Ein verlockendes Angebot

Hallo, meine Lieben :) Es geht wieder weiter in England und es bleibt natürlich weiterhin spannend ;) Ich hoffe, ihr seid in Leselaune und begleitet unser Ermittlerduo weiterhin auf seiner Reise :) Nun wünsche ich euch ganz viel Spaß bei dem neuen Kapitel und wünsche euch allen einen schönen Mittwoch.

Liebe Grüße,
eure Hela

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                                                                        Ein verlockendes Angebot

DAS SPIEL HAT BEGONNEN!
Es waren vier Worte, die auf der Leinwand prangten und sowohl Jacinda und Adrian, als auch Mycroft und Annabelle bis in alle Grundmauern erschütterten. Die Bilder waren schon verstörend gewesen, aber diese Botschaft ließ keinen Zweifel mehr daran, dass es irgendjemand auf sie alle abgesehen hatte und ein düsteres Spiel im Hintergrund vorantrieb.
Mycroft hatte es zwar mittlerweile geschafft, Annabelle von ihren Fesseln zu befreien, doch nun starrte auch er auf die Botschaft an der Wand und alles in ihm gefror zu Eis. Schon damals, als Jim Moriarty hinter seinem Bruder Sherlock her gewesen war, hatte dies üble Konsequenzen mit sich gebracht und nun schien sich die Vergangenheit auf dramatische Weise zu wiederholen.
Die Musik war mittlerweile wieder verstummt und es herrschte eisernes Schweigen im Raum, da alle viel zu erschüttert waren, um irgendwas zu sagen. Jacinda suchte mit ihren Augen noch unauffällig den Raum und die Umgebung ab, doch wer auch immer dahinter steckte, schien sich sehr gut zu verstecken. Und als auf einmal die Leinwand und Filmrolle abgeschaltet wurden, spürte die junge Detektivin, dass dies das Ende der Vorführung sein musste. Sie waren nur hierher gelockt worden, um sich dieses Schauspiel ansehen zu müssen.
,,War es das?", brachte Adrian zweifelhaft hervor und Mycroft warf prüfende Blicke auf sein Umfeld.
,,Offenkundig."
,,Welcher Wahnsinnige macht sowas? Ich meine, woher stammen überhaupt die ganzen Aufnahmen?"
Annabelle, die sich nun von dem Stuhl erhoben hatte, der bis eben noch ihr Gefängnis gewesen war, wirkte zerstreut und fassungslos. Sie bemühte sich zwar, ihre taffe Fassade zu wahren, aber Jacinda sah ihrer Großcousine an, dass der Videospot ihr mächtig zugesetzt hatte.
,,Überwachsungskameras, würde ich schätzen. Heutzutage gibt es viele Mittel und Wege, um derartige Ablichtungen zu bekommen und wer auch immer hinter alldem steckt, kennt sich ohne Zweifel sehr gut aus.", schlussfolgerte Jacinda, doch Adrian seufzte daraufhin nur ergeben.
,,Warum beruhigt mich diese Aussage gerade so gar nicht?"
Jacinda schwieg und überlegte, wer ein Motiv dafür hätte, sie und die anderen derartig bloßzustellen und herauszufordern. Als Consulting Detektivin hatte sie sich durch die Arbeit zwar auch schon ein paar Personen geschaffen, die nicht gerade eine positive Meinung von ihr hatten, aber von denen besaß niemand einen derart brillanten Verstand. Und die mysteriöse Person musste dies ohne Zweifel haben, denn es gehörte viel dazu, alles so gut zu planen und im Hintergrund aufzubauen. Wer also war der neue Moriarty?

