Kapitel 9
„Rea!", hörte sie plötzlich jemanden schreien. Zu ihrer Überraschung war es nicht ihr Bruder. Verwirrt machte sie noch einmal die Augen auf. Madril hatte in seinem Tun inne gehalten und sah nun leicht belustigt zu, wie sich Ares einen Weg zu ihnen kämpfte. Der Vampir hob Reas Kinn, sodass sie ebenfalls ihn näher kommen sah. Tränen standen ihr in den Augen. Er würde sterben, wenn er sich jetzt einmischte, denn gegen zwei Adlige hatte er alleine keine Chance. „Nein, bitte nicht. Geh wieder.", wimmerte sie verzweifelt. „Lass sie los!", schrie Ares Madril an, als er bei ihnen war. Er hatte bereits jetzt leichte Verletzungen. Juhra lachte auf. „Sag bloß du liebst dieses Monster.", bemerkte sie nur noch mehr lachend. Ares hob drohend seine blau schimmernde Klinge. Er atmete noch einmal tief ein bevor er mit fester Stimme sagte: „Ja, das tue ich." Dann wandte er sich an Rea direkt: „Es ist wahr. Ich liebe dich. Seit unserem ersten Treffen gehst du mir nicht mehr aus dem Kopf. Ich werde dich nie gehen lassen und dich vor allem beschützen, was dich bedroht.", erklärte Ares ihr liebevoll. „Ares du bist so ein Idiot. Lauf, solange du noch kannst!", flehte Rea ihn an und viele Tränen rollten ihr über die Wangen. „Das ist ja wirklich herzzerreißend. Aber ich werde das Gefühl nicht los, dass die kleine Prinzessin ihrem Prinzen nicht erzählt hat was sie wirklich ist. Habe ich Recht?", unterbrach Madril die beiden. Ares schien ein wenig verunsichert. „Was meinst du damit?", fragte er den Vampir. „Ha! Er meint damit, dass die Kleine hier kein Mensch ist. Sie ist ein Engel, der gefallen ist. Sie ist bei Gott in Ungnade gefallen und wurde deshalb von ihm auf die Erde verbannt. Jetzt ist sie ein Monster.", erklärte Jurha ihm. Ares schaute Rea ungläubig an. „Es ist wahr.", flüsterte sie traurig. Madril legte ein wenig ihren Kopf zur Seite, damit er wieder freie Sicht auf ihren Hals hatte. „Jetzt sieh zu, wie ich ihr Leben auslösche.", nuschelte er noch kurz ehe er mit seinen beiden Zähnen in Reas Hals biss. Sie schrie schmerzerfüllt auf. Ares schaute wie gelähmt zu, wie der Vampir gierig ihr Blut trank. „Jetzt tu doch etwas du Idiot! Sie wird sonst sterben. Hast du nicht gesagt, dass du sie liebst?", brüllte Jack zu ihm herüber. Er selbst konnte seiner Schwester nicht helfen, da er immer noch mit Zeha beschäftigt war. Ares umfasste seinen Schwertgriff fester. Sein Blick fiel plötzlich auf Nakir, welcher ein paar Schritte von ihm entfernt lag. „Es ist mir egal was du bist Rea! Das ändert nichts daran, dass ich dich liebe.", schrie er entschlossen, als er sich seinen Gefühlen klar wurde und schnappte sich die Waffe. Sofort erfasste ihn eine gewaltige Kraft. „Nakir! Bitte leih mir deine Kraft um Rea zu retten.", flehte Ares das Schwert an. Augenblicklich leuchtete es violett auf. Neben ihm erschienen violette Ebenbilder von ihm. Zusammen mit ihnen griff er die Vampire an. Jurha wollte ihn abblocken, doch eine seiner Kopien war bereits hinter ihr. Schnell drehte sie sich um, doch da hatte sie schon Ares von vorne mit seinem Schwert durchbohrt. Sofort zerfiel sie zu Asche. Madril ließ genervt von Rea ab und ergriff seine eigene Waffe. Das Mädchen fiel bewusstlos auf den Boden. Ares zögerte nicht lange und griff auch ihn an. Geschickt täuschte er einen Angriff von links vor. Ares war viel schneller als zuvor und hatte bereits den Kopf des Vampirs abgetrennt, bevor dieser reagieren konnte. Nachdem auch er zu Staub zerfallen war, ließ Ares seine Waffen fallen und stürzte zu Rea. Behutsam legte er ihren Kopf auf seinen Schoß. „Wach auf, bitte!", flehte er und streichelte ihr über die Wange. Jack, der soeben Zeha besiegt hatte, näherte sich langsam den beiden. Die Schlacht um sie herum löste sich langsam auf, denn ohne ihre Königin waren die Vampire keine ernsten Gegner mehr. „Rea. Rea!", rief Ares immer wieder. „Du bist ja immer noch da.", flüsterte sie ganz leise und versuchte dabei zu lächeln. „Natürlich bin ich das. Ich liebe dich, egal was du bist.", meinte Ares genauso leise und kämpfte mit den Tränen. Unter großer Anstrengung hob Rea ihre Hand und wischte ihm ein paar Tränen weg. „Du sollst lachen. So, wie du es getan hast, als wir uns das erste Mal getroffen hatten.", sagte sie. Auch ihr standen Tränen in den Augen. Der Rest von Ares Truppe kam nun auf die beiden zugestürmt. Sie hielten jedoch ein paar Meter Abstand. Ares versuchte ein wenig zu lächeln, doch es gelang ihm nicht. Rea würde sterben. Sie hatte zu viel Blut verloren. „Ich konnte dich nicht retten.", meinte Ares traurig und strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht. Bestimmt schüttelte sie ein wenig ihren Kopf. „Doch, das hast du. Ich liebe dich Ares. In deiner Nähe war ich wieder glücklich. Danke.", wiedersprach Rea ihm mit brüchiger Stimme. Ares musste ein wenig strahlen. Er war froh, dass sie ihm gesagt hatte, dass sie ihn liebte. Sanft küsste er sie. Nun trat auch Jack an ihre Seite. „Es tut mir leid Schwester, dass ich es nicht geschafft habe dir ein schönes Leben zu ermöglichen.", flüsterte er und drückte leicht Reas Hand. „Es ist alles gut. Ich darf sterben in der Gesellschaft der zwei mir wichtigsten Personen. Ich bin glücklich.", versicherte sie ihm. Dann fiel ihre Hand, die sie an Ares Wange gehabt hatte schlaff zu Boden und ihr Herz hörte auf zu schlagen. Jack und Ares weinten und auch ihre neu gewonnenen Freunde trauerten um sie. Für Rea und auch für all die anderen gefallenen Soldaten wurden Gräber gegraben und eine große Tafel erinnerte an die gefochtene Schlacht. Jack blieb bei den Menschen und half ihnen dabei, ihre Welt wieder neu zu errichten. Die Vampire, die nicht an der Schlacht teil genommen hatten, wurden ebenfalls alle getötet. Jerim schloss sich später doch noch seinem Bruder an und wurde zu seinem General. Ares hatte zusammen mit Jack beschlossen für Rea eine friedliche Welt zu erschaffen und blieb an der Spitze der Menschen. Gemeinsam würden sie die Zukunft der Menschheit formen.
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