Kapitel 1
Es war bereits dunkel, als Jack durch die Straßen von Rekka zog. Er war gerade vor einer der vielen langweiligen Sitzungen geflüchtet. Ares hatte ihn nach dem Kampf zu seinem ersten Offizier ernannt, was Jack viel Macht und Verantwortung brachte. Jedoch wollte dies der schwarzhaarige nie. Sein einziger Wunsch war es dem Mann zu helfen den seine Schwester geliebt hatte. Dieser war nach dem großen Krieg zwischen den Menschen und den Vampiren der Vorsitzender der Organisation Reams geworden, die daraufhin gebildet wurde. Ihre Aufgaben bestanden hauptsächlich darin, Terhio neu aufzubauen und den Menschen wieder zu ihrem normalen Alltag zu verhelfen. Als Ares erster Offizier musste Jack, zu seinem Bedauern, an Sitzungen teilnehmen und mitentscheiden. Dem ehemaligen Kriegsherren gefiel dies natürlich nicht und er langweilte sich jedes Mal zu Tode. Nun saß er auf einer der vielen Stufen des Regierungsgebäudes und betrachtete den Sternenhimmel. Sofort musste er an die vielen Abende denken an denen er mit Rea den nächtlichen Himmel beobachtet hatte. Traurig erinnerte er sich an das strahlende Gesicht seiner Schwester, das sie immer gehabt hatte, wenn sie davon träumte in den Himmel zurück zu kehren. „Hier bist du.", stellte jemand hinter ihm fest. Ertappt zuckte Jack zusammen und drehte sich zu der anderen Person um. „Ach du bist es, Ares. Ist die Sitzung denn schon zu Ende?", fragte er seinen Freund. Ares setzte sich neben ihn. „Nein. Wir machen nur eine kurze Pause. Du solltest zurückkommen.", erklärte er dem schwarzhaarigen mit ernster Miene. Seine dunkle Uniform mit den roten Streifen und den goldenen Abzeichen, die seine Stellung verdeutlichten wirkte er etwas einschüchternd. Jack zuckte entspannt mit den Schultern und meinte: „Ich denke nicht, dass ich da wieder rein sollte. Wenn ich noch einmal einschlafe wird mich Isabelle umbringen." Ares lachte. Besorgt musterte er seinen Freund. Er hatte sofort gespürt, dass etwas nicht stimmte und nun erkannte er es. Das Lächeln von Jack erreichte nicht seine Augen. „Was ist los? Hast du wieder an Rea gedacht?", fragte er nach und berührte den schwarzhaarigen leicht an der Schulter. „Vor dir kann ich wohl nichts verbergen.", versuchte er daraufhin zu witzeln, doch es gelang ihm nicht. Sein Blick streifte die Waffe, die Ares an seiner Hüfte trug. Es war Reas magisches Schwert Nakir, dass Jack seinem Freund überlassen hatte. Am Anfang hatte sich die Klinge gegen ihren neuen Herrn gewehrt, doch nun waren sie ein gutes Team. „Rea ist jetzt bestimmt an einem besseren Ort wie diesen. Natürlich wäre es schön, wenn sie nun bei uns sein könnte, doch so ist es doch auch gut. Findest du nicht?", sagte Ares und blickte ebenfalls in den Himmel. In seiner Stimme schwang unendlicher Schmerz mit. Er hatte Rea zwar nur kurz gekannt, doch er liebte sie, auch nach ihrem Tod, ohne den geringsten Zweifel. „Du hast womöglich recht. Normal bekommen Engel, nachdem sie gestorben sind, einen Platz in der Totenhalle. Ich hoffe, dass es dorthin meine Schwester auch geschafft hat. Es soll ein fantastischer Ort sein. Ein wahres Paradies.", antwortete Jack. „Das würde mich für sie freuen.", gab Ares zurück und stand wieder auf. Er klopfte sich den Dreck von der Hose und schlug vor: „Lass uns zurückgehen und unser Bestes geben." Jack nickte und folgte dem Blonden durch das Regierungsgebäude zu dem großen Sitzungssaal. In der Türschwelle wartete schon eine nervöse Isabelle. Zu dritt betraten sie den Raum. Die anderen Mitglieder der Organisation hatten sich schon wieder an ihren Plätzen eingefunden. Jack und Ares setzen sich an die Spitze des langen Tisches. Isabelle saß gleich am Eingang. „Lasst uns unsere Sitzung fortsetzen.", meinte Ares und nahm einen Stapel Blätter in die Hand. „Wir haben erneut eine Anfrage von Lebri erhalten. Sie wollen wieder einen Zuschuss von 500 Rö.", erklärte ein etwas älterer Mann. Kurz tuschelten die Anwesenden ein wenig. „Wir werden abstimmen.", beschloss Isabelle, die die Finanzbeauftragte der Reams war. Die Mehrheit der Versammlung war dafür, weshalb der Anfrage nachgegangen wurde. So beschloss die Versammlung noch viele andere ähnliche Angelegenheiten. Nach zwei Stunden war Jack auch schon eingeschlafen. Nachdem er zu allem Übel das Schnarchen anfing, schleuderte Isabelle vom anderen Ende des Tisches ihr Mäppchen auf ihn. Sofort wurde er wieder wach und rieb sich wütend den Kopf. Ares musste sich zusammenreißen um nicht laut loszulachen. Isabelle setzte eine zufriedene Miene auf und verlaß ihren Kassenbericht.
So das war das erste Kapitel. Falls ein paar Kapitel kürzer werden als andere, liegt das daran, dass ich die Geschichte als Fließtext schreibe. Das macht es mir schwerer den Text in ordentliche Kapitel zu unterteilen. Naja, ich hoffe es hat gefallen. Bis nächsten Samstag. (Und damit meine ich jetzt nicht morgen XD)
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