Das Phantom der Oper

Hallo, meine Lieben :) Es geht wieder weiter in London und ich hoffe, das Kapitel wird euch gefallen. Bin gespannt auf eure Meinungen und wünsche euch ganz viel Spaß beim Lesen ;)

Liebe Grüße,
eure Hela

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Das Phantom der Oper

,,Jeremy Brown! Eine ziemlich interessante Akte, die Sie hier haben. Von Jugendstrafen über Diebstahl und Körperverletzung. Da haben Sie ja einen glorreichen Start ins Leben hingelegt.", raunte Hardin dem Verdächtigen zu und warf dessen Akte auf den Tisch, während der junge Mann wie ein verängstigtes Huhn auf der Stange hockte und von dem Detective in die Mangel genommen wurde. ,,Also, woher kannten Sie Alexandra Campbell?", verlangte Hardin zu wissen und Jeremy drohte die Nerven zu verlieren.
,,Wir haben uns ein paar Mal getroffen...okay?! Es ist was gelaufen und anschließend hat sie mich eiskalt abserviert. Nicht mehr und nicht weniger."
,,Nun, von Betty Campbell wissen wir, dass Sie anscheinend ein gewisses Maß an...Besessenheit gegenüber Alexandra gezeigt haben. Können Sie das erklären?", wollte Hardin wissen und Jeremy stand offensichtlich am Rande der Verzweiflung.
,,Okay...ich wollte mehr von Alexandra als sie von mir. Offen gestanden, war ich bis über beide Ohren in sie verknallt. Aber sie wollte nur eine lockere Affäre...etwas Spaß. Zu Anfang war es schwer für mich zu verkraften, aber dann war ich froh über die Zeit, die wir zusammen hatten. Als sie es beendet hat...brauchte ich etwas Zeit um damit fertig zu werden. Aber ich hab es geschafft und das Leben geht weiter. Alexandra war nicht einfach, aber ich habe sie nicht getötet."
Jacinda, die schweigsam an der Wand des Verhörraums lehnte, beobachtete Jeremy und analysierte ihn. Der junge Mann hatte ohne Zweifel im Leben viele Fehler begangen, doch eine leise Stimme sagte ihr, dass er Alexandra nicht ermordet hatte. Allerdings schien Lestrade das anders zu sehen, denn der stemmte nun seine Hände auf den Tisch und baute sich bedrohlich vor seinem Verdächtigen auf.
,,Jetzt hören Sie mir mal zu, Brown! Ihre Größe passt zu der des Killers und verschmähte Liebe war schon immer gern ein brillantes Motiv für grausame Morde. Ein Mord, wie er auch Alexandra Campbell ereilt hat. Also raus mit der Sprache!"
,,Ich hätte ihr doch nie im Leben was angetan. Alexandra war etwas Besonderes und ich hätte sie nie verletzen können. Ganz im Gegensatz zu diesem heimtückischen mysteriösen Stalker.", brachte Jeremy hervor und nun weckte er Jacindas Neugier.
,,Welcher Stalker?"
,,Keine Ahnung! Ich habe ihn öfters gesehen, wenn ich in einer Vorstellung von Alexandra gewesen bin. Er war immer da...erste Reihe...gleicher Platz...aber ich hab sein Gesicht nie gesehen. Es ist als wäre er...das Phantom der Oper. Kommt und verschwindet praktisch wie aus dem Nichts. Er ist wie ein Schatten, der sich an Alexandras Fersen geheftet hatte."
Jeremy sah Jacinda vielsagend an und diese hob lediglich eine Augenbraue. Sie sah zu Hardin, der sie prüfend musterte und nickte ihm kaum merklich zu. Daraufhin seufzte dieser und entspannte seine Körperhaltung etwas.
,,Also, gut. Wo waren Sie zum Zeitpunkt des Todes von Alexandra Campbell, Mr. Brown?"
,,Ich hatte einen Geschäftstermin mit einem Kunden. Der hat ca. 3 Stunden gedauert.", erwiderte er und Hardin nickte kaum merklich.
,,Gut! Sie verstehen, dass wir das prüfen werden."
,,Sicher. Hauptsache Sie finden den wahren Killer.", brummte Jeremy nur und Hardin schüttelte kaum merklich den Kopf, als auf einmal ein Kollege von ihm den Raum betrat.
,,Hardin! Wir haben einen Einsatz. Nachbarn haben einen Einbruch gemeldet."
,,Wo?", verlangte Hardin beiläufig zu wissen, als sein Kollege eine Bombe platzen ließ.
,,221b Baker Street!"

