9.Kapitel - Ein Fest für die verstorbenen

9. Kapitel - Ein Fest für die verstorbenen

Am Abend darauf...

Ich betrachtete mein Kleid. Es hatte lange gedauert, bis mich die Zofen überzeugen konnten, dass ich auf dem Fest unmöglich meine Rüstung tragen konnte. Ich fuhr mir mit den Händen über meine Haare, die strähnenweise nach hinten geflochten waren, danach über mein enges grünes Kleid, das eine schöne Musterung hatte. Ich kam mir lächerlich vor. Bevor ich es mir anders überlegen konnte, ging ich in den Gang, in dem mein Zimmer lag und wäre beinahe in Arwen geknallt, die mir entgegenkam. „Mae gowannen, Tauriel." Ich lächelte. „Hallo Arwen", antwortete ich auf Westron, denn ich sprach ausserhalb elbischen Gebieten eigentlich nie Sindarin, das schien mir nicht richtig. Ich betrachtete sie. Sie hatte ihre Hüftlangen schwarzen Haare offen und trug ein schlichtes hellblaues Kleid. „Arwen du siehst toll aus!", entfuhr es mir. Sie lächelte. „Danke du aber auch. Kann es losgehen?" Ich zögerte. „Ich mag diese Feste nicht. Gestern sind Soldaten Rohans und Lothloriens gestorben und darum wird gefeiert?" Arwen nickte. „Ich halte auch nicht viel von diesem Brauch, aber es ist Wichtig, an der Feier teilzuhaben." Als wir die Grosse Halle zusammen betraten, wirkte Arwen auf einmal nervös. „Ist alles in Ordnung?", fragte ich sie besorgt. Sie nickte nur. „Mae." (Ja)

(Legolas Sicht)
„Was habe ich gesagt, Spitzohr?", fragte mich Gimli, der schwankte und aussah, als würde er jeden Moment umkippen. Ich trank einen weiteren Krug Bier aus und schmunzelte. „Wahrlich Gimli, ich bin überrascht, dass der Alkohol seine Wirkung in meinen Fingern zeigt, doch zweifle ich daran, dass du in deinem Zustand einen Orknacken treffen würdest." Da Gimli nur noch wirre Sachen von sich gab, schaute ich mich in der Halle um, weil ich mich wieder zu meinen Gefährten gesellen wollte, doch mein Blick blieb beim Eingang hängen. Ich glaubte im ersten Augenblick, dass ich tatsächlich betrunken war, doch als auch Aragorn ungläubig zum Eingang sah, wusste ich, dass es tatsächlich Arwen war, die neben Tauriel stand.

(Tauriels Sicht)
Als Aragorn mit Arwen aus der Halle gegangen war, kam Legolas zu mir. „Ich dachte nicht, dass ich dich einmal ein einem Kleid erblicken würde." Ich verdrehte die Augen. „Die arme Zofe brauchte sehr lange, um mich zu überzeugen, aber ich hoffe du gewöhnst dich nicht daran." Er musterte mich, worauf ich mir in diesem Kleid sehr verletzlich vorkam. „Möchtest du tanzen?" Ich schaute ihm in die Augen und zögerte. //Will er mich ärgern? // Allerdings zeigte sein Blick keinerlei Spott. „Es wäre mir eine Ehre, nin caun.", (mein Prinz) sagte ich und lege ihm meine Arme auf die Schulter. Er fasste mir an die Taille, worauf ich kaum merklich zusammenzuckte. //Benimm dich gefälligst wie ein Kriegerin und nicht wie ein Elbling! //Eine Zeit lang sagte niemand etwas. „Denkst du, Frodo und Sam kommen nach Mordor?" Er schaute mir in die Augen. „Ich weiss es nicht, wir können nur hoffen." Ich nickte. „Éowyn hat mir von dem verwundenen Mädchen erzählt, dem du geholfen hast." Diesen Vorfall hatte ich schon fast vergessen. „Und jetzt fürchtet sich das Volk Rohans vor dem Zorn einer Elbin?" Er schmunzelte. „Nein du bist eher eine Heldin." Ich verdrehte die Augen. „Weil ich eine kleine Wunde behandelt habe?" „Du hast geholfen." Ich nickte und wechselte schnell das Thema: „Warum waren Aragorn und du so überrascht, als ihr Arwen gesehen habt?" „Naja, erstens liegt Bruchtal nicht gerade neben Helms Klamm und Arwen hat sich bisher nie wirklich für Kriege interessiert, auch wenn ich so manche Stunde in Bruchtal mit ihr Schwertkampf trainiert habe." //Warum hat er mit ihr trainiert?// „Du hast mit ihr trainiert? Woher kennst du sie eigentlich?" „Ein paar Jahre bevor mein Vater dich aufgenommen hat, war er viel auf Reisen. Und weil ich damals noch ein Elbling war, hat er mich in die Obhut von Elrond gegeben. Dort lernte ich Arwen kennen. Ihre Brüder waren nicht gerade oft in Bruchtal und Elrond hatte auch nicht sehr viel Zeit sich um uns zu kümmern. Ich wurde von den Wachen ausgebildet und erlernte die Grundsätze des Kämpfens auf diese Weise. Arwen wurde in Handwerken wie Sticken und Weben unterrichtet, doch auch wenn sie gefallen an diesen Arbeiten fand, wollte sie sich trotzdem verteidigen können, falls es zum Kampf käme. Deswegen habe ich ihr angeboten, mit ihr zu trainieren. Ich muss ehrlich sagen, dass ich ihr nicht im Kampf gegenüberstehen möchte, denn sie ist, wenn es sein muss, ist sie sehr gefährlich." Ich musste mir einen bissigen Kommentar verkneifen und schwieg lieber.

Ich verabschiedete mich bald darauf von Legolas und machte mich auf den Weg in mein Zimmer, weil sich der Saal allmählich geleert hatte und ich nicht riskieren wollte, dass es Gerüchte über mich und Legolas geben würde.

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