3 - Freundlicher Willkommensgruß
Professor Umbridge
Ich wartete bereits an meinem Platz, als die Drittklässler aus Gryffindor und Slytherin hereinkamen. Reichlich knapp, wie ich fand. Vielleicht hatten die vorherigen Lehrer solch eine Fahrlässigkeit geduldet, doch ich musste das auf jeden Fall unterbinden. Als auch die letzten Nachzügler eingetroffen waren, war es bereits fünf Minuten nach Unterrichtsbeginn. Ich stand auf und begann zu sprechen.
"Guten Morgen, liebe Schüler."
"Hallo", tönte es vereinzelt zu mir nach vorne. Ich war schockiert. Lernten die Kinder hier denn keine Manieren? Ich musste ein Machtwort sprechen. "Chrm, chrm. Ich sehe schon, dass Sie bisher sehr nachlässig behandelt wurden. Das wird sich nun ändern. Zunächst einmal erwarte ich von Ihnen, dass Sie sich bereits fünf Minuten vor Unterrichtsbeginn an ihrem Platz befinden. Sollte irgendein Schüler dieser Anweisung nicht Folge leisten, werde ich der ganzen Klasse eine Zusatzhausaufgabe geben." Ich wollte weitersprechen, doch die helle Stimme einer Slytherin-Schülerin namens Donna Trenton unterbrach mich. "Verzeihung, Professor, aber die anderen Schüler können doch nichts dafür, wenn irgendjemand zu spät kommt! Ist es gerecht, die ganze Klasse dafür zu bestrafen?"
"Genau!", stimmte Callum Hunt, ein Gryffindor mit kurzen, braunen Locken, ihr zu. "Würde das nicht außerdem die Feindseligkeiten zwischen Gryffindor und Slytherin verstärken, weil alle Schüler des einen Hauses wegen der Strafarbeit sauer auf die Schüler des anderen Hauses wären?"
"Zunächst einmal", beendete ich die Diskussion, "melden Sie sich, wenn sie sprechen wollen, und warten, bis Sie aufgerufen werden. Die Streitigkeiten zwischen Ihren Häusern betreffen mich nicht, das müssen Sie unter sich klären. Und die Bestrafungen können Sie ganz einfach verhindern, indem Sie pünktlich sind." Ich zückte meinen Zauberstab und wie aus dem Nichts erschienen Buchstaben an der Tafel. "Nun beginnen wir mit dem Unterricht. Weshalb liegen Ihre Bücher nicht schon auf dem Tisch bereit? So lassen sich unnötige Verzögerungen vermeiden. Ihre Zauberstäbe können Sie in der Tasche lassen, die werden wir nicht benötigen. Bitte lesen Sie sich das erste Kapitel im Buch durch und schreiben Sie dann den Eintrag von der Tafel in ordentlicher Schönschrift drei mal ab. Sie haben eine halbe Stunde Zeit."
Nachdem die Stunde vorbei war - Sam Smith und Libby Strout waren die einzigen, die einen wirklich sauberen und ordentlichen Aufsatz vorzeigen konnten - hatte ich erst einmal zwei Stunden Pause, bevor ich die fünfte Klasse unterrichten musste, die wieder aus Gryffindors und Slytherins bestand. Ich beschloss, mich in mein Büro zu setzen, ein Tässchen Tee zu trinken und einige Kekse zu essen. Als ich mich auf meinem Sofa niederließ, ertönte auf einmal ein lauter Knall. Ein Rosenstrauß, der auf meinem Tisch lag und den ich noch gar nicht wahrgenommen hatte, explodierte in winzige, bunte Gummifrösche, die munter in meinem Büro herumsprangen und anscheinend versuchten, alles Mögliche durcheinanderzubringen. Ich zückte meinen Zauberstab und lähmte einen von ihnen. Sofort sammelten sich alle Frösche auf dem Boden vor mir. Ich wich zurück. Nun begannen sie, sich neu zusammenzuordnen und Wörter zu bilden.
Herzlich willkommen heißen Sie Mr. und Mr. Weasley
Kaum hatte ich den Satz gelesen, sprangen die Frösche auf mich zu. Sie landeten auf meinen Schuhen, meinen Schultern und sogar auf meinem Kopf! Ich kreischte auf und versuchte, sie abzuschütteln, doch sie klammerten sich fest. Ich lief zur Tür und stürzte nach draußen, wo mich einige lachende Schüler empfingen. Professor Snape kam um die Ecke.
"Guten Morgen, Dolores. Wie ich sehe, sind Sie bereits Opfer eines Streichs geworden. Wie... bedauernswert." Mit diesen Worten wandte er sich ab und wollte seinen Weg fortsetzen.
"Nein! Bleiben Sie hier! Helfen Sie mir! Sofort!" Bei dem letzten Wort wurde meine Stimme etwas schriller, als mir lieb war. Mit einem kleinen Schlenker seines Zauberstabs ließ Professor Snape die Frösche verschwinden. Ich drehte mich zu den immer noch kichernden Schülern um und lächelte: "Chrm, chrm. Meine Damen und Herren, ich bin sicher, dass Sie von diesem... Vorfall gerade nichts mitbekommen haben. Sollte ich auch nur eine einzige Menschenseele in diesem Schloss darüber reden hören, können Sie davon ausgehen, dass das Konsequenzen mit sich bringen wird. Haben Sie mich verstanden?" Eingeschüchtert nickten die Kinder. Zufrieden ging ich wieder in mein Büro. Es sah so aus, als müsste ich hier einiges verändern.
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