Kapitel 8

Das Training war ganz schön anstrengend. Ich hatte es mir echt einfacher vorgestellt, aber ich wollte nicht aufgeben. Ich wollte solange trainieren bis ich so gut oder besser war als die Jungs. Nochmal würden die sich nicht über mich lustig machen! „Und jetzt runter!", rief Nya und ich bückte mich um dem Bolzen auszuweichen. Dann sprang ich über den nächsten drüber und lief weiter. „Gut!", rief Nya und schaltete das Gerät aus. „Danke!", erwiderte ich und lächelte. Nya fand bis jetzt echt am nettesten. „Können wir morgen weiter machen?", fragte ich. „Ne! Sorry! Morgen habe ich mit Jay ein Date.", antwortete sie. „Macht nichts!", sagte ich und lächelte wieder. Sie lächelte zurück. „Komm wir gehen rein! Es gibt bald Mittagessen.". Ich zog mich noch schnell um und ging dann in die Küche. Wie heute morgen saßen alle schon am Tisch. „Ah Lea! Dann können wir ja jetzt anfangen!", sagte mein Vater und ich setzte mich. „Ihr könnt nächstes Mal auch schon ohne mich anfangen.", erwiderte ich. „Das ist aber nicht sehr höflich.", warf er ein. „Wenn du meinst!", murmelte ich und tat mir was auf. Während ich aß erzählte Jay wieder irgendwas über sein Computerspiel. Manchmal ist Jay lustig, aber manchmal auch ziemlich nervig. Er redete immer weiter bis Nya in unterbrach. „Iss doch mal was!", forderte sie ihn auf. „Puhh! Endlich Ruhe!", dachte ich. Natürlich sagte ich das nicht, auch wenn ich es gerne getan hätte. „Ok!", antwortete jetzt Jay und fing an zu Essen. Er war echt spät dran. Ich war schon fast fertig und auch die Anderen hatten nicht mehr sehr viel auf ihren Tellern. Während ich weiter still aß fingen die Jungs an übers Training zu reden und ich horchte auf. „Ich hab heut 100 Liegestützen gemacht.", gab Kai an. „Na und? Ich auch!", dachte ich. „Ha! Ich hab 200 gemacht!", erwiderte Cole. Ich fand das echt lächerlich, aber ich wollte mich nicht mit ihnen unterhalten. Jetzt fing auch Jay wieder an zu reden. Er hörte aber gleich wieder auf, nachdem Nya ihm einen vorwurfsvollen Blick zugeworfen hatte. Nya kann's halt! Ich nahm meinen Teller und trug ihn zur Spüle. Dann ging ich wieder in mein Zimmer. Ich hatte keine Lust mehr auf die Jungs. Okay...Ich hatte eigentlich nie Lust auf die Jungs. Ich warf mich auf mein Bett und holte mein Handy raus. Mum hatte mir wieder geschrieben:

Das ist ja schön Schatz! Ich freu mich für dich und hoffe, dass du dich, wie du schon gesagt hast, noch mit den Jungs anfreundest. Ich liebe dich, Mum.

