12. Kapitel

Die Wahrheit hinter dem Phantom

Bernstein schlich sich gerade zum Grenzfluss, wo sie hoffte auf Rabe zu stossen. Sie hatte ihn schon seit drei Tagen nicht mehr gesehen. Vielleicht teilten sie sich ja den selben Gedanken. Sternenhimmel hatte sie gesagt, dass sie Kräuter sammeln würde. Dabei hatte sie darauf geachtet, dass niemand Verdacht schöpfen würde wo sie wirklich hinwollte. Langsam bemerkte man immer mehr, dass der Herbst nahte. Die Nächte kamen früher und länger, als sonst und es war nich mehr so heiss wie immer. Es dämmerte gerade, als sie über die Wiese lief. Die Grillen zirpten immer noch, aber trotzdem war es nicht dasselbe. Doch Bernstein freute sich darauf, beobachten zu können, wie die Blätter der Bäume sich verfärbten. Viele hatten davon erzählt, auch ihr Grossvater. Und nun konnte sie es bald selbst sehen. Doch plötzlich erklang eine Stimme hinter hier:" Wo willst du hin?" Bernstein erkannte Falkes Stimme. Sie drehte sich erschrocken um. "Kräuter sammeln." Falke sah sie besorgt an. "Warum frag ich das überhaupt? Ich weiss genau wohin du willst. Du willst zu diesem Sonnenspinner und seinen Anhängern, hab ich recht?" schnaubte der braune Fuchs. "Warum sollte ich das?" fragte sie abwehrend. "Du kannst mich doch nicht alleine lassen, Bernstein" bat er und sah ihr traurig in die Augen. Er schien zu ignorieren was sie sagte. Bernstein schüttelte den Kopf. "Du bist nich allein selbst, wenn ich weg wäre." Falke legte die Ohren an. "Wie kannst du dir da so sicher sein?" Bernstein sah in unverfroren an. Falke war nie alleine, was sollte das gejammer? "Du hast nie gelernt, wie es sich anfühlt allein zu sein, Falke" korrigierte sie ihn. "Es fühlt sich ohne dich aber so einsam und leer an" knurrte er traurig. Bernstein musste zuerst ihre Worte zusammen suchen. "Falke, du brauchst mich nicht, Rabe..." Falke unterbrach sie genervt:" Rabe, Rabe, immer nur Rabe. Was ist so toll an ihm? Was hat er was ich nicht habe?" fragte Falke mit einem wütenden Unterton. Bernstein erinnerte sich an den Vorfall mit dem jungen, grauen Fuchs. Wie Falke ihn einfach getötet hatte, als wäre es Beute. "Herz..." sagte sie nur. Falke sah auf. "Was willst du denn damit sagen?" knurrte er. "Du hast diesen Fuchs einfach getötet. Er war jung, hatte noch ein ganzes Leben vor sich. Wahrscheinlich war er sogar jünger als wir!" erklärte sie. "Er war ein Sonnengläubiger, ich habe nur den Willen des Mondes befolgt." Bernstein wich von ihm zurück. "Genau das ist es ja. Du hörst auf einen Befehl, den du noch nie selbst gehört hast, aber nicht auf dein Herz..." erklärte Bernstein. "Und all das tut Rabe, oder wie?" Bernstein schüttelte den Kopf und seufzte leise. "All das, was ihr an ihm nicht sehen wollt ist toll an ihm. Ihr wollt es nich sehen nur wegen seiner Herkunft. Ihr habt durch euer Verhalten seine wahre Persönlichkeit unterdrückt. Er war ganz... kaputt als ich ihn kennenlernte. Keiner hat es sehen wollen, ihm helfen wollen. Ausser mir..." Falke hörte auf zu knurren. "Du glaubst also auch an die Sonnenseelen? Deswegen war das Zeichen von dir ausgedacht!" murmelte Falke schockiert. "Ich bin nicht rein sonnengläubig. Ich glaube an den Mond und daran, dass er einen Fehler gemacht haben könnte. Ich glaube an Sonne und Mond." Falke schien sie nicht gehört zu haben und sah sie niedergeschlagen an. "Du... liebst Rabe, wiedersetzt dich dem Mond und lügst den Stamm zum Schutz eines Sonnengläubigen an... Ich