s e c h s u n d z w a n z i g

-VOR 5 MONATEN-
J U N E   B L A C K

Das schlimmste was mir heute passieren konnte?

Entweder vom Boot zu fallen oder zu lange mit Veronica allein gelassen zu werden und eines der Dinge passiert gerade in diesem Moment.

Und ich wünschte ich wäre im Wasser. Bin es aber nicht sondern auf dem Deck des Bootes welches wir für heute gemietet haben.

Die Männer sitzen alle dort, wo sich das Steuer befindet und sprechen über was auch immer. Soweit ich es vorhin mitbekommen habe, bevor ich aufs Deck bin ist, das Kai wohl mit der Spanierin von der Datingapp schreibt und vor hat sie zu treffen.

Ich kenne mich mit dem ganzen Bootsachen nicht aus aber es fühlt sich so an als hätten wir ein Boot welches größer ist als der Durchschnitt welcher auch hier herumfährt. Es hat sogar zwei Kabinen im inneren Bereich wo wir die Nacht verbringen könnten. Und einen kleinen Küchenbereich an welchem Xavier heute Abend kochen wird.

Jake und Mason sind bestens vorbereitet und haben eine Route ausgewählt welche uns zu einem schwarzen Strand führen wird. Ein weiterer Stopp führt uns an eine Anlegestelle in der Nähe eines Shops wo wir uns die Lebensmittel für das Abendessen holen können.

Wir sind jetzt schon etwas länger als zwei Stunden auf dem Boot und das Wetter könnte nicht besser. Hier und da ein paar kleine Wolken, es ist nicht zu heiß aber auch nicht zu kalt trotz des Windes welcher überall auf der Insel und besonders hier auf dem offenem Meer nicht zu verhindern ist.

Und nun sitze ich mit Veronics hier, welche ursprünglich mit Mason hier her gekommen ist. Nur sitzt er jetzt bei den anderen drei.

Sie macht eine Instagramstory nach der anderen und ist so Fake wie man nur sein kann. Und natürlich hat sie mehr als nur einmal erwähnt das sie mit den Spielern der Bears im Urlaub ist.

So wie sie es erzählt, könnte man glatt denken das sie sich super mit allen versteht und sie einen riesen Spaß haben. Was eher dem Gegenteil entspricht. So wirklich unterhält sie sich nur mit Mason dem Rest kaum bis gar nicht, mich eingeschlossen.

Ich setze mir die Sonnenbrille auf und lege mich etwas gemütlicher hin. Würde ich Veronicas schrille Stimme nicht konstant hören könnte man sagen das es gerade mehr als perfekt ist.

Ich schließe die Augen und hoffe das gleich Stille herrscht und ich das ganze noch viel mehr geniesen kann als ich es eh schon tue.

Tatsächlich dauert es nicht sehr lang und es ist ruhig. Alles was ich höre ist das Meerrauschen und ab und an lachen von einem der Männer. Da sie jedoch etwas weiter weg sind ist es nicht sehr laut sondern eher wie ein Hintergrundgeräusch.

Die nächsten Minuten vergehen wie im Flug und erst als mein Telefon klingelt öffne ich meine Augen wieder. Neben mir stöhnt Veronica genervt auf, was sicherlich nicht aus Zufall genau in diesem Moment ist. Ich setze mich auf und nehme mein Telefon. Ella ruft mich an.

„Hey naaaaaa." begrüßt sie mich super gelaunt. Vorallem wenn man bedacht das es bei ihr gerade mal acht Uhr am morgen ist.
Ich stehe auf und laufe bis zur Reling nach vorne an die Spitze des Bootes und setze mich dann wieder hin. Meine Beine lasse ich von Bord baumeln.

„Naa alles gut bei euch? Wie geht es Brian?", „Uns geht es super, Connor ist gerade auf Arbeit und Brian ist putzmunter und super drauf. Wie gehts dir? Wie ist Fuerteventura."

„Mir geht es gut und Fuerteventura ist wunderschön. Wir sind gerade auf einem Boot unterwegs und ich habe noch nie blaueres Wasser gesehen. Warte einen Moment.", sage ich, nehme mir mein Telefon vom Ohr und klicke auf meinem Display um den Anruf zu Facetime zu wechseln.

Kurz darauf erscheint Ella auf meinem Display und ich drehe die Kamera so, das sie das Meer und die Szenerie vor mir sieht.

„Oh wow, ich bin ziemlich neidisch auf dich. Schau Brian..", wendet sie sich im letzten Teil an ihren Sohn welcher auf ihrem Schoß sitzt.

Direkt blicke ich auf meinen Bildschirm und Ella hält ihr Telefon so das ich sowohl sie als auch den kleinen Jungen sehen kann.

