didn't let her heart settle in a cage. She was born wild, and sometimes we need people like her. For it's the horrors in her heart which cause the flames in ours. And she was always willing to burn for everything she has ever loved."
-r.m.drake
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The girl who couldn't let go

Rubina Summers P.O.V

1. September 1977

Später hätte Rubina nicht mehr sagen können, wie es dazu gekommen war, dass irgendwann im Verlauf der Zugfahrt Lulu und Sirius nebeneinander saßen, während sie selbst zwischen Melody und Remus landete. Sie wusste nur, dass Sirius mit Lunés Hand spielte, während sie allen von der Quidditch Weltmeisterschaft erzählten.
Zwar war ihr klar, dass Lulu vermutlich nicht wusste wie sehr ihr die neue Vertrautheit zwischen ihnen auffiel, aber ihre verletzten Gefühle meldeten sich bei jedem ausgetauschten Blick und bei jeder Berührung.
Es war der 1. September und seit dem Mittag zogen nur noch grüne Weiden und Wälder an dem Fenster des Abteils vorbei. Lily und James waren zwischendurch verschwunden, um die alten und neuen Vertrauensschüler zu begrüßen und Ruby erwartete ihre Rückkehr sehnsüchtig, in der Hoffnung, dass sie andere Gesprächsthemen, als Lulus Zeit mit Sirius brachten.
"Und dann sind wir wieder nach England appariert." Luné lehnte sich lächelnd zurück.
"Was habt ihr dann gemacht?" Kurz sah Ruby zu Sirius, der nun mit Lunés Haaren spielte. Anscheinend bemerkte Luné Rubys Blick, denn sie zog ihre Locke aus seinen Fingern.
"Nun ja, Lily hat dir ja schon von dem Vorfall auf der Hochzeit erzählt."
Bei dem Gedanken musste Ruby lachen, "James hätte Vernons Gesicht einfach in die Torte drücken sollen."
"Oh ja!" Luné beugte sich grinsend vor. "Und dann hätte er Lily hochgehoben und gemeinsam hätten sie sich in Luft aufgelöst. Das wäre mal ein dramatischer Abgang gewesen."
"Genau!" Lachend nickten die Freundinnen und für einen Moment fühlte Ruby sich wieder normal.
"Wir müssen dir noch von den Plänen der Rumtreiber erzählen, wir wollten-" Lulu konnte ihren Satz nicht beenden, denn Sirius mischte sich ein.
"Glaubst du wir sollten ihr davon erzählen?'
Neben Ruby hob Melody den Blick von ihrem Buch, "Wenn wir jemanden bei dem Plan brauchen, dann Ruby."
Luné drehte sich verwirrt zu Sirius, "Natürlich sollten wir ihr davon erzählen! Wir sprechen von Ruby, Sirius."
Melody gähnte, "Es geht um den Streich der Rumtreiber zum Beginn des letzten Schuljahrs."
"Genau." Luné tauschte eine Blick mit Melody und in diesem Moment sah Ruby Sirius in die Augen. Sein Blick machte ihr klar, dass er zumindest erahnte was in ihr vorging. Sie versuchte die Wut herunter zu schlucken, während sie Luné zuhörte.
"Jedenfalls haben wir, also größtenteils Lily, die Schule in mehrere Abschnitte unterteilt und jeder kümmert sich um einen und bringt dort die Zauber in Gang. Wir legen die Schule eigentlich für einen Tag komplett lahm. James nennt es sein Meisterwerk."
"Das ist es auch!" James stand in der Abteiltür und Ruby kam es so vor, als würden seine Augen strahlen. "Danach wird niemand es je wagen die Rumtreiber-"
"-und die weiblichen gleichgestellten Helfer."
"Genau, danke Mel. Niemand wird uns vergessen."
"Besonders nicht McGonnagal." Hinter James tauchte Lily auf und sie wirkte überraschend entspannt.
"Wie war das Treffen?" Luné klopfte neben sich und James ließ sich auf den Platz fallen.
"Ganz gut, oder?" Er warf Lily einen unsicheren Blick zu.
"Überraschend gut. Also ich hab schon erwartet, dass du es hinbekommst...aber...na ja." Lily sah auf ihre Hände. "Halt nicht so gut."
Ruby tauschte einen Blick mit Melody, die ziemlich zufrieden aussah.
Mit einem Lächeln ließ sich Lily neben Sirius fallen, weshalb dieser näher an Luné heran rückte und ihr einen Arm um die Schulter legte. Ruby sah wie Lulu kurz zögerte, bevor sie sich an ihn lehnte und Sirius drückte ihr einen Kuss auf den Scheitel.
Die nächsten Minuten versuchte Ruby wirklich die beiden zu ignorieren. Sie versuchte sich selbst zu überzeugen, dass es sie nichts anging.
