Mr and Mrs Headstudent*

"Oh well, [James] always made a fool of himself whenever Lily was around," said Sirius, shrugging. "He couldn't stop himself showing off whenever he got near her."
"How come she married him?" Harry asked miserably, "She hated him!"
"Nah, she didn't," said Sirius.
-J.K.Rowling, Harry Potter and the Order of the Phoenix
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Mr and Mrs Headstudent

James Potter P.O.V

"Verflucht bin ich froh, dass wir aus diesem Büro raus sind." Sirius, der neben James lief, gähnte herzhaft. Aus unerklärlichen Gründen hatte er mal wieder eine Kaffetasse in der Hand. Sie waren seit knapp drei Wochen im Schloss und bereits in der ersten Woche hatte James aufgehört zu hinterfragen, wie Sirius seinen nie enden wollenden Vorrat bewerkstelligte.

Ruby schnaubte, "Ich dachte McGonagall redet ewig weiter." An James anderer Seite ging sie gemeinsam mit Luné. Beide gähnten unisono.

"Ich bin nur froh, dass wir das geklärt haben." James ging den Stapel Papiere auf seinem Arm durch und auch er konnte sich ein Gähnen nicht verkneifen.

"Du kommst nicht mit uns, oder?" Luné sah ihn fragend an, als sie im vierten Stock vor der inzwischen vertrauten Statue von Heinrich dem Heiteren stehen blieben.

"Bin heute für's Patrouillieren eingeteilt. Tut mir leid."

"Kein Problem, bis Morgen." Gemeinsam mit den Mädchen verschwand Sirius um die Ecke.
James seufzte kurz, bevor er sich an die Statur wandte, "Weidenholz." Mit einem Knirschen öffnete sich der Eingang und er trat in die Räume der Schulsprecher.

Vorher hatte er den großen Raum mit den gemütlichen Sesseln und unzähligen Regalen nur aus Remus Erzählung gekannt, weil sich die Vertrauensschüler dort immer mit den Schulsprechern trafen. Nun gehörte ihm der Raum, dessen jetzt dunkle Fenster eigentlich einen Blick auf den verboten Wald ermöglichten, zusammen mit dem angrenzenden Schlafzimmer, für ein Jahr. Nicht zu vergessen, dass seine Schlafzimmertür Lily Evans Tür direkt gegenüber lag.

Ruby war schon dazu übergegangen, es Mr und Mrs Schulsprechers Wohnung zu nennen.
Mit einem Gähnen ließ James seine Unterlagen auf einen Schreibtisch fallen und als er sich streckte, knackten seine Knochen.

"James?" Lilys verschlafene Stimme ließ ihn den Kopf wenden. Aus der Dunkelheit ihres Zimmers blinzelte sie verwirrt ins Licht.

"Geh wieder schlafen, Lils." Sie bei ihrem Spitznamen zu nennen war etwas, was James sich sonst nur in Gedanken traute, doch angesichts ihrer zerknitterten Schuluniform und ihren abstehenden Haaren, konnte James nicht anders. Von selbst schlich sich dabei ein Lächeln auf sein müdes Gesicht.

"Wo warst du?" Barfuss tapste Lily in den Raum und mit einem Gähnen rollte sie sich in einem der Sessel zusammen.

"Hatte noch eine Besprechung mit dem Team und Professor McGonagall." James ging in sein Zimmer und befreite sich im Halbdunkeln von seinem Hemd und der Krawatte.
"Seid ihr zu seiner Lösung gekommen?"

"Mehr oder weniger." In einem frischen T-Shirt und mit seiner Jacke in der Hand, trat er wieder in den Raum. Lilys grüne Augen folgten ihm, als er sich ihr gegenüber in einen Sessel setzte. "Letztendlich haben mir alle zugestimmt, dass es keinen Sinn macht, wenn ich Kapitän und Schulsprecher zugleich bin, weshalb Timothy das Abzeichen bekommen hat. Bei der Auswahl nächste Woche wird sich zeigen, wer im Team bleibt."

"Aber du hast es geliebt Kapitän zu sein!"

"Es war auch toll, aber es gibt wichtigere Sachen." Mit einem erneuten Gähnen erhob er sich. "Ich muss langsam los und du musst wieder ins Bett."

"Wohin willst du?"
"Ich bin heute für die Patrouille eingeteilt."

Überrascht sah Lily zu ihm auf und dann war sie plötzlich schneller auf den Beinen, als er es ihr zugetraut hätte. "Du kannst doch vor Müdigkeit kaum die Augen aufhalten. Außerdem kontrollieren die Lehrer eh nie, ob wir den Job wirklich machen." Sie öffnete einen der vielen Schränke, die James noch lange nicht alle erforscht hatte, und zauberte eine Weinflasche und zwei Gläser hervor. Bevor er protestieren konnte, drückte sie ihn in einen Sessel und im nächsten Moment hatte er schon ein gefülltes Glas in der Hand.