sollte dich hassen! Aber... ich liebe dich trotzdem." Bernstein sah ihm immernoch unerschrocken in die Augen. "Ich habe meine Wahl schon lange getroffen. Ich liebe dich nicht, Falke... Ich liebe Rabe. Also, lass mich gehen. Ich habe eine Bestimmung zu erfüllen" sprach sie und erinnerte sich dabei, was ihr ihr Grossvater gesagt hatte:" Dein Schicksal ruft dich. Du verstehst es noch nicht, doch später wirst du es wissen, vertrau mir." Bernstein verstand nun. Rabe wollte die Corvas neu beleben. Aber Rabe hätte dies nie gemacht, wenn sie nicht gewesen wäre, um im die Augen zu öffnen. Alles führte zu diesem einen Schluss, dass Rabe und sie dafür bestimmt waren die Wahrheit heraus zu finden und die Sünden der Lyncas rückgängig zu machen. Deswegen sollte sie nach Antworten bei den Lyncas suchen. Wenn Ahorn ihr schon alles erzählt hätte, gäbe es die neuen Corvas nicht. Grossvater hatte all das, von Anfang an vorhergesehen, vielleicht schon vor ihrer Geburt. Ahornwald war ein Wissender. Ohne Zweifel. Falke sah ihr zum letzten mal in die Augen. Enttäuschung und Trauer spiegelten sich darin. Dann kehrte er ihr den Rücken zu und ging. Sie sah ihm noch nach, dann wollte sie weiter. Sie trottete weiter bis sie den Fluss erreichte. Als sie zum anderen Ufer sah, erblickte sie Rabe, wie erhofft. Er hatte sich etwas erschrocken als er sie hörte, lächelte dann aber als er bemerkte, dass es Bernstein war. Bernstein sprang zu ihm hinüber. Es war nicht mehr so leicht wie früher. Das Wasser war ziemlich gestiegen. "Ich wusste, dass du kommen würdest" erklärte er und die beiden begrüssten sich Schnauze an Schnauze. "Es tut mir Leid, wegen gestern" entdchuldigte sie sich, während sie ihre Nase in sein Fell grub. "Wofür?" fragte er überrascht. "Du hast deinen Namen nicht bekommen und... dein Freund" erklärte sie. "Ja... Vielleicht ist es aber besser, wenn er das, was noch kommt nicht miterleben muss" entgegnete Rabe mit sorgenvollem Blick. "Was?" fragte sie und wich von ihm. Die weissrote Füchsin sah ernst in seine grünen Augen. "Es wird wieder Krieg geben, das wissen wir doch alle..." knurrte der schwarze Fuchs. "Krieg? Warum?" stammelte Bernstein. Rabe sah ihr ernst in die Augen. Plötzlich bekam sie ein Bild vor Augen. Füchse die kämpften, die sich zerrissen und zerfleischten. Der Boden voller Blut und toter Füchse. Sie schloss die Augen, um das Bild fort zu scheuchen. Plötzlich war ihr ganz schwindelig und schlecht von dem ganzen Blut. "Nein Rabe, so etwas darf nie wieder in der Geschichte von Sonne und Mond passieren." Bernstein sah zu Boden. Rabe sah ebenfalls zu Boden. "Du hast recht. Ich hoffe auch nicht das es dazu kommt..." Einen Moment blieb es still zwischen ihnen. Doch dann hellte sich sein Gesicht auf, als wäre ihm etwas wichtiges eingefallen. "Bernstein, ich muss dir noch etwas sagen, ein weiterer Grund warum ich dich sehen musste!" erklärte er aufgeregt. "Auf meiner Flucht bin ich auf das Phantom gestossen, ich habe mit ihm ein Treffen vereinbart. Er weiss nich worum es geht. Und jetzt wo du da bist kannst du ja mitkommen, um ihn kennenzulernen! Das Treffen ist um Mitternacht, wenn wir jetzt losgehen kommen wir pünktlich beim Treffpunkt an." Bernsteins Herz fing an zu pochen, als sie daran dachte, dass sie vielleicht heute schon ihren Vater treffen würde. "Dann los!" sagte sie bevor sie anfing zu zweifel, ob sie wirklich gehen sollte. Sie konnte es kaum erwarten, fühlte sich aber irgendwie doch