Nachdem ich alle meine Nachrichten gecheckt hatte, um genau zu sein nur Eine, kramte ich meine Kopfhörer raus und machte wieder meine Musik an. Kurz darauf kam Nya rein. „Hi!", sagte sie und setzte sich auf ihr Bett. Ich nahm meine Kopfhörer ab und setzte mich ebenfalls auf. „Hast du heute noch was vor?", fragte sie. Ich schüttelte den Kopf. „Nö! Wieso?". „Ich hab mir gedacht, dass wir vielleicht zusammen in die Stadt fahren könnten wenn du möchtest.", antwortete sie. „Ja gerne!", erwiderte ich, auch wenn sie wahrscheinlich eher shoppen gehen wollte. Ich hielt nicht soviel von Kleidung. Naja...Schon irgendwie, aber... Ach egal! Nya schien sich sichtlich zu freuen. Ich lächelte und sie lächelte zurück. Dann zog ich mir meine Sachen an und wir gingen auf die Brücke. Dort trafen wir Cole. „Hi Nya! Hallo Lea!", sagte er. Ich sagte nur: „Hallo!", wandte mich dann aber ab. „Hi Cole!", erwiderte Nya. „Kannst du uns über die Stadt fliegen und dann runterlassen? Wir wollen zusammen was unternehmen.", erklärte sie. „Ja! Ich kann's versuchen.", erwiderte er und drückte ein paar Knöpfe. Ich fragte mich innerlich, wieso Nya nicht flog. Ich wusste, dass sie es konnte, aber ich fragte nicht weiter nach. Nach einer knappen halben Stunde landeten wir und ich und Nya verließen das Schiff. „Danke Cole!", rief Nya Cole noch zu und dann ging es los. Zuerst gingen wir zu H&M. „Nya! Bevor wir da rein gehen muss ich dir noch was sagen.", fing ich an. „Ja?", fragte sie. „Ich kenn mich nicht so sehr mit Mode aus.". „Das ist nicht schlimm.", sagte sie. „Ich mich auch nicht. Ich wollte nur nach ein paar neuen Hosen schauen. Meine sind zu klein geworden.". Sie lächelte. Dann gingen wir rein. Als wir raus kamen hatte Nya ein paar neue Hosen und ein T-Shirt und ich hatte mir eine Bluse gekauft. Danach gingen wir zu Chen's Nudelrestaurant. Wir setzen uns hin und aßen eine Weile still. „Du bist also die Cousine von Lloyd?", fragte sie und ich nickte. „Heißt das, dass Sensei Wu dein Vater ist?", fragte sie weiter. „Ich möchte nicht darüber reden.", erwiderte ich. „Oh...Tut mir leid!", antwortete sie. „Meine Eltern sind weg. Niemand weiß was mit Ihnen passiert ist.". Ich starrte sie erstaunt an. „Das wusste ich nicht." Ich drückte sie einmal kurz und setzte mich dann wieder hin. Wir aßen still weiter bis ein Mann mit einer Knarre ins Restaurant kam. Erst erkannte ich ihn nicht. Es war dieser Joe der mich damals bedrängt hatte, aber woher hatte er die Waffe. „Keine Bewegung!", rief er und zwei weitere Männer kamen durch die Tür, ebenfalls bewaffnet. Joe's Blick schweifte einmal durch den Raum und blieb dann auf mir haften. „Wenn haben wir denn da?", fragte er und kam auf mich zu. Er grinste. Ich wich zurück. „Weißt du Kleine? Wegen dir mussten wir zur Untersuchung auf's Polizeirevier. Das war nicht schön da, das kann ich dir sagen.", fuhr er fort. Er kam jetzt immer näher. Schweiß bildete sich auf meiner Stirn und ich wich noch weiter zurück bis ich ans Ende der Bank stieß. „Was wollen sie von mir?", krächzte ich, aber antwortete nicht. Mein Herz pochte heftig und drohte gleich zu explodieren. Jetzt nahm Joe seine Waffe und zielte damit auf mich. Ich erstarrte. Er wollte mich wirklich erschießen. „Du hast uns Ärger gemacht und jetzt machen wir dir Ärger.", er drückte ab und ich schloss meine Augen. Plötzlich hörte ich eine Knall. Ich öffnete meine Augen. Joe und seine Leute lagen bewusstlos auf dem Boden und alle starrten mich an. „Nya! Was ist passiert?", krächzte ich. Meine Stimme war noch nicht ganz wieder da. Nya starrte mich weiter an. „Nya?", fragte ich wieder. Sie erwachte aus ihrer Starre. „Du hast mir nie gesagt, dass du auch der Grüne Ninja bist.", antwortete sie. Jetzt war ich die, die erstarrte.

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