Schicksalsschlag
Für @-silberschatten-
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PoV Legolas
Ich hatte immer noch ein schlechtes Gewissen meinem Vater gegenüber, ich hätte nicht ohne eine Wort zu sagen gehen dürfen, dass wusste ich. Allerdings hatte ich mich leider von den Zwillingen überreden lassen, sie drängten mich und Estel regelrecht zum schnellen Aufbruch. Ich hatte meinem Vater einen Brief auf einem Bett hinterlassen, ich konnte nur hoffen, dass er ihm schnell finden würde. Eigentlich würde ich am liebsten umdrehen und zurücklaufen, jedoch befanden wir uns schon einen halben Tagesmarsch von Imladris entfernt. Wir hatten uns entschieden, dass wir erstmal am Rande der Nebelberge entlanglaufen würden, weshalb wir nun nur wenige Bäume von den kargen Felsen entfernt waren. Es war schweigsam zwischen uns, niemand wollte so recht reden. Estel hielt sich am Ende der Gruppe, ich wurde das Gefühl nicht los, dass er Streit mit einem der Zwillinge gehabt hatte. Elladan lief vorne weg, dann kam Elrohir, ich und zuletzt eben Estel. ,,Wo wollen wir eigentlich hin?", brach Elladan dann irgendwann doch das bedrückende Schweigen, wir mussten uns ja langsam mal entscheiden, wo es hingehen sollte. Wir blieben stehen, um uns kurz zu beraten. ,,Ich würde gerne in den Fangorn Wald, oder nach Rohan.", schlug Elrohir vor, allerdings war mir nicht wohl dabei. Es war zu weit weg, und eigentlich wollte ich nicht so weit gehen, ohne das Wissen meines Vaters. ,,Mir ist es egal. Fangotn klingt ganz gut, vielleicht finden wir unterwegs ja auch einen Platz, wo wir gerne bleiben würden.", teilte uns Estel mit, und Elladan nickte. Ich sah einfach zu Boden ohne etwas zu sagen. Ich wollte zurück nach Imladris. Es war nicht in Ordnung, das Vertrauen von Adar und Elrond so leichtfertig auszunutzen. ,,Legolas? Was ist mit dir? Wo willst du gerne hin?", fragte mich Estel, er schön mich einzubeziehen wollen. Ich wollte ihm aber eigentlich nicht so recht antworten, weshalb ich weiterhin schwieg. ,,Legolas?", fragte mich nun Elrohir auch, leicht besorgt und ich spürte die Blicke der anderen, die mich durchbohrten. ,,Ich will zurück nach Imladris.", erwiderte ich mit fester Stimme und sah Elrohir standhaft in die Augen. ,,Es ist nicht rechtens, dass wir einfach gegangen sind. Adar und Elrond haben es nicht verdient, auf diese Weise hintergangen zu werden. Ich werde zurückgehen, und ihr kommt mit. Und Estel sagen wir jetzt endlich mal was hier los ist, der Arme hat ja noch keine Ahnung. Also, soll ich es erklären, oder wollt ihr?", fragte ich die beiden fordernd, welche leicht säuerlich zur Seite blickten. Elladan wirkte allerdings aufgebrachter als Elrohir, während dieser eher nachdenklich aussah. Da die beiden keine Anstalten machten mir zu antworten, nahm ich es eben in die Hand. Dann waren sie selber Schuld. ,,Also, es ist eine ziemlich lange Geschichte. Vielleicht sollten wir uns kurz irgendwo niederlassen, so etwas sollte man nicht im stehen erklären.", schlug ich vor, denn ein so wichtiges Thema wollte ich nicht zwischen Tür und Angel besprechen. Die anderen nickten zwar, jedoch wirkte vor allem Elladan nicht begeistert von meiner Idee, Estel jedoch schien einfach nur noch verwirrt, der Arme wusste ja auch noch nichts von der Sache. Elrohir ging durch das Gebüsch vor, jetzt von den Bergen weg, weiter in den Wald hinein. Nach kurzer Zeit hatten wir tatsächlich eine kleine Lichtung erreicht wo wir uns sicher fühlen konnten, denn sie war von außen nicht einsehbar. Dichtes Brombeergestrüpp schützte die kleine, Moosüberdeckte Fläche, auf welcher wir uns in einem kleinen Kreis niederließen. Elladan und Elrohir starrten einfach geradeaus, kein besonderes Interesse zeigend. Deshalb musste ich wohl oder übel anfangen zu erzählen, Estel wollte ja nun auch langsam mal wissen, worum es hier ging. ,,Es ist ein bisschen kompliziert. Du erinnerst dich doch bestimmt noch an die Sache mit der Zeichnung von den Zwillingen oder? Naja, wir haben, oder besser gesagt ich habe meinen Vater darauf angesprochen. Und er uns Elrond haben es eben zugegeben, oder eher gesagt erzählt, dass es, ehm, dass es stimmt.", erklärte ich ihm die Situation, erhielt jedoch zuerst keine Reaktion. ,,Das heißt die beiden sind ein Paar?", fragte er schließlich, was wir drei mit einem Nicken bestätigten. ,,Das freut mich sehr für sie.", meinte er dann und lächelte in meine Richtung, was ich nur zu gerne erwiderte. Er sah wirklich gut aus, und wenn er lächelte konnte ich einfach nicht anders als schwach zu werden. Lange könnte ich es nicht mehr verheimlichen, das würde ich nicht schaffen. ,,Ich denke auch, dass wir zurück nach Imladris sollten. Legolas hat recht. Wir können das nicht machen. Sie haben es nicht verdient, warum seid ihr ohne etwas zu sagen losgegangen? Warum