Everything will turn out like it should*
"But you can build a future out of anything. A scrap, a flicker. The desire to go forward, slowly, one foot at a time. You can build an airy city out of ruins."
-Lauren Oliver
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Everything will turn out like it should
"Hey Padfoot, der Zug ist noch nicht mal losgefahren und schon hast du ein Mädchen in den Armen."
Die Worte kamen nicht von dem Jungen, der kurz zuvor meinen Sturz verhindert hatte. Trotzdem starrte ich ihm weiterhin verdutzt in die grauen Augen. Mit ziemlicher Sicherheit hatte ich mich verhört. Padfoot konnte niemals sein richtiger Name sein.
Mit einem gemurmelten, „Danke" schüttelte ich seine Hand von meiner Schulter. Allerdings hätte ich mir dies auch sparen können, denn durch ein weiteres Ruckeln des Zuges stolperte ich erneut gegen ihn. Er hob eine perfekte Augenbraue und schob mich von sich.
Nun stand ich einem zweiten Jungen gegenüber. Dieser schien ungefähr in meinem Alter zu sein. Vielleicht aber auch ein oder zwei Jahre älter. Er war ziemlich groß und trug Muggelkleidung. „Hat mein Freund hier mal wieder seine guten Manieren zur Schau gestellt?", fragte er mit einem breiten Grinsen.
Ich legte den Kopf schief. „Das fällt schon unter gute Manieren?"
Das Grinsen des Jungen wurde breiter und hinter mir lachte der andere Typ, „Keine Sorge, so begrüße ich Erstklässler immer."
Es dauerte einige Sekunden, bis ich merkte, dass ich mit Erstklässler gemeint war. „Wie bitte?"
Schwungvoll drehte ich mich herum, bereit ihm ein paar passende Worte zu sagen. Leider scheiterte ich kläglich, da mir vorher sein Aussehen nicht aufgefallen war.
Der Kerl mit den grauen Augen war hübsch. Mir kam spontan kein anderes Wort in den Sinn: hübsch und aristokratisch. Leider klang die Stimme in meinem Kopf in diesem Moment viel zu sehr nach der meiner Großmutter.
Seine Mundwinkel hoben sich, wobei ihm eine dunkle Haarsträhne in die Augen fiel, die er nachlässig zurückschob. Die Bewegung wirkte seltsamerweise äußerst elegant. „Na, genug gesehen?", fragte er mich mit einem ausgeprägten Londoner Akzent. Womöglich wollte er freundlich klingen, aber für mich klang er nur arrogant.
Immer noch den Weidenkorb in den Armen haltend, drehte ich mich erneut zu dem größeren Kerl um. „Tut mir leid, ich bin neu."
„Hätte auch schon beinah gefragt, was du im Zug machst.", erwiderte er amüsiert.
Mit zuckenden Mundwinkeln ging ich darauf ein und sah mir den getäfelten Gang um uns herum genau an. „Ich bin in einem Zug?"
„Wenn du abspringst, schaffst du es noch, zurückzulaufen. Immer den Gleisen nach." Er lachte über seine eigenen Worte und hielt mir dann seine gebräunte Hand hin. „James Potter. Falls du irgendetwas wissen willst oder Hilfe brauchst, wende dich an jemand anderen." Durch seine eckigen Brillengläser betrachtete er mich neugierig.
„Werde ich mir merken." Sein Händedruck war warm und fest. Beinah war ich versucht zu fragen, ob die Schwielen an seinen Händen vom Quidditch spielen kamen. „Ich bin..."
Weiter kam ich nicht, denn jemand schob sich an James vorbei und er drehte sich so schnell herum, dass ich fast mitgezogen wurde. „Evans!"
Sein Ruf galt einem Mädchen, welches so abrupt im Gang stehen blieb, als hätte sich eine Wand vor ihm aufgetan. Das Mädchen, Evans, schien ihre Schultern zu straffen, bevor sie sich herumdrehte. Dabei flogen ihre dunkelroten Haare auf, die mich auf bizarre Weise an verschütteten Wein erinnerten.
Für einen Moment begegneten die Augen des Mädchens meinen, deren Anblick mich zunächst verwirrte. Sie wirkten beinah unnatürlich grün.
Dann wandte sie sich dem Jungen, der sich als James vorgestellt hatte, mit einem Seufzen zu. Er ließ hastig meine Hand los, nur um sich durch die dunklen Haare zu fahren. Falls es ihm um einen guten Eindruck ging, so war er nicht wirklich erfolgreich, denn seine Haaren standen dadurch nur noch wilder ab.