noch nicht bereit. Wie sollte sie reagieren? Was sollte sie sagen, wenn er direkt vor ihr stand? "Gut komm!" sagte Rabe und führte sie tiefer in das unheilige Land, Richtung Treffpunkt. Sie waren ein gutes Stück gelaufen, als sie in ein Fremdes Waldstück eindrangen. Es gehörte dem östlichen Waldrand an. Sofort bildete der Boden vor ihnen eine Kuhle. Ein weisser Fuchs sass anmutig da und blickte tiefer in den Wald, so konnte Bernstein sein Gesicht leider nicht sehen. "Geh du voraus" flüsterte Rabe leise. Bernstein sah ihn an. "Ich weiss nicht was ich zu ihm sagen soll, ich glaube ich kann das nicht..." erklärte sie ihm nervös. Rabe sah ihr fest in die Augen. "Natürlich kannst du. Hör mal, ich würde alles dafür tun, wenn da vorne meine Familie stehen würde, aber das werden sie nie. Und dort vorne ist vielleicht die Chance, die ich nie bekommen werde. Du hast diese Gelegenheit, Bernstein. Willst du sie einfach wegwerfen?" fragte der schwarze Fuchs. Bernstein sah auf ihre Pfoten. Diese Worte stachen tief in Bernsteins Herz. Rabe hatte so recht. Rabe drückte seine Stirn gegen ihre. "Ich bin bei dir. Direkt hinter dir..." flüsterte er. Bernstein war dem Soldaten so dankbar. Nun zwang sie sich zu gehen. Das raschelnde Laub unter ihren Pfoten erweckte die Aufmerksamkeit des Streuners. Er wand den Kopf zu ihr. Seine Augen waren klar und Bernsteinfarben. "Salve Saley, ich dachte wir hätten ein Gespräch unter vier Augen vereinbart, Rabe?" fragte der Weisse. "Ja, die Abmachung hat sich nicht geändert. Ich sagte ja nicht, mit wem du unter vier Augen reden sollst. Das ist Bernstein, ihretwegen sind wir hier." Der weisse Fuchs sah sie neugierig an. "Ich bin Schneejäger" stellte sich der Weisse vor. "Also, worum gehts?" fragte Schnee. Bernstein brachte kein Wort heraus. Er hatte wirklich ähnlichkeit mit ihr. "Bernstein ist Sonnes Tochter, wir nehmen an du weisst wen wir meinen?" erklärte Rabe für sie. Schneejäger sah die jungen Füchse an. "Ja... natürlich. Warte, worauf wollt ihr hinaus?" fragte er unsicher. "Wir glauben, dass du mein Vater sein könntest" erklärte Bernstein aufgeregt. "Aber, warum hat sie nicht gesagt... das sie Welpen hat?" fragte der weisse Fuchs und wusste wohl, dass es stimmen musste. Er sah sehr überrascht aus. "Das wissen wir nicht, Sonne hat uns nie etwas über dich erzählt..." sagte Bernstein. Schneejäger sah sie an. "Du bist also wirklich meine Tochter? Seid ihr sicher, dass sie nicht einen anderen Fuchs kennengelernt hat?" fragte er. Bernstein schüttelte den Kopf. "Nein, es kann nur stimmen... Ich bin Vater..." murmelte er. "Ja, warum sollte ich dir sonst so ähnlich sehen?" erklärte sie stotternd vor Glück. "Nur so konnten wir uns denken, dass du mein Vater bist" erzählte sie aufgeregt. Die beiden sahen zu dem schwarzen Fuchs, der sich etwas entfernt hatte. Sie blickte ihm dankbar in die Augen. Er war wohl zu verlegen etwas zu entgegnen und lächelte einfach nur. Schnee sah sie nun ernst an. "Sag mir, leben Sonne und Ahornwald immernoch im Westen?" fragt er. Bernstein nickte. "Ein gutes Stück vor dem Lyncagebiet, wo wir geboren wurden" erklärte sie dem Fuchs freudig. "Wir sind zusammen drei, Borke, Funke und ich" antwortete sie. Seine Augen blitzten glücklich auf. "Nur... warum riechst du so nach Lynca, ihr lebt doch im Westwald?" fragte ihr Vater. "Ich lebe nich mehr bei ihnen. Ahorn hat mich los geschickt, um nach Antworten zu suchen. Schon jetzt hat es sich gelohnt, weil ich