Verzweiflung

PoV Legolas
Ich wusste schon nicht mehr, wie lange ich hier auf dem kalten Boden lag. Es fühlte sich eh alles unwirklich an, und die Kälte machte es mir nur noch deutlicher, wie gnadenlos das Leben war. Ich nahm alles wie durch eine Watteschicht wahr, gedämpft und weit weg. Aber ich musste jetzt aufstehen, meine Tränen wegwischen und mit einem Lächeln der Prinz sein, den das Reich verdiente. So hatte ich es immer wieder gemacht, nie war es jemandem aufgefallen, warum sollte es dieses Mal anders sein? Ich lebte seit Jahren vor mich hin, erfüllte meine Pflicht, Lächelte und Lachte wenn man es von mir erwartete, verdrängte meine Gefühle ansonsten. Wenn ich so darüber nachdachte, war ich in dieser Hinsicht sehr wie mein Vater. Nur das er nie lachte oder lächelte, selbst nicht als ich noch ein kleiner Elbling gewesen war. Er war der König, er lebte für das Reich. Bei mir war es genauso, oder so wurde es von mir erwartet. Eigentlich war doch mein ganzes Leben, mein Charakter und meine Interessen, nur Fassade. Ich war das, was man von mir erwartete, Es war immer so gewesen, ich hatte es nie in Frage gestellt und einfach so angenommen. Aber jetzt wurde mir klar, dass ich das eigentlich nicht wollte. Dieses Versteckspiel im Verborgenen. Ich hätte noch ewig so darüber nachdenken können, wenn mich ein Klopfen an der Tür nicht aus meinen Gedanken gerissen hätte. Ich sprang auf, wischte meine Tränen weg und ordnete meine Haare. Der Besucher wollte offenbar unbedingt herein, denn die Türklinke wurde hinunter gedrückt, jedoch war immer noch abgeschlossen. Vielleicht dachte derjenige ja ich wäre nicht da, was Hoffnung in mir Aufkeimen lies.
,,Ion nin, bist du da? Ich muss mit dir reden, ich mache mir wirklich Sorgen um dich. Mach bitte die Tür auf.", erkannte ich die Stimme meines Vaters durch die Tür, und ich verspürte gleichzeitig Freude und einen Stich im Herzen. Machte er sich wirklich Sorgen, oder war das auch wieder nur eine Lüge? Ich hatte aber sowieso keine andere Wahl als die Tür zu öffnen, weshalb ich ohne Antwort auf sie zutrat und sie nach dem Aufschließen öffnete. Mein Vater stand davor, und blickte mich besorgt an, was ich verwundert zur Kenntnis nahm, es aber mit einem Lächeln überspielte. Jahrelange Übung. ,,Adar, Ich freue mich dich zu sehen. Komm doch bitte rein.", begrüßte ich ihn höflich, was mir hochgezogene Augenbrauen einbrachte. Jedoch trat er an mir vor bei an, und ich merkte das er immer noch sichtlich hinkte. Ich schloss dir Tür hinter ihm und bat ihm einen Platz auf einem der Sessel an bevor ich mich ihm gegenüber setzte. Jetzt ging es mir einfach darum, ihn so schnell wie möglich wieder aus meinem Zimmer zu bekommen, jedoch durfte ich es auf keinen Fall offensichtlich machen, sonst schöpfte er Verdacht. Etwas das ich um jeden Preis vermeiden wollte und musste.