tut ihr Ada so etwas an?", brauste nun Estel auf, was ich von ihm als letzten erwartet hatte, gerade in dieser Lautstärke. ,,Ich gehe jetzt wieder zurück, kommst du Legolas?", schnaubtet er uns an, sprang auf und verließ die Lichtung schnellen Schrittes. Ich sah erst verwirrt zu den Zwillingen, entschied mich dann aber dazu, Estel zu folgen. Ich beeilte mich ihm hinterher zu kommen, er hatte doch ein ordentliches Tempo drauf. ,,Estel! Estel warte doch!", rief ich ihm durch das Dickicht hinterher. Ich fing an zu rennen, um ihn einzuholen, wobei ich unaufmerksam wurde, stolperte und fiel. Jedoch blieb der Aufprall aus. Ich hing in der Luft, ein paar Zentimeter über dem Boden und wurde von hinten an meinem Köcher gehalten. Ich konnte nicht sehen, wer mich gerettet hatte, aber ich war mir sowieso sicher. ,,Estel, du kannst mich loslassen, oder hochziehen.", lachte ich leise zu ihm hoch, denn mittlerweile wurde die Luft aus meinen Lingen gedrückt. Ich bekam zwar keine Antwort, jedoch wurde ich zumindest wieder auf die Beine gestellt. Seit wann war er bitte so stark. Bis mir etwas auffiel. Ich sah zwar immer noch auf den Boden, jedoch waren meine anderen Sinne hellwach. Ich hörte keine Vögel mehr, nur ein schweres Atmen. Zu schwer und laut für einen Menschen. Ich stand da wie eingefroren, den Blick immer noch starr auf den Boden gerichtet, als mir ein Geruch in die Nase kroch. Etwas verfaultes, altes, stinkendes. Ein Ork. Mir lief ein kalter Schauer über den Rücken, als mich die Erkenntnis traf. Langsam drehte ich mich zu dem Wesen um, und blickte direkt in zwei hässliche gelbe Augen. Er war groß, bestimmt zwei Meter und hässlich wie ich noch nie einen gesehen hatte. Er grinste höhnisch zu mir hinab, an seiner Hüfte baumelten mehrere große Messer mit breiten Klinge, er trug nur ein knappe Hose, oder das was es für die Orks war, es glich mehr einem Lappen. Das Biest hob eine Hand, und machte eine Winkende Bewegung, woraufhin, sich die Büsche um mich herum anfingen sich zu bewegen, und an die drei Dutzend Orks aus dem Gebüsch traten. Zwei von ihnen zerrten Estel hinter dich her, welcher eine große Platzwunde an der Stirn trug. ,,Du bist verloren, Elbling! Niemand kann die helfen, du erbärmliches Häufchen.", lachte der Ork mich grinsend und dreckig lachen aus, während die anderen vor Spott grölten. Gegen alle hatte ich allein keine Chance, das wusste ich. Dennoch war ich entschlossen nicht aufzugeben, und zog mit einem Ruck meine beiden Zwillingsdolche. Mit dem Bogen könnte ich nicht viel ausrichten. Die Orksbande fing wieder an zu lachen, zogen ihre Waffen und begannen ihren Kreis langsam um mich zu schließen. Der erste war so dumm mich anzugreifen, welchem ich kurzerhand meinen Dolch in den Hals rammte. Er gab ein letztes Gurgeln von sich, dann brach er tot zusammen. Die anderen begannen aus Empörung zu brüllen, bevor sie ohne Vorwarnung einfach losstürmten. Ich konnte die ersten Schläge ohne Mühen abwehren, jedoch folgten immer mehr, die mir kleinere Wunden zufügten. Ich konnte so nicht lange weitermachen, und was war mit Estel? Ich hatte eigentlich schon jegliche Hoffnung aufgegeben, als ich einen mir gut bekannten Kampfschrei vernahm. Die Zwillinge! Die beiden stützen sich in die Menge, und ich nutzte die Unachtsamkeit der Orks um mehrere von ihnen zu töten um zu Estel zu gelangen. Ich köpfte den einen Ork der ihn festhielt kurzerhand und rammte den anderen meinen Dolch von unten in den Kopf. ,,Los! Wir können das nicht gewinnen, wir müssen fliehen!", spornte ich Estel an, welcher sich sein Schwert griff, das der geköpfte getragen hatte, und losrannte. Einfach in die ungefähre Richtung wo Imladris lag, einfach weg. ,,El, Ro! Los wir müssen fliehen! Lauft!", brüllte ich den beiden zu und gemeinsam rannten wir Estel hinterher. Die Orks hatten sich dazu entscheiden uns mit allen Pfeilen zu beschießen die sie hatten, jedoch wurde es zum Glück nach mehren hundert Metern weniger, jedoch konnten wir immer noch das Knacken des Gestrüpps unter ihren plumpen Füßen hinter uns hören. Meine Wunden brannten, auch wenn sie nicht tief waren, jedoch durften wir nicht stehen bleiben. Estel lief vorne weg, dann Elladan, Elrohir und dann kam ich. Wir hatten keine Zeit durchzuatmen, wir rannten einfach. Die Pfeile verfolgten uns immer noch, jedoch hatte bis jetzt keiner getroffen. Als es passierte. Ich konzentrierte mich darauf zu achten , wer welche Wunden hatte, als es passierte. Ich sah zu Elladan, welcher etwas langsamer wurde, ich hörte das Zischen eines Pfeiles in der Luft, und sah, wie der Pfeil seinen Brustkorb von hinten durchbohrte.
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*flieht vor allem Bösen was ihr auf den Hals gehetzt wird, speziell Nazgûl*
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