a c h t z e h n
G R O S S E R Z E I T S P R U N G
(1 VON 3)
-VOR 7 MONATEN!-
J U N E B L A C K
Der April zeigt sich heute von seiner besten Seite und der Tag könnte nicht schöner sein.
Es ist angenehm warm, die Sonne scheint und es ist keine dunklen Wolke am Himmel zu sehen.
Xavier nimmt mich heute Abend zu einem Team-Family and Friends treffen. Laut ihm machen sie das einmal im Monat.
Sie mieten sich eine Bar und verbringen den Abend gemeinsam mit Freunden, der Familie und ich glaube auch Trainer und andere Angestellte der Bears sind dabei.
Bei den letzten Treffen konnte ich mich erfolgreich drücken doch dieses Mal gibt es keine Ausrede und nun ja Xavier kann sehr überzeugend sein wenn er möchte.
Vielleicht wird es ja nicht ganz so schlimm wie ich es mir vorstelle. Immerhin kenne ich ja schon ein paar aus dem Team und sie sind alle nett. Zumindest wenn man von den Spielern ausgeht. Die Spielerfrauen hingegeben habe ich die letzten Monate bei den Spielen immer gemieden. Und es hat sehr gut funktioniert.
„Komm schon Junes, wir haben noch etwas vor bis wir zur Bar gehen.", durch den Spiegel sehe ich zu Xavier und mache mir nebenbei meine Ohrringe rein. Ich habe nun schon dreimal mein Outfit gewechselt und kann völlig verstehen warum Xavier ungeduldig wird. Aber wir haben auch noch 2 Stunden bis wir in der Bar sein müssen.
„Ich möchte nicht underdressed sein... ich weis nichtmal ob ich überhaupt so gehen kann." seufze ich und lasse meine Hände sinken.
„Du siehst gut aus. Und es ist nur eine Bar keiner wird sich dafür Mühe bei seinem Outfit geben. Schau mich an." er trägt eine schwarze Hose, dazu einen weißen Hoodie und ein Cap, welche er gerade nicht auf dem Kopf trägt.
„Sicher?", „Ganz sicher Honey. Höchstens Masons, Jacks und Boyds Freundinen werden mit kurzen Kleidern und zu viel Parfüm den Raum verpesten. Der Rest kommt ganz normal, vertrau mir.", der schwarzhaarige steht von meinem Bett auf und kommt auf mich zu.
Ich ziehe mein Oberteil glatt und nicke. Er wird schon recht haben. Hoffe ich.
„Lass uns los.", sage ich schnell, bevor ich mich doch umentscheide und nach einem anderen Oberteil schaue.
„Perfekt."
Nicht viel später laufen wir durch die Straßen von Chicago. Xavier hat seinen Wagen in einer Tiefgarage eines Einkaufscenters abgestellt.
„Willst du mir nun verraten wo wir hingehen?", schon die letzten Minuten macht er ein Geheimnis daraus und möchte es nicht verraten. In meinem Kopf bin ich schon sämtliche Dinge durchgegangen und habe ihm auch schon einiges genannt aber er hat jedes Mal verneint.
Meine erste Hoffnung war -The Bean-. Nach der Führung von Trey und Stacy war ich das eine oder andere Mal kurz davor einfach selbst hinzugehen. Habe mir sogar schon die Adresse herausgesucht und die U-Bahnen welche ich nehmen müsste. Da es mir am Ende aber einfach zu weit war und der Wunsch es zu sehen nicht groß genug um den Weg auf mich zu nehmen habe ich es einfach gelassen. Außerdem war das Wetter die letzten Monate auch nicht sehr besonders gut.
Heute ist gefühlt, der erste richtige schöne Tag.
Dann hatte ich Cosco gesagt, denn es hätte ja durchaus sein können das wir noch etwas mitbringen müssen. Aber das war natürlich auch ein nein.
Etwas in mir hatte gedacht, das wir auch in ein Cafe gehen könnten. Aber im Endeffekt wird Xavier nicht in ein Cafe gehen. Warum sollte er auch? Essen wird er wegen seinem strikten Ernährungsplan nichts und einen Kaffee habe ich ihn auch noch nicht trinken sehen.
„Gehen wir Eishockey spielen? Ich muss dich aber vorwarnen, meine Eislaufkünste beschränken sich auf langsames im Kreis fahren. Erwarte ja nicht zu viel.", er sieht mich an und schüttelt dann den Kopf.