Blaulicht hüllte die berühmte Baker Street ein, als Hardin Lestrade und sein Team vor Ort eintrafen. Jacinda Holmes sprang förmlich aus dem Dienstwagen und rannte auf die Tür zu, wo zwei Sanitäter sich um Mrs. Hudson kümmerten. Diese hatte eine Platzwunde am Kopf und Jacinda kam vor ihr zum Stehen, ehe sie Mrs. Hudson erschüttert ansah.
,,Mrs. Hudson, was ist passiert?"
,,Oh, Jacinda! Dieser Mann...er kam hierher und hat uns überfallen. Der arme Adrian...", brachte ihre Vermieterin hervor und die Augen der Detektivin weiteten sich.
,,Nein!"
Im rasanten Tempo stürmte Jacinda ins Haus und rannte die Treppe rauf. Sie ignorierte auch die Rufe von Hardin, der sie davon abhalten wollte sich ohne Nachsicht ins mögliche Gefahrengebiet zu begeben. Doch als sie die Wohnung erreichte, bot sich ihr ein Anblick aus Chaos und ihre schlimmsten Befürchtungen bestätigten sich. Denn Adrian war verschwunden und alles war verwüstet. Jedoch schienen dies keineswegs Spuren einer hektischen Suche sondern vielmehr eines Kampfes zu sein. Jacinda registrierte jedes Detail und musste feststellen, dass der Einbrecher es ohne Zweifel auf Adrian abgesehen haben musste. Dieser hatte sich ganz offensichtlich gewehrt, doch letzten Endes musste der Einbrecher ihn entführt haben.
Jacinda fuhr sich hysterisch durch die langen dunklen Haare und versuchte ihre Gedanken zu ordnen. Bisher war es nie leicht gewesen sie aus dem Konzept zu bringen, doch sie machte sich zunehmend Sorgen um Adrian, wie sie sich selbst eingestehen musste.
,,Wo bist du?", murmelte sie vor sich hin und ihr Blick fiel mit einem Mal auf den Laptop, der auf dem Schreibtisch stand.
Sofort trat Jacinda an diesen heran und warf einen Blick auf den Bildschirm. Dort war die Homepage des Theaters abgebildet und sie stellte fest, dass Adrian wohl tatsächlich noch Nachforschungen getätigt hatte. Jedoch half ihr die Homepage nicht weiter und Hardin, der das Wohnzimmer betrat, riss die Detektivin aus ihren Gedanken.
,,Mrs. Hudson wird wieder. Sie hatte Glück. Der Einbrecher hat es nicht auf sie abgesehen."
,,Dafür aber auf Adrian.", entgegnete Jacinda und Hardin starrte sie perplex an.
,,Auf Ihren Mitbewohner? Warum?"
,,Was weiß ich. Möglicherweise war es der Täter und er wollte uns davon abhalten, weitere Spuren zu finden. Dann kam er her, traf aber nur Adrian an und die Sache lief aus dem Ruder."
Es war lediglich eine Theorie, doch Jacinda spürte instinktiv, dass es sich ungefähr so zugetragen hatte. Nun schien auf Hardin alarmiert zu sein, denn er warf einen prüfenden Blick auf die verwüstete Wohnung und seufzte schließlich ergebend.
,,Dieser Fall nimmt schlimmere Ausmaße an als ich dachte. Wir müssen so schnell wie möglich herausfinden, wer Alexandra getötet hat. Wenn wir den Mörder finden, dann finden wir auch Montgomery."

