Kapitel 62

Ich lasse die Worte erst mal  sickern. Nach kurzer Pause fange ich mich wieder. "Du hast glaub recht.", Stimme ich ihm zu. Verwundert schaut er mich an. "Lass mich wetten du, hast darauf gewartet das ich es abstreite und mit dir darüber diskutiere.", füge ich lächelnd hinzu. "Eigentlich schon", kommt es von ihm. "Ich muss noch was erledigen. Kann ich dich alleine lassen?", frägt er mich schließlich. "Ich bin schon groß", antworte ich mit gespielter ernster Stimme. Liam steht lachend auf und wuschelt durch meine Haare. "Hey! Du zerstört meine Haare", beschwere ich mich bei ihm lächelnd.

Liam schüttelt grinsend seinen Kopf und verlässt das Zimmer. Was mach ich jetzt?

Mein Blick schweift durch das Zimmer. Es hat sich nicht verändert. Immer noch das leere Zimmer. Nun gilt meine Aufmerksamkeit meiner Handtasche. Da muss doch noch die Karte von Logan drin sein. Schnell schnappe ich sie mir und Schütte den Inhalt auf mein Bett. Ich war noch nie ein Fan von Handtaschen, daher ist nicht viel drinnen. Die Karte von Logan finde ich daher recht schnell. Mein Blick auf die Karte sagt mir was ich vermutete, es steht nur die Geschäftsnummer drauf. Soll ich da einfach anrufe? Einfach sagen "Hallo, ich bin's."? Da kommt mir eine Idee. Mit der Karte in der Hand gehe ich zu Joel. Vor seiner Tür klopfe ich und warte bis er mich hereinbittet. Doch ich höre nichts. Vorsichtig drücke ich die Türklinke auf und drücke dagegen, die Tür ist offen. Einen kleinen Spalt öffne ich die Tür. Drinnen ist es abgedunkelt, mehrere Computer stehen in seinem Zimmer die an sind.

Ich gehe einen Schritt rein und schaue mich noch mehr um. Meine Neugier ist geweckt. Ich war noch nie in seinem Zimmer. Gegenüber seines Bettes stehen mindestens fünf Monitore, da daneben ein kleiner Schrank und ein kleiner Tisch. Es hängen keine Bilder oder andere persönliche Gegenstände an den Wänden. Nun stehe ich mitten in seinem Zimmer. "Alexa", kommt es plötzlich von Joel der hinter mir steht. Ruckartig drehe ich mich um und schaue in sein amüsiertes Gesicht. "Musst du dich so anschleichen?", frage ich leicht geschockt. "Du stehst in meinem Zimmer", kontert er und isst gemütlich seine Cornflakes aus der Schale die er in der Hand hält. "Trotzdem", beharre ich auf meinen Standpunkt. "Also wenn du schon in meinem Zimmer bist wie kann ich dir Helfen", lenkt er nun vom Thema ab, was mir recht ist.

"Du bist doch ein Genie am Computer", fange ich an. "Und?" "Könntest du mir eine private Nummer von dieser Person raussuchen?", frage ich und reiche ihm die Karte von Logan. Joel nimmt sie mit der freien Hand und begutachtet diese. "Du hast nichts schwereres für mich? Ich bin enttäuscht von dir", sagt er grinsend und geht an mir vorbei und setzt sich an vor die Monitore. Ich bin zu neugierig und muss einfach schauen was er da macht. Keine Sekunde später stehe ich hinter ihm und schaue über seine Schulter.

