44. Kapitel Auch dem besten Auge bleibt etwas verborgen
44. Kapitel Auch dem besten Auge bleibt etwas verborgen
(Legolas Sicht)
Ich stehe auf und versorge das restliche Verbandsmaterial in einer Kiste. „Die gefallenen werden geehrt, wenn Edoras wieder aufgebaut ist. Sie schlüpft in das blaue Kleid und kann sich das Lachen nicht mehr verkneifen, als sie an sich runtersieht. „Legolas, ich verstehe zwar nicht viel von Mode in Rohan, aber in diesem Kleid hätte ich zweimal Platz!" Ich lächle, ziehe sie zu mir und küsse sie. „Ich bin froh, dass du hier bist." Sie lehnt ihren Kopf an meine Schulter. „Wie viel Blut muss noch vergossen werden, bis diese Teufeleien von Morgoth endlich besiegt sind?" Ich nehme ihre Hand und sehe in ihre Augen. „Das haben sich schon viele vor uns gefragt. Ich fürchte, bis es zum Kampf zwischen Morgoth und den Valar kommt, wird noch viel Blut vergossen werden, ohne dass wir etwas bewirken können. Aber sieh es anders. Wir ziehen in den Krieg und nicht alle kehren zurück. Wenn wir uns versklaven lasse, würden mehr Leute sterben, als im Ringkrieg und von der Art ihres Todes will ich gar nicht sprechen."
(Tauriels Sicht)
Ich zucke zusammen, als es an der Tür klopft und Aragorn eintritt, dessen Miene nichts Gutes vermuten lässt. Ich stehe auf und verhindere im letzten Augenblick, dass mein Kleid abrutscht. „Was ist geschehen?", will Legolas wissen. „Ein Bote aus Lórien ist hier. Die Orks konnten tiefer in den Wald eindringen und wenn nichts unternommen wird, greifen sie Garas Caldorn an. Das Volk muss auf alles vorbereitet sein. Legolas, diese Orks sind für ihre Verhältnisse gute Kämpfer und in der Überzahl. Ich will mich nicht einmischen, aber ich rate dir nicht zu lange zu warten, schliesslich haben diese Viecher Edoras im nu zerstört." Ich tausche einen Blick mit Legolas. „Du kannst mich nicht vom Gegenteil überzeugen. Es geht auch um Celebrian." „Du bist verwundet." „Ja und? Ich habe damals einen Eid geleistet, meine Heimat mit Leben oder Tod zu schützen. Meine Heimat ist nun Lórien." Ich sehe zu Aragorn. „Kannst du mich zu Arwen bringen?" er sieht mich zwar verdutzt an aber nickt.
Arwen nickt. „Ich werde dir helfen, sobald meine Wunde einigermassen verheilt ist." „Arwen du bist weder mir noch Lórien verpflichtet, aber ich schlage deine Hilfe nicht aus." Sie sieht mich an. „Ich bin nur meinem Herzen verpflichtet, genau wie du." Sie versichert sich, dass wir alleine im Raum sind und hält mir ihre rechte Hand hin, worauf ich einen Schritt zurückweiche. „Das ist doch Nenya!" Sie nickt. „Kennst du den Spruch noch?" „Drei Ringe den Elbenkönigen Hoch im Licht, sieben den Zwergen Herrschern in ihren Hallen aus Stein, den sterblichen, ewig dem Tode verfallen, Neun... Und dem Herrscher auf dem dunklen Throne einen, sie zu finden, zu knechten und ewig zu binden..." „Etwas hast du vergessen. Wenn du die Bürde leid bist, gib sie weiter, wähle sorgfältig." „Aber damals ging die Macht der Ringe verloren!" „Die der 3 nicht, sie waren älter als der eine, was ein wohlgehütetes Geheimnis ist. Ihre Macht ist kaum getrübt." Ich sehe Arwen an und bemerke erst jetzt, wie sehr sie sich seit dem Ringkrieg verändert hat. Ihre feinen Gesichtszüge sind härter geworden und ihre Grauen Augen sind heller geworden. „Auch dem besten Auge bleibt etwas verborgen."
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top