Verwirrung

PoV Elladan
Ich setzte mich vor Legolas ins Gras, während mein Bruder und meine schlechtere Hälfte stehen blieben.
,,Also, wo sollen wir am besten anfangen? Ah ja, wir wollten zu unserem Vater, um ihm was zu sagen. Wir sind ihn also suchen gegangen, er war aber nirgendwo. Unsere letzte Idee war dann eben bei deinem Vater, Aran Thranduil. Da sind wir dann also hin, und haben die Tür aufgemacht. Es könnte eventuell sein, dass wir vergessen haben zu klopfen. Aber darum geht es ja nicht. Also dein Vater hat im Bett gelegen, wegen seinem Bein, du weißt schon. Und unser Vater lag in seinem Arm. Ich meine, eindeutiger geht es doch wohl nicht, oder?", erklärte ich dem Prinzlein die Situation, aber vielleicht etwas zu direkt, denn er starrte mich an, als wenn ich Morgoth höchstpersönlich wäre. ,,Was? Ja was glaubte denn du wie wir geguckt haben? Du siehst aus als wenn du vor Morgoth stehen würdest, Prinzlein.", ergänzte meine andere Hälfte, und sprach damit meine Gedanken aus. ,,Darüber macht man keine Scherze Elrohir! Das ist nicht lustig! So etwas hätte man ihm auch etwas schonender beibringen können.", wies ihn Estel sofort zurecht, was ihn aber nicht sonderlich tangierte, dass merkte man. ,,Ihr habt euch bestimmt verguckt! Ich gehe jetzt einfach zu meinem Vater und frag ihn!", beschloss Legolas plötzlich und sprang auf. Mir wurde heiß und kalt zugleich, denn das musste nun echt nicht sein. Zum Glück war Elrohir doch zu was gut, und hinderte ihn am wegrennen. ,,Bist du irre? Du kannst da doch nicht einfach hingehen, so nach dem Motto -Hallo, Ada, sag mal hast du was mit Elrond am Laufen?- Bist du wahnsinnig? Außerdem weiß er dann das du es von uns hast.", redete dieser auf ihn ein, und ich erbarmte mich auch mal aufzustehen. ,,Komm, wir geben einfach zu dem Zimmer deines Vaters, und dann sehen wir weiter. Vielleicht ist Ada ja dort.", schlug ich einfach vor, natürlich nicht ohne Hintergedanken, die die anderen aber anscheinend auch verstanden, denn sie nickten. So gesittet wie möglich liefen wir nun also durch die Gänge, wurden aber immer schneller und waren schließlich am Rennen. Legolas war vorne, Er war etwas schneller als wir drei, weshalb er auch als erstes an der Tür ankam. ,,ADA! Ich muss dich was fragen!", brüllte er schon durch die Tür, und riss sie einfach auf, was ich von ihm jetzt wirklich nicht erwartet hatte. Er blieb aber so abrupt stehen, dass wir drei in ihn reinkrachten, und gegen die Tür flogen, welche mit einem lauten Krachen gehen die Wand knallte. Der Kopf meines Bruders war aber blöderweise im Weg, weshalb ich ihn einfach zur Seite schupste. Mein Vater stand mitten im Raum, vor Thranduil und starrte und ziemlich erschrocken an. Aber es waren ja auch gerade drei Elben und ein Mensch durch die Tür geflogen, da würde ich vermutlich genauso gucken. ,,Was bei den Valar denkt ihr euch eigentlich? Könnt ihr nicht einmal anklopfen wie normale Elben? Wozu habe ich euch eigentlich erzogen?", donnerte unsere Vater aber jetzt los, denn wenn er sauer war, dann richtig.
