Angreifer der Nacht
Legolas' Sicht:
Etwas warmes und weiches strich mir über die Nase und ich schlug die Augen auf. Im ersten Moment war ich verwirrt. Doch dann erkannte ich Arod über mir. Was war los? Hatte er sich los gerissen?
Vorsichtig schob ich seine Schnauze von meinem Gesicht fort. Arod hob den Kopf und schnaubte unruhig. Ich richtete mich auf und versuchte meinen Aufgebrachten Hengst zu beruhigen. Aber es war zwecklos. Arod tänzelte nervös hin und her. Er hatte sich tatsächlich losgerissen.
"Was hast du, Arod?" fragte ich leise und strich ihm über die Ohren. Normalerweise beruhigte ihn dies immer. Nur dieses mal nicht.
KNACK
Ich reagierte sofort als ein trockener Zweig in der Nähe zerbrach. Beinahe in Lichtgeschwindigkeit zog ich einen Pfeil aus den Köcher, spannte meinen Bogen und ziehlte in den Wald hinein.
Sekunden verstrichen, ohne das sich etwas tat. Arod stand nervös neben mir und hatte die Ohren angelegt. Ich kniff meine Augen ein Stück zusammen und starrte in die Büsche, aus denen ich das knacken gehört hatte. Die Dunkelheit schränkte meine Augen kaum ein. Es war ja bekannt, das mein Volk sehr gute und scharfe Augen hatte. Und meine waren nicht weniger schlecht.
KNACK
Schon wieder dieses Geräusch. Was konnte das sein? Diese Frage wurde sofort beantwortet. Ein dumpfes knurren ertönte. Es klang wie ein Wolf. Nur viel größer. Es klang wie ein... Warg!!
Mein Herz begann zu rasen. Warge waren niemals alleine unterwegs. Sie jagten ihre Beute immer in Rudeln. Und gegen ein ganzes Rudel hatte ich alleine keine Chance.
Zeit zum nachdenken hatte ich allerdings keine, denn der erste Warg sprang ohne Vorwarnung aus dem Gebüsch. Sein Fell war dunkelbraun, gesträubt und voller Dreck. Leuchtend gelbe Augen starrte mich an. Sofort lies ich den Pfeil los, der durch die Luft surrte und das Biest zwischen den Augen traf. Er erstarrte, winselte kurz und fiel dann Tod um. Doch im gleichen Augenblick sprangen zwei weitere Warge aus der Finsternis des Waldes heraus. Während der linke sein Rückenfell sträubte und knurrend auf mich zu ging, heulte der rechte auf. Der Lärm Schallte durch den Wald und verschreckte Arod do sehr, das dieser sich aufbäumte.
Ich zog einen zweiten Pfeil und schoss. Auch der zweite Warg fiel Tod um und schlug dumpf auf dem Boden auf. Aber bevor ich einen dritten Pfeil ziehen konnte um die nächste Bestie zu erlegen, sprang ein weiterer Warg von hinten auf mich zu, vergrub seine dreckigen Zähne in meinem Umhang, riss mich von den Füßen und schleuderte mich quer über mein Lager. Unsanft prallte ich an einem Baum ab und landete auf der Erde. Die kurze Benommenheit, die sich in meinem Kopf bemerkbar machte, drängte ich mit einem Kopfschütteln zurück. Schnell raffte ich mich wieder auf die Beine. Nur um dann fest zu stellen, das vier weitere Warge auf meinem Lager erschienen waren und mich mit gelben Augen anstarrten. Und es waren nicht nur Warge. Auch Orks waren erschienen. Ein paar saßen auf den Rücken der Warge. Andere kamen mit gezogenen Waffen herbei gerannt.
'Das darf doch nicht war sein. Wo kommen die alle her?' ging es mir durch den Kopf.
Beim Anblick der vielen Gegner befiel mich eine leichte Panik. Aber ich war nicht der Typ, der vor der Gefahr davon rannte. Im Gegenteil. Ich liebte den Kampf und die Gefahr. Auch wenn das hier ein Todesurteil war.
Ich zog meine Zwillings Dolche vom Rücken, werte den ersten Angriff eines Orks ab und stürzte mich in einen Kampf, der von Anfang an zum scheitern verurteilt war.
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