Für den einen fängt es an, für den anderen endet es

PoV Aragorn
Ich war die letzten Tage durchgehend gewandert, mit nur wenigen Pausen. Und jetzt war ich fast angekommen und die Vorfreude stieg ins Unermessliche. Ich bog um eine Windung auf dem Pfad der mich nach Bruchtal brachte, und dann lag es vor mir. Imladris. So friedlich, wie kein anderer Ort in Mittelerde, hier bemerkte man nicht einmal einen Funken von etwas Bösem, es lag dort, an den Berg geschmiegt, friedlich und wunderschön. Ich lief das restliche Stück, und wurde vor Freude immer schneller. Als ich das Tor passierte, fühlte ich mich sofort zu Hause, und eine wohlige Wärme machte sich in mir breit. Ich wollte zuerst noch in die Ställe, um das Pferd meiner Schwester zu sehen, Asfaloth. Ich hatte einen Narren an ihm gefressen, er war klüger als andere Tiere, selbst für ein Pferd der Elben. Als ich die Tür zu den Stallungen aufstieß, bemerkte ich sofort, dass es mehr Tiere waren als sonst. Mein Herz machte einen Satz, als ich den Schimmel von Legolas entdeckte. Er war hier! Ich würde meinen besten Freund wiedersehen! Ich konnte mich kaum beherrschen, als ich die vielen Treppen zu dem Arbeitszimmer meines Vaters hochlief, denn ich wollte nicht wie ein Kleinkind durch die Gänge rennen. Mir begegneten einige Elben, die mich alle freundlich Grüßten, aber irgendwie wirkten alle traurig, bedrückt. Ich beschloss, meinen Adar danach zu fragen. Als ich bei dem Zimmer angekommen war, klopfte ich, und trat nach Zustimmung meines Vaters ein. Er hatte mir den Rücken zugedreht, und sah aus dem Fenster auf das friedliche Tal. ,,Ada", brachte ich vor Freude nur heraus. Er drehte sich wie vom Blitz getroffen um, und sah mich mit großen, glücklichen Augen an. ,,Ion nin! Wie schön das du hier bist! Wie lange warst du nun unterwegs? Mehrere Monaten waren es bestimmt. Deine Geschwister werden sich auch sehr freuen dich zu sehen.", lächelte er mir zu, und ich fühlte mich sofort wohl und geborgen. Er trat auf mich zu, und legte seine Hände auf meine Schultern, um mich einmal komplett zu begutachten. ,,Ada ich habe nichtmal einen Kratzer! Mir geht es gut!", lachte ich, denn dieses Verhalten kannte ich schon, wenn ich wiederkehrte. Er zog nur die Augenbraue hoch. ,,Gut, das wollte ich hören. Du bist bestimmt müde. Ruh dich doch ein bisschen aus, dann kann ich dich zu Legolas Bringen. Er und sein Vater sind seit wenigen Tagen hier.", befahl er mir mit liebevoller Strenge. ,,Legolas ist wirklich hier? Ich habe sein Pferd schon in den Stallungen gesehen. Aber alle waren irgendwie bedrückt, denen ich entgegen kam. Ist etwas passiert?", stellte ich nun die Frage, die mir seit meiner Ankunft auf der Seele brannte. Etwas in den Augen meines Vaters verdunkelte sich, was mich nur noch mehr beunruhigte. ,,Ja, ion nin. Es ist etwas passiert. Es tut mir so leid, dass du erst jetzt erfährst. Setz dich doch bitte erstmal hin, dann erkläre ich dir alles in Ruhe.", forderte mich mein Vater auf. Ich hatte einen Kloß im Hals, aus Angst was ich gleich erfahren würde. Ich setzte mich in einen der Bequemen Sessel, uns sah meinen Vater abwartend an, welcher sich mir gegenüber setzte. ,,Estel, Es tut mir leid. Lindir ist Tod. Er starb an einem gebrochenen Herzen.", beantwortete er mir leise die gestellte Frage. Mir war als würde die Zeit stillstehen. Lindir war Tod. Für immer. Ich könnte nie wieder mit ihm reden, lachen oder seinen Lieder lauschen. Er hatte mir als kleines Kind viel beigebracht, ich hatte Stunden an seiner Seite verbracht, während er mit etwas über die Natur, Musik oder etwas anderes erzählt hatte. Ich spürte, wie etwas nasses meine Wange hinunter lief. Ich weinte. Ich hatte schon lange nicht mehr geweint. Schnell wischte ich sie mir mit meinem Ärmel ab, und konnte eine leises Schluchzen nicht unterdrücken. Mein Vater stand auf, zog mich auf die Beine und umarmte mich. Ich lies mich für einen Moment fallen, ich fühlte mich wohl und wusste, dass er auf mich aufpassen