Hardin entfernte sich und rief nach einem Kollegen, doch Jacinda blendete ihn aus. Stattdessen schloss sie die Augen und versuchte durch ihre Gedanken den genauen Ablauf der Entführung wieder herzustellen. Jedoch fiel es ihr zunehmend schwer die Konzentration zu wahren und sie warf zornig einen Blick auf den Fußboden. Dort stach ihr ein Gegenstand ins Auge, der in der Wohnung nichts verloren hatte und hob ihn auf.
Es war ein Ring mit dem vertrauten Wappen des „Morningstar-Clubs" und als Jacinda ihn genauer unter die Lupe nahm, fand sie den entscheidenden Hinweis und es fiel ihr wie Schuppen von den Augen.
,,Verdammt! Ich hätte es wissen müssen! LESTRADE!"
Sie umschloss den Ring und stürmte ins Treppenhaus. Unten entdeckte sie Hardin, der mit zwei Kollegen gerade die weitere Vorgehensweise besprach, als Jacinda dazwischen platzte und dem Polizisten kurzer Hand das Beweisstück unter die Nase hielt.
,,Ich weiß, wer Alexandra ermordet hat."
,,Woher haben Sie den?", wollte Hardin verdutzt wissen, doch Jacinda ließ ihn stehen.
,,Unwichtig. Wir müssen sofort zum „Morningstar-Club". Kommen Sie, Lestrade! Und nehmen Sie gefälligst Ihre Kavallerie mit. Adrian läuft die Zeit davon."
,,Wie können Sie sich so sicher sein?", entgegnete Hardin, woraufhin Jacinda ihm einen wild entschlossenen Blick zuwarf.
,,Ich weiß es einfach!"

Als Adrian langsam die Augen aufschlug, war er noch immer stark benommen. Sein Kopf dröhnte und er hatte das Gefühl in einem Karussell zu sitzen, was es ihm schwer machte einen klaren Gedanken zu fassen. Angestrengt versuchte Adrian sich zu konzentrieren und schaffte es schließlich, seine Umgebung in Augenschein zu nehmen. Er befand sich offenbar in einer unterirdischen geheimen Kapelle, die allerdings alles andere als heilig wirkte. Mehrere Sakramente und Symbole deuteten auf Satanismus hin und als Adrian auf den Boden sah, stellte er entsetzt fest, dass er mitten in einem Pentagramm stand. Ein Blick nach oben reichte um zu realisieren, dass seine Hände an einer Eisenkette gefesselt waren und so stark er auch dran zerrte, er hatte keine Chance sich zu befreien.
,,Es ist zwecklos, Montgomery. Ihr Schicksal ist bereits besiegelt.", zerschnitt eine Stimme die Stille und Adrian sah zum Eingang.
Dort stand eine vermummte Gestalt, deren Gesicht von einem schwarzen Kapuzenumhang verborgen war. Allerdings erkannte Adrian sie dennoch, denn die Stimme war ihm nur allzu vertraut.
,,Ich muss gestehen...dass Sie der Mörder sind hatte ich nicht erwartet.", brachte er hervor, als die Gestalt ihre Kapuze annahm und Lucas Trevor zum Vorschein kam, der ihn ausdruckslos ansah.
,,Tja, was soll ich sagen...es sind immer die, von denen man es am wenigsten erwartet. Nicht wahr?"
Adrian warf verachtende Blicke in seine Richtung und verspürte den Wunsch ihn eigenhändig in den Knast zu schleifen. Nur machte ihm das seine ausweglose Situation leider so gut wie unmöglich und Lucas nahm lässig seinen Umhang ab, während er zum Altar ging und damit begann, einige Dinge zusammenzusuchen.
,,Warum haben Sie Alexandra ermordet?", wollte Adrian wissen und Lucas lachte ein wenig in sich hinein.
,,Alexandra war...eine Göttin. Ich habe sie bei so vielen Vorstellungen gesehen und trotzdem...konnte ich einfach nicht genug von ihr bekommen. Sie war einfach unglaublich, faszinierend und überaus ehrgeizig. Das hat mich beeindruckt und ich wusste sofort, dass sie die Richtige ist."
,,Sie erkannten in ihr die Frau fürs Leben wegen ihrer schauspielerischen Leistung?", erwiderte Adrian ungläubig, als Lucas herumfuhr und die Augen verdrehte.
,,Machen Sie sich nicht lächerlich, Montgomery. Dadurch erkannte ich, dass sie die perfekte erste weibliche Rekrutin für unsere Gemeinschaft war. Das Feuer der Leidenschaft brannte in ihr und ohne Zweifel hätte der dunkle Lord ihr die Unsterblichkeit geschenkt, wenn sie sich in seine Dienste gestellt hätte. Ich habe also damit begonnen Alexandra besser kennenzulernen und zu Anfang lief auch alles tadellos ab. Wir waren auf einer Wellenlänge, besaßen die gleiche Entschlossenheit und alles war perfekt. Nur leider schien sie andere Absichten zu haben als ich, denn als ich ihr angeboten habe Teil unserer ehrenvollen Gemeinschaft zu werden, da hat sie die Nerven verloren. Ist vollkommen ausgerastet und hat mich davon gejagt."
,,Verständlich. Wer will sich schon verrückten Dienern des Teufels anschließen?!", schnaubte Adrian verächtlich, was Lucas auflachen ließ.
,,Sie haben keinerlei Ahnung, welches Werk wir hier vollbringen, Montgomery. Wir stehen an der Schwelle des ewigen Lebens und wenn unser Meister erst aufgestiegen ist, werden wir die Weltordnung neu gestalten."
,,Sie sind doch geisteskrank!"

