Aufwachen und Erklärungen

Nìennas Sicht

Es ist alles dunkel. Wo bin ich? Was mache ich hier? Wie bin ich hierher gekommen? denke ich mir. Das erste was ich mitbekomme ist, dass mich jemand trägt. Ich versuche meine Augen zu öffnen, was aber nicht funktioniert. Der Rhythmus der Schritte ist leicht und sehr ruhig. Als nächstes höre ich Stimmen. Sie Diskutieren anscheinend, der Lautstärke nach zu urteilen. Ich versuche mich zu bewegen aber alles was ich zustande bringe ist nur ein Zucken in meinem Finger, und ich bin mir noch nichtmals sicher ob das überhaupt funktioniert hat. Dann warte ich halt ab. Vielleicht schaffe ich es ja in ein paar Minuten. denke ich mir. Nach einigen Minuten, vielleicht auch Tagen da bin ich mir nicht sicher, schaffe ich es doch meine Augen zu öffnen. Ich schließe sie sofort wieder, da mich das helle Licht zu sehr blendet. Ein leises "Aua!" verlässt meine Lippen, ohne dass ich darüber nachdenken kann. Derjenige der mich trägt scheint es gehört zu haben und bleibt stehen. Ich öffne die Augen nun langsam und blinzle einige male, um mich an das helle Licht zu gewöhnen.

Nur langsam erkenne ich das Gesicht, welches mich anschaut. "Legolas." sage ich leise. " Au vaer, Nìenna. (Guten Morgen Nìenna)" antwortet mir Legolas. Ich höre Erleichterung in seiner Stimme. "Wie geht es dir Nethig (Schwesterchen)?" "Ganz gut. Was ist passiert?" frage ich meinen Bruder. "Du wurdest von der  Schnee-Lawine erfasst und mit in die Tiefe gezogen. Du bist auf einem Vorsprung gelandet und warst bis jetzt bewusstlos. Wie haben dich hochgeholt und haben uns auf den Weg zu den Mienen von Moria gemacht." "Du warst einige Tage lang nicht ansprechbar." höre ich da eine Stimme rechts von mir sich einmischen. Ich drehe meinen Kopf in die Richtung aus der die Stimme kommt und erblicke Aragorn. Ich kann nur ein leises "Danke." sagen, da ich, obwohl ich einige Tage geschlafen hab, sehr erschöpft und geschwächt bin. "Hier. du solltest etwas essen." sagt nun Aragorn und hält mir etwas Lembass hin. Ich lächle nur schwach und fange an das Brot zu essen. Nachdem ich es aufgegessen habe fühle ich, wie meine Kraft etwas wieder kommt und ich mich leicht stärker fühle. Ich gebe Legolas ein Zeichen und er lässt mich darauf herunter. Ich kann ihn nun genauer betrachten. Er scheint erschöpft zu sein. Man erkennt, das es die ganze Zeit in sorge war. "Wir sollten zu den anderen. Ich bin nur hier, weil Gandalf mich zurück geschickt hat, weil du, Legolas, zurückgefallen bist. Ich wollt die anbieten NÌenna zu tragen, was ja nun nicht mehr nötig ist." unterbricht der Waldläufer meine Beobachtung und erst jetzt fällt mir auf, dass die anderen nicht bei uns sind. "Du hast recht. Außerdem sollten die anderen auch erfahren, dass ich wieder wach bin." steuere ich zum Gespräch bei. Mein Bruder stimmt zu und wir machen uns auf dem Weg zu den anderen.Etwas langsamer als wir sonst gehen wir, da ich doch noch immer geschwächt bin.

Als wir bei den anderen ankommen werde ich von allen freudig begrüßt und in den Arm genommen. Bei den Hobbits ist das zwar ein bisschen komisch, da ich sehr viel größer bin als sie aber das ist mir gerade egal. Ich bin froh wieder bei meinen Freunden zu sein. Denn auch, wenn die Reise noch nicht so lange dauert sind sie schon jetzt meine Freunde geworden. Nachdem mich alle umarmt und begrüßt haben setzen wir unseren Weg schon wieder fort.

Es dauert noch einig Tage um zu den Mauern von Moria zu gelangen. Mit der Zeit komme ich wieder zu vollen Kräften und fühle mich auch wieder besser.

Drei Tage nachdem ich aufgewacht bin kommt Mittags ein Vogel auf uns zugeflogen. Legolas will ihn schon mit einem Pfeil töten aber ich habe das Gefühl, dass der Vogel kein Späher sondern ein Freund ist. Beim näherkommen erkenne ich auch woher der Vogel kommt. Auch Legolas scheint nun zu erkennen, dass der Vogel aus unserer Heimat kommt. Das Tier fliegt auf mich zu und ich strecke meinen Arm aus, sodass der Vogel darauf landen kann.

Sofort nach seiner Landung fängt der Vogel an zu reden. Die anderen verstehen bestimmt nur Gezwitscher, dafür verstehen Legolas und ich was der Vogel uns erzählt. Es ist eine Botschaft von unserem Vater. Er möchte nur wisse, wo wir sind und ob es uns gut geht. Er wisse auch schon das wir uns nach Mordor aufmachen und bittet uns vorsichtig zu sein. Zum Schluss setzt das Tier noch hinzu, dass unser Vater ihm aufgetragen habe sich zu beeilen, da er sich um uns Sorgt. So ein Verhalten erwartet man bestimmt nicht von dem 'Eisklotz', wie andere ihn gerne nennen. Aber es sind die typischen Sorgen einer Vaters, der nicht weiß, wo seine Kinder sind. Damit Thranduil beruhigt ist erzählen wir dem Vogel, dass es uns gut geht, wir unverletzt sind, er sich keine Sorgen machen müsse und wir ihm leider nicht sagen können, wo wir uns befinden, da wir nicht wissen ob die Botschaft ihn erreicht er uns aber nicht böse sein soll. Als wir geendet haben gehe ich mit dem Tier ein bisschen Abseits von der Gruppe, damit er wieder in die Luft steigen kann. Außerdem möchte ich meinem Vater eine ganz persönliche Nachricht zukommen lassen. Er soll verstehen, dass ich es aller Wahrscheinlichkeit nicht schaffen werden rechtzeitig in der anderen Welt zu sein, wobei es fraglich ist, ob ich überhaupt nach dieser Reise dorthin zurückkehre.