Die jeweils äußersten Bildschirme sind auf, auf dem anderen läuft gerade irgend ein Multiplayerspiel  oder ähnliches beim genaueren Hinsehe erkenn ich mir bekannte Namen im Chat bis auf Liams Namen der ist nicht da, auf dem nächsten läuft irgend ein für mich nicht erkennbares Programm. Dann ist noch der Bildschirm der direkt vor Joel ist, er gibt verschiedene Sachen ein und so schnell kann ich nicht schauen als er plötzlich die Akte von Logan vor sich hat. "Hast du dich gerade in die Polizei gehakt?", frage ich leicht stotternd. "Ich nenne es Informationsbeschaffung", sagt er mit ruhiger Stimme, wie wenn das für ihn das normalste auf der Welt währe. Mein Blick schweift schnell über die Akte. Er ist 30 und hat sich schnell rauf gearbeitet. Seine Eltern wohnen nicht hier und er hat keine Geschwister, außerdem ist er ledig. Was man alles da rein schreibt, ist echt interessant. Endlich finde ich seine private Handynummer. "Hast du was zum Schreiben da?", frage ich Joel. Er zieht eine der Schubladen auf, die ich erst jetzt bemerke und reicht mir ein Stück Papier und einen Stift. Dankend nehme ich es an und notiere mir die Nummer.

"Du hast echt was gut bei mir", sage ich zu ihm. "Ich werde darauf zurück kommen", antwortet er mir. "Aber für was brauchst du seine private Nummer", fügt er noch hinzu. "Ich will ihn überraschen", sage ich grinsend. "Aus dir wird man auch nie schlau, oder?" "Wäre sonst doch zu langweilig", sage ich, bedanke mich nochmal und gehe aus dem Zimmer.

In meinem Zimmer schnappe ich mir mein Handy und gebe die Nummer ein. Kurz schaue ich auf die Uhr es ist schon 17:00 Uhr. War ich doch länger als gedacht bei Joel oder habe ich so lange geschlafen? Ich warte noch bis ich Logen schreiben werden. Wahrscheinlich hat er gerade Feierabend und braut noch eine weile bis er zuhause ist. Daher mache ich mich auf den Weg zum Speisesaal. Man hört das andere genau die gleiche Idee haben wie ich. Im Speisesaal schauen mich manche an und andere reden einfach weiter. Eine Person sticht enorm raus und zwar Tiffany mit einen großen Pflaster auf der Nase. Sie entdeckt mich und will mich nur mit ihrem Blick umbringen. Wodurch ich lachen muss. Unbeirrt gehe ich zur Theke und schaue was es gibt. Eine ältere Dame steht dahinter und warte für was ich mich entscheide. Es schaut alles gut aus. Bei essen kann ich mich immer schwer entscheiden was ich nehmen soll. "Hallo,", begrüße ich die Frau freundlich. Ein lächeln ziert ihr Gesicht und grüßt zurück. "Was darf es sein?", frägt sie freundlich fast schon mütterlich, was mir ein lächeln auf die Lippen zaubert. "Wenn ich das wüsste", sage ich verzweifelt. "Solange du entscheidest, hätte ich eine Frage" "Die Wäre?" "Bist du die Tochter von Kaitlynn und Henry?", frägt sie gerade raus. Kurz muss ich schlucken. "Genau die bin ich." "Ich kannte deine Eltern und auch deinen Bruder. Du hast sehr viel Ähnlichkeit mit deiner Mutter. Mein Beileid. Wenn du was brauchst melde dich einfach bei mir ich gehöre hier schon zum Inventar. Und jetzt was darf es sein?" "Danke. Kann ich es auch mit auf mein Zimmer nehmen hier fühle ich mich nicht gerade wohl", frage ich. "Kein Problem. Ich kann es auch dir bringen." "Bitte was? Nein nein ich möchte keine Sonderbehandlung oder sonstiges haben.", versuche ich mich zu retten. "Ich nehme einen Teller Spagetti", füge ich noch schnell hinzu. "Gute Wahl.", kommt es von der Frau und sie macht sich an die Arbeit.

