Gefangen III
PoV Legolas
Das durften sie nicht! Sie sollten alles mit mir machen, aber sie sollten Estel verschonen! Was hatten sie jetzt mit ihm vor? Warum hatte er nur so hirnlos sein können und versucht abzuhauen? Oder wollte er gar nicht wegrennen? Mein Gesicht brannte, ich war mir ziemlich sicher das ich einen üblem Ratscher hatte, von den zwei anderen Striemen auf meiner Brust ganz zu schweigen. Aber das letzte was ich jetzt machen würde wäre Schwäche zu zeigen. Das wollten diese Monater ja und es würde wieder schlimmer werden.Der Anführer schien wohl leider eine Idee in seinem Minihirn gehabt zu haben, denn er ging mit schnellen Schritten auf Estel zu, packte ihn am Kragen uund schliff ihn unter dem Beifall der Orks hinter sich her in meine Richtung. ,,Jetzt wirst du sehen was du davon hast, Mensch", schnaufte der Ork und lies Estel vor mir wieder los und hielt im die Peitsche hin. Es durchfuhr mich wie ein Blitz, als ich verstand was er da vorhatte. Auch in Estels Augen sah ich den Schock als er es realisierte, woraufhin sich ein zufriedenes, selbstgefälliges Lächeln auf der Fratzte des Orks breitmachte. ,,Na dann wollen wir doch mal sehen, was so in dir steckt. Schlag ihn! Schlag ihn solange bis wir dir befehlen aufzuhören!", befahl er ihm mit lauter Stimme und das Getöse der Orkstimmen wurde immer lauter unter seinen Worten. Geschockt sah mich der Dúnedain an, und ich nickte ihm zu. Wir würden ja nicht drum herum kommen, er musste es tun. ,,Jetzt mach endlich, Missgeburt!", schimpfte der Ork, und zog eines seiner Messer die an seinem Gürtel baumelten. Estel schloss kurz die Augen, und holte dann aus. Ich schloss meine Augen, ich wollte das nicht mitansehen müssen. Ich musste die Zähne zusammenbeißen um einen Schmerzenslaut zu unterdrücken als das Seil mit einem schrecklichen schnalzenden Geräusch auf meine Brust knallte. Es folgte eine kurze Pause, und ich spürte wieder einen Schmerz, diesmal an meinem Bauch, und ich konnte ein Stöhnen nicht unterdrücken. Es brannte wie Feuer auf meiner Haut, und lange könnte ich das nicht mitmachen ohne zu schreien, etwas das ich Estel um jeden Preis ersparen wollte. Wieder musste er auf mich einschlagen, jedoch hielt ich meine Augen die ganze Zeit über fest geschlossen ohne zu zucken. Er schlug wieder und wieder, und beim vierten oder vielleicht sogar schon fünftem mal erwischte er eine der vorherigen Stellen, und ein so heftiger Schmerz explodierte an meiner Brust, das ich gequält aufschrie und die Augen aufriss. Ich konnte es nicht unterdrücken, es musste raus. Estel lies das Foltergerät sofort wie einen heißen Stein fallen und trat mit Tränen in den Augen schnell zwei Schritte zurück. Er legte beide Hände auf den Mund und lies sich auf die Knie fallen, wie jemand der alle Hoffnung verloren hatte. Aber das durfte er nicht! Sein Name bedeutete Hoffnung oder Hoffnungslicht, er durfte nicht einfach so aufgeben, nicht er! ,,Na dann, bindet ihn an einen der Pfähle! Kein Wasser, kein Essen.", befahl der Anführer an zwei der Anwesenden gewandt, welche sich sofot auf den Weg machten und ihn an den Pfahl zu meiner linken banden. Ich selbst wurde so stehen gelassen, während sich die Menge langsam auflöste und ein ekelhafter Gestank durch die Höhle zog, es sollte wohl Essen sein, was aber nicht wirklich so roch, einfach nur verfault, alt und abgestanden. Die Ketten an meinen Händen waren gerade so lang das ich stehen konnte, setzten ging nicht, weshalb ich wohl oder übel so stehen blieb. ,,Estel?", flüsterte ich vorsichtig in seine Richtung, aber er hatte den Kopf von mir weggedreht, und sah mich nicht an. ,,Estel bitte. Es war nicht deine Schuld, du wolltest das nicht. Sieh mich bitte an, Estel!", flehte ich ihn leise an, den pochenden Schmerz der von meinen Wunden ausging ignorierend. Endlich drehte er mir langsam sein Gesicht zu, und ich zog kurz scharf die Luft ein. Seine Augen waren rot, wässrig und sein Gesicht nass. Unzählige Tränen liefen aus seinen Sturmgrauen Augen und bildeten schon kleine Flüsse auf seinem schönen Gesicht. ,,Estel..", setzte ich leise an, brach jedoch ab, so sehr brach es mir das Herz ihn so verzweifelt zu sehen. ,,Es tut mir so unglaublich leid, Legolas. Alles. Ich wollte das nicht! Wäre ich nicht weggerannt, dann wäre das alles nicht passiert! Dann hättest du keine Schmerzen und Elladan und Elrohir wären in Sicherheit! Goheno, mellon nin, goheno!", platzte es aus ihm herraus, die Tränenbäche wurden wieder schlimmer und durchnässten seine gesamte Bluse. ,,Es ist nicht deine Schuld. Nichts davon. Du konntest es nicht wissen, und so hättest du mir auch nie nur Ansatzweise weh getan oder anderes Leid zugefügt, du wurdes dazu gezwungen. Gib dir nicht die Schuld dafür.", erwiederte ich bestimmt, denn davon war ich überzeugt. Dennoch hatte es mich verletzt wie er mich genannt hatte. Es war keine Absicht von ihm gewesen, aber dennoch schmerzte es ich von ihm Freund genannt zu werden. Jedoch würden wir auch nie mehr sein, das musste ich nun langsam mal verstehen. Ein vosichtiges Lächeln schlich sich auf seine Lippen, welches ich nur zu gerne erwiederte. Es tat mir gut ihn Lächeln zu sehen, wo er doch das schönste der Welt hatte. Wir mussten das jetzt hier irgendwie überstehen, bis Hilfe kommen würde. Wenn Hilfe kommen würde. ,,Wir schaffen das, zusammen.", machte mir nun Estel Mut, was sofort half. Mein Lächeln wurde noch breiter, und ich nahm mir etwas vor. Ich würde ihm sagen was ich empfand, bei der ersten Möglichkeit in der wir nicht festgebunden waren. Aber was wenn es dann schon zu spät wäre?