Nachdem der Vogel abgehoben ist schaue ich ihm noch eine Zeit lang hinterher bis mich die Stimme meines Bruders zurück ruft. Ich gehe wieder zurück und wir gehen weiter. Am Abend suchen wir uns eine kleine Lichtung auf welcher wir unser Nachtlager errichten.

Nach einiger Zeit fragt Pippin "Was wollte der Vogel heute Mittag von euch?" "Er brachte eine Nachricht." antwortet ihm Legolas kurz angebunden. Erst jetzt fällt mir auf, dass wir gar nicht aufgepasst haben, was wir gesagt haben. "Habt ihr ihn etwa verstanden?" fragt der etwas vorlaute Pippin nun erneut. "Ja." antworte ich dem Hobbit, sehr viel netter als mein Bruder "Wie Elben haben eine besondere Beziehung zu Tieren. Vor allem wir Elben aus Eryn Galen. Und bevor du fragst Eryn Galen ist Sindarin und bedeutet Grünwald. So hieß unsere Heimat bevor die Bäume krank wurden und er den Namen Düsterwald bekam." "Aha" sagt nun Sam. Er scheint ein Hobbit zu sein, welcher sehr gerne Geschichten hört und etwas neues lernen möchte. Zudem habe ich schon in Bruchtal gemerkt, dass er sehr fasziniert von den Elben zu sein scheint. Pippin scheint mit meiner Antwort zufrieden zu sein und geht nicht weiter auf das Thema ein. Nachdem fast alle schlafen lege ich mich auch hin.

Irgendwann rüttelt mich jemand an der Schulter. Erschrocken fahre ich hoch und halte demjenigen, wer auch immer mich geweckt hat einen meiner Dolche an die Kehle, den ich hier auf der Reise immer in griff weite habe um mich schnell verteidigen zu können. Nach mehrmaligem Blinzeln erkenne ich Aragorn und nehme meinen Dolch herunter. Ich stehe auf und setze mich hin. Auch wenn wir nicht sprechen verstehe ich das ich jetzt mit der Wache an der Reihe bin.  Aragorn geht zu seinem Schlafplatz und legt sich auch sogleich hin.

Zwei Stunden vor Sonnenaufgang wacht Frodo auf. Er setzt sich zu mir und schweigt erst ein mal. Nach einiger Zeit fragt er ohne irgendwelchen Zusammenhang "Sind du und Legolas Geschwister?" Irritiert schaue ich den Hobbit an "Wie kommst du darauf?" stelle ich eine Gegenfrage.

"Naja. Als die Lawine kam und du in die Tiefe gestürzt bist hat er deinen Namen mit Panik in der Stimme gerufen. Danach ist er sofort zudem Abgrund gelaufen, wo du hinunter gestürzt bist. Als er gesehen hat, dass du auf einem Vorsprung gelandet bist war kurzzeitig Erleichterung in seinen Augen zu sehen. Als du die ganze Zeit bewusstlos warst hat er dich die ganze Zeit getragen und als Aragorn angeboten hat dich kurz zu tragen, da Legolas erschöpft wirkte, hat er sofort wütend reagiert und dich weitergetragen. Er hat die ganze Zeit vor sich hin gemurmelt und sich außerdem Vorwürfe gemacht dich mit genommen zu haben. Und als ihr vorhin dem Vogel geantwortet habt schien es so, als ob ihr beide zu der selben Person sprecht, der ihr beide sehr nahe steht." antwortet mir Frodo.

Da er mir meine Frage beantwortet hat muss ich ihm wohl oder über auch antworten. "Du hast recht. Legolas und ich sind Geschwister. Unser Vater ist der König von Eryn Galen und Legolas wird nach unserem Vater König sein. " antworte ich dem Halbling. Frodo scheint überrasch zu sein
"Bist du etwa die Nìenna. Die Prinzessin die Bilbo bei der Schlacht vor dem einsamen Berg geholfen hat?"
"Ja, die bin ich. Deshalb haben dein Onkel und ich ja gesprochen, als du zu uns kamst. Glaubst nur du, dass wir Geschwister sind oder auch die anderen?"
"Einige der anderen vermuten ähnliches aber sie sind sich nicht einig, wer von ihnen fragen soll und andere glauben nicht daran, dass ihr beide irgendeine Beziehung zueinander habt."
"Na gut. Würdest du den anderen bitte vorerst nichts sagen? Ich muss das noch mit Legolas klären."frage ich den Hobbit.
"Wenn du es möchtest mache ich es, aber nur wenn die anderen es bald erfahren. Sonst sage ich es ihnen. Sie haben ein recht auf die Wahrheit." willigt der Hobbit ein.

Wir haben nicht gemerkt, wie die Zeit vergangen ist, da die Sonne schon aufgeht. Wir wecken die anderen und machen uns auf den Weg, weiter ins ungewisse.


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