Kirschbäume

Es ist dunkel hier.
Mit dem Rücken lehne ich gegen die kalte Scheibe.
Wo bist du?
Stimmen flüstern in meinem Kopf.
Dass du nie mehr zurückkommst.
Du musst aber zurückkommen.
Du musst zurückkommen.
Du musst kommen.
Zurück.

Erinnerst du dich, wie wir früher auf die Kirschbäume vor der Scheibe geklettert sind?
Wir waren so sorglos.
Frei von Sorgen.
Losgelöst von sorgenvoll.
Jetzt sind wir es.
Sorgenvoll.
Oder zumindest ich.
Wo bist du?
Geht es dir gut?
Lebst du noch?
Die Kirschbäume stehen nicht mehr. Sie sind zerfetzt worden.
Ich sitze hier in Trümmern.
Alles Trümmer.
Aber die Scheibe ist noch da. Die Wände unseres Zimmers sind noch da.
Nur das Dach fehlt, ich sitze ungeschützt hier.
Wenn ein Flieger vorbeifliegt, dann wird alles zu Trümmern.
Zerfetzt. Weg.
Dann bin ich auch äusserlich kaputt.
Innerlich bin ich es bereits.
Seit du fort bist.
Nur noch Trümmer, wo einst unser Glück lag.
Nur noch Bomben, wo wir lachten.
Nur noch Zerstörung.
Nur noch Krieg.
Ich bin zerfetzt.
Wir alle sind es.

Wo bist du?
Komm zurück.
Wo bist du?

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