meinen Papa gefunden habe" sagte sie und lächelte. "Wollten deine Geschwister nicht mit?" fragte der Fuchs. "Borke wollte nicht mit, ihn interessiert die Wahrheit und die Vergangenheit nicht, nur die Gegenwart. Und Funke... konnte das nich entscheiden, sie ist seit iherer Geburt krank." Schneejäger legte seine Ohren traurig an. "Was hat sie?" fragte er besorgt. "Wissen wir nicht, Grossvater meinte, dass es ein Wunder ist, das sie noch lebt." Schneejäger sah auf. "Bernstein, ich muss sie sehen, sie alle!" sagte er sehnsüchtig. Doch Bernstein wusste wie ihre Mutter auf die Vergangenheit reagierte... "Bist du sicher?" fragte Bernstein. "Ganz sicher!" bestätigte der Weisse und stand auf. Bernstein sah ihn überrascht an. "Jetzt?" fragte sie ihn. "Ja, du sagtest doch Funke sei krank, sie braucht mich, als ihren Vater also dringend. Ich habe so viel nachzuholen, Bernstein, ich will nich länger warten." Bernstein musste ihm recht geben. Er war nie für sie da gewesen, weil er selbst nich wusste, dass er Vater war. Natürlich wollte man da nich länger warten. "Ich weiss leider, wie es ist, alles von jetzt auf gleich zu verlieren." Bernstein lief ein Schauer über den Rücken. "Ich weiss..." sagte sie nur. "Also gut, wir gehen jetzt gleich." Danach liefen sie los. Bernstein übernahm natürlich die Führung und trottete voraus in Richtung Westwald. Während sie dem Fluss folgten, wollte Bernstein ihren Vater vieles Fragen. "Warum hast du eigentlich keinen Stammesnamen?" fragte Bernstein. "Früher nannte man mich Schneehase. Ich habe mal versucht, die Corvas wieder zum Leben zu erwecken. Also dachte ich, ich werde zum Anführer, da ich keinen Heiler oder Wissenden hatte, gab ich mir selbst einen Anführernamen. Ich war einer der besten Jäger in meinem Stamm, also nannte ich mich Schneejäger" erklärte der weisse. "Mir gefällt der Name" lobte die Füchsin. "Das Jagdgeschick hat sie wohl von dir, wenn du wirklich so gut warst" warf Rabe ein. Bernstein wurde ganz verlegen. Ihr fiel eine andere Frage ein. "Was sollte das, vor einem Monat am Waldrand eigentlich, mit Sternenhimmel?" fragte Bernstein. Sie wollte unbedingt wissen warum ihr Vater sie angegriffen hatte! "Ich weiss ich habe falsch gehandelt, ich sollte mich bei den Lyncas nicht einmischen..." entschuldigte Schnee. "Nein, du hättest eigentlich versteckt bleiben sollen... aber dann hätte ich dich vielleicht nicht gefunden" stimmte seine Tochter zu. "Ich hätte mehr auf euch vertrauen sollen..." gestand der weisse Fuchs. Aber sie wollte noch wissen, wie ihr Vater überlebt hatte, bei der grossen Schlacht. Schneejäger seufzt bei dieser Frage. Doch er begann dann zu erzählen:" Ich erinnerte mich noch daran, dass es ein sonniger Herbsttag war. Er fing schön an, ein normaler, friedlicher Tag." Seine Stimme zitterte schon etwas. "Dann, ein Gejaule von dutzenden Füchsen. Sie sprangen von den Steinbarrieren. Stürmten das Dorf. Es machte keinen Sinn... Warum würden die Lyncas so etwas tun? Sie waren immer friedlich. Ich weiss bis heute nicht, warum sie uns so hassen." Der weisse Fuchs brach ab. "Lass dir Zeit" beschwichtigte Rabe ihn leise. "Sie metzelten jeden nieder, Stammesälteste, werdende Mütter, Welpen, einfach alle" hauchte Schneejäger. Rabe und sie blickten sich mit traurigen und geschockten Blicken an. Dabei wussten sie doch schon, dass alle starben ausser Schneejäger. Aber jetzt genauer darüber nach zu denken, dass auch Welpen sterben mussten und Mütter... "Mein