Kapitel 14
Vera und ich traten vor und sie nahm eine nicht brennende Fackel aus einer metallischen Halterung die neben dem Hölleneingang in die Wand eingelassen war.
Dann nahm sie zwei verschieden aussehende Steine aus einem kleinen aus lederbestehenden Täschchen an ihrem Gürtel und schlug sie aneinander und nach kurzer Zeit sprang ein hell leuchtender Funke auf die Fackel über, der diese entzündete.
Kurz lächelte Vera, dann ging sie vor und verschwand in der Dunkelheit der Hölle und mit einem leicht mulmigen Gefühl folgte ich ihr. Was würde die Prophezeiung wohl zeigen?
Ich folgte dem Leuchten der Fackel in Vera's Hand und wir liefen eine Weile. Langsam wurde es kälter und wir drangen immer weiter in die Höhle vor.
Vorsichtig tastete ich mich an den Wänden entlang, um nicht zu stolpern. Die Wände bestanden aus einem kühlen Stein, der viele kleine Kerben aufwies und ab und zu auch größere Löcher, die aus schwarzen Löchern bestehen zu schienen, weil sie so dunkel waren.
Nach einer Weile verlor ich jegliches Zeitgefühl und ich bemerkte, dass ich ziemlichen Hunger hatte. Ich brauchte dringend was zu essen.
Dann stoppte Vera vor mir und wäre fast in sie hinein gelaufen, weil es so abrupt passierte.
„Wieso halten wir an?", fragte ich neugierig und versuchte Vera's Miene zu deuten. Sie lächelte leicht und blickte konzentriert auf die Wand vor uns. Es war eine Sackgasse.
„Sind wir falsch gelaufen?" Ich sah sie fragend an und hob eine Augenbraue. Ich wollte nicht länger als nötig in dieser Höhle bleiben. Sie war irgendwie gruselig.
Doch Vera schien mich zu ignorieren und starrte weiter auf die Wand vor uns. Dann hob sie ihre linke Hand und drückte auf einen sich leicht von dem Rest der Wand abhebenden Stein.
Plötzlich schob sich die Wand zur Seite und vor uns tat sich ein Raum auf der von Fackeln gesäumt war, die jedoch nicht angezündet waren.
Vera ging einmal in dem kreisrunden Raum herum und zündete einzeln jede Fackel mit ihrer eigenen an. Kurz darauf war der ganze Raum hell erleuchtet.
„Wow..." Ich drehte mich einmal im Kreis. An den Wänden waren mehrere farbenfrohe Bilder, die verschiedene Szenarien von Leben, Kämpfen und Tod zeigten.
Auf einem Bild in der Mitte des Raumes war ein Bild auf dem ein riesiger, angsteinflößender Schatten und ein Mädchen mit blonden Haaren abgebildet, das mir zum Verwechseln ähnlich sah.
Ihre Augen leuchtete grün und sie schwebte in der Luft. Neben dem Mädchen schwebte ein Junge, der wie Lloyd aussah.
Vorsichtig trat ich näher auf das Bild zu und strich mit dem Finger über das Gesicht des abgebildeten Mädchens.
„Bin das ich?", fragte ich mit leicht erstickter Stimme und Vera nickte. „Ja, das bist du. Das Wesen der grünen Macht."
„Wesen der grünen Macht? Ist damit der grüne Ninja gemeint?" Ich betrachtete weiterhin das Bild und wartete auf die Antwort meiner Gefährtin.
„Das Wesen der grünen Macht hat viele Namen. Wir nenne es so und manche nennen es anders, aber es hat überall die gleiche Kraft. Und zwar die Kraft des Lebens.", erklärte sie mit ihrer sanften Stimme.
Ich drehte mich um und sie lächelte mir aufmunternd zu. „Schau dich gerne um.", sagte sie und ich lief zum nächsten Bild.
Darauf waren die Ninja abgebildet, die lächelten und feierten. In der Mitte des Bildes war ich abgebildet, doch von Lloyd war keine Spur zu erkennen.
Gänsehaut kroch mir den Rücken hoch. Was hatte das alles zu bedeuten? Schnell ging ich zum nächsten Bild. Es zeigte das gleiche Szenario, wie das letzte Bild, doch diesmal war von mir kein Spur und Lloyd stand im Mittelpunkt.
„Was bedeutet das? Um was geht es in der Prophezeiung?" Ich drehte mich um und erstarrte.
Ohne dass ich es bemerkt hatte, waren mehrere bewaffnete Männer hereingekommen, die mich jetzt alle mit ihren finsteren Blicken fixierten. Vor ihr stand Vera und lächelte mir schwach zu.
„Es darf nur ein grünes Wesen geben.", sagte sie und mit diesen Worten stürzten die Männer auf mich zu, um mich mit ihren spitzen Waffen zu töten.
Und genau in diesem Moment erwachte ein weiteres Mal die seltsame Macht in mir.
Ein lauter Knall ertönte und alles Licht im Raum erlosch.
Und erneut erstarrte ich.
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