Veränderung

PoV Legolas
Ich lief durch die Gänge Bruchtals, zuerst holte ich etwas zu essen aus der Küche, und lief dann mit einem Tablet zum Zimmer meines Vaters. Ich bekam dies alles gar nicht so wirklich mit, so als würde über allem ein Schleier liegen, ich funktionierte einfach, wie wusste ich selbst nicht. Ich denke es war antrainiert, Jahrelange Übung, immer das zu tun, was von einem erwartet wurde. Im Prinzip bestand mein Leben aus nichts anderem. Klar, ich liebte es natürlich durch den Wald zu streunen und auf Patrouille zu gehen, dennoch war alles in meinem Leben vorgeplant. Ich hatte mich eigentlich schon damit abgefunden, aber irgendwie kam es manchmal wieder hoch. Ich war ein Prinz, und so hatte ich mich auch zu verhalten, Mitspracherecht hatte ich in dieser Hinsicht keine. Irgendwie fühlte es sich seltsam an, so vorbestimmt zu sein aber bei meinem Vater war es ja nicht anders gewesen. Manchmal beneidete ich andere Elben, einfache Wachen, Diener oder Köche. Die konnten einfach ihr Leben leben, konnten selbst entscheiden was sie mit ihrem Leben anfangen wollten. Ich war bei der Tür angelangt, und Zweifel kamen in mir auf. Wie sollte ich das meinem Vater sagen? Vielleicht einfach so direkt wie der Lord es mir gesagt hatte. Am besten kurz und schmerzlos. Aber ich fürchtete mich vor der Beerdigung. Ich wollte das nicht erleben. Was wenn bei meinem Vater Erinnerungen an die Beerdigung von meiner Mutter aufkeimten? Ich selbst wusste nichtmal, ob es ein Grab gab. Er hatte sie sicherlich begraben, aber da war ich im menschlichen Alter von drei, und konnte mich deshalb natürlich nicht erinnern. Ich klopfte kurz an die Tür und stieß sie dann auf. Als ich meinen Vater sah, musste ich grinsen. Er war doch tatsächlich wieder eingeschlafen, sein Kopf war auf seine Schulter gefallen, und die Haare hingen ihm ziemlich ungeordnet ins Gesicht. Ich schloss die Tür, stellte das Tablet auf den kleinen Beistelltisch und schüttelte sanft an seiner Schulter. Er zuckte ein bisschen hoch als er erwachte und mich etwas verwirrt ansah. ,,Ada ich bin wieder da. Lass uns etwas essen, es wird uns beiden guttun.", sagte ich mit bemüht ruhiger Stimme zu ihm. Ich nahm das Tablet wieder auf, lief in den Nebenraum und stellte es dort auf einen schönen Eichentisch mit sechs Stühlen, jeweils drei an beiden Seiten. Als das erledigt war zog ich die Gardinen auf, etwas das wir heute morgen einfach vergessen hatten, weil wir mein Vater es bevorzugt hatte nicht von Dienern umschwirrt zu werden. Gleich würde ich im Lindirs Tod beibringen müssen, etwas wovor ich etwas Furcht hatte. Er kannte Lindir schon ewig, fast sein ganzes Leben. Wie würde er darauf reagieren?