Volk kämpfte mit Ehre und doch, konnte die Ehre ihre Leben nicht retten. Ich traf im Kampf auf Ahorn, er musste auch mitkämpfen, trotz seines Alters, wie seine Gefährtin, Flammenmeer. Ich kannte ihn schon." Bernstein sah den Grabstein ihrer Grossmutter vor ihren Augen. "Flammenmeer starb wie viele" flüsterte die Füchsin. Schnee nickte. "Ahornwald half mir zu fliehen, indem er so tat, als ob er mich jagen und töten würde. Es war nicht leicht meinen Stamm... meine Familie im Stich zu lassen" stotterte Schnee. "Du musst nicht weiter reden..."sagte Bernstein besorgt. Seine glasigen Augen wurden entschlossen. "Nein, ein Jahr habe ich das alles in mich hinein gefressen, das war Gift für mich. Rabe schien ein ähnliches Gefühl zu haben wie sie. "Wenn du meinst. Wie heissen denn deine Familienmitglieder. Vielleicht habe ich ihre Gräber schon gesehen" fragte die weisrote Füchsin. Ihr Vater sah sie verwirrt an. "Bernstein, Corvas bekamen keine Gräber. Als hätten die Lyncas eine Pfote gekrümmt, uns Plagen zu beerdigen! Verrotten lassen, haben sie mein Volk. Einfach den Krähen überlassen." Bernstein erschauderte wieder. Wie konnten die Lyncas so grausam sein? Aber da erinnerte sie sich wieder an die Zeremonie letztens... Doch, sie konnten nunmal so grausam sein. "Aber meine Familie war Wolke. Vor Sonne liebte ich Wolkenbruch, unsere Welpen waren gerade mal einen Monat alt." Schneejäger beobachtete den Fluss. "Ich liebte Wolkenbruch so sehr... Ich konnte manche begraben, andere waren Aasfressern zum Opfer gefallen, die sie mitgenommen hatten. Oder wurden, falls sie überlebten von den Lyncas verschleppt, versklavt oder hingerichtet. Ich will es nicht wissen. Dieser Anblick war lange nicht so schlimm, wie der den ich davor ansehen musste. "Ein Welpe von Wolke und mir konnte entkommen. Ich fand Eisblau blutgetränk, traumatisiert und mit schweren Wunden im Wald auf dem Hügel hinter dem Dorf, wo ich hingeflohen war. Ich hatte keine Ahnung wie er so weit gekommen war. Aber er starb noch in der selben Nacht, an Erstöpfung und seinen Wunden in meinen Pfoten. "Eisblau sieht mit Stolz auf dich herab und freut sich sicher, dass du jetzt zu deiner Familie kannst" meldete sich Rabe, nachdem er nur still hinterhergelaufen war. Schnee lächelte mit einem Funken Trauer. "Ja... ich hoffe nur, dass es ihm und all den anderen Sonnen gut geht, dort oben." Die Insel der ewigen Ruhe kam immer näher. "Was ist mit Ahorn passiert? Warum sind er und Sonne Einzelgänger geworden?" fragte Bernstein. "Ich weiss nur, dass Ahornwald etwas Folgenschweres getan hat. Er sollte von Feuerseele verbannt werden, doch er verbannte sich kurz davor selbst. Sonne ging mit ihm. Nichts hielt sie mehr bei den Lyncas, nachdem was sie getan hatten. Und irgendwann trafen wir uns auf dem Corvagebiet. Wir lernten uns noch besser kennen und lieben. Bernstein hatte nun einige Puzzleteile gewinnen können. "Warum bist du denn nicht bei Ahorn und Sonne geblieben?" fragte Rabe. "Das Gebiet wurde auf letzte überlebende Corvas durchsucht. Ich hätte die beiden nur in Gefahr gebracht, wenn sie mich bei ihnen gefunden hätten. Nun hatte sie fast alles über ihre Geschichte herausgefunden. Nur nicht, was Ahorn getan hatte. Dann wussten sie alles über ihre Familie. Nun konnte sie sich voll und ganz darauf konzentrieren, Rabe mit den neuen Corvas zu helfen. Aber was könnte Ahorn so schlimmes getan haben?

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