,,Wieso, haben wir euch bei irgendwas gestört?", fragte mein Zwilling einfach mal ganz scheinheilig, und ich ging auch an zu grinsen, Estel schmunzelte mit Sicherheit und Legolas war vermutlich einfach nur total fertig und wusste absolut nicht mit der Situation und den Informationen umzugehen. Als ich Aran Thranduil ansah, blickte ich lieber wieder weg. Seine Augen waren so Eiskalt, dass es fast schon unnatürlich wirkte, sein Gesicht wirkte wie eine Maske. Ich konnte in seiner Miene weder Emotionen noch Gedanken erkennen, etwas was mir fast eine Gänsehaut bescherte. Mein Vater hingegen wirkte etwas nervös, was ich mal als Bestätigung sah, auch die anderen wirkten nicht mehr wie geprügelte Hunde, sondern auch eher belustigt. Aber der König regte sich noch immer keinen Millimeter. Wie konnte Legolas lange mit ihm in einen Raum sein, ohne verrückt zu werden? Ich nahm mir vor, dass ich dafür sorgen würde, dass er niemals sauer auf mich wäre. ,,Jetzt würde ich gerne mal langsam erfahren, warum ihr hier so hereinplatz. Mal ganz zu schweigen von eurem seltsamen Benehmen. Und was habt ihr mit Legolas gemacht?", verlangte unser Vater nun zu wissen, und überspielte seine Nervosität gekonnt, aber mir blieb sie trotzdem nicht verborgen. Wir hatten also mit Sicherheit bei irgendwas gestört. ,,Wir wollten eigentlich nur wissen, ob wir die nächsten Tage im Wald campen können, vielleicht auch ein bisschen weiter weg. Aran Thranduil und Legolas bleiben ja etwas länger als geplant. Da dürfte ja dann Zeit genug sein.", erklärte Estel unser Erscheinen, um nicht seltsam und unhöflich zu wirken. Unser Vater entspannte sich wieder etwas, und sah dann zu dem König.
,,Mir soll es recht sein. Sie können alle kämpfen und wissen sich in der Natur zurechtzufinden. Allerdings erwarte ich, dass ihr das Nebelgebirge nicht betretet. Wenn ihr dies versprecht, habe ich nichts einzuwenden.", teilte der König uns seine Meinung mit, jedoch mit einer so kalten und tonlosen Stimme, dass ich eine leichte Gänsehaut bekam. Ich sah zu den anderen, die leicht nickten, also auch nichts einzuwenden hatten. ,,Natürlich, Adar. Wir werden das Gebirge nicht betreten, und vorsichtig sein.", versprach Legolas seinem Vater, und auch unser Vater gab seine Zustimmung. ,,Wann wollt ihr aufbrechen?", setzte unser Vater noch nach, und sah uns forschend an. ,,Da haben wir uns noch keine Gedanken gemacht. Wahrscheinlich morgen früh, oder?", beantwortete Estel die Frage, und alle waren mit diesem Zeitpunkt einverstanden. In mir stieg ein Gefühl der Aufregung und Vorfreude auf, dass würde bestimmt lustig werden. Wir bedankenden uns noch schnell, und verließen dann schnell den Raum, ich persönlich war froh von diesem Eiskalten König wegzukommen. Elrohir schloss hinter uns schnell die Tür, und wir schafften es irgendwie noch in das Zimmer von mir und meinem Bruder, bevor wir lachend auf dem Boden zusammenbrachen. Naja, zumindest mein Zwilling und ich, Estel und Legolas sahen sich einfach an, und zweifelten gerade mit Sicherheit an unserer Intelligenz, was ich ihnen nicht verübeln konnte. ,,Was genau war an dieser peinlichen Situation bitte lustig?", wollte Legolas dann irgendwann wissen, aber ich war noch nicht in der Lage zu sprechen. Und vor allem, warum kam er da bitte nicht selbst drauf? Das war ja wohl mehr als eindeutig gewesen. ,,Hast du nicht gesehen, wie die beiden auseinander gefahren sind, als wir in den Raum geplatzt sind? Ich wette die haben sich geküsst!", erklärte mein Bruder jetzt, und die Kinnlade von Legolas machte mir dem Fußboden Bekanntschaft, oder zumindest sah es so aus, etwas was mich nur noch mehr zum Lachen brachte. Selbst Estel schmunzelte jetzt, er erkannte die Zweideutigkeit wohl auch mal endlich. ,,Das glaubst du doch selbst nicht! Und mal ehrlich, warum denn auch?", prostestierte Legolas jetzt, er konnte anscheinend doch noch sprechen, gut zu wissen.
,,Vielleicht lieben die sich ja, wäre doch schön für sie, oder?", schaffte ich es dann auch mal endlich einen ganzen Satz zu sprechen, den Valar sei dank. Leggy war jetzt aber dazu übergegangen den Kopf durchgehend zu schütteln, er kam damit wohl noch nicht so richtig klar. ,,Ich geh schon mal ein paar Sachen packen.", teilte er uns dann mit, und verschwand mit Estel im Schlepptau aus dem Raum, um mich und meinen Bruder lachend auf dem Fußboden liegen zu lassen.

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