Kapitel 31


hehe das Date an ihrem Geburtstag ;)

Viel Spaß beim Lesen.

Lots of love
TPWK
Lou

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HANNAH


Ich konnte es kaum erwarten, dass der Donnerstag endlich begann und sich der Schultag einem Ende neigte. Zugegebener Maßen war diese Freude nicht meinem Geburtstag verschuldet, sondern der Tatsache, dass ich mich mit Thomas traf. Erschöpft und müde, trotzdem aber durch Vorfreude und Aufregung aufgeladen stand ich am Donnerstag um 16:30 am Schultor und wartete nach unserem gemeinsamen Mathekurs auf Thomas. Dieser kam auch wenige Minuten später und umarmte mich zur Begrüßung.

„Hey.", begrüßt er mich und ich atmete sein Perfüm ein. Er trug immer das selbe und trotzdem war es mir noch nie so präsent erschienen, wie in diesem Augenblick. „Wollen wir zum Teufelsberg? Dann können wir so lange bleiben, bis die Sonne untergegangen ist und uns den Sonnenuntergang angucken.", schlug er vor. Ich nickte und wir machten uns auf den Weg. Etwas später liefen wir auch schon auf den Parkplatz am Fuße des Berges und stiegen die erste kleine Treppe hinauf.

„Extrem steile Treppe oder etwas längerer steiler Weg?", fragte Thomas und ich lachte. So oder so würde ich oben erst einmal eine Atemmaske brauchen, um wieder zu Luft zu kommen.

„Meinet wegen können wir auch die Treppe nehmen. Ist gehupt wie gesprungen. Beides steil.", sagte ich lachend und er nickte zustimmend. Die Treppe führte beinahe senkrecht nach oben. Eine dieser typischen Treppen, bei denen man nach jeder dritten Stufe verschnaufen sollte und nicht nach unter gucken durfte. Doch ich versuchte mir meine Anstrengung nicht anmerken zu lassen. Ich atmete absichtlich leise und kurz, um den Anschein zu erwecken, dass meine Lunge voll funktionstüchtig und ich nicht kurz vor dem Umfallen war. Ich bekam nämlich definitiv zu wenig Luft und vor meinen Augen sah ich verschwommene Sterne. Gesund konnte das gar nicht sein. Doch ich kämpfte mich tapfer nach oben. Als mir das endlich gelungen war, atmete ich erleichtert aus. Thomas neben mir erschien es jedoch nicht anders zu ergehen.

„Kriegst du auch keine Luft?", fragte ich lachend und er nickte keuchend, bevor er ebenfalls lachte. Wir suchten uns eine schöne Stelle an der Kante, relativ nah an der Treppe und legten uns auf seine Jacke. Für einen Nachmittag im November war das Wetter mit seinen knappen elf Grad wahnsinnig warm.

Mein Kopf ruhte auf seinem Arm und seine Hand strich durch mein Haar, während wir in der späten Nachmittagssonne lagen. Von irgendwoher schallte Musik zu uns hinüber und hinter uns hörte man mehrere Menschen Bierball spielen und Anfeuerungen grölen.

„Du siehst wunderschön aus in der Sonne.", bemerkte Thomas plötzlich und ich drehte meinen Kopf zu ihm. Lächelnd bedankte ich mich für die Bemerkung. Wir richteten uns gleichzeitig auf und setzen uns gegenüber voneinander hin. Im Hintergrund startete ein neues Lied. Es war Jenny von Studio Killers. Als der Vers I use your shirt as a pillow case ertönte, lächelte ich kurz, bevor ich sagte: „Ich deinen Hoodie auch." Thomas sah mich verwirrt an.

„Ernsthaft?" Ich nickte zur Bestätigung. „Das ist schon irgendwie süß." Er betrachtete mich. Seine Augen leuchteten erneut mit diesen karamellfarbenden Sprenkeln darin, bevor er den Refrain des Liedes leise mitsang: „I wanna ruin our friendship. We should be lovers instead."

Seine Kieferknochen bewegten sich erneut, so, wie sie es immer taten, wenn er angestrengt über etwas nachdachte, bevor er seine Hand an mein Gesicht legte, mich zu sich heranzog und seine Lippen auf meine presste. Er löste sich von mir.

„Tut mir leid. Ich wollte nicht...", stammelte er, bevor ich mich erneut gegen ihn drückte und seinen Kuss erwiderte. Er zog mich enger an sich und auf seinen Schoß, bevor er unseren Kuss inniger werden ließ. Seine eine Hand lag immer noch an meiner Wange, während seine andere über meine Seite strich. Meine Hände auf seinem Rücken zogen mich währenddessen noch näher an ihn und griffen nach seinem Shirt. Schwer atmend lösten wir uns irgendwann voneinander und sahen uns grinsend an.

„Bester Geburtstag seit Langem.", flüsterte ich überglücklich. Thomas sah mich fragend an.