Melody, die ihre Stimmung zu spüren schien, bemühte sich sie abzulenken, doch Ruby konnte in der Fensterscheibe beobachten, wie Sirius sich leise mit Lulu unterhielt und ihr über die Wange strich.
"Okay." Sie stand auf und alle Gespräche im Abteil verstummten. "Lu? Kann ich mit dir sprechen? Draußen?"
Luné blinzelte verwundert, aber sie stand ebenfalls auf. Die Blicke ihrer Freunde folgten ihnen, als sie auf den Gang traten.
"Was ist los?"
"Komm." Ruby zog sie außer Sichtweite, bis sie vor einer der Zugtüren standen. Draußen war es trotz der späten Uhrzeit noch hell.
"Was ist, Rubs?" Luné sah besorgt aus und leise meldete sich Rubys Gewissen. Aber wie so oft gewannen ihre Gefühlen über ihren Verstand.
"Bist du jetzt mit Sirius zusammen?"
Sie zögerte mit der Antwort und das reichte Ruby bereits. Für einen Augenblick wollte sie fragen, ob Luné ihn liebte. Aber Ruby ahnte, dass sie sich die Frage auch selbst beantworten konnte. Vermutlich mehr als Luné.
"Also willst du jetzt Alec aufgeben?"
"Ich weiß es nicht." Luné sah sie hilfesuchend an und Ruby konnte den Blick aus den blauen Augen kaum ertragen. "Um ehrlich zu sein, ich mag Sirius. Bei ihm fühlt sich alles so einfach an. Ich fühle mich sicher. Es ist schwer zu beschreiben und eigentlich doch einfach. Merlin, verstehst du was ich meine?"
"Ja." Ruby seufzte leise.
"Natürlich weiß ich nicht, wie er das sieht. Er ist nicht gerade der Typ, der über Gefühle redet. Gut, das bin ich auch nicht. Außer ich kann mich bei meiner besten Freundin ausheulen." Sie lächelte Ruby an und erst als diese es nicht erwiderte, verschwand es. "Du glaubst, dass er mir wehtun wird, oder?"
"Es tut mir leid, Lu."
Luné sah aus dem Fenster und für einen Moment glaubte Ruby Tränen in ihren Augen zu sehen, "Du bist wie eine Schwester für mich, Rubs. Ich hoffe, das weißt du."
"Wenn du mir vertraust, dann gib Alec nicht auf. Du hast mir selbst gesagt, dass noch nie ein Freund so gut zu dir war. Du willst es aufgeben, für Sirius. Was wenn er dich fallen lässt? Was wenn er das Interesse verliert, sobald du ganz ihm gehörst? Wohin soll diese Sache führen?" Ihre eigenen Worte taten Ruby weh, vermutlich so sehr, wie sie Luné schmerzten.
"Ich vertraue dir, Ruby." Sie drehte sich zu ihr. "Vielleicht wird es wirklich Zeit, dass ich einmal etwas nicht aufgeben, nur weil es schwierig wird." Sie seufzte leise. "Ich geh mal Alec suchen."
Einen Augenblick zögerte sie noch und beinah wollte Ruby all ihre Worte zurück nehmen, doch dann drehe sich Luné herum und Ruby folgte ihr mit dem Blick, bis sie im nächsten Wagon verschwand.
"Oh Gott." Ruby schloss die Augen. Was hatte sie nur getan? Schon seit Monaten konnte sie spüren, wie ihr alles immer mehr entglitt und was sie nun gegenüber Luné getan hatte- sie war zu weit gegangen.
Mit zitternden Händen öffnete sie das Fenster und der Fahrtwind wirbelte ihre Haare durch die Luft. Am Liebsten hätte Ruby geschrien oder geweint. Aber beides hatte sie seit der Trauerfeier nicht mehr getan.
Und während die grünen Wiesen und Berge an ihr vorbeizogen, wurde Ruby etwas klar. Sie war einsam. Selbst zwischen ihren Freunden fühlte sie sich fremd.
Luné hatte gesagt, dass sie sich alle verändert hatten und nun verstand Ruby sie.
"Rubina?" Erst als Lily zum zweiten Mal ihren Namen sagte, reagierte sie.
"Ja?"
"Wir haben die Rumtreiber rausgeschmissen, kommst du?"
Ruby atmete tief durch, bevor sie sich umdrehte. "Klar doch."
Lily runzelte die Stirn, aber sie sagte nichts, bis sie wieder im Abteil waren. Melody stand auf den Sitzpolstern und suchte in ihrem Koffer nach ihrer Uniform.
"Was hast du mit Lulu besprochen?"
"Kannst du dir das nicht denken?" Mit einem Zauberstabschnipsen holte Ruby ihre eigene Uniform aus dem Koffer.
