Kapitel 5

„Einverstanden. Jack, steck Efra weg.", befahl Rea ihrem Bruder und kam auf die kleine Gruppe zu. Diesmal hörte er auf sie und gesellte sich wieder an die Seite seiner Schwester. „Mein Name ist Isabelle. Das sind meine Freunde Erica, Elias, June und unser Anführer Ares.", stellte Isabelle alle vor. Rea merkte sich sofort alle Namen und musterte die Personen. „Mein Name ist Rea und das ist mein Bruder Jack.", erklärte sie ihnen dann freundlich. Gerade als Isabelle vorschlagen wollte, dass Gespräch in einem der leeren Gebäude fortzusetzen, schlich ein weiteres Danchi um die Ecke. Ares, der sich wieder gefangen hatte zückte sein Schwert. „Lasst das uns übernehmen.", bat er die zwei Geschwister und stürmte mit seiner Truppe los. Elias und Erica blieben zurück und machten sich bereit. June und Ares steuerten auf den Kopf zu und brachten dem Monster eine tiefe Wunde bei. Sie hatten den Nacken getroffen. Die Kreatur schrie auf und schlug der Länge nach auf dem Boden auf. Isabelle war sofort zur Stelle und trennte mir ihrer, nun strahlend hellen Sense, den Kopf komplett ab. Wie auch schon zuvor bei Rea und Jack zerfiel das Danchi zu Staub. Elias und Erica entspannten sich wieder und gesellten sich zu ihren Kameraden um ihnen zu gratulieren. „Das war nicht schlecht.", gab Rea anerkennend zu. Als eine Gruppe zogen sie sich dann in eines der Häuser zurück. Sie setzen sich auf den Boden und eine drückende Stille machte sich breit. Keiner wusste wer anfangen sollte zu fragen, da meinte Ares: „Ich fang einfach mal mit der wichtigsten Frage an. Seid ihr Menschen?" Sofort starrten alle die Geschwister an. Rea holte tief Luft. „Nein. Nein, sind wir nicht.", antwortete sie ihm dann. Es folgte wieder kurz Stille. „Was seid ihr dann?", fragte Elias vorsichtig. Diesmal antwortete Jack: „Wir kommen nicht aus dieser Welt, ok? Das ist alles was ihr wissen müsst." Rea lächelte ihn dankend an. Sie war noch nicht bereit laut auszusprechen was sie nun war. Ares nickte verstehend. „Ich denke ihr werdet uns auch nicht sagen woher ihr seid, daher meine nächste Frage: Was sind das für Schwerter? Ihr habt sie bei einem Namen gerufen, danach schienen sie stärker zu sein." Rea lächelte leicht. „Das sind magische Schwerter. Sie besitzen alle einen Namen und werden in der Tat mächtiger, wenn man sie ruft. Unsere Zwei sind besonders stark. Um ihre volle Kraft nutzen zu können, muss man einen Vertrag mit ihnen schließen. In euren Händen wären sie daher nur ganz normale Schwerter.", erklärte sie. „So ist es und was habt ihr für Waffen? Sie haben eine magische Aura.", wollte Jack wissen und begutachtete nun die Waffen der Menschen genauer. Dabei fiel ihm auf, dass Isabelles Sense verschwunden war. Sie bemerkte seinen Blick und antwortete ihm: „Nachdem die Menschheit Magie entdeckt hatte, beauftragten sie die wenigen, die sie beherrschen konnten, damit Waffen zu erschaffen, die Vampire töten konnten. Das Ergebnis waren diese hier. Sie sind stärker als normale Waffen und wenn man ihre Energie aktiviert töten sie auch tatsächlich diese Blutsauger. Um eine solche Waffe führen zu können braucht man viel Seelischen Energie, denn sonst funktionieren sie nicht oder man kommt bei dem Versuch, ihre Energie zu aktivieren, um. Da wir sie mit unserer Seele benutzen, sind sie an sie gebunden und können ein Teil von ihr werden. Das ist auch der Grund warum ich nicht immer meine Sense bei mir habe." Der Rest des Trupps nickte zustimmend. Rea war fasziniert aber Isabelles Erklärung hatte auch eine große Frage aufgeworfen. Jack kam ihr jedoch zuvor: „Vampire?" Verblüfft sahen sich die anderen an. „Ihr seid also tatsächlich nicht von hier.", stellte Ares noch einmal unnötigerweise fest. „Vampire bedrohen die Menschheit schon seit Jahren. Sie wollen uns alle versklaven und uns als lebende Blutkonserven halten. Wir haben uns zusammengeschlossen und die Organisation ‚Lichter der letzten