Diese Frage blieb unbeantwortet, denn auf einmal wurde die Halle des Museums gestürmt und das Quartett sah sich binnen weniger Sekunden von unzähligen Polizisten umzingelt, die ihre Waffen auf die Vier richteten. An der Front des Einsatzteams tauchte nun Hardin Lestrade auf, der beim Anblick der vier Anwesenden allerdings verwirrt und skeptisch drein schaute.
,,Was geht hier vor?", verlangte er zu wissen, woraufhin Mycroft den Detective Inspector sogleich kritisch musterte.
,,Das könnten wir Sie auch fragen. Warum sind Sie hier, Lestrade?"
,,Wir haben einen anonymen Anruf erhalten, der einen Einbruch hier gemeldet hat.", erklärte Lestrade und Adrian stöhnte auf.
,,Na, super. Dieser hinterhältige Wicht lockt uns her, zieht dann diese Show ab und stellt uns hinterher noch an den Pranger."
Der Dunkelhaarige verspürte große Lust, sich den ominösen Nachahmer von Moriarty vorzuknüpfen, spürte dann aber den warnenden Blick von Jacinda auf sich, woraufhin er sich ein wenig entspannte. Annabelle tauschte einen kurzen Blick mit Mycroft, der sich auf seinem Regenschirm abstützte und offenbar der gleichen Meinung wie Adrian war.
,,Wer stellt euch an den Pranger? Miss Holmes, ich verlange sofort zu erfahren, was hier los ist.", zischte Hardin und die Detektivin setzte ihre undurchdringliche Miene auf.
,,Der Mörder unseres amerikanischen Spions ist offenbar eine größere Nummer, als wir zu Anfang dachten. Er hat meine Großcousine Annabelle entführt und uns dann hierher gelotst, wo er eine schamlose Darbietung abgeliefert hat. Das alles ist Teil eines niederträchtigen Spiels, Inspector."
,,Wer steckt dahinter?", hakte Hardin nach, woraufhin Annabelle schnaubte.
,,Wenn wir das wüssten, wäre betreffende Person schon in Ketten. Irgendjemand agiert im Hintergrund und hat es offenbar auf uns abgesehen. Auf uns alle, denn sonst wären ja auch Sie wohl kaum hier."
Hardin wirkte von dieser Offenbarung etwas überfordert, aber Jacinda stimmte Annabelle zu. Mycroft und Adrian hüllten sich in Schweigen, während die anwesenden Polizisten schließlich ihre Waffen sinken ließen. Hardin fuhr sich mit der rechten Handfläche kurz über sein Gesicht und deutete dann vielsagend auf die Innenräume des Museums.
,,Männer, stellt hier alles auf den Kopf. Ich will wissen, wer dahinter steckt und zwar so schnell wie möglich."
,,Sparen Sie sich das, Lestrade. Sie werden hier nichts finden, denn wir haben es nicht mit einem Amateur-Killer zu tun, sondern mit einem neuen Moriarty. Demnach wird uns nichts anderes übrig bleiben, als seine Spielregeln zu akzeptieren und mitzuspielen. Denn tun wir dies nicht, wird uns alle wohl das gleiche Schicksal ereilen.", widersprach Jacinda und Hardin runzelte die Stirn.
,,Welches Schicksal?"
,,Der Tod."

