Freunde sind für einander da
Nìennas Sicht
Meine Ruhe wird gestört, als sich etwas vor die Sonne schiebt. Ich öffne meine Augen und schaue in die Augen von meinem besten Freund James.
"Würdest du mir bitte aus der Sonne gehen?" frage ich ihn. Er antwortet mir nicht sondern setzt sich einfach neben mich wärend ich mich aufsetze.
Schweigend schauen wir in den Wald.
"Er hat wieder getrunken!" sage ich in die Stille hinein. Es ist keine Frage sondern eine Feststellung. James nickt leicht mit dem Kopf.
"Du kannst in der nächsten Zeit ruhig in meiner Wohnung wohnen. Ich bin nicht da. Und so sieht es aus, als ob die Wohnung bewohnt ist." spreche ich weiter, da James jetzt nicht sprechen wird. "Komm wenigstens für diese Nacht mit. Ich bin morgen voraussichtlich sehr früh weg. Ich überlas dir die Entscheidung ob du bleiben willst."
James schweigt weiter. Ich bin auch ruhig und bin einfach nur für ihn da. Als es begibt zu dämmern steh ich auf. James tut es mir gleich und zusammen gehen wir zu meiner Wohnung.
Dort angekommen schließe ich die Tür auf und wir betreten den kleinen Flur.
Er passt zwar überhaupt nicht zur anderen Einrichtung, aber mir gefällt es. Wir ziehen uns die Schuhe/Stiefel aus und ich stelle meinen Bogen mit Köcher auf die Bank und lege auch meine anderen Waffen dazu.
Es gibt nur zwei Türen im Flur, durch die eine sind wir gerade gekommen und die andere führt in die Wohnung. Ich öffne die zweite und las James den Vortritt. Ich gehe hinter ihm hinein und schließe die Tür hinter mir.
Ich fasse James, welcher verloren im Zimmer steht, an den Schultern und setze ihn auf das Sofa.
"Möchtest du was trinken?" frage ich ihn und gehe in die Küche.
"Ja. Hast du Tee?" meldet sich James mit brüchiger und leiser Stimme, sodass ich ihn ohne meine verbesserten Hörfähigkeiten bestimmt nicht gehört hätte.
"Klar. Earl Grey, wie immer ?"
"Bitte." antwortet er mir schon etwas lauter.
Ich fülle Wasser in den Wasserkocher und gehe zurück zum Sofa. Dort lasse ich mich links neben James fallen. Stumm laufen ihm Tränen übers Gesicht. Ich hebe meine rechte Hand und streiche sie ihm weg. Durch diese Geste meiner Seits bricht seine mentale Barriere und er fängt an zu schluchzen und zu weinen. Still nehme ich meinen besten Freund in den Arm und streichle ihn beruhigend über den Rücken.
Ruhig sitzen wir da, reden nicht und sind uns des anderen bewusst. Die Ruhe wird durch das Signal des Wasserkochers gestört. James lässt mich langsam los und ich steh auf, um den Tee zuzubereiten. James folgt mir. Ich hol zwei Tassen aus dem Schrank und er zwei Teebeutel. Wir arbeiten schweigend und die einzigen Geräusche sind die von unseren Tätigkeiten.
Das Schweigen ist nicht unangenehm sondern tut uns beiden gut. Ich hatte genug Action in den letzten Tagen und James redet nie, nachdem es wieder passiert ist, und ist sonst auch sehr ruhig.
Nachdem der Tee gezogen ist gehen wir zurück auf das Sofa. Ich will die Stille nicht brechen, da ich weiß, dass er es verarbeiten muss, was passiert ist.
"Wirst du sie mir irgendwann mal zeigen? Die andere Welt meine ich." bricht mein bester Freund die Stille.Die Frage kommt aus dem nichts.
"Ich würde zwar gerne, aber dort herrscht bald Krieg. Er kann jeden Tag ausbrechen. Und danach wird es nie wieder so sein wie vorher. Mein Volk verlässt die Welt und segelt in die Heimat aus der wir stammen." erkläre ich ihm traurig.
"Und was ist, wenn du mich jetzt mitnimmst? Ich kann Bogenschießen und du hast mir das mit den Dolchen beigebracht. Ich könnte auf dich aufpassen." versucht James mich zu überreden.
"DU. Auf MICH AUFPASSEN. Sorry aber ich müsste auf dich aufpassen. Du kennst meine Welt nicht. Gut ich könnte dir das wichtigste beibringen, was man wissen muss, aber du hast hier doch Familie." versuche ich ihn zum bleiben zu bewegen.
"Welche Familie. Mein Vater, der mich wie Dreck behandelt, ist der einzige der von seiner Familie übrig ist und die Familie meiner toten Mutter behandeln mich, wie Dreck. Als ob mich einer von denen interessiert." schreit James sich von der Seele. Wir haben darüber bis jetzt nur einmal gesprochen. Er atmet ein, zwei mal durch und spricht ruhig und mit Hoffnung in der Stimme weiter:
"Ich muss dich doch davon abhalten einfach mit dem Kopf voran durch Wände zu laufen und du hast selbst gesagt, dass du mir alles wichtige beibringen kannst. Und bei Schlachten bleib ich in deiner Nähe, sodass du mich im Auge behalten kannst. Bitte, Bitte, Bitte."
"Na gut ich nehme dich mit. Unter 3 Bedingungen:
1. Du hörst mir bei den Erklärungen zu, baust keine Scheiße und fragst, wenn du etwas wichtiges nicht verstanden hast.
2. Du bleibst die ganze Zeit bei mir oder Legolas, je nach Situation.
3. Was auch immer geschieht folgst du meinen Anweisungen
Verstanden?" liste ich James geschlagen meine Bedingungen auf.
"Du bist der Boss Patricia." gibt er sich geschlagen.
"Ach ja. Mein richtiger Name ist Nìenna. Gewöhn dich an ihn.Die anderen kennen nur den Namen."
"Mach ich. Gibt es noch weitere Geheimnisse deine Herkunft betreffend?"
"Das erfährst du noch früh genug."
Ich stehe auf und hole von oben Papier und Stifte.
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