Hoffnung' gegründet um diese Kreaturen auszulöschen.", erklärte er den Beiden. Stille kehrte wieder ein. Die Sonne war mittlerweile untergegangen. „Wir sollten Wachen postieren.", schlug Erica vor und erhob sich. Zusammen mit Isabelle trat sie vor das Haus. Der Rest von Ares Truppe breitete ein paar Decken auf dem Boden aus und machte sich bereit für die Nacht. Zögernd trat Rea zu Ares. Jack war ebenfalls nach draußen gegangen, so konnte sie nun mit ihm ungestört reden. Stumm stellte sie sich zu dem Blonden an das Fenster. Er starrte in die Ferne und schien sie gar nicht zu bemerken. „Du musst ja wirklich meine Nähe suchen.", lachte er nach einer Weile. Rea wurde ein wenig rot. „Du hast die Aura eines großen Anführers. Ich schätze das ist alles.", meinte sie schnell und lehnte sich mit dem Rücken an den Fensterrahmen um sein Gesicht sehen zu können. Durch das Mondlicht schimmerten seine Haare silbern. Ares drehte sich zu ihr um. Langsam ließ er seinen Blick über sie schweifen. „Du bist wirklich hübsch.", meinte er nachdenklich. Rea wollte gerade etwas freches Antworten, doch sie bekam keinen Ton heraus. Noch nie hatte ihr jemand ein solches Kompliment gemacht. „Ich hoffe, dass ihr mir irgendwann eure ganze Geschichte erzählen werdet. In deinem Blick liegt so eine tiefe Traurigkeit. Was ist nur mit dir geschehen?", flüsterte Ares und nahm ihr Gesicht in seine Hände. Seine Berührung war ganz anders als die von Jack. Seine Finger waren fiel feiner und sanfter und doch waren sie die eines Soldaten. Rea verlor sich ganz in diesem Moment und bemerkte gar nicht, dass soeben Erica hereingestürmt kam. Sofort wendete sich Ares der Rothaarigen zu. „Was war nur gerade los mit mir?", wunderte sich Rea, als sie wieder ihr volles Bewusstsein erlangt hatte und folgte ihm leise zu Erica. „Vampire!", keuchte die Soldatin und deutete dabei raus auf die Straße. Rea griff sofort zu Nakir. Zusammen mit den Anderen hastete sie auf die Straße. Es war zu dunkel um weit sehen zu können, doch sie konnte erkennen, dass Jack kampfbereit mit Efra in den Händen nach Norden sah. Schnell aktivierte sie ihre Fähigkeit in der Dunkelheit sehen zu können und erkannte am Ende der Straße ein paar in weiß gekleidete Personen. „Das sind Vampire. Wir werden kämpfen müssen. Versuch nicht zu sterben, ja?", sagte Ares und griff selbst zu seiner Waffe. „Wir wissen nicht wie viele es sind oder ob ein Adeliger unter ihnen ist. Seid auf der Hut.", richtete er seine Worte an seine Kameraden. Diese nickten und stellten sich auf. Rea gesellte sich zu ihrem Bruder. „Was sollen wir tun?", fragte sie ihn und starrte gespannt auf die Vampire vor ihr. Sie hatten sich in Bewegung gesetzt und kamen elegant auf sie zu geschritten. „Wir werden sie töten.", antwortete er ihr kalt. Rea konnte ein bisschen die Vorfreunde in seiner Stimme heraushören und musste lachen. Im nächsten Moment schien der Startschuss gefallen zu sein, denn sowohl Ares Truppe als auch die Vampire spurteten los und kreuzten ihre Klingen. Rea stürzte sich ebenfalls in den Kampf. Ihre Gegner kämpften ausschließlich mit Schwertern, doch diese schienen große Ähnlichkeiten mit ihrem eigenen zu haben. Die Waffen der Anderen leuchteten strahlend blau. Sobald die Vampire verletzt wurden, lösten sie sich auf und nur etwas Asche blieb zurück. Rea rief ihr eigenes Schwert beim Namen und tötete ebenfalls ein paar dieser Wesen. Sie waren schnell und kräftig, doch stellten sie keine große Gefahr für sie dar. Neben sich konnte sie Jack kämpfen sehen. Er schwang Efra mit einer Leichtigkeit. Die Freude war ihm ins Gesicht geschrieben. Es waren unglaublich viele Vampire. Rea sah sich nach Ares um und konnte ihn nicht weit entfernt von ihr erkennen. Auch er schien keine großen Schwierigkeiten zu haben. Rea schlug sich zu Ares durch. Als sie bei ihm war rief er ihr zu: „Das sind alles rangniedere Vampire. Sie sind keine schweren Gegner. Nur ihre Anzahl macht sie