Adrian konnte nicht nachvollziehen, wie ein Mensch an solch barbarische Dinge glauben und seine Seele verkaufen konnte. Es war ihm ein Rätsel und er wollte sich gar nicht erst ausmalen, welche Panik Alexandra verspürt haben musste, als sie die Wahrheit erfahren hatte. Lucas jedoch, schien kein schlechtes Gewissen zu haben, denn er zuckte nur achtlos mit den Augen und stellte nun einzelne Gegenstände auf die Spitzen des Pentagramms.
,,Jeder glaubt an etwas, obgleich der Weg unseres dunklen Lords ohne Zweifel die beste Option ist. Alexandra wollte jedoch kein Teil davon sein und da sie unser Geheimnis kannte...musste ich sie leider zum Schweigen bringen. Jammerschade! Sie wäre eine solche Bereicherung gewesen. Wahrscheinlich hat sie auch geglaubt wir würden sie zu unserer aller Vorteil opfern, was aber nicht meine Absicht war. Für die Opfergabe wollte unser Hohepriester ja nun eigentlich Miss Jacinda Holmes, aber gut...wir nehmen was wir kriegen können. Der dunkle Lord wird mit Ihrer Seele sicher auch zufrieden sein, Montgomery. Immerhin...sind Sie doch ein Mörder!"
Lucas' Augen funkelten und Adrian starrte ihn voller Entsetzen an. Nicht nur, dass dieser offenbar die Absicht hatte ihn zu Gunsten Satans hinzurichten, sondern war er wohl eigentlich hinter Jacinda her gewesen. In diesem Moment dankte Adrian dem Schicksal, dass Jacinda zum Revier gefahren und somit außer Reichweite war. So stand wenigstens außer Frage, dass Lucas Trevor früher oder später überführt werden würde.
,,Damit kommen Sie nicht durch, Lucas. Jacinda wird Sie und Ihre Kameraden des Wahnsinns aufhalten. Ihr alle werdet den Rest eures Lebens im Knast verbringen und schließlich in eurer geschätzten Hölle schmoren.", knurrte Adrian, doch Lucas winkte ab.
,,Dafür müsste Ihre aufbrausende Partnerin erstmal die entscheidenden Beweise haben und wir wissen beide, dass es Ihnen nichts nützen wird, selbst wenn Jacinda welche finden sollte. Denn Sie...werden dann schon längst das Reich der Sterblichen verlassen haben."
Lucas Trevor legte sich nun einen dunkelroten Umhang um und setzte sich die Kapuze auf. Mit einem Mal öffnete sich die Hintertür und mehrere Männer mit der gleichen Bekleidung betraten die Kapelle. Adrian starrte entsetzt auf das Geschehen, als die Anwesenden ihre Köpfe neigten und schließlich ein letzter Mann die Kapelle betrat, der sich als William Blackwood persönlich entpuppte.
,,Schön Sie wiederzusehen, Mr. Montgomery!", schnurrte er Adrian förmlich entgegen und dessen Miene verfinsterte sich.
,,Jacinda hatte Recht! Sie stecken hinter alledem."
,,Nun, zugegeben...Holmes hat meinen Club durchschaut. Aber ich habe Alexandra nicht ermordet...das war unser guter Lucas und dafür wird sein Ansehen beim dunklen Lord ohne Zweifel ansteigen. Eigentlich wollte ich Jacinda ja für ihre strafbare Neugier der Opferung verpflichten, aber...Sie erfüllen auch den Zweck. Beantworten Sie mir nur eine Frage, Mr. Montgomery: Glauben Sie, Jacinda Holmes wird um Sie trauern?"