Im Hintergrund höre ich Schritte und drehe mich herum um zu sehen das Veronica geht.
Samt ihres Handtuches auf welchem sie lag.

Wir unterhalten uns noch eine ganze Weile und auch Brian hinterlässt immer wieder einzelne Laute was nicht süßer sein könnte.

„Ok es wird Zeit das der kleine Racker hier eine Runde schläft. Genies jede Minute und schick mir ganz viele Fotos."

„Werde ich, tschüü und ciao Brian..", ich winke in die Kamera und muss noch mehr lächeln als sie seine Hand nimmt und mir zuwinkt.

Lächelnd lege ich mich wieder auf mein Handtuch zurück.

Xavier geht zuerst vom Boot, dreht sich zu mir herum und streckt mit seine Hand hin. Lächelnd lege ich meine Hand in seine und bin wenig später neben ihm.

Wir beiden gehen einkaufen während die anderen hier auf uns warten. Die Männer haben entschieden was es zu essen gibt und da Xavier der Koch ist, ist natürlich klar was es geben wird. Eine Menge Gemüse, Fleisch und Reis. Aber ich kann mich nicht beschweren, was auch immer er bis jetzt gekocht hat, war verdammt gut.

Vor nichtmal einer halben Stunde sind wir vom schwarzen Strand gestartet und es war ganz ok. Dort gibt es nicht wirklich viel. Eigentlich gar nichts außer ein paar Felsen und schwarzen Sand. Nicht das es schlecht dort war, für Veronica gab es einige Foto Gelegenheiten welche sie alle genutzt hat. Mason hat sich auch einige Male gefilmt.

Aber am Ende ist es nur dunkler Sand und nichts anderes. Für Touristen welche eine Wandertour machen ist es garantiert ein riesiges Highlight.

„Brauchen wir einen Korb?", frage ich sobald wir wenig später den Laden getreten und bekomme direkt ein Kopfschüttel zurück.

„So viel ist es nicht.", sagt er und läuft direkt in die Obst und Gemüseabteilung, welche genau wie bei uns am Eingang des Ladens ist. Nur ist die Auswahl hier sehe anders zu der welche wir in Chicago haben. Hier sind viel exotischere Früchte dabei welche extrem gut aussehen.

Während Xavier ein Gemüse nach dem anderen auswählt und verpackt trage ich es und laufe ihm hinterher. Schnell werden die Dinge auf meinem Arm mehr und es wirkt nicht als wären wir fast fertig.

Ich sehe zu Xavier welcher eine Paprika wieder zurücklegt und nach einer andere greift. Ohne es zu verhindern lasse ich meinen Blick über ihn schweifen. Seine Haare sind noch leicht nass und liegen völlig durcheinander auf seinem Kopf. Sie werden langsam länger, und ich hoffe wirklich das er nicht vor hat in der nächsten Zeit zum Friseur zu gehen.

Wir sind jetzt schon vier Tage hier und er ist unfassbar braun geworden.
Sein angewinkelter Arm oder wohl eher die Muskeln a- „Junes?", sofort bin ich zurück und sehe ihn ins Gesicht. Schmunzelnd sieht er mich an und legt die Paprikas auf den Stapel welcher schon auf meinem Arm liegt.

„Ja?", frage ich nach doch bekomme nur ein kopfschütteln. „Lass uns weiter, wir brauchen noch Fleisch." auch das ist schnell gefunden und natürlich liegt es meinem Arm.

Ich folge ihm weiter doch als wir an einem Süßigkeitengang vorbeikommen biege ich darin ab. Ob er es mitbekommen hat weis ich nicht.

Die Auswahl ist zu gut und alles was ich sehe, sieht besser aus als das zuvor. Doch auch wenn ich etwas nehmen wollen würde kann ich nicht denn meine Hände sind voll.

Jemand kommt in den Gang und ich nutze die Chance und frage ob er mir die Packung Gummibärchen auf meinen Stapel voll Essen legen kann. Lächelnd nickt er und legt mir die Packung auf die Arme. Zufrieden laufe ich weiter durch den Gang in der Hoffnung noch etwas zu finden.

„Warum wusste ich das du hier bist?", ertönt Xav's Stimme hinter mir. Ich zucke mit den Schultern und kann mir ein Lächeln nicht verkneifen.

In seiner Hand befindet sich der Reis, was das letzte sein müsste was wir brauchen. „Wie hast du das denn geschafft?" „Zauberei aber wenn du schon hier bist kannst du mir die Tüte Chips heben? Die ganz links steht."

„Sicher? Ziemlich ungesund.", fragt er und nimmt die Tüte aus dem Regal. „Du weist gar nicht was du alles verpasst.", es ist viel zu lecker.