PoV Thranduil
Er setzte sich mit einem Lächeln mit gegenüber, jedoch spürte ich wie falsch es war. ,,Was ist los, Legolas?", fragte ich ihn einfach, was aber wie erwartet nicht viel brachte. ,,Mir geht es gut, Ada. Es gibt nichts, was dich beunruhigen müsste, ehrlich.", versuchte er mir klarzumachen, und lächelte wieder. Ich lehnte mich mit einem seufzen an die Lehne, ohne ihn dabei aus den Augen zu lassen. ,,Ion nin. Etwas bedrückt dich, das spüre ich. Du beherrschst das Lächeln gut, zu gut meiner Meinung nach, jedoch nicht gut genug. Nur wenn du redest kann ich dir helfen. Und das möchte ich, weil ich mich um dich sorge, Legolas.", erklärte ich ihm, selbst überrascht über meine Offenheit und mein Sohn war es anscheinend auch, jedoch war jedes Wort davon wahr. ,,Ich weiß nicht, warum du dir in irgendeiner Art und Weise Sorgen machen solltest. Es gibt wirklich keinen Grund dazu.", versicherte er mir wieder, jedoch wurde mir nur immer bewusster wie gut er darin war über seine Gefühle zu lügen. ,,Wie ich sehe, habe ich meine Eigenschaft meine Gefühle vor anderen zu verstecken an dich weitergegeben. Ein Umstand der mir garnicht gefällt, Legolas. Und ich weiß, dass dies meine Schuld ist weil ich mich von dir abwandte und zu wenig Zeit aufbrachte. Ich habe nie einen größeren Fehler gemacht, und ich würde alles dafür geben ihn wieder gut zu machen. Aber das kann ich nicht. Ich kann nur im hier und jetzt für dich da sein, und das werde ich. Du bist das wichtigste für mich, das warst du schon immer, und es tut mir in der Seele weh dich so zu sehen. Bitte rede mit mir.", flehte ich ihn schon fast an. Erst als sein Lächeln verschwand und eine einzelne Träne seine Wange hinablief wurde mir bewusst, dass ich mir alles von der Seele geredet hatte was ich ihm hatte sagen wollen. Aber ich bereute es nicht, im Gegenteil. Ich war froh es ihm gesagt zu haben, dass er wusste wie ich sehr ich ihn liebte. Ich stand auf, und trat vor ihn. Er hatte das Gesicht dem Boden zugewandt, die Schultern eingezogen und die Haltung gekrümmt. Ich hob seine Gesicht sanft an, und er sah mich aus großen, blauen verweinten Augen an. Es zerriss mir das Herz als ich begriff, wie viel er in der letzten Stunde geweint haben musste. Ich zog ihn auf die Beine und er sah mich einfach nur unsicher an, wusste nicht wie er handeln sollte. Ich kam einfach dem ersten Instinkt nach, den ich wahrnahm, ich schloss ihn in meiner Arme. Es dauerte einen Moment, bis er die Umarmung erwiderte, jedoch tat er es. Er legte seinen Kopf auf meine Schulter, und nach kurzer Zeit fühlte und hörte ich wie er von heftigen Weinkrämpfen geschüttelt wurde. Ich lies mich einfach mit ihm auf den Boden sinken, es war das beste das ich gerade machen konnte. Ich strich ihm gleichmäßig immer wieder über den Rücken, während der Stoff meines Gewands an der Schulter immer weiter durchnässt wurde. Es dauerte eine ganze Weile, bis er sich wieder beruhigt hatte, und sich von mir löste um mich anzusehen. Ich nahm seine Gesicht vorsichtig in meine beiden Hände und er schmiegte sich mit geschlossenen Augen an sie. ,,Was ist passiert?", wollte ich nun wieder sanft von ihm wissen. ,,Es geht um dich. Um um Elrond, um Nanneth und um mich. Das ist alles so verdammt kompliziert! Ich weiß, dass wenn ein Elb seinen Partner gewaltsam verliert, dann konnte er sich theoretisch nochmal verlieben, wenn er den Tod theoretisch überleben würde. Ich habe davon in einem alten Buch in unserer Bücherei gelesen. Und das ist bei dir und Elrond der Fall. Und dann hatten die Zwillinge noch dieses Bild. Und dann habe ich halt nachgedacht. Ich fände das garnicht schlimm, wenn ihr euch lieben würdet. Oder eben nicht. Das wäre beides für mich ok. Aber ich habe halt eben auch gedacht, weil as ja so selten vorkommt, ob du..., naja ob du halt..", fing er an mir zu erklären, stockte jedoch und suchte nach den Richtigen Worten, fand sie jedoch nicht. Mir wurde nun einiges klar. Ich beschloss, dass wenn er es wissen wollte, dann hatte er die Wahrheit verdient.
Ich nahm seine Hand, und brachte ihn so dazu mich anzusehen, um ihn zum weiterreden zu ermuntern.
,,Versteh das nicht falsch. Aber hast du denn Nanneth wirklich geliebt? Und liebst du mich?", vollendete er die Erzählung und wurde immer leiser. Ich spürte einfach nur noch Kälte die sich um mein Herz ausbreite. Wie konnte er so etwas auch nur ansatzweise infrage stellen? Natürlich, ich hatte ihm ja auch nie Liebe gezeigt, es war meine Schuld. Ich starrte ihn immer noch an, und er drehte verunsichert den Kopf weg. Ich drehte ihn sanft wieder zurück, und erkannte in seinem Blick jedoch nichts als Zweifel und Angst. ,,Legolas. Ich habe deine Nanneth über alles geliebt. Ich hatte ihr mein Herz geschenkt. Und einige Zeit später kam jemand auf die Welt, den ich noch viel mehr liebte. Du. Du bist mein Sohn. Mein wundervoller, intelligenter, schöner und talentierter Sohn. Ich liebe dich über alles, und würde auch alles für dich tun, damit es dir gut geht. Ich weiß das ich es dir nie sagte, und es war ein Fehler und es tut mir leid. Le melin. Goheno.", erklärte ich ihm, und mit jedem meiner Worte, wurden seine Augen größer. ,,Das stimmt wirklich, oder?", fragte er mich, sichtlich verunsichert, und ein Nicken von mir reichte und er warf sich in meine Arme. Ich drückte ihn an mich, denn es war ein schönes Gefühl. ,,Es gibt nichts zu verzeihen*, Ada.", flüsterte er mir zu, und ich musste leise auflachen. Als er sich von mir löste, merkte ich das er immer noch etwas auf dem Herzen hatte. Ich sah ihn einfach fragend an, und er begann von sich aus zu erzählen. ,,Lieben du und Elrond euch?", fragte er mich ziemlich direkt, was mich zuerst etwa erstarren lies, jedoch deutete er mein Schweigen wohl irgendwie, denn er fing an zu grinsen wie ein irrer. Ich erinnerte mich an meinen guten Vorsatz, welchen ich nun halten musste. ,,Ja, das tun wir, ion nin.", gab ich einfach zurück, und diesmal sah er mich etwas perplex an, was ich ihm aber nicht verübeln konnte. Bis er wieder anfing zu grinsen, was mir nun doch ein bisschen Angst machte. ,,Kann er denn gut küssen?", kam es dann von ihm und ich musste mich erstmal fangen. Das hatte er doch nicht ernsthaft gefragt, oder? Ich muss wohl auch ein bisschen lustig ausgesehen haben, denn er fing an zu lachen, und ich versuchte ihm spaßhaft auf den Kopf zu klappsen, jedoch wich er aus, sprang auf und flüchtete in den Nebenraum. Natürlich immernoch lachend.

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*Sorry der Spruch musste einfach sein😂😂
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Sooo🥰
Das war es dann mit dem Special. Ich habe es echt geschafft, in einer Woche sieben Kapitel zu schreiben😂🙈💕 ich hoffe euch hat meine Idee zu dem Special gefallen, und ich gehe jetzt Kuchen essen. Man liest sich!😂🥰
🐍💕

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