"Potter, was gibt es?", fragte das Mädchen, wobei es trotz eines höflichen Lächelns gequält klang.
"Ich wollte fragen, wie deine Ferien waren.", murmelte Potter.
"Oh" Das Mädchen wirkte im ersten Moment vollkommen überfordert mit diesem simplen Satz. "Sie waren gut, danke."
Beide senkten den Blick und während Potter erneut durch seine Haare fuhr, zupfte das Mädchen an seiner übergroßen Jeansjacke herum.
"Hast du den armen Trottel nicht lang genug schmoren lassen, Evans?" Es war mir gut gelungen den hübschen Jungen in meinem Rücken zu vergessen, doch beim Klang seiner Stimme fiel es mir schwer nicht die Augen zu verdrehen.
"Hallo Black." Evans wirbelte zu dem Jungen und ihr sonnengelbes Kleid flatterte um ihre blassen Beine. Auf einen Schlag wirkte das Lächeln des Mädchens deutlich echter und nun machte auch der Kerl mit den grauen Augen einen freundlichen Eindruck.
"Black?" Ich starrte ihn an. Von der englischen reinblütigen Familie kannte ich viele Mitglieder, aber nur mit einem war ich seit Kindheitstagen befreundet.
Dieser hob eine Augenbraue, "Problem damit?"
"Du kennst nicht zufällig Regulus Black?"
Für die Dauer eines Herzschlages zeigte sein ebenmäßiges Gesicht einen seltsamen Ausdruck, doch dieser wurde schnell von einem spöttischen Grinsen abgelöst, "Sie scheint eine Schlange zu sein, Prongs. Damit wäre alle Nettigkeit verschwendet."
Aus seinen Worten, die anscheinend für Potter bestimmt waren, wurde ich nicht schlau. Trotzdem fragte ich ihn, "Also kennst du ihn? Wie heißt du?"
Sein Lachen verstummte und sein Blick wurde wachsam. "Was willst du von meinem kleinen Bruder?"
"Deinem Bruder?"
"Wie heißt du?" Er hielt mich mit seinem Blick an Ort und Stellen, obwohl sich die Katze in ihrem Korb wieder einmal bewegte. "Kennen wir uns?"
Ich zögerte, ihm meinen Namen zu nennen. Regulus Black kannte ich, seit ich laufen konnte. Und ich wusste, dass er einen älteren Bruder hatte. Allerdings hatte Regulus diesen im letzten Jahr weder erwähnt, noch hatte ich ihn auf irgendeiner der Feiern gesehen, auf denen sich die meisten reinblütigen Kinder sonst herumtrieben.
Doch bevor er erneut ungeduldig fragen konnte, wurde er von dem Mädchen unterbrochen. "Du bist nicht zufällig neu, oder?"
Die Frage galt mir, aber der Black Junge antwortete, "Sie ist uns praktisch in die Arme gefallen."
Der Blick des größeren Jungen, der sich als James Potter vorgestellt hatte, war nicht eine Sekunde von dem Mädchen gewichen, "Sie kommt aus..." Seine Augen wurden rund und schnell ergänzte ich, "Deutschland."
"Ach, deshalb der Akzent?" Vor Überraschung vergaß er, Evans anzustarren.
„Mein Großvater war Engländer und mein Vater ist ebenfalls nach Hogwarts gegangen, aber ich habe eine Schule in Deutschland besucht. Anscheinend ist doch etwas hängen geblieben." Seltsamerweise hätte ich die Worte über meine Familie lieber für mich behalten.
„Etwas?" Potter grinste und brachte mich damit zum Lachen.
Neben mir stöhnte sein gut aussehender Freund auf, bevor er mich wieder ins Auge fasste. „Leider hat sie ihren Namen immer noch nicht verraten."
Ich reckte das Kinn. „Du hast mir deinen auch nicht gesagt." Potter nickte, „Punkt für sie."
„Gut, da wir das geklärt haben-" Evans lächelte mich an. „-soll ich dich von diesen beiden befreien?"
Ich sah zu James, über dessen Gesicht beinah etwas wie Enttäuschung huschte, bevor er mit den Schultern zuckte. „Auch immer schön dich zu sehen, Evans, man sieht sich." Er griff blindlings nach Blacks Arm und zog diesen mit sich. Die beiden verschwanden im Gang zwischen den Abteilen.