Eisernes Schweigen herrschte im Raum, denn Adrian erwiderte nichts und warf William stattdessen nur pure Blicke der Verachtung zu. Diesem schlich ein gehässiges Lächeln aufs Gesicht, ehe er sich an seine treuen Anhänger wandte und triumphierend in die Menge schaute.
,,Unserem Ehrengast hat es offenbar die Sprache verschlagen. Wie auch immer...es ist Zeit. Sit primo disciplinam sacrifandi (Lasst das Opferritual beginnen)."
Seine Jünger wiederholten den Vers und einige begannen ein schauriges Gebet in Latein zu sprechen. Adrian zerrte erneut an den Ketten und richtete den Blick wieder auf Hohepriester William, der nun einladend die Arme ausbreitete und die Augen schloss.
,,Oh, mächtiger dunkler Lord...erhöre unsere Gebete. Voller Ehrfurcht erbitten wir deine Gunst und schwören dir mehr denn je unsere Treue. Mögest du aufstehen aus dem Blute derer, die an deiner Macht zweifeln und mögest du jene mit Unsterblichkeit segnen, die sich deiner als würdig erweisen!"
Adrian lief ein Schauer über den Rücken, denn die ganze Situation war ungemein furchterregend. William genoss den kurzen Moment des Triumphes, ehe er sich schließlich Lucas zuwandte, der ihm einen Dolch reichte. Der Hohepriester nahm ihn entgegen und sein Blick richtete sich auf Adrian, während er den Dolch empor in die Luft hob.
,,Et oblinito et sanguis nostros quoque votis. In tenebris...et fiet unus dominus et oriri in infinitum. (Besiegeln das Blut wird unseren Schwur. Erheben sich wird der dunkle Lord...und eins werden wir mit der Unendlichkeit.)"
Alle Jünger knieten ehrfürchtig um das Pentagramm herum nieder und William umschloss den Griff des Dolches fester. Adrian verabscheute ihn für seine Absichten, doch zeigte keinerlei Reaktion, da er ihm diesen Triumph nicht gönnte. Langsam kam William auf ihn zu und schenkte ihm ein böses Lächeln.
,,Noch ein paar letzte Worte?"
,,Fahr zur Hölle!", zischte Adrian und das Lächeln von William wurde breiter.
,,Nach Ihnen!"