PoV Erestor
Es war schon dunkel als ich meine Augen aufschlug, und mich nach meinem Gefährten umsah. Glorfindel lag wie immer hinter mir, er schien tief und fest zu schlafen, kein Wunder, es war ja auch mitten in der Nacht. Jedoch hatte ich leider die Angewohnheit, dass wenn ich einmal wach war, wäre es unmöglich für mich wieder einzuschlafen. Deshalb setzte ich mich mit einem leisen Seufzen langsam auf, und schlich so leise wie mir möglich aus dem Zimmer. Die Gänge waren von einem dunklen Schein überzogen, und kein einziges Geräusch drang an meine Ohren, nur in der Ferne leises Blättertauschen. Ich war noch immer Barfuß, und merkte schon nach wenigen Metern wie geschwächt mein Körper noch war. Dennoch biss ich die Zähne zusammen, ich wollte es schaffen. Mein Ziel war der Garten, dort könnte ich die Sterne beobachten. Ich schaffte es tatsächlich ein gutes Stück in diese Richtung, bis ich mehrere Elben hörte, die hektisch hin und her liefen, wohl auch Wachen und Krieger, denn ich hörte das metallische Scheppern der Waffen an ihren Rüstungen. Jetzt wollte ich doch irgendwie wissen was da los war, weshalb ich mich schnell auf den Weg machte. Obwohl schnell bei meinem Tempo mehr als übertrieben war. Die Geräuschquelle kam immer näher, sie lag recht nah am Vorplatz wo man aus dem Wald und den Bergen kam. Vorsichtig blickte ich um die letzte Ecke, und musste mich schon an der Wand festhalten, sonst hätte mein Körper dies nicht mitgemacht. Was ich sah, erschreckte mich zutiefst. Mehrere Elben standen um eine Trage herum, auf der ein Körper mit einem Tuch zugedeckt war, an der Stelle wo die Brust war, hatte sich ein roter Blutfleck gebildet. Das Tuch war eines der Stoffe, unter denen man Tote begrub. Es war von einem hellen Grün, bestickt mit elbischer Schrift und unzähligen Blättern, Ranken und Blüten. Es musste jemand von hohem Stand sein, sonst wäre es nicht ein so teures Tuch. Aber wer? So nicht etwa der Lord? Nein, dann wäre ganz Imladris wach. Aber wer war es dann? Ich musste es unbedingt jetzt wissen, sonst würde ich wahnsinnig. Ich nahm also meinen Mut zusammen, und trat um die Ecke auf die Gruppe zu. Ich versuchte so aufrecht wie möglich zu gehen, was mir mein geschwächter Körper aber nicht gerade leicht machte. ,,Was ist hier passiert? Wer ist das?", fragte ich einfach niemanden bestimmten, und Zug sie die Aufmerksamkeit der Elben auf mich. ,,Hîr Erestor. Warum seid ihr allein? Ihr hättet wieder zusammenbrechen können! Ist euch klar, was dabei hätte passieren können?", begann einer der Elben, anscheinend ein Heiler, ohne auf meine Frage einzugehen. Warum musste er das aussprechen? Ich wollte nicht das jemand wusste was passiert war und wie schwach ich noch war. Die Wachen tauschten auch schon überraschte Blicke, was mir gar nicht gefiel. ,,Mir geht es gut. Ich verlange nun zu wissen wer dort liegt, weil ich auch ein persönliches Interesse daran habe das es dem Lord gut geht, aufgrund unserer Freundschaft.", schoss ich scharf zurück, in meinem Geliebten Tonfall der keinerlei Widerspruch duldete. Anscheinend hatten die das auch verstanden, denn der Heiler trat nach einem kurzen Blickwechsel mit einem anderen auf die Seite, und zog das Tuch vom Gesicht des Elben. Ich stieß einen kurzen, leisen Schrei aus, taumelte zurück und blieb an der Wand gelehnt stehen. Mein ganzer Körper war betäubt und kalt, ich spürte nichts mehr. Es war Elladan.
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Diesmal kein soooo fieser Cliffhänger😂
🐍💕
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