Evans, die jetzt mir gegenüberstand, stieß erleichtert den Atem aus. Sie entspannt sich sichtlich und hielt mir ihre Hand hin. „Du bist nicht zufällig Luné-Marie?" Als ich nickte, fuhr sie fort. "Ich bin Lily Evans, meine Aufgabe als Vertrauensschülerin ist es, dich willkommen zu heißen."
Ich schüttelte die mir dargebotene Hand. Lily Evans war ein hübsches Mädchen, welches mich offen und freundlich anlächelte. Dabei tanzten blasse Sommersrossen um ihre Augen, die eine ungewöhnliche Form hatten. Beinah mandelförmig.
„Du hast schon Freunde hier?", fragte sie mich und als ich ihr eine Antwort schuldig blieb, fuhr sie fort, „Wenn du möchtest, kannst du auch zu mir ins Abteil kommen? Du kommst doch sowieso in unsere Stufe, richtig?"
Ich biss mir auf die Unterlippe, bis ich mir einen Ruck gab. „Das würde mich freuen. Es ist alles etwas viel."
"Verständlich." Das Mädchen lächelte erleichtert und vorsichtig erwiderte ich es. "Wie hieß deine alte Schule?"
"Die Grüntal Akademie für höhere Magie." Ich wusste nicht, wann ich zuletzt mit jemanden gesprochen hatte, der nicht mich oder meinen Namen kannte. Womöglich noch nie. Es war, als würde sich für mich ein kleines, helles Fenster auftun. "Der Unterschied zwischen dort und hier scheint groß zu sein...damit hätte ich nicht gerechnet."
Für einen Moment wanderten meine Gedanken zu Jake. War er womöglich schon dort? Unter dem Glasdach der Aula mit unseren Freunden?
„Neuanfänge sind nie leicht." Evans sah mich ernst an und langsam bekam ich einen anderen Eindruck von ihr, als nur das Mädchen in dem sonnengelben Kleid. „Aber sie können auch eine Chance sein."
„Nun, ich lasse so ungefähr mein ganzes Leben hinter mir..."
Im schwankenden Gang kam uns eine Gruppe von Mädchen entgegen und Evans lächelte breit und tauschte ein paar Worte mit ihnen, bevor sie sich wieder zu mir wandte, „Wie alt bist du eigentlich?"
„Warum fragst du?"
„Na ja, du kommst auch mit mir in die sechste Klasse? Du wirkst aber jünger, vielleicht 15?" Ich nickte zustimmend. „Hoffentlich macht dir die Frage nichts aus, aber warum bist du jünger?"
„In meiner alten Schule in Deutschland werden wir jünger eingeschult. Meine Prüfungen habe ich schon vor zwei Jahren abgelegt. Was hat mein Alter verraten?"
Lily wirkte ein wenig verwundert, aber dann erklärte sie, „Du hast ein sehr junges Gesicht, mit den großen Augen, aber dein Verhalten wirkt anders. Älter. Ich war mir selbst nicht sicher." Wir waren im Gang stehen geblieben und ich sah Lily Evans an, dass sie noch etwas Anderes fragen wollte. Sie holte Luft. „Luné-Marie-"
Ich unterbrach sie. „Nenn mich bitte Luné oder Lulu. Marie ist auch in Ordnung. Aber nicht mal meine Großmutter benutzt meinen ganzen Namen. Und das heißt so einiges."
„Was wäre dir denn am liebsten?"
„Marie für Familie, Luné und Lulu meistens für Freunde."
Auf meine Worte folgte ein Stirnrunzeln von Lily und ich war mir nicht sicher, was sie von mir hielt. Dann strafte sie die Schultern. „Ich bin Mugglelstämmig. Und du bist eine Rosendorn."
Gegen meinen Willen zuckte ich zurück. Und ich sah, dass Lily meine Reaktion auffiel. Sie presste die Lippen zusammen.
Es war nämlich so, dass derzeitig die magische Welt von einem drohenden Krieg sprach. Dieser schien aufgrund eines dunklen Magiers bevorzustehen, der in Großbritannien begonnen hatte und inzwischen auch versuchte seinen Einfluss auf andere Länder zu erstrecken.
Er und seine Anhänger gingen gegen magisch begabte Menschen ohne reines Blut vor, so auch Mugglestämmige wie Lily; diese hatten Muggle als Eltern, und ebenso Halbblute, bei denen nur ein Elternteil magische Wurzeln vorweisen konnte. Viele der reinblütigen magische Familien unterstützen ihn.