Mit diesen Worten wandte sich Jacinda von Hardin Lestrade ab und verließ das Museum, wo sie in die schwarze Finsternis der Nacht trat. Sie schloss kurz die Augen und atmete tief durch, um sich zu akklimatisieren. Vor den anderen hatte sie es nicht gezeigt, aber die Ereignisse von eben gerade waren wahrlich erschütternd.
Es war ja nicht nur der Inbegriff einer Drohung gewesen, sondern in der Tat ein Nostalgietrip. Denn zum ersten Mal seit 12 Jahren hatte Jacinda ihre Eltern wieder wahrhaftig vor Augen gehabt, auch wenn es nur auf der Leinwand gewesen war. Ihr Gegenspieler wusste also genau, wie er sie alle treffen konnte und das machte ihn nur umso gefährlicher. Jacinda spürte, wie sich alles in ihr zusammenzog und sie fragte sich, ob es ihren Eltern damals auch so ergangen war.
Wie waren sie damit fertig geworden, als Jim Moriarty sein Spiel gegen sie eröffnet hatte? Ein Spiel, welches mit dem vorgetäuschten Selbstmord von Sherlock Holmes geendet hatte und zwei Jahre für Trauer und Schuldgefühle unter den anderen gesorgt hatte.
,,Jacinda?", erklang die Stimme von Adrian auf einmal hinter ihr, woraufhin die Dunkelhaarige erstarrte und sie spürte seine Besorgnis. ,,Ist alles in Ordnung?", wollte er wissen und Jacinda verbarg sofort jegliche Emotionen vor ihm.
,,Natürlich. Ich frage mich lediglich, wer Interesse daran haben könnte, uns allen dieses perfide Spiel aufzuhalsen. Ohne Zweifel ein durchgeknallter Psychopath."
Adrian nickte kaum merklich, doch Jacinda konnte ihm ansehen, dass er ihr nicht wirklich glaubte. Er hatte für einen normalen Menschen eine gute Beobachtungsgabe, das musste sie ihm lassen und wahrscheinlich war auch dies der Grund dafür gewesen, warum sie in ihm den idealen Partner sah. Zumindest neben dem Aspekt seiner offensichtlich tragischen Vergangenheit, die ihn nur umso interessanter machte.
,,So, dann war dieses Spektakel offenbar der Auftakt.", kam es mit einem Mal von Mycroft, der sich gemeinsam mit Annabelle zu dem Ermittlerduo gesellte und seine Nichte streng musterte. ,,Ich hoffe doch, dass du dich jetzt nicht leichtfertig in irgendeine Dummheit stürzt und damit dein Leben riskierst.", ermahnte er sie, doch Jacinda verdrehte nur die Augen.
,,Mach dich nicht lächerlich, Mycroft. Dieser Fall erfordert Raffinesse und Geschick. Das macht ihn ja gerade so spannend und unvorhersehbar. Ruinier das nicht mit deinem übermächtigen Beschützerinstinkt, indem du versuchst mich auszubremsen. Denn ich weiß genau, was ich tue."
Der Blick von Jacinda war ernst und duldete keinen Widerspruch. Adrian betrachtete die Situation etwas zwiegespalten und merkte, wie Mycroft die Lippen angestrengt aufeinander presste und dennoch schluckte. Auch Annabelle entging die Geste nicht, denn die Situation schien Mycroft mächtig in die Bredouille zu bringen. Er schien einen inneren Konflikt zu führen, was sie im Grunde alle nach diesem nächtlichen Ereignis taten und niemand von ihnen wusste, was noch alles auf sie zukommen würde.

Am nächsten Morgen fand sich Annabelle im Arbeitszimmer von Mycroft in dessen Anwesen wieder und dachte über die vergangene Nacht nach. Natürlich hatte Jacinda Recht behalten, denn Hardin und seine Leute hatten an dem Tatort nichts finden können und somit blieb auch der Fall rund um den Mord an dem amerikanischen Spion ungeklärt. Sie hatte den Präsidenten der USA bereits darüber in Kenntnis gesetzt und wie zu erwarten, war der nicht begeistert diesbezüglich. Aber für Annabelle war dies das kleinste Problem.
In ihren Augen war der mysteriöse Nachahmer viel gefährlicher und sie sorgte sich um Jacinda und Mycroft. Aber auch Lestrade, John und alle anderen schienen im Visier des ominösen Gegenspielers zu sein, der ein verrücktes Spiel anzettelte und dieses rief in ihr die Geister der Vergangenheit wach.
Wie grauenvoll war das Spiel des Todes damals gewesen, welches Vincent mit Evelyn gespielt hatte und sie selbst hatte es ja nicht mal persönlich mit erlebt. Denn alles hatte sich in London abgespielt, während sie in den USA lebte und das Spiel war ihrer Mutter zum Verhängnis geworden, die durch den Besuch bei Evelyn direkt in ihr Unglück gelaufen war. Noch heute war Annabelle schockiert darüber, dass ihre Mutter nie wieder zu ihr zurückkehren würde. Und nun waren auch Sherlock und Evelyn fort, was Annabelle eine einzelne Träne über die Wange laufen ließ. Doch sie wischte diese schnell weg, als sich die Tür öffnete und Mycroft den Raum betrat. Er schloss die Tür hinter sich und setzte sich dann auf seinen Stuhl gegenüber Annabelle, die er prüfend musterte und ihm schien der kleine Gefühlsausbruch nicht zu entgehen.
,,Dir setzen die Entführung und Ereignisse doch hoffentlich nicht zu sehr zu, Annabelle. Wir alle brauchen einen klaren Kopf, wenn wir den Verantwortlichen überführen wollen."
,,Keine Sorge, Mycroft. Ich breche schon nicht deshalb zusammen, denn als Geheimagentin habe ich schon Schlimmeres als eine Entführung überstanden. Allerdings werde ich meine Rückkehr nach Washington wohl nicht überleben, denn der Präsident war überhaupt nicht begeistert über die Nachricht, dass unser Spion tot und sein Mörder entkommen ist.", erwiderte Annabelle seufzend und verbarg ihr Gesicht hinter der rechten Hand.
Sie war ohne Zweifel fertig mit den Nerven, denn alle aufgestauten Emotionen stürzten auf sie ein und Annabelle versuchte, sie weitestgehend zurückzuhalten. Mycroft schien sie immer noch zu mustern, denn die Blondine spürte seinen bohrenden Blick auf sich und seine nächsten Worte ließen Annabelle überraschend aufhorchen.
,,Nun, du müsstest nicht nach Washington zurückkehren. London hat mindestens genauso viel zu bieten und die Briten sollen ohnehin sehr viel sympathischer sein. Zumindest sagen das die normalen Menschen untereinander.", meinte er und Annabelle sah auf, ehe sie schmunzelte.
,,Ich bin Geheimagentin, Mycroft. Was bringt mir das in London?"
,,Du könntest für unsere Regierung arbeiten. Wir brauchen Agenten wie dich und da du von unserem mysteriösen Gegenspieler persönlich durch die Entführung involviert wurdest, habe ich so das Gefühl, dass dieses „Spiel" dich genauso betrifft wie uns."