"Du bist ziemlich auf den Wein gekommen, oder?"

Lily lachte und setzte sich ihm mit gekreuzten Beinen gegenüber, "Der in eurer Wohnung war aber auch wirklich gut."
"Ich kann dir gerne eine Flasche besorgen."
"Das wäre nett." Sie trank einen Schluck und gemeinsam schwiegen sie. Jedes Mal wenn ihre Augen sich trafen, fühlte James schon gar nicht mehr so müde.

"Also...Wie gefällt dir das ganze Schulsprecher Dasein?"

"Mhm." Sie lehnte ihren Kopf an den Sessel und eine Haarsträhne fiel ihr ins Gesicht. "Ich dachte eigentlich, der Job bestände nur aus dieser hübschen Wohnung und vielleicht mal zwischendurch ein paar Reden an die Vertrauensschüler halten. Aber nein- jetzt weiß ich warum man als Schulsprecher umbedingt eine eigene Wohnung braucht."

"Und zwar?"
"Unter dem Ansturm an idiotischen Fragen und Aufgaben schafft man es kaum bis in den siebten Stock, geschweige denn in den Schlafsaal."

"Merlin, ich versteh dich." James trank sein Glas aus und beugte sich dann vor, um sowohl seins, wie auch Lilys, wieder aufzufüllen. "Wie zur Hölle sind diese Schüler überhaupt Vertrauensschüler geworden, wenn man ihnen nicht mal zutrauen kann eine winzige Aufgabe selbst zu erledigen."

"Genau! Ich war doch selbst Vertrauensschülerin und stimme dir von Herzen zu. Solche Idioten."

Mit einem Grinsen trank James einen Schluck Wein, während Lily ihn mit gerunzelter Stirn betrachtete. "Was?"

Langsam sagte sie, "Lulu und Sirius."
"Bitte?"
"Ich glaube, ich kann mit dir darüber reden."
"Weil?"
Ihre Wangen waren bereits gerötet und James konnte nicht anders, als Lily Evans in diesem nächtlichen Zustand umwerfend zu finden. "Nun ja, mit Ruby kann ich nicht darüber reden, wegen dieser ganzen heiklen fünfte Klasse Sache."

"Über die wir alle prinzipiell nicht reden."

"Genau. Und Melody und Remus sind viel zu sehr in ihrem Beziehungswirwar verstrickt, als dass ich sie damit belästigen kann."

"Er hat ihr immer noch nicht von seinem Geheimnis erzählt, oder?"

"Nein!" Lily beugte sich vor um ihr Glas erneut aufzufüllen. "Wir wissen es alle, außer dem Mädchen, dass theoretisch seine Freundin ist und praktisch...ach keine Ahnung, was das praktisch überhaupt ist."
"Ich werde mal mit ihm reden."

"Danke. Jedenfalls bleibt mir außer Peter und Luné und Sirius kaum jemand mit dem ich darüber diskutieren kann."

"Worüber willst du denn da diskutieren?"

"Na darüber, wie man Luné von Mr Schleimbrocken Alec Martens wegbekommt, damit Sirius endlich aufhört seine Gefühle in Alkohol und Kaffe zu ertränken."

"Wenigstens ertränkt er sie nicht in Mädchen."

"Das ist die einzige positive Verbesserung. Aber ich würde jederzeit alle Cindys dieser Welt am Gryffindor Tisch haben wollen, wenn Luné neben mir und nicht am Ravenclaw Tisch sitzen würde."

"Muss sie denn umbedingt neben dir sitzen?"

"Doofkopf." Lily warf ein Kissen nach ihm, doch mit Leichtigkeit fing James es im Flug auf.
Bei der Nennung von Cindy verspürte James ein ungutes Gefühl. Die ganze Situation erinnerte ihn viel zu sehr an den Anfang des letzten Schuljahres. "Was willst du denn über Lulu und Sirius diskutieren? Sirius weigert sich mit mir über Luné zu reden und jedes Mal, wenn ihr Name fällt, macht er ein Gesicht wie ein getretener Hund."

"Erinnert mich an Luné. Wobei sie Sirius immer mit diesen sehnsuchtsvollen, großen Augen hinterher sieht und ich sie ihm dann am Liebsten in die Arme schmeißen würde."

"Merlin, den Blick kann Sirius auch. Es wundert mich immer, dass er nicht anfängt zu winseln. Wer hätte je gedacht, dass gerade diese beiden so enden würden."