„Ich verpasse gar nichts Honey, das Gemüse ist um einiges besser als die Zuckerbomben.", „Isst du nie etwas, was nicht in deinen Plan passt? Die Saison ist vorbei." Er schüttelt mit dem Kopf.

„Was denkst du wie weit können wir das noch stapeln?", fragt er und stellt nun auch noch den Reis für hochkannt auf die Gummibärchen. Der Stapel geht mir nun genau bis zu den Augen. Danach nimmt er noch die zweite Packung und stellt sie auf die erste. Darauf dann die Chips welche sofort nach unten fallen.

„Xavieeeeer.", seufze ich was ihn nur lachen lässt.

„Erinnere mich daran nie wieder mit dir einkaufen zu gehen.", sage ich und warte auf den Moment in welchem er mir den Reis wieder abnimmt.

„Ach quatsch innerlich geniest du es.", ich versuche meinen Kopf um den Reis zu strecken um Xavier ansehen zu können doch bringe das ganze nur ins wackeln und die oberste Packung fällt herunter. Lachend hebt er den Reis auf und nimmt mir dann die andere Packung, das Süße und das Fleisch ab. So das ich nurnoch das Gemüse trage.

„Lass uns zur Kasse.", dort warten wir etwas und stehen hinter einem älteren Paar welche offensichtlich Touristen sind und alles kaufen was es bei ihnen nicht gibt.

„Lass uns dahin, das geht schneller.", schlage ich vor als ich die Selbstbediehnungskassen sehe.

Nach und nach scannen wir die Produke und als er an den Süßigkeiten ankommt stoppe ich ihn.

„Lass mich das mit drüberziehen.", ich schüttel den Kopf und gebe ihm die Zwiebeln.

„Ich zahle das June." „Aber nicht das Süße. Das ist das letzte was du dir selbst kaufen würdest also nein. Ich bezahle das.", er dreht sich zu mir herum.

„Warum bist du nur so stur? Wenn du mit mir einkaufen bist zahle ich.", doch wieder schüttel ich mit dem Kopf. Ich möchte nicht das er mir das bezahlt. Ich fühle mich schon schlecht genug für das Upgrade beim Flug.

Er legt seine Hände um mein Gesicht und sieht mir tief in die Augen. „Ich zahle.", haucht er und legt seine Lippen für einen Moment auf meine.

Bevor ich den Kuss richtig geniesen kann entfernt er sich wieder, nimmt mir die zwei Tüten aus der Hand und scannt sie.

Ich geniese die letzten Sonnenstrahlen auf dem Deck des Bootes.
Nun ist es schon um einiges später und es wird nicht mehr lange dauern bis die Sonne untergeht und wir zurück müssen. Nicht das es in der Finca nicht schön ist aber so ein Bootstrip hat schon einiges an sich.

Wenn ich entscheiden müsste ist dieser Tag heute definitiv mein Lieblingstag bis jetzt hier auf Fuerteventura.

Mein Telefon gibt einen Ton von sich, weshalb ich blind danach greife und es kurz danach über mich halte um auf mein Display zu sehen.

XAVIER: FOTO

Ich halte die Benachrichtigung gedrückt damit das Foto erscheint. Direkt erkenne ich mich und drehe meinen Kopf beseite und schaue leicht nach hinten. „Kein schlechtes Bild huh?", fragt der schwarzhaarige und kommt jetzt erst auf mich zu.

„An deinen Fotoskills müssen wir noch arbeiten aber ich schätze es ist ganz ok.", untertreibe ich, denn das Foto, zumindest den Teil den ich auf den ersten Blick gesehen habe ist echt gut. So gut das man es sogar auf Instagram posten könnte.

„Tzz sieh's dir genauer an.", er setzt sich neben mich und ich tue was er sagt. Und tatsächlich ist es wirklich gut. Man sieht mich, einen Teil des Bootes und das helle Wasser. Ich sehe sogar gut gebräunt auf dem Bild aus, was in Wirklichkeit nicht der Fall ist. Und auch an sich sehe ich nicht schlecht aus.

„Vielleicht ist es nicht ganz so schlecht.", sage ich und lege mein Telefon wieder beiseite. „Natürlich ist es das nicht.", er legt sich ebenfalls und für eine ganze Weile liegen wir schweigend nebeneinander. Die Sonne geht langsam unter und wieder ist es mein Telefon welches ein Geräusch von sich gibt.