Ich biss mir auf die Unterlippe und im Korb bewegte sich wieder einmal die Katze. „Mir ist klar, auf welche Ansichten meiner Familie du ansprichst, oder eher ihren Ruf." Unter Lilys Blick fühlte ich mich unwohl und am liebsten wäre ich um eine Antwort herumgekommen. „Ich kann dir nur sagen, dass mein Verhältnis zu meiner Familie und auch ihren...Vorstellungen schwierig ist. Wir stimmen nicht mehr ganz überein...seit kurzem."
Lily runzelte die Stirn und strich sich ihre Haare hinter die Ohren. Ich konnte beim besten Willen nicht sagen, was sie von meinen Worten hielt. Mit einem Seufzen sagte sie, „Ich vermute diese...Diskrepanzen und dein Schulwechsel haben etwas miteinander zu tun?"
Ertappt sah ich zur Seite. Aus dem Augenwinkel konnte ich sehen, wie Lily nickte. „Gut, komm. Wenn du möchtest, stelle ich dir meine Freunde vor."
Sie wartete auf mein Nicken, bevor sie mich den Gang weiter hinunterführte. Durch die Glasscheiben zu unserer Linken zogen Häuser und Felder vorbei und ich konnte sehen, wie Lily mir darin einen Blick zuwarf. Mit dem Versuch eines Lachens sagte ich, „Keine Sorge, mir wächst kein neues paar Flügel."
Verdutzt drehte sich Lily zu mir um. „Wie bitte?"
„Oh" Ich biss mir auf die Unterlippe. „Ihr habt das Sprichwort nicht?"
„Gott, nein!" Lily lachte und nun war es an mir verdutzt zu schauen.
„Gott?"
Sie grinste immer noch, als sie mich weiterführte. „Gott ist sowas wie Merlin. Für Muggle."
„War er auch ein großer Zauberer?" Ehrlich interessiert schloss ich zu ihr auf. Ich hatte noch nie mit Mugglesprichwörtern zu tun gehabt.
Für einen Augenblick lang starrte sie mich an, dann lachte sie laut auf. „Er hat ziemlich viel Zauberei geschafft, gute Frage ob er sich mit Merlin messen kann."
Es dauerte nicht lange, bis Lily vor einer Tür hielt und den Raum dahinter betrat. Nachdem ich ihr gefolgt war, und die Glastür wieder hinter mir geschlossen hatte, erkannte ich eine wesentliche Sache.
Das Abteil war nicht leer. Ein Junge und ein Mädchen, vermutlich im selben Alter wie Lily und ich, saßen auf den Sitzbänken und unterbrachen ihr Gespräch, als wir eintraten.
An dem Jungen fiel mir zuerst auf, wie groß und schlaksig er war. Durch sein Hemd zeichneten sich spitze Schultern ab und er saß vorgebeugt, als könnte er sich so kleiner machen. Flüchtig registrierte ich noch seine sandbrauen Haare und ein paar freundliche, wenn auch müde, Augen, bevor mir die Narben ins Auge fielen.
Es war schwer sie zu übersehen.
Mein Blick blieb an dreien hängen, die sich besonders auffällig parallel von seinem rechten Auge bis zu seinem Nasenrücken zog. Sie waren blass rosa, vermutlich im richtigen Licht nicht einmal zu sehnen. Aber sie waren da. Gemeinsam mit einer Sammlung anderer, die sich bis zu dem Kragen seines Hemds zogen.
Die Augen des Junges trafen meine und ich wusste, dass er meinen Blick bemerkt hatte. Er lächelte halbherzig, bevor er zur Seite sah.
Ihm gegenüber war das Mädchen alles, was der Junge nicht war. Klein und rundlich, mit dunkler Haut und einer Wolke aus schwarzen Haaren um den Kopf. Sie lächelte mich an, wobei ihre Augen neugierig funkelten.
Lily erklärte, „Leute, das ist Luné-Marie, sie ist neu und leistet uns heute Gesellschaft." Verwundert sah ich zu ihr, doch sie zwinkerte mir nur zu und deutete mit dem Kinn zu dem anderen Mädchen.
„Hey" Diese stand auf und ich ergriff ihre ausgestreckte Hand. „Ich bin Melody. Melody MacHay."
Ihre warme Stimme hatte einen ausgeprägten Akzent, von dem ich dank ihres Nachnamens ausging, dass er schottisch war. Er gab ihrer Stimme etwas sehr melodisches und ohne Probleme erwiderte ich ihr Lächeln.