Lily runzelte die Stirn, während sie in ihrer Tasche wühlte. "Du weißt, dass jeder Fehler selbst machen muss? Auch wenn ich verstehe, warum du dazwischen gegangen bist."
Melody kletterte wieder von den Sitzen, "Glaubt ihr, dass er sie liebt?"
Ruby ließ sich auf einen Sitz fallen und begann damit ihre Jacke zu öffnen. "Es ist Sirius Black." Obwohl sie nicht den Kopf hob, wusste sie, dass Melody und Lily einen Blick tauschten.
Als der Zug langsamer wurde, tauchte Luné wieder. Ihr folgte Alec, der in der Abteiltür stehen blieb, während seine Freundin aus ihrem Koffer einen schwarzen Umhang zog.
Rubys Lächeln erwiderte Luné schwach.
"Ich geh mit Alec schon mal vor." Sie drehte sich zu ihm und dieser hielt ihr seine Hand hin. "Bis später."
Sie verschwanden und für einen Augenblick starrten sich die Freundinen im Abteil schweigend an, bis Melody murmelte, "Ich mag ihn nicht."
"Geht mir genau so." Lily trat hinaus auf den Gang, als der Zug stehen blieb. "Ich mag die Art nicht, wie er nun mit Lulu und uns umgeht. Anfangs war er nicht so, aber jetzt scheint er sich seiner Sache allzu sicher zu sein."
Ruby sagte nichts.
Auf dem Bahnsteig drängten sich die Schüler und sie verlor ihre Freundinnen auf dem Weg zur Kutsche. Genervt schob sie sich zwischen ein paar jüngeren Schülern hindurch und kurz sah sie Luné und Alec umgeben von Ravenclaw Schülern, wobei Alec gerade lachend etwas erzählte.
"Was hast du getan?" Eine Hand umschloss schmerzhaft ihren Arm und als sie sich umdrehte, stand Sirius vor ihr.
"Ich weiß nicht, was du meinst."
"Spiel nicht die Dumme." Ohne Frage war Sirius wütend und obwohl Ruby zwischen unzähligen Schülern stand, machte ihr sein Blick Angst.
"Ich hab das getan, was nötig war."
"Und zwar?"
"Sie vor dir geschützt."
Er lachte bitter und ließ ihren Arm los, "Bist du dir sicher, dass du sie vor dem Richtigen beschützt?"
Ruby drehte sich zu Alec und sie spürte ein ungutes Gefühl bei seinem Anblick. Sie traute weder ihm noch Sirius über den Weg.
"Ich hoffe, du bist jetzt glücklich." Sirius wollte sich wegdrehen, aber Ruby hielt ihn auf.
"Falls du vorhast dich jetzt von Cindy trösten zu lassen, gib Lulu wenigstens ein paar Tage um über dich hinweg zu kommen."
"Wie bitte? Sie muss über nichts hinwegkommen. Wenn ich ihr nicht egal wäre, würde sie mir das nicht antun." Er nickte zu den Ravenclaw.
"Jetzt erzähl mir nicht, Sirius Black hätte doch ein Herz."
"Verflucht, Ruby, es geht nicht immer um dich oder um das vielleicht mal zwischen uns war. Wann hast du je genug? Wir waren fünfzehn."
"Du hast mir das Herz gebrochen."
"Ja und? Merlin, ich hab einen Fehler gemacht. Viele machen mit fünfzehn Fehler. Willst du mir das jetzt mein Leben lang nachtragen? Du hast einmal im Leben nicht bekommen, was du wolltest, komm darüber hinweg."
"Du solltest eher damit klarkommen, dass du einmal ein Mädchen nicht bekommst."
Sirius starrte sie an und Ruby fühlte sich unter seinem Blick wie ein kleines Mädchen. "Du musst lernen loszulassen, ansonsten zerstörst du nicht nur das Glück aller um dich herum, sondern auch dein eigenes. Du hättest in den letzten Jahren weiter gehen können. Benjy, Fabian, dieser Sam. Aber du bist ja viel lieber weiter das unglückliche Mädchen, dem Sirius Black das Herz gebrochen hat. Du willst es doch gar nicht anders." Er wollte sich umdrehen, aber dann zögerte er doch noch, "Falls das deine Rache an mir war, dann warst du erfolgreich. Hoffentlich bist du nun glücklich."
Ihr Leben lang würden sie Sirius Worte verfolgen. In Kriegs- und in Friedenszeiten würden sie sich fragen, ob sie nun glücklich war und selbst in ihrer besten und gleichzeitig schlimmsten Zeit, in einem kleinen Haus an der Küste, war ihre Antwort immer die selbe.
Es war nicht nur der Krieg, der Rubina Summers zerstörte, es war sie selbst.
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Was denkt ihr nun von Rubina?

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