„Heute ist dein Geburtstag?", fragte er vorsichtig und ich nickte. „Happy Birthday, Hannah.", sagte er anschließend leise und zog mich an sich heran. So lehnten wir aneinander und gaben einander Halt, bis die Sonne schon längst untergegangen war. Es war ein atemberaubend schöner Sonnenuntergang gewesen, mit sämtlichen gelb, orange, rot, lila und blau Tönen, die man sich nur vorstellen konnte. Langsam richtete er sich auf und ich befürchtete schon, dass er mir sagen würde, dass er jetzt gehen müsse, doch dies geschah zum Glück nicht. Ich wollte noch nicht nach Hause. Außerdem wollte ich noch ein Weilchen länger bei Thomas bleiben. Meine Eltern waren beide auf Geschäftsreise. Geburtstage wurden in unserer Familie grundsätzlich als nebensächlich erachtete und auch ich betrachtete meinen Geburtstag nicht als sonderlich wichtigen Tag, trotzdem wollte ich ihn nur ungerne alleine verbringen. Meine Eltern hatten mir versprochen, dass wir nach ihrer Rückkehr am Sonntag meinen Geburtstag ein wenig nachfeiern würden, was bei ihnen soviel bedeutete, wie Kaffee, Kuchen und Sekt. Das störte mich aber nicht weiter, denn etwas anderes kannte ich erstens nicht und zweitens wollte ich auch nicht mehr. Schließlich war es ja nur mein siebzehnter Geburtstag. Ich wollte weder eine große Feier, noch Geschenke.

„Wann musst du zu Hause sein, wenn heute dein Geburtstag ist?", fragte Thomas und ich zuckte nur mit den Schultern.

„Meine Eltern sind nicht Zuhause. Ich kann kommen, wann ich will.", sagte ich und er betrachtete mich verwirrt. Als ich ihm unsere Einstellung zu Geburtstagen erläuterte, nickte er verständnisvoll und nahm meine Hände in seine. Morgen fand noch dazu irgendein Fortbildungstag für Lehrer statt, weshalb wir nicht einmal Zeitdruck hatten.

„Na dann können wir heute ja machen, was wir wollen.", sagte er lächelnd und ich nickte zustimmend. Ja, das konnten wir.

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Ein wenig später entschieden wir uns dazu, zu mir zu gehen, weil es mittlerweile kalt wurde. Vorher holten wir uns in einem Supermarkt noch etwas zu essen, damit wir bei mir kochen konnten. Außerdem Wein, um auf meinen Geburtstag anstoßen zu können. Auf dem gesamten Weg zu mir nach Hause hielt Thomas meine Hand in der einen und unsere Einkäufe in der anderen Hand, was ich schon irgendwie süß fand, da der Weg nicht gerade kurz war.

Als wir dann endlich bei mir ankamen, versuchte ich meinen Schlüssel aus meiner Tasche zu ziehen, der mir dann natürlich prompt herunter fiel. Ich beugte mich schnell nach unten, hob ihn auf und steckte ihn dann eilig in unsere Wohnungstür. Thomas stellte die Tasche in der Küche ab, während ich schnell überprüfte, ob die Wohnung einiger Maßen aufgeräumt war. Zu meinem Glück hatte ich gestern aufgeräumt.

Es stellte sich heraus, dass Thomas viel besser kochen konnte, als ich, weshalb ich ihn diesen Teil übernehmen ließ. Ich setzte mich nur auf einen der Stühle in der Küche und sah ihm beim Kochen zu, während ich ihm diktierte, wo sich welche Gewürze und Kochlöffel befanden. Als das Essen dann fertig war und ich eine der beiden Flaschen Wein geöffnet hatte, die wir gekauft hatten, saßen wir schweigend am Tisch und genossen das Essen.

„Das schmeckt fantastisch.", lobte ich ihn und er dankte nickend.

„Früher, bevor das mit meiner Mutter passiert ist, haben mein Vater und ich oft zusammen gekocht. Er ist Koch, deshalb hat er mir viele nützliche Sachen beigebracht.", erklärte er und lächelte. Anscheinend machte ihn die Erinnerung daran glücklich. Seufzend trank er einen Schluck Wein und leerte damit sein Glas. Ich griff nach der Flasche, um ihm neu einzugießen. „Willst du mich etwa abfüllen?", fragte er schelmisch grinsend, während ich ihm nachschenkte und ich lachte.

„Wäre das nicht eher deine Aufgabe?" Er sah mich prüfend an, bevor er sich wieder seinem Essen widmete.

Kurz darauf räumten wir unser Geschirr in die Küche. Die erste Weinflasche war mittlerweile leer und die zweite bereits geöffnet, als wir uns dazu entschlossen, uns damit auf das breite Fensterbrett in meinem Zimmer zu setzten. Die Nachtluft war zwar wärmer, als sie zu Beginn des Winters üblicher Weise war, jedoch fröstelte ich trotzdem ein wenig. Thomas bemerkte dies uns rutschte näher an mich heran.

„Besser?", fragte er und ich nickte. Wir blickten uns an und erneut entstand zwischen uns dieses Knistern, das es bereits in der Mall und auf ihrem Dach wenige Tage zuvor gegeben hatte. Seine Augen sahen erst in meine, dann auf meine Lippen und anschließend erneut in meine Augen, bevor ich unsere Weingläser abstellte und meine Lippen auf seine presste. Seine rechte Hand ruhte auf meiner Wange, seine andere an meiner Hüfte. Er zog mich näher an sich heran und ich krallte meine Finger in seinen Rücken. Wir lösten uns kurz voneinander, um wieder zu Atem zu kommen. 

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