An meiner Seite erklang ein Räuspern und als ich mich halb drehte, stand dort der Junge und hielt mir ebenfalls seine Hand hin. Er lächelte höfflich und nun aus der Nähe wirkte er nur noch erschöpfter, mit dunklen Ringen unter den Augen.
„Mein Name ist Remus Lupin." Ich erwiderte seinen festen Händedruck und Remus strafte die Schultern und sein Lächeln wurde freundlicher. „Ich bin auch Vertrauensschüler, aber Lily übernimmt es die neuen Schüler zu suchen."
Hinter uns rief Lily, „Gar nicht wahr" Sie ließ sich auf eine Sitzbank fallen. „Remus wollte nur nicht unser Abteil verlassen und sich auf die Suche nach seinen Freunden machen."
Remus lachte und setzte sich ebenfalls. „Nur Merlin weiß, wo die abgeblieben sind."
Das Mädchen, Melody, schüttelte lächelnd den Kopf und deutet auf den Sitz neben mich. „Du bist also Luné-Marie." Ich nickte und kam ihrer Anforderung nach. Nachdem ich mich gesetzt hatte, holte ich meine sandfarbene Katze, Hope, endlich aus ihrem Korb. Da es im Abteil deutlich ruhiger war, entspannte sie sich rasch auf meinen Armen.
Remus sah fragend zu Lily, "Wo hast du sie aufgegabelt?"
Von Lily kam ein Augenrollen. „Sie ist an deine Rumtreiber Freunde geraten."
Verwundert sah ich Remus und Lily an. Rumtreiber? Potter und Black? „Wer oder was sind Rumtreiber?", fragte ich
Als Antwort bekam ich von Lily ein Schnauben und von Remus ein Schulterzucken.
Melody erbarmte sich und erklärte, „James, Sirius, Peter, und Remus hier, haben sich irgendwann selbst so genannt. Sie sind die Streichekönige-" Sie deutete mit den Fingern Anführungszeichen an. „-unserer Schule. Und nein, ich kann es nicht so erklären, dass es sich eher nach vier reifen, verantwortungsbewussten Sechstklässlern anhört."
Sie schüttelte lachend den Kopf und ihr gegenüber bemühte sich Remus um ein reuevolles Gesicht, an dem er scheiterte. So konnte ich ihn mir schon eher als Freund von Potter und Black vorstellen.
Kurz darauf verabschiedete sich Remus, anscheinend wollte er schauen wo seine besten Freunde abgeblieben waren.
Nachdem er verschwunden war, rief vom Gang her eine Hexe, die einen Wagen vor sich herschob, "Etwas Süßes für euch?"
Fragend blickte ich Melody an, diese antwortete mir nur mit den knappen Worten, "Die Süßigkeitenhexe" Während sie bereits mit ihrem Geldbeutel in der Hand auf dem Weg zur Tür war.
Auch ich kramte mein Geld raus, seit dem Frühstück hatte ich nichts mehr gegessen und inzwischen war es schon später Nachmittag. Ein paar Sachen auf dem Wagen kannte ich von meinen Besuchen in London, auch wenn mir die Kesselkuchen und besonders die Pasteten fremd waren.
Während wir die Süßigkeiten aßen, unterhielten wir uns hauptsächlich über Hogwarts.
Die beiden bemühten sich mir möglichst viel über das Schloss und seine Bewohner zu erzählen. Ich mochte die beiden, es war einfach mit ihnen zu reden und die beiden Mädchen ergänzten sich gut. Außerdem konnte ich ihnen anhören, wie sehr ihnen ihre Schule am Herzen lag.
Nach einer Weile machte ich mich auf die Suche nach einer Toilette und dort sah mir sah dem Spiegel heraus mein sommersprossiges Gesicht mit geröteten Wangen und einem Lächeln entgegen.
Als ich schließlich wieder durch die Tür in unser Abteil schaute, erwartete mich allerdings eine Überraschung. Die selbsternannten Rumtreiber hatten sich bei Lily und Melody niedergelassen und die beiden Mädchen schienen noch nicht ganz zu wissen, wie sie mit dieser Ehre umgehen sollten.
Ihnen konnte ich allerdings nur kurz Aufmerksamkeit schenken, denn Black hatte sich auf meinem Platz niedergelassen. Und zu allem Übel lag auch noch meine Katze zusammengerollt auf seinem Schoss.
Mit einem empörten Schnauben stieß ich die Tür auf.
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