Sie reicht mir ein Tablet mit dem Teller, sie hat noch einen Deckel auf die Spagetti gemacht damit sie nicht so schnell auskühlen. Dankend nehme ich es an und gehe an mit dem Tablet zu der Auslage mit dem Besteck. Gerade wollte ich wieder gehen als Tiffany und noch ein paar vor mich hin stehen. Auf das habe ich gerade keine Lust. "Könnte ich bitte vorbei", presste ich gequält höfflich raus. "Du schuldest mir noch was", sagt Tiffy, ich nenne sie jetzt so. "Ich bin dir gar nichts schuldig", konter ich und versuch mich an ihnen vorbei zu drücken, doch sie gehen nicht weg. "Hör mal zu, entweder du lässt mich vorbei oder ich breche dir nochmal die Nase. Du entscheidest", gifte ich sie an. Die Anderen werde unruhiger ein paar gehen sogar weg. Schnell will ich durch die nun entstandene  Lücke abhauen, nicht das ich es nicht mit ihr aufnehmen könnte, ich hab nur keine Lust auf eine Streit. Provokant stellt sie sich vor mich. Das gibt es doch nicht, will sie wirklich nochmal die Nase gebrochen haben? Genervt stelle ich mein Tablet ab, Tiffy wird nervös. "Ich sag es noch einmal lass mich einfach durch. Wenn mein Essen nämlich kalt ist bin ich erst recht angepisst also?", sage ich bedrohlich ruhig. "Das hat doch keinen Sinn", sagt eine ihrer Freundin leise. "Du solltest auf sie hören", stimme ich ihr zu. Tiffy schaut mich nochmal mit ihrem vernichtenden Blick an und geht schließlich. Ich nehme das Tablet wieder und verlasse den Raum. Im Zimmer mache ich es mir auf dem Bett bequem und esse die erste Gabel voll mit Spagettis. Die Frau, deren Name ich leider nicht weiß, hatte recht es ist eine gute Entscheidung gewesen. Es schmeckt herrlich und ist noch warm. Tiffy hatte glück gehabt. Dieses mal. Die Portion hätte für zwei gereicht, wäre ich nicht so hungrig. Wenn ich genauer darüber nachdenke ist das hier das erste mal das ich hier was richtiges gegessen habe.

Satt und glücklich stelle ich das Tablet auf den Boden und lege mich im Bett auf den Rücken. Nun ist es 18:00 Uhr. Ich schnappe mir mein Handy und suche Logans Nummer.

L= Logan A= Alexa

A= Guten Abend Herr Parker. Kennen Sie mich noch? ;)

Ich muss nicht lang warten bis Logen on kommt und mir zurück schreibt. Das grinsen kann ich mir nicht verkneifen.

L= Wer ist da?

A= Jetzt fühle ich mich aber gekränkt. :(

L= Woher haben Sie meinen Nummer und was wollen Sie?! Ich keine Zeit für so einen Scheiße!

A= Ich gebe Ihnen eine Tipp. Wir haben noch einen Rechnung offen ;)

L= Mir reicht es ich blockiere Sie nun.

A= Warte!

L= Auf was?

A= Weißt du wirklich nicht wer ich bin?

L= Nein und seit wann duzen wir uns?

A= Genau das gleich fragte ich dich damals auch bei der Verkehrskontrolle

L= Alexa?

A= Hat aber lange gebraucht

L= Woher hast du die Nummer?

A= Ich habe so meine Quellen.

L= Muss ich mir da Gedanken machen, dass du noch mehr von mir weißt?

A= Keine Sorge deine dunkle  Geheimnise  sind bei mir sicher

L= Da bin ich aber erleichtert ;)

A= Eigentlich hätte ich da noch eine andere Frage. Bezüglich des Trainings.

L= Ich hatte damit gerechnet das du dich gar nichts mehr meldest.

A= Es passieren zu heutigen Zeit noch Wunder. Also wann und wo?

L= Das kommt zwar etwas kurzfristig aber morgen 14:00 Uhr? Melde dich einfach am Empfang.

A= In der Tat kurzfristig. Könnte aber funktionieren. Ich bringe noch jemanden mit, du kennst ihn auch

L= Wenn?

