Kapitel 29
Ich hoffe das letzte Kapitel mitsamt seines kleinen „Plot-Twists" hat euch gefallen...
Viel Spaß beim Lesen dieses Kapitels :)))
lots of love
TPWK
Lou
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THOMAS
Hannah hatte mir, während ich gesprochen hatte, aufmerksam zugehört. Mittlerweile hatte sie Tränen in den Augen.
„Es tut mir so leid.", sagte sie leise und griff nach meinen Händen.
„Ist schon okay. Es ist ja schon ein bisschen her." Hannah rutschte ein Stückchen näher an mich und lehnte sich gegen mich.
„Du hast so etwas nicht verdient.", murmelte sie und schniefte vor sich hin. Ich legte meinen Kopf an ihren, der mittlerweile halb auf meiner Schulter lag. Ich wollte nicht bemitleidet werden. Niemand konnte etwas an dem Tod meiner Mutter ändern und Mitleid half dabei auch recht wenig. Allerdings genoß ich es, dass Hannah eben nicht Fragen wie ,Bist du okay?' Oder ,Wie geht es dir?' stellte, sondern sich einfach an mich drückte. Damit half sie mir in diesem Moment mehr, als ein Gespräch mit mir zu führen.
Es war irgendwie beruhigend, sie neben mir zu spüren. Sie lehnte nur friedlich und schweigend an mir, ohne irgendetwas zu tun oder zu sagen und ich liebte diesen Moment. Leichter Wind kam auf und Hannah drückte sich enger an mich.
„Willst du meinen Pulli haben?", fragte ich sie und sie sah mich an. Ihre grau blauen Augen leuchteten im Licht der Sonne, die sich hinter ihr langsam einem Sonnenuntergang näherte. Aus dieser Perspektive sah Hannah aus, als würde sie leuchten. Es sah wunderschön aus.
„Aber dann ist dir doch kalt.", sagte sie und ich zuckte nur mit den Schultern.
„Ich habe noch eine Jacke in meinem Rucksack.", sagte ich und zog meinen Hoodie aus. Ich reichte ihn ihr und sie nahm in dankend entgegen. Sie schlüpfte erst mit den Armen und dann mit dem Kopf in den Pulli und zupfte ihn dann an sich zurecht. Sie sah süß aus mit diesem für sie viel zu großen Hoodie. Ich konnte mir ein Lachen nicht verkneifen.
„Was?", fragte sie und zog einen Schmollmund.
„Nichts. Deine Haare stehen nur etwas ab.", antwortete ich grinsend und strich ihr die Haare hinter die Ohren. Für den Bruchteil einer Sekunde entstand zwischen uns eine gewisse Spannung. Ich wusste nicht, was es war, aber irgendetwas war definitiv da. Hannah sah mir tief in die Augen und ich hatte beinahe das Gefühl, als würde sie mir direkt in die Seele schauen und während sie das tat, versuchte ich erneut, mir jedes noch so kleine Detail ihres Gesichtes zu merken. Ihre blauen Augen mit den grauen Sprenkeln darin, die automatisch anfingen zu strahlen, wenn sie sich für etwas begeisterte, denen man allerdings auch auf der Stelle ansehen konnte, wenn etwas nicht stimmte. Ihre blonden, leicht gewellten Haare, die ihr bis kurz über die Schultern reichten und die immer nach Lavendel und Mango rochen. Ihre Nase, deren Nasenflügel sich immer leicht aufblähten, wenn sie lachte. Ihre zarten, dünnen Lippen, die so weich aussahen, dass ich mich unwillkürlich fragte, ob sie sich wirklich so weich anfühlen würden, wie sie aussahen. Ihre Wangenknochen, die man vor allem bemerkte, wenn man sie von der Seite ansah.
Dann, als wäre dieser Moment nie passiert, wandte sie den Blick ab, änderte ihre Sitzposition und sah in die Ferne. Sie sah nachdenklich aus und ich fragte mich, woran sie wohl dachte.
„Der Pulli steht dir", sagte ich plötzlich und fing an zu lachen. Hannah zog sich den Kragen über die Nase und lachte ebenfalls.
„Ich behalte den auch, nur damit du es weißt.", sagte sie und grinste. Ich zuckte nur mit den Schultern und nickte.
„Lass uns irgendwo hinfahren.", schlug ich vor und sie nickte zustimmend. Wir machten uns auf den Weg zu S-Bahn und stiegen in die erste Bahn ein, die im Bahnhof einfuhr. Wir saßen nebeneinander und Hannah bot mir an, mit ihr Musik zu hören. Überraschender Weise hatten wir einen ziemlich ähnlichen Musik Geschmack. Wir fuhren bis Friedrichshain und unser Weg führte uns bis zum alten RAW-Gelände.
„Lass uns tanzen gehen!", sagte Hannah plötzlich, nahm meine Hand und zog mich bis zu einer Telefonzelle ein paar Ecken weiter. Es war eine der Disko-Telefonzellen, in denen man für zwei Euro ein Lied aussuchen konnte. Wir entschieden uns für Poker Face von Lady Gaga. Als wir dann eng an eng in der kleinen Telefonzelle standen, das Lied ohrenbetäubend laut aus den Lautsprechern schallte und um uns herum Rauch aus den Nebelmaschinen kam, wurde mir bewusst, wie wichtig mir Hannah eigentlich war. Sie sah wunderschön aus mit ihren wehenden Haaren, ihren langen Wimpern und ihren blauen Augen. Sie hatte einen guten Style und eine schöne Stimme. Dadurch, dass sie das Lied mitsang, fiel mir auf, wie gut sie eigentlich singen konnte und sie war nett und freundlich und abenteuerlustig. Während wir uns seltsam auf und ab hüpfend bewegten und lautstark mitsangen, was zugegebener Maßen eher ein Schreien war, wusste ich, dass ich dabei war, mich in sie zu verlieben.
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