„Darauf bin ich noch gar nicht gekommen. Aber, wenn ich mit dir Eislaufen oder Eishockey spielen gehe dann nur im United Centre." ich nicke. Das United Centre also die Arena in welcher er spielt ist genau in der entgegen gesetzten Richtung.
„Müssen wir etwas abholen oder machen wir etwas?" „Junes... wir sind gleich da."
Tatsächlich hat er recht, wir laufen um die Ecke und vor uns erstreckt sich ein riesiger freier Platz. Links und rechts befinden sich ein paar Bänke und sehr zentral -the Bean-.
„Willkommen zu Chicagos zweit schönsten Ort.", sofort blicke ich zu Xavier.
„Du hast gelogen."
„Offiziell nennt man es Cloud Gate und nicht The Bean also habe ich nicht gelogen." grinsend drehe ich mich wieder von ihm weg und laufe näher an die glänzende Konstruktion heran.
„Es spiegelt sich ja wirklich." sage ich und bleibe einige meter davor stehen. Trotz das es mitten in der Woche ist, ist ist sehr viel los. Und nich bevor ich überhaupt mein Telefon herausholen kann um ein Foto zu schießen werden wir auch schon angesprochen.
„Entschuldigung. Könnten Sie ein Foto von uns beiden machen?", die ältere Frau schaut abwechselnd zu Xavier und mir.
„Natürlich.", sage ich. Umständlich holt sie ihr Telefon aus der Jackentasche und entsperrt es.
„Ich muss nur diese Kamera suchen... solche Telefone sind viel zu kompliziert.", seufzt sie und tippt kurz darauf herum.
Letztendlich schieße ich ein paar Fotos und gebe das Telefon wieder zurück. „Möchten Sie ebenfalls ein Foto von sich zwei haben?" ich bezweifel das Xavier ein Foto mit mir machen möchte also schüttel ich den Kopf und lehne dankend ab. Erst jetzt bemerke ich das Xavier garnicht mehr neben mir steht sondern einige Schritte entfernt ist und telefoniert.
Die beiden verschwinden und ich bleibe allein zurück. Nutze dabei die Gelegenheit um ein paar Fotos zu schießen.
In der Reflektion des Metalles kann ich sehen, das Xavier wieder zurück kommt und drehe mich herum.
„Ich glaube, das ist das beste was ich von Chicago bis jetzt gesehen habe." „Zweitbeste. Wobei mindestens dritt beste."
Fragend blicke ich ihn an. „Nein ich bin mir sicher, das Beste."
„Das beste Junes, das bin ich. Danach das United Centre und dann The Bean." „Du bist ziemlich überzeugt von dir.", schmunzelnd zuckt er mit den Schultern.
„Ist ein Hockey-Ding.", was ich irgendwie verstehen kann. Wenn ich mehrmals die Woche von tausenden von Fans bejubelt werde, würde mein Selbstbewusst sein auch bis weit über die Decke reichen. Und über die Kommentare unter seinen Instagramposts wollen wir gar nicht erst sprechen.
„Soll ich ein Foto von dir machen?", ich schüttel mit dem Kopf. „Hier sind zu viele Menschen.", wenn keiner hier wäre, hätte ich eventuell sogar ja gesagt.
Aber so fühle ich mich unwohl und auch wenn ich es nicht möchte, habe ich das Gefühl man würde mich beim Foto machen beobachten. Was eigentlich komplett egal ist, denn jeder macht Fotos aber und keinen hier um uns herum werde ich so schnell wiedersehen. Und es kann mir auch völlig egal sein was sie denken. Aber das ist es nicht und das war es mir noch nie, das wird sich sicher nicht ändern.
„Gehen wir weiter?", ich nicke und stecke mein Telefon wieder weg. „Wir können uns auch hier auf eine Bank setzen wenn du möchtest." aber ich schüttel mit dem Kopf. „Lass uns weiter.Ist die Bar hier in der Nähe?" „Nein, aber wir haben noch etwas vor." mit dem Kopf deutet er in die Richtung in welche wir gehen.
„Lass mich raten, das verrätst du mir auch nicht?"
„Buchladen. Seit zwei Wochen sprichst du von diesem Buch was du dir kaufen möchtest. Jetzt hast du die Möglichkeit.", das ist verdammt süß von ihm.
„Wirklich?"
„Sieht ganz so aus." ein Lächeln kann und will ich nicht verbergen.
Erst letzte Woche war ich im Buchgeschäft, welches in der Nähe meines Appartments ist. Das ist jedoch klein. Sehr klein. Was bedeutet das sie natürlich nicht viel Auswahl haben und man Bücher, die nicht im Geschäft vorrätig sind bestellen muss. Das habe ich aber nicht getan und jetzt gerade bin ich auch sehr froh darüber.
