Gedankenopfer

Mein Wecker ließ mich genervt und lustlos die Augen aufschlagen. Neuer Tag,neues Glück. In meinem Fall wohl eher Unglück. Träge stand ich auf und schaffte es meine Morgenroutine halbwegs normal durchzuführen. Mit bereits gepacker Tasche und in meiner Winterjacke verließ ich das Haus. Je näher ich der Schule kam,desto mehr machte ich mir Gedanken über den bevorstehenden Tag. Innerlich betete ich,Logan nicht über den Weg laufen zu müssen. Ich wollte nicht,dass er zu mir kam! Okay,eigentlich wollte ich genau das. Doch noch mehr wollte ich ihn von mir und meinen Problemen fern halten. Er hatte es einfach nicht verdient,für einen Idioten wie mich,geschlagen zu werden. Viel zu schnell kam ich an der Schule und somit der Quelle der Probleme an. Im Inneren des Gebäudes kämpfte ich mich durch die,wie immer viel zu vollen,Gänge und ignorierte die über mich lästernden Schüler. Erleichtert saß ich schließlich im Matheunterricht und zeigte dem Lehrer die von mir bearbeiteten Hausaufgaben. Ich war heute Morgen weder Tyler,Devin und Zac, noch Logan über den Weg gelaufen. Immerhin eine positive Sache. "Sehr schön.",lobte mich mein Lehrer und guckte sich anschließend die Hausaufgaben des neben mir sitzenden Mädchens an. Ich glaube, sie hieß Jasmin. Aber so genau konnte ich das auch nicht sagen,da sie sich nie meldete und stattdessen meist genervt auf ihrem Kaugummi herumkaute. Sprechen durfte sie ja ohnehin nicht mit mir,also nicht,dass sie es je gewollt hätte. "Mensch,so geht das nicht weiter,ihr müsst anfangen eure Hausaufgaben zu machen! Es kann doch nicht sein,dass nur fünf Personen aus diesem Kurs dazu gekommen sind,sich auf ihre vier Buchstaben zu setzen und Mathehausaufgaben zu machen!-" Genervt schaute ich zu dem Lehrer, der vor der Tafel gerade seine hundertste Moralpredigt hielt. Er verstand einfach nicht,dass er keinen,selbst mit betteln und flehen,dazu motivieren konnte Hausaufgaben zu machen. Außer eben den Fünf,mich eingeschlossen. "Ihr wollt doch alle einen guten Abschluss machen und dafür muss man nun mal-",kopschüttelnd schaute ich aus dem Fenster und blendete den Lehrer mit seiner nervigen Moralpredigt aus,die mich eh nicht betraf. Der Schnee glitzerte wunderschön in der Sonne und verwandelte das Schulgelände in eine wundervolle Eislandschaft. Gott,hörte sich das kitschig an,dennoch war es die Wahrheit. Gelassen betrachtete ich weiterhin den Schnee der,als bestünde er aus 1.000 kleinsten Kristallen,glitzerte. Ohne es verhindern zu können,drifteten meine Gedanken zu Logan. Zu seinen leicht verwuschelten braunen,leicht gelockten Haaren. Zu seinen grau,grün gemischten Augen,in denen immer dieses Funkeln lag. Und vor allem zu dieser einer Aussage,in der er meinte er würde sich Sorgen um mich machen. Noch immer konnte ich nicht ganz entscheiden,ob er dies nun ernst meinte, oder es eher als Scherz gemeint war. Mein Kopf hoffte eindeutig auf den Scherz,doch mein Herz wollte einfach,dass er die Wahrheit gesagt hatte. Es war wie ein kleiner Wettstreit in meinem Inneren,der nach gefühlten Stunden von der Klingel,die zur Pause leutete,unterbrochen wurde. Erleichtert packte ich meine Sachen zusammen und verließ ausnahmsweise nicht als Letzter den Raum. Mit der Hoffnung Logan nicht zu sehen,drückte ich die viel zu schwere Tür auf,um das Gebäude zu verlassen. Ich dachte eh schon viel zu viel über ihn nach,da musste ich ihn jetzt nicht auch noch unbedingt sehen. Ziellos lief ich über der Schulhof und verdrückte mich schließlich hinter die Turnhalle. Hier suchten Tyler und die Anderen so gut wie nie nach mir,was ein weiterer Pluspunkt war. Erleichtert lehnte ich mich gegen die kalte Wand und versuchte die Gedanken über Logan von mir fern zu halten. Warum dachte ich überhaupt so viel über ihn nach? Er hatte die Sache mit der Besorgnis besimmt eh nicht ernst gemeint. Erneut begann mein Herz zu protestieren,was mich genervt aufseufzen ließ. Nach dem Klingeln stieß ich mich schließlich von der Wand ab und kam hinter der Turnhalle hervor. Zügig lief ich auf das Gebäude zu,da die meisten Schüler bereits drinnen waren,als mich ein Schneeball,an der Seite meines Kopfes,traf.  Darauf folgte Lachen,welches ich deutlich Tyler,Zac unf Devin zuordnen konnte. "Na,wo hat sich unser Prinzesschen die Pause über versteckt?",grinste Tyler,als sie vor mir zum Stehen kamen. Nach einigen Sekunden kassierte ich einen Faustschlag,der mein Gesicht traf. "Das war ne Frage du Schwuchtel!",knurrte er und packte mich an den Haaren. "H-hinter der Turnhalle.",presste ich nur hervor und verbot mir ein schmerzhaftes Aufzischen,da meine Kopfhaut wie Feuer zu brennen begann. "Warst du alleine?" Auf diese Frage nickte ich so gut wie möglich. "Sicher,dass du keinem anderen schwulen Schwanz einen geblasen hast? Diesem Logan vielleicht?",lachte er und drückte mich runter auf meine Knie,worauf der Schnee meine Hose durchnässte. "Sicher?",grinste Tyler und drückte seinen Unterleib gegen mein Gesicht,was so aussah,als würde ich ihm einen Blowjob geben. Doch schon Sekunden später zog er mich wieder hoch. "War es so?",grinste er nur. "Nein,Logan ist nicht schwul." "Das will ich hoffen,um seiner Willen." Es ertönte ein letztes Gongen,welches zeigte,dass die Stunde begann. Seufzend ließ Tyler meine Haare los. "Wollt ihr auch noch kurz?",fragte Tyler seine Kumpels, die nur boshaft grinsend nickten. "Na dann beeilt euch,wir müssen in die Kursräume." "Geht klar.",nickte Zac und kam als Erster auf mich zu. Er verpasste mir einen kurzen Kinnhaken und spuckte mir anschließend ins Gesicht. Devin verdrehte mir anschließend meinen Arm und rammte zeitgleich sein Knie in meine Magengrube. Keuchend fiel ich zusammen und wischte erst Zacs Spucke aus meinem Gesicht,als sie sich umgedreht hatten und mit einem:"Bis dann du Pussy." verschwanden. Als sie aus meinem Sichtfeld verschwanden,rappelte ich mich langsam auf und schlurfte durchs Schulgebäude. Immerhin hatte ich kein Nasenbluten,nur an meiner Unterlippe spürte ich einen deutlichen Riss. Zitternd,durch meine nasse Hose,lief ich in das Gebäude und anschließend zu meinem Kurs. Dort entschuldigte ich mich bei der genervten Lehrerin,die meine nasse Hose und die blutende Lippe gekonnt ignorierte.

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