Besuch mit Liebe im Gepäck II

POV Lindir
Endlich war ich in den Gärten Bruchtals angelangt. Es war wunderschön, gepflegt und ein Ort der Ruhe, weshalb ich es so liebte, zwischen den Blättern umherzuwandern. Nur wenige Elben waren zu dieser Zeit hier, die meisten gingen noch ihren täglichen Beschäftigungen nach. Ich liebte diese Stille, in der man in Ruhe nachdenken konnte. Dies konnte, wie in diesem Fall aber auch zum Verhängnis werden. Während ich durch den Garten mit seinen prächtigen Blüten lief, wollte mir ein gewisser Elb, mit dem ich gerade eben gesprochen hatte, nicht aus dem Kopf gehen. Und das beunruhigte mich zutiefst. Was war denn nur mit meinen Gedanken los? Ich konnte sie nicht von diesen wunderschönen, strahlenden Augen weg lenken, auch wenn ich mich sehr bemühte. Ich hatte mich noch nie so erlebt und war reichlich überfordert.

POV Aîtor
Ich wanderte mit meinen Büchern durch die Gärten von Bruchtal, um sie in die Bibliothek zurückzubringen. Als ich ungefähr auf der Hälfte des Weges war, kam mir Lindir entgegen, der einen sehr verträumten Eindruck machte. Ich grüßte ihn und musste bei dem verwirrten Gesicht das er machte, lachen. ,,Sag mal, Lindir, bist du verliebt oder was ist mit dir los? Man kann die Herzen in deinen Augen schon fast sehen." ich musste bei dem Bild das er abgab, grinsen, so verwirrt stand er da. Ich verabschiedete mich und machte mich wieder auf den Weg zur Bibliothek.

PoV Lindir
Ich hatte mich in Erestor verliebt? Das konnte nicht sein! Er war doch ein Mann, und noch dazu pflegte er Gefühle für Glorfindel! Das war nicht möglich. Mein Herz fühlte sich für einen Augenblick so an, als würde es aufhören zu schlagen. Andererseits war ich noch nie verliebt gewesen, weshalb ich nicht wusste, wie sich so etwas anfühlte. Ich rang mit mir. Auf der einen Seite hatte sich das Kribbeln in meinem Bauch ja ganz schon angefühlt, auf der anderen Seite wollte ich mich nicht verlieben. Erestor war nur eine Guter Freund, weiter nichts. Das war es zumindest was ich mir den Rest des Tages versuchte einzureden, während seine strahlenden Augen nicht aus meinen Gedanken wichen.

PoV Legolas
Nachdem ich mit Aldon den Thronsaal verlassen hatte, machten wir uns auf in mein Arbeitszimmer, um den Bericht der Patrouille zu schreiben. Nach gefühlten Stunden waren wir endlich fertig und nach einem kurzen Gruß verließ Aldon das Zimmer. Unwillkürlich musste ich an meinen Adar denken. Wir hatten immer ein kühles Verhältnis, aber ich liebte ihn und wusste, dass es umgekehrt auch so war. Zumindest hoffte ich das.

Auch wenn ich mich nicht erinnern konnte, dass er dies jemals zu mir sagte. Tief in mir schien etwas aufzureißen, eine alte und schmerzvolle Wunde, solch eine, die selbst die Zeit nicht heilen kann. Meine Nanneth hatte ich nie kennengelernt, weshalb mich der Gedanke an sie im Gegensatz zu meinem Adar nicht schmerzte. Meine Nanneth war in Valinor, dort ging es ihr gut, sie hatte Freunde dort. Ich war in meinem zuhause, dem Wald, den ich so liebte und auch ich hatte Freunde. Mein Adar aber aber einsam. Er war kalt und zeigte seine Gefühle nicht, weshalb sich die meisten Elben nur so lange wie nötig in seiner Gegenwart aufhielten. Ich wünschte mir, dass auch er jemanden finden würde, jemanden mit dem er über alles sprechen könnte. Ich wusste er brauchte es und es würde ihm guttun.

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