A= Lass dich überraschen, bis morgen ;)

L= Das ist doch nicht dein ernst :)

A= Doch

L= Also dann bis morgen ;)

Ich schließe den Chat und lege das Handy weg. Die Uhr sagt 19:00 Uhr. Habe ich eine Stunde mit Logan geschrieben? Wie die Zeit vergeht. Und was mache ich jetzt? Wo ist eigentlich Liam? In genau dem Moment klopft es an der Tür. Ich stehe auf, laufe zur Tür und öffne sie. Liam steht vor der Tür. "Ja?", frage ich und mache keine Anstalten ihn ins Zimmer zu lassen. "Könnte ich rein kommen?", kommt es von ihm. "Was zahlst du?", stelle ich die Gegenfrage. "Ich habe Schokolade" "Wo ich sehe keine" Er zeiht eine Tafel hervor und reicht sie mir. Davon überzeugt das es sich um Schokolade handelt lasse ich ihn rein.

Sofort macht er sich es auf meinem Bett bequem. Ich setzt mich ihm gegenüber aufs Bett. "Hättest du heute eigentlich in die Schule müssen?", frägt er. "Wir haben Ferien. Ich wollte es dir sagen aber irgendwie ist es untergegangen" "Und wie lang?" "Zwei Wochen." "Wie geht es dir jetzt?", wechselt er plötzlich das Thema und ist ernst geworden. "Die Wahrheit", fügt er noch hinzu. Ich zögere mit meiner Antwort. Er schaut mir direkt in die Augen. "Nun ja. Es geht mir besser als heute früh. Ich habe schon was gegessen, bin einem Streit aus dem Weg gegangen und habe das Selbstverteidigungstraining für die Polizei klar gemacht. Wirklich darüber nachdenken konnte ich nicht, was auch positiv war.", beantworte ich seine Frage. Ich sehe Liam an das er alles gerade analysiert. "Welcher Streit?" "Mit Tiffy", sage ich kurz. "Tiffy?" "Tiffany, der ich die Nase gebrochen habe", kläre ich Liam auf. Er schaut mich streng an doch plötzlich lacht er ungehalten. Kleine Grübchen bilden sich bei ihm was verdammt sexy ausschaut. Wenn Liam lacht was nicht gerade an der Tagesordnung ist, dann habe ich das Gefühl die Welt beleibt stehen und für einen kurzen Moment alles zu vergessen. Ich kann nicht anderst und steige mit ein. Nachdem wir uns beruhigt haben schaut er gelöst und locker aus. "Du hast sie aber nicht so angesprochen?", frägt er nach. "Nein bist du verrückt? Dann hätte sie mich sofort mit ihren manikürten Nägeln umgebracht", antworte ich lächelnd. "Und wann ist das Training?" "Morgen 14:00 Uhr" "Weiß es Leo schon? Denn er wird nicht so begeistert sein.", kommt es von Liam. Ich schüttle nur den Kopf und Liam muss wieder lachen.

Wir unterhalten uns noch eine ganze Weile über dies und jenes bis ich erschrocken auf die Uhr schaue. Es ist schon Mitternacht. "Ich sollte glaub schlafen gehen", sage ich nachdenklich. Beim Gendanken daran wieder so was zu Träumen fange ich an zu zittern. Liam bewegt sich keinen Zentimeter. Ich stehe auf, nehme eine kurze Hose und ein Top und gehe ins Bad. Dort ziehe ich mich um und putzte mir die Zähne. Fertig gehe ich wieder zu Liam der jetzt neben meinem Bett steht. "Hör mal ich weiß nicht ob du es hören willst aber vielleicht währe es besser wenn ich wieder bei dir schlafe.", sagt er mit ruhiger Stimme. Kurz überlege ich das für und wieder aber es überwiegt das für. Wortlos nicke ich und will gerade hin liegen, doch Liam steht immer noch an der Stelle doch jetzt unsicher. "Ist noch etwas?", frage ich vorsichtig. "Nun ja ich schlafe eigentlich immer oben ohne...........

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