stark." Sie nickte. Plötzlich hörten sie einen Schrei. Sofort drehten sich alle um. Isabelle lag am Boden und ein Vampir war über sie gebeugt. Rea machte sofort von ihrer Schnelligkeit gebrauch und war blitzartig da, um Nakir in den Rücken des Blutsaugers zu rammen. Isabelle lächelte sie dankbar an. Die beiden Mädchen waren in der kurzen Zeit bereits zu guten Freundinnen geworden. „Was für ein Gemetzel. Ihr Menschen seid ja stärker geworden.", rief ein gut gekleideter Vampir von einem der herumliegenden Trümmern herunter. „Oh nein. Das ist ein Adeliger.", flüsterte Isabelle leise. Die Vampire hatten aufgehört zu kämpfen und sahen nun zu dem anderen auf. Auch der Rest beobachtete diesen Adeligen genau. „War ja klar, dass du dahintersteckst. Du hast ganz schön lange gebraucht. Ich hatte schon die Sorge, du würdest überhaupt nicht kommen, Madril.", begrüßte Ares den Vampir. Allerdings sah er nicht ganz so glücklich aus dabei. Madril lächelte ihn an. „Ares, mein Lieber. Ich habe dich auch vermisst.", bemerkte er und sprang von dem Felsen. Forschend streiften seine Augen die Menge und blieben an Rea hängen. „Was ist das für ein köstlicher Geruch?", fragte sich Madril leise und schritt langsam auf sie zu. Er schien alles andere um sich herum ausgeblendet zu haben. Wenige Meter vor ihr traf ein Pfeil auf den Boden. Erica hatte ihn geschossen und rief mit fester Stimme: „Wage es nicht dich ihr zu nähern!" Rea war erstaunt. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass die anderen sie beschützen würden. Der Rest von Ares Truppe erhob wieder ihre Waffen. „Dann werde ich euch eben alle töten müssen um dieses Mädchen kosten zu können.", meinte der Adlige genervt und griff die rothaarige an. Auch die anderen Vampire kämpften weiter. Ares Truppe sammelte sich um Erica und wehrte die Angriffe mühsam ab. „Wir müssen ihnen helfen, Jack!", schrie Rea ihrem Bruder zu. Dieser nickte und stürzte sich mit Efra ins Gefecht. „Nakir! Komm zu mir und leihe mir deine ganze Kraft. Fahre in mich und werde eins mit mir.", sprach sie zu ihrem Schwert. Augenblicklich umgab sie ein violetter Schimmer und unglaubliche Kraft strömte durch ihre Adern. Sie sah sich nach dem Adeligen um. Er kämpfte mit Ares etwas abseits der Menge. Das Schwert des Blonden bestand komplett aus hellblauem Licht und schien seinem Träger Kraft zu verleihen, denn Ares schien an Schnelligkeit gewonnen zu haben. Entspannt konnte er die Angriffe des Vampirs parieren. Rea fasste den Entschluss ihm zu helfen und sprintete auf die beiden zu. „Rea!", rief Ares und blockte gerade einen weiteren Angriff ab. Madril drehte sich zu ihr um. Er konnte noch im letzten Moment sein Schwert schützend vor sich halten und wehrte somit Rea ab. Sofort ging der Vampir zu einem Gegenangriff über. Er war schneller als im Kampf mit Ares, sodass er Rea leicht verletzte. Sie reagierte aber blitzschnell und stieß ihn mit ihrer ganzen Kraft weg. Sie hatte eine kleine Schnittwunde am Oberarm aus der nun etwas Blut tropfte. An der Klinge von Madril befand sich auch etwas von ihrem Blut. Genüsslich leckte er es ab. „Es ist so süß. Ich will mehr. Lass mich dein verzweifeltes Gesicht sehen, wenn ich dir deinen letzten Tropfen Blut aussauge.", meinte er vor freudiger Erwartung grinsend und richtete seinen Blick auf Reas Arm. Er wollte gerade zum Sprung ansetzten, da nahm Ares sie an der Hand und rannte mit ihr zu den anderen. „Wir ziehen uns zurück!", schrie er ihnen zu und rannte weiter. In seinem Blick lag Panik. Jack folgte ihnen ebenfalls. „Elias! Öffne ein Portal. Schnell!", befahl Ares dem kleinen Jungen. Dieser warf daraufhin einen kleinen Schlüssel vor ihnen auf die Straße. Sofort wurde daraus ein Portal. Auf der anderen Seite davon war ein kleiner Raum zu sehen. Wortlos sprang die ganze Gruppe hindurch. Bevor die Vampire es erreichten schloss es sich auch schon wieder.

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