Liebe heißt Leid erdulden

PoV Elladan
Ich streunte mit meinem Zwillingsbruder Elrohir durch die Wälder von Bruchtal. Wir waren oft unterwegs, und der Wald war unser zweites Zuhause. Oft schliefen wir auch hier, wie auch die letzten zwei Nächte, um der Eintönigkeit in Imladris zu entgehen. Viele würden es einfach als Idylle bezeichnen, in der Ruhe und Frieden die Oberhand hatten. Wir würden es eher als eintönigen Ort bezeichnen, wo ein Tag dem anderen glich, wie zwei Eier. Für uns, gerade als unternehmungslustige Zwillinge, nicht wirklich spannend. ,,Ey, Bruderherz, lass uns ein Wettrennen machen, wer zuerst an der alten Eiche ist!", rief Elrohir mir zu, und rannte los. Ich lachte auf, und sprintete ihm hinterher. Ich war in den Bäumen schneller, und schwang mich so einen Stamm hinauf, woraufhin ich meinen Bruder schnell überholt hatte. Ich sprang in die Baumkrone der Eiche, und klatschte am Stamm ab. ,,Gewonnen!", brüllte ich meinem Bruder entgegen, der mich aber garnicht beachtete, und mit riesigen Augen auf den Stamm unter mir starrte. ,,Was ist denn mit dir passiert, Brüderchen?", lachte ich ihn ein wenig aus, und sprang dann den Stamm zu ihm hinab. Ich drehte mich zu ihm um, und erstarrte. Dort lag Lindir! Er hatte die Augen geschlossen, seine Haut war unnatürlich blass, fast weiß, seine Lippen blau und seine ergraut. Was war mit ihm passiert? Ich ging zu ihm, kniete mich vor ihn und wollte seinen Pls fühlen. Als ich ihn berührte, zickte meine Hand aus Reflex zurück, weil sich seine Haut wie Eis anfühlte. Ich sah meinen Bruder nur erschrocken an, und er verstand. ,,Elrohir, wir müssen ihn zu unserem Vater nach Imladris Bringen! Schnell! Du bist etwas stärker als ich, du musst ihn tragen, wir müssen uns beeilen, bevor es zu spät ist.", wies ich meinen Bruder an, und konnte meine aufkeimende Panik aber nicht verhindern. Elrohir hob Lindir unter dem Oberkörper und den Knien hoch, und wir beeilten uns so schnell es eben ging nach Hause zu kommen.