Kurz schweift mein Blick zu Xavier welcher zwar am Telefon ist aber man leise Stimmen heraus hört. Und dieses Mal ist er es tatsächlich nicht. Es ist eine Nachricht von Ella. Um genauer zu sein ist es ein Bild von Brian welcher auf Ella liegt und in die Kamera blickt. Und es sieht tatsächlich so aus als würde er winken. Was sicherlich nur ein Zufallsbild ist und er gerade einfach die Hand gehoben hatte.

Dazu hat sie geschrieben. >> Huhu tante June! <<

Ich öffne meine Kamera, halte mein Telefon nach oben und lächel. Noch bevor ich das Foto schieße bemerke ich das Xaviers Schulter zu sehen ist und rutsche ich weiter nach rechts und somit etwas weg von ihm.

Wieder lächel ich für das Foto und gerade in dem Moment, in welchem ich auf den Auslöser drücke taucht Xaviers Kopf vor und neben meinem auf.

„Ne das war nicht gut genug, noch einmal.", sagt er direkt und legt seinen Kopf dicht neben meinem ab.

„Du solltest auch nicht mit auf das Foto." „Du glaubst gar nicht wie viele für ein Foto mit mir zahlen würde Honey."

„Nicht alle Xav.", wieder rutsche ich etwas weg doch der Idiot folgt mir immer weiter und legt einen Arm um meinen Körper um mich bei sich zu halten. „Xavieeeer.", seufze ich doch kann mir ein Lachen nicht verkneifen.

Ich hebe letztendlich doch das Telefon an und schieße ein Foto. Und um ehrlich zu sein, so schlecht ist es gar nicht und wenn ich so überlege, habe ich noch gar kein Foto mit Xavier. Zumindest kann ich mich nicht daran erinnern.

„Ich hoffe du schickst mir das Foto dann.", sagt er und lässt mich wieder los. Bleibt aber trotzdem neben mir liegen.
Direkt sende ich ihm das Bild und höre kurz darauf ein „ping" von seinem Telefon.

„Darf ich jetzt noch ein Bild allein machen?" frage ich und versuche zeitgleich mein Telefon so zu halten das man nichts von Xavier erkennt.

Ich klicke ein paar Mal auf den Auslöser und schicke das erste, was ganz ok ist an Ella.

„Mason fährt jetzt wieder zurück.", höre ich Kais Stimme hinter uns und wenig später sitzt er neben Xavier. „Wollen wir dann später noch feiern gehen?"

„Aufjedenfall.", kommt prompt Xaviers Antwort.
Ich wusste, das es irgendwann kommen wir habe aber trotzdem gehofft das sie hier nicht feiern gehen wollen. Ich bin nicht der Feier-Mensch. Konzerte und Festivals ja aber Clubs sind nichts für mich. Absolut nicht.

Ein Großteil dort ist nur darauf aus einen One Night Stand zu finden und sich zu betrinken.

Eine Party mit nur für mich bekannten Personen liebe ich. Könnte ich fast täglich haben aber ein Club nicht unbedingt. Aber ich werde, falls wirklich alle von ihnen gehen kein Spaß Verderber sein und in der Finca bleiben.

Falls aber jemand nicht mitgehen wird, dann werde ich mich aufjedenfall anschließen.

„Juni du kommst doch sicherlich auch mit oder?", „Klar kommt sie mit oder?", Xaviers Hand legt sich auf meinen Unterarm und beide Männer sehen mich an.

„Ich bin nicht so gerne feiern.", gebe ich zu was kein ja aber auch kein nein auf die Frage ist.

„Überlegs dir. Weist du wir kennen uns jetzt schon so lang und ich habe dich immernoch nicht bei meiner Instagram Buddy Funktion drinnen.", Kai holt sein Telefon heraus, tippt kurz auf seinem Display herum und gibt es mir wenig später. Geöffnet hat er Instagram.

Ich gebe meinen Namen ein, klicke auf mein Profil und gebe ihm sein Telefon zurück. Gerade in dem Moment fällt mir wieder win das ich ihm schon folge und das er es auch sehen müsste wenn er auf sein Display sieht.

„Ach Junii.. ich fühle mich geehrt.", ich habs doch gesagt. Xavier beugt sich zu ihm herüber, sieht auf den Display und kurz darauf holt er auch sein Telefon heraus.

Ich folge ihm nicht. Warum? Ich weis es selbst nicht. Ab und an, ok sehr oft schaue ich mir seine Bilder an und schaue seine Story aber das wars. Nicht das er es merken würde wenn ich etwas like, kommentiere oder ansehe.
Dafür hat er zu viele Follower.

Eine Nachricht taucht auf meinem Telefon auf.

>> Du brichst mir das Herz honey. <<

Du mir auch Xavier.

Nur ist es bei mir Wirklichkeit oder wird noch zur Wirklichkeit und für ihn, ist die Aussage nur Spaß.

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