Adrian machte sich darauf gefasst, dass sein Leben gleich enden würde, als mit einem Mal die Kapellentür aufgesprengt wurde. Unzählige bewaffnete Polizisten stürmten den Raum und brüllten die Sektenmitglieder an sich zu ergeben. Hardin Lestrade richtete die Waffe sogleich auf William Blackwood und fauchte diesen regelrecht an.
,,DAS MESSER WEG UND AUF DEN BODEN!"
William zögerte, doch der entschlossene Blick von Hardin schien Wirkung zu zeigen, denn er ließ den Dolch fallen und ging dann langsam auf die Knie. Sofort wurde William von zwei Polizisten überwältigt, die ihm Handschellen anlegten. Adrian sah auf und erkannte Jacinda, die ebenfalls in die Kapelle kam und sich sofort daran machte, ihn von den Ketten zu befreien.
,,Was haben Sie sich nur dabei gedacht, Montgomery?", brachte sie hervor und er starrte Jacinda ungläubig an.
,,Bitte? Wer hat mir denn aufgetragen nach weiteren Spuren zu suchen? Hätte ich geahnt, dass mich das auf den Highway der Hölle führt, hätte ich mir eher Scary Movie reingezogen."
Jacinda verdrehte die Augen angesichts dieses Kommentars und löste die Eisenketten. Adrian spürte Erleichterung als seine Hände frei waren und rieb sich die Handgelenke, ehe er sich wieder an seine Partnerin wandte.
,,Wie haben Sie mich überhaupt gefunden?"
,,Lucas Trevor hat seinen Ring in unserer Wohnung verloren. Ich wusste also, dass wir beim Club suchen müssen und um Ihren genauen Aufenthaltsort zu bestimmen, hat Lestrade einfach Ihre Fußfessel geortet.", erklärte sie und Adrian nickte verständlich.
,,Verstehe!"
,,Ist das alles? Kein Dankeschön, weil ich Sie soeben vor einem Freifahrtschein in den Tod bewahrt habe?", gab Jacinda überrascht zurück, doch Adrian hob abwehrend die Hände.
,,Beim nächsten Mal rette ich einfach Ihnen den Kragen...dann sind wir quitt."
Jacinda hob verdutzt eine Augenbraue, als könne sie nicht glauben was er da soeben von sich gegeben hatte. Doch dann richtete sich ihr Blick auf William, der soeben auf die Beine gezerrt wurde und die Detektivin schien über diesen Anblick mehr als glücklich zu sein.
,,Ich sagte dir doch, dass ich dich festnageln werde.", sagte sie, doch entlockte William dadurch nur ein bösartiges Grinsen der Heimtücke.
,,Oh, Jacinda Holmes! Du hast ja keine Ahnung mit welchen Mächten du dich anlegst. Mich magst du bezwungen haben, aber das war gerade erst der Anfang. Die Dämonen der Vergangenheit werden kommen und dich vernichten. Das Spiel...hat gerade erst begonnen!"

Die Polizisten schleiften William aus der Kapelle, sowie dessen gesamten Anhänger. Hardin atmete erleichtert auf, als alle die Kapelle verlassen hatten und steckte seine Waffe zurück, ehe er sich an Jacinda wandte.
,,Offenbar muss ich mich bei Ihnen entschuldigen, Jacinda. Sie hatten Recht was William Blackwood angeht. Auch, wenn er den Mord nicht begangen hat."
,,Vielleicht nicht an Alexandra Campbell. Aber wer weiß, wen sie alles schon in dieser Gruft hier hingerichtet haben.", meinte Adrian, woraufhin Hardin nickte.
,,Wir werden das gesamte Gebäude samt Gelände unter die Lupe nehmen und jedem Hinweis nachgehen. Blackwood und seine Sippschaft werden den Genuss der Freiheit jedenfalls nicht mehr so schnell erleben."
Hardin Lestrade nickte dem Ermittlerduo zu und entfernte sich dann, als er noch einmal innehielt. Er sah kurz auf Adrian und winkte einen Kollegen zu sich, der sofort kam und Hardin deutete vielsagend auf Adrian.
,,Benjamin, bitte sei so gut und entferne die Fußfessel von Mr. Montgomery."
,,Haben Sie denn gar keine Angst, dass ich Ihnen davonlaufen könnte, Detective?", äußerte Adrian perplex, woraufhin Hardin nur schmunzelte.
,,Ehrlich gesagt nein, Mr. Montgomery. Selbst wenn, würde ich einfach Jacinda Holmes darauf ansetzen und die würde Sie überall finden. Aber irgendwas sagt mir, dass Sie London nicht so schnell verlassen werden."
Mit diesen Worten verschwand er und Benjamin entfernte mit ein paar schnellen Handgriffen die Fußfessel, ehe er sich ebenfalls aus dem Staub machte. Adrian und Jacinda blieben allein zurück und schließlich wandte sich Adrian an die Detektivin, die offenbar über die Drohung von William nachdachte.
,,Glauben Sie, er hat das ernst gemeint? Das mit den Dämonen der Vergangenheit?", fragte Adrian und Jacindas Blick verlor sich in der Ferne.
,,Eine gute Frage. Es gibt wohl nur eine Möglichkeit das rauszufinden."
,,Und die wäre?", hakte er nach, woraufhin Jacinda ihm ein Lächeln schenkte.
,,Wir setzen unsere Zusammenarbeit fort und entschlüsseln gemeinsam die Vergangenheit."

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