würde. Das war es doch, wofür Eltern und generell Familie da war. Sie waren immer für einen da und unterstützen einen immer, man konnte sich auf sie verlassen. Ich löste mich aus der Umarmung, und mein Vater sah mich liebevoll an. ,,Hanon le, Ada. Ich werde mir was anderes anziehen, und dann die Zwillinge und Legolas suchen gehen.", erklärte ich meinem Vater. Er nickte nur und lächelte mir noch einmal zu, bevor ich noch einmal über meine Augen wischte, und aus der Tür trat. Ich lief zu meinem alten Zimmer, das immer noch genauso aussah, wie ich es verlassen hatte. Ich ging zuerst ins Badezimmer, zog meine alten dreckigen Sachen aus, und warf sie in den Wäschekorb. Nachdem ich meinen ganzen Körper von dem lästigen Dreck befreit hatte, zog ich eine weinrote Bluse, eine braune Wildlederhose und schwarze Stiefel an. Mit einem letzten Blick auf meine Haare Verlies ich das Zimmer und machte mich auf die Suche nach den Zwillingen. Ich hatte es schon lange aufgegeben meine Haare irgendwie in Form zu bringen, es brachte sowieso nichts. Ich fand die beiden giggelnd im Garten von Bruchtal, auf einer Bank lungernd und gebeugt über ein Blatt Pergament. Ich schlich mich von hinten an sie heran, und sprang dann mit einem Kampfschrei auf sie drauf. Die beiden quietschten auf, und fielen vor Schreck von der Bank. Sie starrten mit einer Mischung aus Schock und Wut zu mir herauf, was mich dazu veranlasste laut loszulachen. Mit einem Blick der Morgoth in die Flucht geschlagen hätte, standen die beiden so würdevoll wie möglich auf, und stellten sich vor mich. ,,Na Estel, Brüderchen! Die weißt doch hoffentlich, was du damit bewirkt hast.", verkündete Elrohir mit unheilvollem Grinsen. ,,Da hat er recht. Du hast den Zorn der Zwillinge auf dich gezogen.", erklärte sein Zwilling, ebenso satanisch grinsend. Ich war gleichzeitig belustigt und ängstlich. Denn wenn die beiden wollten, konnten sie SEHR nachtragend sein. ,,Was ist das eigentlich für ein Pergament?", versuchte ich so schnell wie möglich abzulenken. Die beiden wurden mit einem Schlag rot, und ich starrte sie nur verständnislos an. Was sollte denn so schlimm an einem einfach Blatt Pergament sein? Weil sich die beide immer noch nicht bewegten, ging ich um die Bank herum, und hob es auf. Was ich darauf sah, lies mich genauso erstarren wie die Zwillinge. Es waren zwei Elben abgebildet, die sich küssten. Der kleinere hatte sich in die Robe des anderen gekrallt, und stand leicht auf den Zehenspitzen. Anhand des Stils konnte erkennen, dass es ganz eindeutig von Elladan gezeichnet worden war. Den einen Elben konnte ich als meinen Vater identifizieren, bei dem anderen wusste ich es nicht genau. Es war auf jeden Fall ein Mann, größer als mein Vater, mit längeren Haaren, stattlich gebaut. Verständnislos sah ich wieder zu meinen Brüdern auf, die mich etwas verlegen ansahen. ,,Wer ist das und was bei den Valar habt ihr euch dabei gedacht?", fuhr ich meine Brüder an, die nur etwas beschämt wegsahen. ,,Naja, wir haben uns einen Spaß erlaubt. Das ist zwar nicht ganz so geschehen wie es da gezeichnet ist, aber da fehlte nicht mehr viel bei dem was wir sahen.", erklärte mir Elrohir, und die beiden fingen an zu grinsen. ,,Der eine Elb ist doch Ada, oder?", richtete ich mich etwas unsicher an die Zwillinge, die nur noch diabolischer anfingen zu grinsen. ,,Ja, das ist bei meinem Zeichentalent ja auch nicht zu übersehen.", erwiderte Elladan. Ich starrte wieder zurück auf die Zeichnung. ,,Und wer ist dann bitte der andere? Es ist doch ein Mann oder?", versuchte ich erneut meine Fragen zu beantworten. ,,Ja da hast du recht, Bruderherz.", beantwortete Elrohir meine Frage.
,,Es ist König Thranduil."

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Und es sind schon über !!900!! Views💕💕 ich finde es ist Wahnsinn, wie viele dieses Buch schon gelesen haben. Ich hätte nie gedacht, dass es mal so viel Aufmerksamkeit bekommen würde. 😊🥰
🐍💕

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