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Minho wartete einfach. Er wartete bis J.One sich beruhigte, bis er sich im Klaren war, dass man ihn nichts antun wollte. Zumindest nicht auf schmerzhaften Weg. Minho lockerte den Griff etwas, J.One so fest in die Arme zu nehmen, war anstrengend. Er musste wieder viel mehr nach draußen. Vielleicht sollte er mehr mit Winwin durch die Gassen laufen. Nein, das ging nicht mehr. Er musste sich ja um J.One kümmern. Um seine Soonie. „Ich tu dir nichts", sagte er sanft zu dem Rapper. Von wegen. Jisung glaubte ihm kein Wort. Er tat auf nett, um ihm später abzustechen. Entführer waren immer gleich. Zuerst charmant, dann verrückt. Er wollte nicht sterben. Der Atem J.Ones dampfte auf Minhos Handfläche, spürte dass der Raper seine Angst noch nicht verloren hatte. Womöglich ging er alle Horrorszenarien durch. Dass er ihn umbringt, ihn foltert, vielleicht auch vergewaltigt. „Keine Sorge, ich werde dich nicht töten. Aber du musst mir versprechen, dass du nicht schreihst. Sonst muss ich leider böse werden, okay?" Minho zog langsam seine Hand mit dem Messer von J.Ones Mund weg. Natürlich machte er Geräusche. Jisung wollte nach Hilfe rufen. Zum Dank bekam er eine Ohrfeige vom Unbekannten. Es tat weh und er verstummte. „Ich hab gesagt, du sollst nicht schreien!"

„Hör mir zu. Wenn du brav das tust, was ich dir sage, dann bin ich nett zu dir. Wenn du es nicht machst, dann gibt es mehr davon, okay? So einfach ist das", flüstert Minho und achtete drauf, so gruselig zu klingen wie möglich, damit J.One immer noch so ruhig bleibt wie jetzt. „Wer...bist du?", fragte Jisung mit zittriger Stimme. Minho schaute sich um. Er hatte das Gefühl, dass sie hier nicht sicher waren. „Sei still!", fauchte Minho, während er sich weiterhin umschaute. Er konnte Stimmen hören. Das waren J.Ones Freunde. Sie suchten ihn schon. „Wir müssen weg." Minho verstärkte den Griff wieder und zog Jisung hinter dem Container vor. „CHAA...", schrie Jisung. Verdammter Junge! Wie kann er es nur wagen zu rufen? Da musste er ihn wohl wieder bestrafen. Noch eine Ohrfeige für J.One. „Beim nächsten Mal gibt es was schmerzhafteres. Das verspreche ich dir." 

Minho sah sie. Dort ein paar Meter von ihm entfernt. Am Neonschild. Der Silberhaarige schaute sich um. Er hatte den Ruf gehört. Daran zweifelte Minho keine Sekunde. Dann kam der andere. Der rannte aber wieder zurück. Stattdessen machte CB97 Schritte zu ihm. Minho machte Schritte zurück. Versuchte keine Laute zu machen. Dieser Junge durfte ihn nicht hören. Auf keinen Fall. J.One versuchte sich von ihm zu lösen, er versuchte die Arme des Unbekannten wegzuziehen, schaffte es aber nicht. CB97 kam immer näher und Minho bekam es mit der Angst zu tun. Er musste schnell weg. Er hielt den Atem an und drückte sich an die Hauswand und drehte sich nach rechts, wo er die Silhouette von dem anderen Rapper sah. Minho hörte die Schritte im Sand, die immer näher kamen. Der brünette Junge genehmigte sich nur einen kurzen Atemzug. Jeder Atemzug konnte ihn verraten, ihn auf sich aufmerksam machen. Dann endlich drehte sich CB97 um und ging wieder zurück. Minho atmete auf. Das war verdammt knapp geworden. Er dankte der Nacht, dass sie dunkel war. Er dankte insgeheim J.One, weil er brav war, solange CB97 in der Nähe war. „Es tut mir Leid, dass ich dich geschlagen habe", sagte er kurz und lockerte wieder den Griff.

„Wer bist du und was willst du von mir?", fragte Jisung. Er stand immer noch unter Angst und er wusste, dass sie bleiben wird. „Jetzt sind wir endlich wieder vereint, Soonie. Wie früher. Ich werde dich beschützen. Ich werde mich um dich kümmern." Minho schenkte ihm ein Lächeln, bevor er wieder ernst wurde. Jetzt musst du aber brav sein, Soonie, versprich mir das. Sonst muss ich dir weh tun...und Lee Know will dir nicht weh tun...Und wenn du deine kleine Freunde anrufst, wird es Lee Know auch wissen. Minho nahm lieber seinen anderen Namen. So sehr er seine verschollene Freundin glauben wollte, so sicher fühlte er sich einfach, wenn er sich nicht Minho nannte. Es hatte ja schließlich Zeit. Sie haben alle Zeit der Welt. Nur nicht jetzt. Er musste Soonie wegbringen. Minho wird ihn jetzt nicht mehr mit J.One ansprechen. Das passte nicht zu ihm. Er war ja schließlich seine Soonie und Soonie würde es nicht gefallen, wenn man sie nicht mit ihrem Namen anspricht. „Wer...ist Soonie?", fragte Jisung ängstlich. Er hatte immer noch Angst. Der Unbekannte drückte sich von der Wand weg, sobald er sich sicherer fühlte. „Du bist Soonie, weißt du das denn nicht?" Der Unbekannte, der sich Lee Know nannte, lächelte glücklich. Wirklich eklig. Jisung bekam Gänsehaut. Das was Lee Know gesagt hab, war mehr als nur gruselig. Jisung bekam wieder Panik. Er wollte so schnell wie möglich weg von hier. „Ich..bin nicht Soonie...ich bin Jisung..." Der brünette Junge schüttelte den Kopf. „Hast du dich verletzt? Tut dir was weh?" Minho berührte sanft den Kopf von seiner geliebten Soonie. Da war nichts. Kein Blut. Nichts verklebtes. „Alles wird wieder gut, Soonie, okay?"

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