2 - McGonagalls Plan
Professor McGonagall
Ich beobachtete meine erste Klasse an diesem Tag, es waren einige Zweitklässler aus Hufflepuff und Ravenclaw. Leider waren sie noch zu jung, wir schlossen unsere Wetten grundsätzlich erst ab, wenn die betreffenden Schüler mindestens in der vierten Klasse waren. Nun, wie dem auch sei, es war an der Zeit, mit dem Unterricht zu beginnen. Ich räusperte mich kurz und die Gespräche verstummten. "Willkommen zurück in Hogwarts. Ich hoffe, ihr habt nicht alles, was ich euch letztes Jahr mühsam beigebracht habe, über die Ferien wieder vergessen. Nun, wir fangen mit einer einfachen Übung zur Auffrischung an." Mit einer kleinen Bewegung meines Zauberstabes ließ ich einige Maikäfer aus einer Schachtel schweben und vor jedem Schüler einen landen. "Verwandelt diese Käfer bitte in Knöpfe. Farbe und Form sind egal, sie sollten jedoch keine Beine, Flügel oder Fühler haben." Ich setzte mich hinter mein Pult und vernahm angestrengtes Gemurmel. Ich konnte die meisten Köpfe der Kinder förmlich rauchen sehen, als sie versuchten, sich an die letzten Unterrichtsstunden zu erinnern.
Nach vielleicht zehn Minuten stand ich auf und begutachtete die Werke der Kinder. Einige saßen immer noch mit vor Anstrengung hochrotem Gesicht vor ihrem Käfer und versuchten, sich zu konzentrieren, andere hatten es immerhin geschafft, krabbelnde oder fliegende Knöpfe zu erschaffen. Erfüllt hatten den Arbeitsauftrag nur Chris Owens aus Hufflepuff und die Zwillinge Ruby und Sam Wells aus Ravenclaw. "Wie ich sehe, haben die meisten von Ihnen einiges nachzuholen. Mr. Owen, Mr. Wells und Miss Wells, gute Arbeit. Fünf Punkte für Hufflepuff, zehn Punkte für Ravenclaw." Dann wiederholte ich noch einmal den Zauberspruch und die dazugehörige Bewegung mit meinen Schülern, bis auf allen Tischen nur noch Knöpfe lagen, und entließ sie ihn die Pause, nachdem ich ihnen noch aufgegeben hatte, sich näher mit dem Stock-zu-Besen-Zauber zu befassen, den wir in der nächsten Stunde durchnehmen würden.
Erleichtert ließ ich mich auf meinen Stuhl fallen. Ich hatte heute nur noch eine Klasse zu unterrichten, und die erst am Nachmittag. Die ersten Tage nach den Ferien waren immer die schwersten, weil die Schüler vieles aus dem vergangenen Schuljahr neu lernen mussten. Aber da musste man durch, und wenn diese Zeit erst mal überstanden war, fanden die Kinder sich meistens ziemlich schnell wieder im Schulleben zurecht. Nun, ich würde auch erst ab nächster Woche anfangen, mögliche zukünftige Beziehungen zu erkennen. Zunächst einmal hatte die Schule Vorrang. Aber dann...
Ich zog meine Pultschublade auf und holte ein Blatt Papier und eine Feder heraus und begann zu schreiben:
Plan für die Lehrerwetten im Jahre 1995/96
Phase 1: Beobachtung
-In Katzengestalt spionieren
-In Katzengestalt bei größeren Gruppen umhören
-Mehrere Exemplare der Schülerzeitschrift Hogwarts-Veritas ergattern und die Gerüchte lesen
-Paare beobachten (Verhältnis, Eifersucht, Streit...)
-Snape im Auge behalten
-oft zu Quidditch-Spielen gehen (viele Menschen, Beobachtungen fallen weniger auf)
Phase 2: Wetten abschließen
-Nur wetten, wenn man sich absolut sicher ist
-Gegen Snape wetten und einen hohen Betrag aufs Spiel setzen
-Gegen Sibyll wetten (sie liegt immer falsch)
-NIE gegen Filius wetten (er ist viel zu raffiniert)
-Vertrag schreiben, damit Snape die Wette nicht verleugnen kann, wenn er falsch liegt
Phase 3: Verkupplung
-Gerüchte in die Welt setzen und die Schüler dann darauf ansprechen
-Beide Schüler bitten, Unterrichtsmaterialien aufzuräumen, "kurz auf die Toilette" gehen und die beiden "aus Versehen" im Klassenzimmer einsperren
-Beiden aus irgendeinem Grund zusammen Nachsitzen geben, ihnen auftragen, in Gegenstände verwandelte Tiere für weitere Unterrichtsstunden zurückzuverwandeln und dann einen Notfall vortäuschen und verschwinden
Zufrieden faltete ich den Plan zusammen und legte ihn zurück in die Schublade.
Nimm dich in Acht, Snape. Dieses Jahr gewinne ich!
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