Annabelle schwieg und dachte über die Worte von Mycroft nach. War dies vielleicht der Grund, warum sie entführt worden war? Weil sie ebenfalls mit von der Partie sein sollte? Zwar konnte dies niemand mit absoluter Gewissheit sagen, aber dennoch spürte Annabelle, dass Mycroft den richtigen Riecher hatte. Und wenn sie in London bleiben würde, könnte sie den anderen immerhin helfen und würde auch Jacinda beschützen können. Etwas, das sicher im Sinne von ihrer Cousine Evelyn gewesen wäre.
,,Meinst du denn, deine Regierung will eine Amerikanerin in ihren Reihen haben, Mycroft? Oder hast du als Queen so viel Einfluss, um das problemlos zu regeln?", sagte Annabelle ein wenig amüsiert und Mycroft spielte mit seinem Kugelschreiber in der Hand, während er sich in seinem Stuhl zurücklehnte.
,,Was das angeht, ich habe mir die Freiheit genommen und schon alles in die Wege geleitet. Alles was noch fehlt ist deine persönliche Zustimmung."
,,Dann musst du dir ja ziemlich sicher gewesen sein, dass ich Ja sage."
Annabelle warf Mycroft einen vielsagenden Blick zu, doch der starrte gedankenverloren auf seinen Kugelschreiber. Die Blondine schmunzelte über Mycroft und vertraute dann auf ihr Bauchgefühl, was sie bisher noch nie getäuscht hatte und das gab ihr die endgültige Entscheidung.
,,Danke für das verlockende Angebot, Mycroft Holmes. Ich nehme dankend an."

