Heimatlos
Ich bin zu Hause.
Ich komme an.
Zu Hause kann ich mich ausruhen, meine Gedanken und meine Gefühle herunter fahren und entspannt die Füße hochlagern und durchatmen.
Zu Hause kann ich so sein wie ich bin, nackt und ohne Fassade, mit allem was in mir ist, mit allem was ich will und brauche. Hier kann ich bedürftig sein, kann alles fühlen was da ist, und alles zeigen was nach außen will.
Zu Hause bedeutet geborgen sein, sich einkuscheln können in eine wohlig, weiche Decke und gewärmt werden bis in die innerste Faser meines Herzens.
Zu Hause ist mein sicherer Ort, wo ich weiß, dass mir nichts etwas anhaben kann, wo ich mich fallen lassen kann und weiß, dass ich aufgefangen werde.
Ich dachte immer zu Hause sei an keinen Ort gebunden, zu Hause sei ein Gefühl, dass man überall haben kann, das in einem selber ruht. Ich dachte immer zu Hause könnte ich überall finden, solange es in mir ist.
Ich dachte immer, wenn zu Hause in mir selbst verankert ist, dem Ort, der immer bei mir ist und auf den ich jederzeit, jederorts zurückgreifen kann, dann bin ich unerschütterlich in den Wogen des Lebens.
Was ist, wenn das auf einmal zerbricht, wenn das äußere zu Hause, der Ort an dem du lebt und der eigentlich ganz unwesentlich für zu Hause scheint plötzlich verloren geht, sich plötzlich verändert und du dich auf einmal im leeren Raum der Haltlosigkeit befindest. Wenn es doch nicht so unwichtig ist, wo du schläfst und isst und wo sich die dir so vertrauten und liebgewonnen Dinge des Lebens befinden. Was ist, wenn es auf einmal keinen Ort mehr gibt, wo du dich gemütlich in eine Decke einkuscheln kannst.
Dann beginnt dieses innere zu Hause zu bröckeln und es brechen Gefühle auf die an der Existenz nagen.
Heimatlos
Kein zu Hause mehr ich komme nicht mehr an
Es taucht das Gefühl der Haltlosigkeit und Verunsicherung auf, unter ständiger Anspannung stehen, auf Abruf und im Ausnahmezustand. Das Fehlen eines Ortes, an dem ich mich einfach wohlfühle lässt mich erkennen, wie wichtig er für meine Seele ist und wie sehr ich ihn brauche um entspannen und Kraft tanken zu können. Um ich selber zu sein.
Und auf einmal taucht ganz tief in mir, ein am eigenen Leib erfahrenes, tiefes Verständnis für die Menschen auf, die sich auf der Flucht befinden und heimatlos sind.
Einfach ein paar Gedanken, die geteilt werden wollen.
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