PoV Legolas
Ich hatte mir vorgenommen noch bei meinem Vater vorbei zu schauen, als ich erfuhr, dass Lindir verschwunden war. Ich beschloss, meinen Ada zu fragen ob er etwas wusste, wenn er überhaupt wach war, was ich hoffte. Als ich an der schönen Eichentür mit den Schnitzereien angelangt war, klopfte ich an, und trat ein. Mein Vater lag zwar im Bett, hatte die Augen jedoch geöffnet und schenkte mir ein kleines Lächeln, als er mich erkannte. Ich schloss die Tür, und setzte mich einfach zu ihm auf die Bettkante. ,,Wie fühlst du dich, Ada? Lord Elrond meinte, du wärst auf dem Weg der Besserung.", begann ich ein Gespräch. ,,Ja, ich fühle mich schon viel besser, jedoch habe ich mir in meinem linken Bein den Muskels angerissen, was aber wieder heilen wird. Elrond meinte, es würde einfach seine Zeit brauchen, und dann würde es von alleine heilen. Allerdings werden wir wohl länger als geplant bleiben müssen. Wie geht es dir denn? Und den anderen Wachen? Haben es alle unbeschadet überstanden?", fragte er mich die Frage, vor der ich mich die Ganze Zeit gefürchtet hättest. Aber ich musste sie ihm wohl oder übel beantworten. Und so erzählte ich ihm alles ab dem Zeitpunkt, von wo er in Trance war. Von den Toten, dem Nebelgebirge, dass die Wachen zurückgeblieben waren, von dem Suchtrupp und dass Lindir seid heute morgen verschwunden war. Ich traute mich nicht ihm in die Augen zu sehen, aber ich spürte, wie er sich aufrichtete und sich vorsichtig und mit einem kleinen Schmerzenslaut neben mich setzte. Ich spürte eine Hand, die sich vorsichtig auf meine Schulter legte, aber ich drehte den Kopf weg. ,,Ion nin, Sieg mich an. Bitte.", sprach mein Vater mit mir, und ich hatte noch nie in meinen über zweitausend Jahren so viel Sorge und Liebe in seiner Stimme gehört. Vorsichtig sah ich ihn an, und als ich seinen warmen Blick sah, konnte ich nicht mehr und brach in Tränen aus. Die ganze Last, die ich seit Jahren mit mir trug, musste nun einfach raus, ich konnte und wollte es nicht mehr zurückhalten. Er nahm mich in den Arm, und ich klammerte mich an ihn wie ein ertrinkender an ein Boot. Er strich mir sanft und vorsichtig über den Rücken, und flüsterte mir zu: ,,Du hast keinen einzigen Fehler gemacht, anor nin. Ich bin so stolz auf dich, und es tut mir so unglaublich leid, was für eine Last du tragen musstest. Ich hätte Düren dich da sein müssen, diese Last mit dir tragen. Ich kann mir keinen besseren Sohn vorstellen als dich." Mir würde bei diesen Worten warm ums Herz. Er gab mir einen Kuss auf die Haare, und ich sah zu ihm auf. ,,Ich hab dich lieb, Ada.", flüsterte ich ihm zu, er lächelte mich an, wischte meine Tränen weg, und erwiderte: ,,Ich habe dich auch lieb, ion nin." Ich lächelte und lies mich erschöpft an seine Brust fallen, weinen war aber auch anstrengen. Er strich mir über die Haare, und meinte dann, dass es uns beiden gut tun würde noch zu schlafen. Er legte sich wieder vorsichtig hin, ich mich vor ihn und er legte einen Arm um mich. Ich fühlte mich wohl, geborgen und konnte mich fallen lassen. Wir beide wussten, dass es ein langer und steiniger Weg werden würde, um unsere Vater und Sohn Beziehung zu festigen, aber wir würden es schaffen können, gemeinsam. Mit diesem Gedanken schlief ich ein.

PoV Elrond
Ich lief gerade durch den Garten, und dachte über Lindirs verschwinden nach, als mir zwei Gestalten entgegen kamen. Die eine trug etwas auf den Arm, was ich aber nicht erkennen konnte. Als mir aber die eine Person: ,,ADA!! KOMM HER! SCHNELL!!", entgegen brüllte, wusste ich das es sich um Elladan und Elrohir handelte. Ich eilte auf sie zu, und wen ich in Elrohirs Armen entdeckte, lies mir das Blut in den Adern gefrieren. Lindir. Er war weiß wie Schnee, bläulich verfärbte Lippen, die Augen geschlossen und die Haare ergraut. Als ich ihn berührte, war er so kalt wie Eis, und sich gab sofort Befehle. ,,Elrohir! Du kommst mit mir und bringst ihn sofort in einer der Heilungsräume. Elladan! Du holst sofort warmes Wasser, und Feuerholz. Sag Erestor Bescheid, er soll sofort kommen, egal was er gerade macht." Nachdem Elladan losgerannt war, eilte ich mit Elrohir und Lindir in seinen Armen durch die Gänge, von allen Seiten bekamen wir geschockte, überraschte Blicke, die uns hinterher sagen. Als wir in dem Raum angekommen waren, befahl ich, ihn auf ein Bett vor dem Kamin zu legen, und Ihn mit Decken zuzudecken. Ich könnte leider nicht viel machen, außer zu versuchen, ihn warm zu bekommen. Ich rieb seine Handgelenke und seine Brust, um den Blutfluss zu erleichtern. Als endlich Elladan kam, machten die Chaoszwillinge ein Feuer, und ich legte Lindir einen warmen Lappen auf die Stirn. ,,Ada, was ist mit ihm? Erestor kommt gleich, er ist schon auf dem Weg.", fragte mich Elladan. Ich beantwortete seine Frage nicht, auch wenn ich die Antwort wusste. Sein Herz war gebrochen.

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