Da the Bean sehr zentral ist, dauert es nicht lang bis wir das Geschäft betreten. „Du hast 50 Minuten bis wir hier los müssen um pünktlich bei der Bar anzukommen. Tob' dich aus ich warte da vorne.", er deutet auf einen der Lesesessel welche hier überall verteilt stehen.
„Ich beeile mich, du musst keine 50 Minuten hier sitzen." „Junes..Honey, es gibt schlimmeres als hier zu sitzen. Lass dir Zeit.", ich lasse mir das nich noch einmal sagen und lasse ihn allein.
Honey ist ein Spitzname, welchen wer mir ab und an mal gibt. Den Namen Bunny hat er von heute auf morgen komplett fallen lassen und ich bin da auch sehr froh darüber.
Ich nutze die ersten Minuten um nach dem Buch zu suchen und sobald ich es habe, laufe ich kurz zu Xavier zurück. Er sitzt tatsächlich auf dem Sessel und beschäftigt sich am Telefon. Und es sieht absolut nicht so aus, als würde er so schnell wie möglich wieder verschwinden wollen.
„Ich habe das Buch was ich gesucht habe. Wir können eigentlich wieder los.", er blickt von seinem Telefon auf und nimmt mir das Buch aus der Hand und legt es auf seinem Schoß ab.
„Wenn du gehen möchtest dann können wir gehen aber wir haben noch Zeit." „Ok dann sehen wir uns später wieder.", das war das letzte Mal, das ich nachgefragt habe. Es scheint ihn wirklich nicht zu stören also werde ich jetzt die gesamte Zeit nutzen.
Ich laufe durch die Gänge, nehme ein Buch nach dem anderen aus den Regal und lese den Klappentext durch. Bei mir entscheidet in erster Hinsicht das Cover, ob ich das Buch anhebe oder nicht. Danach erst der Klappentext. Ich möchte nicht wissen wie viele Bücher, welche mir sicher gefallen hätte. Ich aber nicht gelesen habe weil ich das Cover nicht gut fand.
„Das ist er oder?", „Ja, aufjedenfall." zwei Mädels welche sicherlich gerade erst 18 sind oder sogar noch jünger stehen im gleichen Gang als ich es tue.
„Sicher? Was sollte er im Buchladen machen?", das erste an was ich denke, ist das sie über Xavier sprechen. Aber könnten die beiden Hockeyfans sein? Ist schwer einzuschätzen.
„Was weis ich? Vielleicht hat er eine Freundin?"
„Das ist mir eigentlich vollkommen egal, heiß ist er trotzdem. Weist du was, ich frag ihm nach einem Foto.", eine der beiden verschwindet und ich bin mir mittlerweile ziemlich sicher das es um Xavier geht.
Ich verbleibe noch etwas in dem Gang und finde noch eines der Bücher, welche ich online schon mal gesehen hatte. Eines, welches mehr als nur geliebt wurde.
„Gott Laila er ist suuuuper nett. Ich bin verliebt... weist du was ich lese jetzt nur noch Hockeybücher. Und ich brauche das, eine.. Gott wie hieß das... Ganz booktok nutzt Xaviers Bilder um Hayden für die Buchedits zu nutzen." plappert die Blondine darauf los und zieht ihre Freundin aus dem Gang.
Xavier ist auf Booktok gelandet? Kaum zu glauben. Wobei, doch irgendwie schon. Ich bin offensichtlich auf einer anderen Seite von Booktok denn habe noch nichts von ihm gesehen. Ich lese aber auch keine Sportromanzen.
Letztendlich verlasse ich nach dreißig weiteren Minuten und insgesamt drei Büchern gemeinsam mit Xavier das Buchgeschäft.
„Danke das du mit mir hier warst.", „Kein Problem."
„Ich wusste gar nicht, das du bei den Book-Girlys auch bekannt bist. Vorhin im Gang hat jemand von dir geschwärmt und sich direkt das Buch gesucht, bei welchem sich anscheinend eine Menge Leute dich als Hauptperson vorstellen?" direkt bleibt er, schon fast dramatisch stehen.
„Mich?" fragt er fast schon stolz.
„Ja offensichtlich hat die Autorin jemand beschrieben der dir ähnlich sehen muss. Oder zumindest denken die Book-Girlys das du vom aussehen passen müsstest."
„Dann muss es ein sehr gutes Buch sein." ich zucke mit den Schultern.
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