PoV Thranduil
Ich spürte wie ich geweckt wurde, als jemand sanft an meiner Schulter rüttelte und mir helles Licht in die Augen trat. Ich schlug blinzeln die Augen auf und erblickte Legolas. Neben mir auf dem Beistelltisch stand ein Tablet mit Trauben, Brot, Wasser und zwei Gläser. ,,Ada ich bin wieder da. Lass uns etwas essen, es wird uns beiden guttun.", sprach er mich mit ruhiger Stimme an, aber ich hatte das Gefühl, dass etwas passiert war. Dennoch ging mein Herz auf. Er nannte mich Ada! Ich freute mich sehr darüber, da es doch zeigte, wie sehr sich unser Verhältnis gebessert hatte. Ich nickte einfach bevor er das Tablet nahm und damit in den Nebenraum ging, wo ich dann hörte wie er die Gardinen aufzog. Ich beschloss ihm zu folgen, Stütze mich auf den Lehnen des Sessels hoch und stand jetzt aufrecht, wobei mein ganzes Gewicht auf meinem rechten Bein ruhte. Es tat schon weh, wenn ich einfach stand ohne zu belasten. Das würde die nächsten Wochen noch sehr lustig werden, wenn das so weiterging. Ich versuchte zu gehen, auch wenn es eher ein humpelndes Hüpfen war. Ich war zumindest am Bett angelangt, und könnte mich nun dort festhalten. Ich musste kurz durchschnaufen, man merkte es wirklich, dass ich nicht ganz Gesund war. Dennoch war ich fest entschlossen es allein zu schaffen, denn ich hasste es auf jegliche Art von Hilfe angewiesen zu sein. Ich setzte meinen Weg also fort, und schaffte es tatsächlich ins andere Zimmer, wo ich von Legolas mit großen Augen angesehen wurde. ,,Ada! Du musst dein Bein doch schonen! Ich hätte dir doch gerne geholfen, warum fragst du mich denn nicht?", kam es Vorwurfsvoll und mit einem sorgenvollen Unterton von Legolas. ,,Mir geht es schon besser, keine Sorge. Wenn ich Hilfe gebraucht hätte, hätte ich doch etwas gesagt aber es geht doch. Es dauert nur länger als sonst.", erwiderte ich so überzeugend wie mögliche und setzte meinen Weg Richtung Tisch fort. Sofort war Legolas an meiner Seite, was ich nur mir Hochgezogenen Augenbrauen kommentierte, woraufhin ich einen bissigen Blick abbekam. Ich setzte mich auf den nächstbesten Stuhl, Legolas sich mir gegenüber. Ich stellte die Gläser vor uns und schenkte ein, während Legolas das Brot und die Trauben in die Mitte stellte. ,,Legolas, etwas bedrückt dich doch, dass spüre ich. Was ist los, ion nin?", fragte ich ihn bevor wir anfingen, woraufhin er mich sehr unsicher ansah und anfing mit seinen Händen zu spielen. ,,Ada, Ich muss dir wirklich was erzählen, weiß halt nur nicht wie.", kam die leise, unsichere Antwort. Ich griff über den Tisch, nahm seine Hand und lächelte ihn an. ,,Du kannst mir alles erzählen, ion nin. Sag es einfach so wie es ist.", machte ich ihm Mut. Er blickte auf, und wirkte etwas zuversichtlicher, dennoch sehr bedrückt. Er flüsterte so leise, dass ich es kaum verstand: ,,Ada, Lindir ist Tod. Er starb an einem gebrochenen Herzen. Ich erfuhr es vor wenigen Minuten von Elrond." Ich hatte das Gefühl, als würde mir jemand mit einer kalten Hand ins Gesicht schlagen. Lindir war Tod? Das konnte doch nicht sein! Ich starrte meinen Sohn an, der meinem Blick sofort auswich und vor sich auf den Teller glitt. Ich kannte Lindir nun schon so lange, wie konnte er einfach Tod sein? Das ging nicht. Ich hatte zwar noch nie Kontakt zu Bediensteten aufgebaut, aber ich wusste auch, dass Elrond ein guter Freund von ihm gewesen war, auch für ihn musste es nun schwer sein. ,,Lord Elrond meinte, dass er morgen bei Sonnenuntergang begraben wird. Aber er wollte gleich noch kommen um deine Verletzung zu untersuchen.", brach Legolas das Schweigen, und versuchte zum Ende hin zuversichtlicher zu wirken. Elrond würde heute kommen? Na super. Das würde vermutlich eine sehr peinliche Situation werden, und ich verspürte eigentlich nicht das Bedürfnis ihn so schnell wieder zu sehen. Also doch, ich wollte ihn sehen, mit ihm reden und lachen, aber nicht in einer so bedrückten Stimmung. Ich merkte aber, dass Legolas wie ein Häufchen Elend auf seinem Stuhl saß. Er war soweit ich wusste sogar mit ihm befreundet gewesen, für ihn musste es noch viel schwerer sein, als für mich. ,,Ja, er hat ein Ehrenvolles Begräbnis verdient. Ich weiß, dass du trauerst, weil du ihn lange kanntest, auch mein Herz ist schwer. Aber bitte mach weiter, er hat es verdient.", versuchte ich irgendwie meinem Sohn Mut zu machen, und merkte, dass ich nicht sonderlich gut in sowas war. Trotzdem nickte er, atmete einmal tief durch und richtete sich auf, um wieder wie der stolze Elbenprinz zu wirken. Ich setzte mich auch aufrecht hin, und wir begannen endlich zu speisen.

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Hallo🙈💕
Ich werde in den nächsten Tagen nicht sehr oft Updates können, weil wir einfach mit Aufgaben zugeschüttet worden sind🙄🙈😂🥴
🐍💕

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