In der Baker Street lagen derweil auch bei Adrian die Nerven noch blank, weil ihr aller Feind ihnen letzte Nacht praktisch den Krieg erklärt hatte und sie keinerlei Hinweise auf seine Identität hatten. Zwar war der ehemalige Polizist erleichtert, dass Annabelle alles unverletzt überstanden hatte, aber dafür machte ihm das Verhalten von Jacinda Sorgen. Ihm war nicht entgangen, dass sie auf den Videospot emotional reagiert hatte. Auch, wenn sie mit allen Mitteln versucht hatte es zu verbergen, so hatte er ihr die Erschütterung dennoch angesehen. Und die Tatsache, dass Hardin und sein Team wahrhaftig nichts im Museum gefunden hatten, verringerte die Chancen, den Nachahmer zu finden.
Deshalb hatte Adrian auch kein Auge zugetan, seit sie in die Baker Street zurückgekehrt waren und er zerbrach sich den Kopf darüber, wie sie all die Geheimnisse entschlüsseln konnten. Nur wusste der ehemalige Polizei schon jetzt, dass dieses „Spiel" sehr gefährlich werden würde und sie mussten unbedingt herausfinden, mit wem sie es zu tun hatten.
,,Sie müssen sich entspannen, Montgomery. Wenn Sie die ganze Zeit so nervös sind, dann kann ich nicht nachdenken.", beschwerte sich Jacinda, die in ihrem Sessel saß und Adrian hielt inne, nachdem er die ganze Zeit auf- und abgelaufen war.
,,Entspannen? Ich weiß ja nicht, ob es Ihnen entfallen ist, aber wir haben einen allem Anschein nach einen mächtigen Gegenspieler, der uns allen mit einem tyrannischen Spiel an den Kragen will. Aber hey, bleiben wir doch einfach cool und spielen stattdessen eine Partie Schach. Das beruhigt sicher die Nerven."
Der Sarkasmus schwang in seiner Stimme mit und Jacinda verdrehte genervt die Augen. Für einen Moment herrschte Schweigen zwischen dem Ermittlerduo, doch dann warf Adrian einen mitfühlenden Blick auf Jacinda und versuchte, die Anspannung zwischen ihnen etwas zu lösen.
,,Es tut mir leid, Jacinda. Ich weiß, dass die ganze Situation nicht einfach für Sie ist und dies wohl Ihre Art ist, um mit der ganzen Sache fertig zu werden.", meinte er, woraufhin er Verwirrung von der Dunkelhaarigen erntete.
,,Was meinen Sie?"
,,Na, dieser Videospot. Wenn mich nicht alles täuscht, waren das Ihre Eltern, die wir da gesehen haben und es ist kein Wunder, dass Sie dies emotional aufwühlt."
Sofort spannte sich Jacinda am ganzen Körper an und richtete ihren Blick auf das Küchenlabor gegenüber. Adrian seufzte ergeben, da ihm natürlich keineswegs entging, dass Jacinda sofort abblockte. Warum nur wehrte sie sich so vehement gegen das Thema? Es kam ihm fast so vor, als würde die junge Detektivin am liebsten vergessen, dass ihre Eltern jemals existiert hatten.
,,Jacinda, wollen Sie nicht vielleicht mal darüber reden? Es würde Ihnen vielleicht helfen mit der ganzen Sache..."
,,Hören Sie auf, Montgomery!", unterbrach Jacinda ihn harsch und funkelte ihn wütend an. ,,Die Vergangenheit wird uns kaum helfen, diesen neuen Moriarty zu enttarnen und sein Spiel zu gewinnen. Also vergessen Sie diese albernen Gefühlsduseleien und konzentrieren sich lieber darauf, wie wir in diesem Fall vorankommen."
Adrian starrte Jacinda sprachlos an und hüllte sich tatsächlich in eisernes Schweigen. Aber nicht, weil Jacinda es ihm mehr oder weniger befohlen hatte, sondern weil ihn ihre Einstellung erschütterte. Jacinda schien mit allen Mitteln verdrängen zu wollen, was damals passiert war und Adrian wurde bewusst, dass noch nicht der richtige Zeitpunkt gekommen war, um einen Versuch zu wagen, die emotionale Seite der Dunkelhaarigen zu erreichen. Falls sie dies überhaupt jemals zulassen würde. Da blieb ihm wohl nichts anderes übrig, als seine Konzentration vorerst wirklich auf den aktuellen Fall und somit geheimnisvollen Gegenspieler zu richten, der ihnen näher zu sein schien, als sie alle glaubten.

Fernab der Geschehnisse in der Baker Street ahnte das Team rund um Jacinda Holmes nicht, was sich im Schatten anbahnte. Auf einer großen Leinwand hängten Bilder von ihnen allen. Jacinda und Mycroft Holmes, Adrian Montgomery, Dr. John und Alicia Watson, sowie Hardin Lestrade und Lizzie Watson. Aber auch Mrs. Hudson befand sich im Zentrum der Leinwand. An einer separaten Leinwand hängten die Fotos von Sherlock und Evelyn Holmes, sowie Greg Lestrade und Annabelle Goldstein.
Das Bild von Annabelle wurde nun abgenommen und stattdessen an die andere Leinwand gehängt, womit sie sich ebenfalls im Zentrum von London befand, dessen Karte unter allen Fotos ausgebreitet hing. Zufrieden betrachtete die dunkel gekleidete Person die Tatsache, dass Annabelle Goldstein sich entschlossen hatte, in London zu bleiben. Es lief demnach alles genau nach Plan und es würde nicht mehr lange dauern, bis der nächste Teil des Spiels in Angriff genommen werden konnte.

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