5- Legolas und sein schleimiger Freund

"Ich frage mich ja, wie all diese Zaubersprüche entstanden sind", meinte Henry, als er zum wiederholten Male versuchte, die Feder, die vor ihm auf dem Tisch lag, schweben zu lassen.

"Naja, irgendwann haben einige Zauberer in der Antike bemerkt, dass es bestimmte Wörter gibt, die als Zauberformeln funktionieren, oder?", antwortete Legolas.

"Das meine ich nicht, ich meine, es werden ja heute noch manchmal neue Zauber erfunden. Denk doch mal an den Halbblutprinzen, der hat ja auch selbst Zauber kreiert. Wingardium Leviosa!"
Henry schwang seinen Zauberstab und zu Legolas' Erstaunen schwebte sie vor ihren Augen in die Höhe.

"Los, probier du mal!", drängte er.
Legolas räusperte sich.
"Wingardium Leviosa!"

Nichts passierte.

"Wingardium Leviosaaaah!"

Wild fuchtele er mit dem Zauberstab vor sich in der Luft herum.

"WINGAR- Sie hat sich bewegt, Henry! Hast du das gesehen?"

"Ja- also nein, das war ich!" ,sagte er und kicherte.

"Du bist unmöglich!"

Am Abend saßen sie zu dritt im Gemeinschaftsraum der Slytherins.
Legolas mochte ihn, er hatte eine Mystische Atmosphäre, wenn grünes Licht durch die Fenster zum See hineinfiel. Lucy und Legolas saßen auf zwei Sesseln vor dem prasselndem Feuer und aßen Schokofrösche.

"Irgenwie hatte ich mir den Gemeinschaftsraum immer belebter vorgestellt", meine Lucy.

Außer ihnen war keiner hier.

"Na ja, das war er doch vorhin, bevor ihr gekommen seid", meinte Henry.

"Wie meinst du das? Immer, wenn wir hier reinkommen, ist keine Menschenseele zu sehen."

"Na ja, also als ich vorhin hier war, habe ich mich ein bisschen mit einer anderen Neuen unterhalten, ich glaube, sie heißt Eleonora oder so.
Jedenfalls habe ich beiläufig erwähnt, dass ihr gleich kommt und alle haben sich zu mir umgedreht und sind raus oder in die Schlafsäle gegangen. "

"Die Leute müssen sich wohl erst eimal an uns gewöhnen", meinte Lucy schulterzuckend. "Noch einen Schokofrosch?"

Legolas nahm sich eine Schachtel und betrachtete sie nachdenklich.
"Warum hat denn eigentlich keiner von uns ein Haustier? Ein magisches, meine ich?"

"Als ich noch bei meinen Eltern gewohnt habe, hatte ich eine Eule, aber seit ich im Hogwarts-Express wohne, schlafe ich ja in meinem Koffer- da ist nicht viel Platz für eine Katze oder eine Eule oder eine Kröte."

"Meine Eltern wollten nicht, dass ich mir eine Kröte kaufe. Meine Mutter hält nicht so viel von Magie, wisst ihr,  und will kein 'ekelhaftes Krötengetier' im Haus haben. Solange ich nur in Hogwarts zaubere, ist alles gut, aber als ich früher mal Anzeichen von Magie gezeigt habe, hat sie immer mit mir geschimpft."

Sie schwiegen einen Moment, dann öffnete Legolas die Schachtel, nahm den Schokofrosch und richtete den Zauberstab auf ihn.

"Ranam verto."

Zuerst passierte nichts, dann, mit einem leisen Plopp, erschien anstelle des Schokofoschs eine fette Kröte, die aussah wie aus Schokolade.

"Guten Tag", sagte die Kröte,"mein Name ist Barney."

"Öhm... hallo. Ich heiße Legolas."

Die anderen schauten ihn verwundert an.

"Du kannst mit Kröten sprechen?"

"Ja, ihr etwa nicht?"

"Ich habe noch nie von einem Zauberer gehört, der mit Kröten sprechen konnte..."

"Du-weißt-schon-wer war Parselmund. Vielleich gibt es auch Zauberer, die Krötisch sprechen können?", wunderte sich Legolas.

"Ranuncel.", meinte die Kröte.

"Wie bitte?"

"Es heißt Ranuncel. Nicht Krötisch."

"Ach so."

"Bitte was? Könntest du uns, wenn du dich auf Krötisch mit einem Schokofrosch unterhältst, wenigstens aufklären?"

"Ranuncel. Ehrlich, Krötisch hört sich bescheuert an. "

"Hast du dir das gerade selbst ausgedacht?"

"Nein, die Kröte hat es sich ausgedacht."

"Ich habe mir das nicht ausgedacht. Ranuncel ist die offizielle Sprache der Krötenartigen. Steht im Gesetz.", antwortete Barney spitz.

"Warte mal, es gibt noch mehr Krötenartige Wesen? Und... welches Gesetz?"

"Das Gesetz für Nichtmenschliche magische Wesen. Aber nur die Wenigsten wissen darüber bescheid, da alles so gut von der internationalen Zauberervereinigung vertuscht wird. Aber es war seit Jahrhunderten niemand in der Lage, mit Wesen wie uns zu reden, deshalb werden wir unterdrückt. "

"Wer ist 'wir'?"

"Oh, im Prinzip alle Magischen außer Menschen.
Also Schlangen, Ratten, Katzen, Eulen, Drachen, Elfen, auch Thestrale und Einhörner und Hippogreife. Und die Krötenartigen, also Kröten und Frösche und Trolle. Ach ja, und Orks."

"Was hat sie gesagt?"

"Es gibt offenbar einen Teil der mahischen Gemeinschaft, der seit Jahrhunderten unterdrückt wird. Magische Tierwesen. Und ich bin der erste seit langer Zeit, der die Fähigkeit hat, Ranuncel zu sprechen."

"Das ist schrecklich, wir müssen ihm helfen!"

"Wie können wir dir helfen, Barney?"

"Wie ihr uns helfen könnt? Gar nicht. Im Ernst, man würde euch für verrückt halten, wenn ihr eine Revolution anzetteln wolltet. Es gibt zwar eine Prophezeiung von einem mittelalterlichen Zauberer , sie handelt von einem schleimigen Drachen mit Pferdearsch, der die magischen Wesen befreit, aber ich denke, der hatte einfach nur zu viel geraucht."

Legolas erklärte es den Anderen.

Irgendwann war es Zeit, ins Bett zu gehen.

"Komm, Barney, wir gehen in unseren Schlafsaal", sagte Legolas.

"Ich würde es bevorzugen, zu gehen. Sicher, es war ein netter Plausch, aber..."

"Ich würde dich aber so gerne behalten!"

"Mich behalten? Du redest davon, wie gerne du uns befreien möchtest und denkst, ich bin dein Haustier? Siehst du, genau deswegen werden wir seit Jahrhunderten unterdrückt. Weil Zauberer denken,sie müssten sich gleoch über uns stellen, uns besitzen, uns zu verkaufen- ehrlich von dir hätte ich mehr erwartet, Legolas!"

Barneys Stimme klang verbittert.

"Es tut mir leid, das war keine Ab-"

"ES TUT DIR LEID? Du handelst so herablassend, wie ein Zauberer nur handeln kann, und man muss dich erst darauf hinweisen, damit du es merkst! "

Er hüpfte aus dem Gemeinschaftsraum.

"Wow."

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