"Nun gut." Lily hielt die Weinflasche gegen des Licht. Sie war schon zur Hälfte geleert. Mit einem Schulterzucken füllte sie sich noch ein Glas. "Was steht dem glücklichen Ende der Beiden im Weg?"

Sie sahen sich über ihren Gläser hinweg an und gleichzeitig sagten sie, "Ruby."
Lily fügte noch hinzu, "Alec."
"Cindy."
"Sirius' selbst."
"Hey, Lulu ist bei der Sache auch nicht gerade das kleinste Hindernis."
"Schon gut." Lily lehnte sich in ihrem Sessel zurück. "Also Ruby stirbt vor Schuldgefühlen, seit sie die beiden wieder auseinander gebracht hat."

"Sollte sie auch." Bei Lilys Blick sagte James schnell, "Allerdings kann ich auch verstehen, warum sie es getan hat."

"Die Sache hätte eh nicht lange gehalten. Während der Ferien ging es ihnen gut, aber schau mal wie es Luné jetzt schon wieder geht..."

"Ich weiß was du meinst." Einen Moment zögerte er. "Weißt du, was Luné hat?"

"Du meinst, warum sie wieder so nervös ist und uns aus dem Weg geht?"
"Genau."

"Keine Ahnung." Sie schüttelte schwach den Kopf. "Direkt am ersten Abend hat sie einen Brief in den Schlafsaal bekommen und zu Melody meinte sie, dass er von ihrer Großmutter war. Als wir sie später darauf angesprochen haben...na ja, du kennst Lulu ja."

"Kann's mir vorstellen." Bei dem Gedanken an Lulu, die ihm nicht in die Augen sehen konnte, wurde er automatisch traurig. Es war beinah schwer sich in solchen Moment an das die fröhliche Lulu während des Sommers zu erinnern. "Sag mal, denkst du, dass sie zusammen glücklich werden können?"

Lily schwenkte den Wein in ihrem Glas und mit einem müden Lächeln betrachtete sie James. "Ich bezweifle, dass sie es ohne einander sein können."

Sie schwiegen und James disskuiterte innerlich mit sich, ob er Sirius erneut auf Luné ansprechen sollte, doch gerade als er dachte eine Lösung gefunden zu haben, wurde er von Lily abgelenkte. Sie hatte die Augen geschlossen und schien im Begriff einzuschlafen. Bei ihrem Anblick fragte James sich zum vermutlich hundertsten Mal, wie er dieses Jahr überstehen sollte. Gerade weil sie es inzwischen geschafft hatten etwas wie eine Freundschaft aufzubauen, verfluchte James sich nicht zum ersten Mal selbst.

Er wollte nicht wie immer alles kaputt machen, doch gleichzeitig suchte er in jedem ihrer Worte, in all ihren Bewegung ein Anzeichen dafür, dass sie vielleicht doch mehr empfand. Oder ihm wenigstens eine Chance gab. Alles war besser als diese hoffnungslose Gewissheit, dass jemand wie Lily seine Gefühle vermutlich nie erwidern würde.

James seufzte leise, "Komm, du musst ins Bett." Als er aufstand drehte sich der Raum kurz, bevor er an Lilys Seite trat und sie so sanft wie möglich hochzog.

Ihre Augen öffneten sich flatternd und gähnend lehnte sie sich an ihn. "Wir sollten einen Weinachtsball veranstalten, James."

"Was auch immer du möchtest." Mit dem Fuß schob er die Tür zu ihrem Zimmer auf und dann half er ihr, sich ins Bett zu legen. "Schlaf gut, Evans." Er deckte sie zu und wollte sich wieder hinausschleichen, als ihre Stimme ihn zurückhielt.

"Ich dachte, wir wären über die Evans Potter Sache hinweg."

"Tut mir leid." Er kam noch einmal zurück und im Halbdunkel konnte er sehen, dass ihre Augen wieder geschlossen waren. "Schlaf gut, Lily."

Er konnte hören, wie sie sich im Bett bewegte und dann spürte er plötzlich ihre warme Hand an seiner. "James?"

"Ja?"

"Bleib."

Am nächsten Morgen, als er sich noch vor Morgengrauen aus ihrem Zimmer schlich, schob James die Schuld auf den Wein. Doch in der Nacht war der Wein egal und nur Lilys Hand in seiner zählte, als er sich die Schuhe von den Füßen schob und sich dann vor ihr zum Bett ziehen ließ.

Mit weit geöffneten Augen blieb er neben ihr liegen und er wagte es nicht sich zu bewegen. Es dauerte nicht lange, bis er hören konnte wie ihr Atem gleichmäßig wurde. Doch James blieb wach. Ein Hauch von Hoffnung hatte sich in sein Herz gegraben und ließ sich nicht mehr vertreiben.
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All I want for Christmas is Jily.

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